EINE für ALLES
Ein Reisebericht aus BC von T. Pseiner

Nebel und Regen waren meine ersten Eindrücke von Britisch Kolumbien, nach der Landung in Terrace. Zu zweit waren wir dorthin geflogen um nachzuprüfen, was an den vielen Geschichten rund um den Skeena River dran ist. In den letzten Jahren hörte ich  immer wieder die unterschiedlichsten Stories über einen der schönsten Flüsse der Erde. Überfischung durch in Horden auftretende Ansitzfischer, immer trübes Wasser und ständig schrumpfende Steelheadbestände usw. auf der einen, Berichte von alljährlichen Rekordfängen auf der anderen Seite. Für uns Grund genug die Probe aufs Exempel zu machen.
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Drill eines starken Hundslachses
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Nachdem wir vom Guide der Old Remo Lodge abgeholt wurden und dieser uns erzählte, daß die Fischerei im Moment außerordentlich gut sei, waren unsere ersten Unsicherheiten verflogen. Die Lodge liegt an den unter Skeenafischern bekannten und berühmten Remo Bars -  einer der besten Angelplätze am ganzen Skeena. Auf der Lodge angekommen, wurden wir von den Besitzern herzlichst empfangen und gleich an den Fluß geführt, der nur 30m von  der Lodge entfernt vorbeifließt.
Wie uns Chris, der Besitzer erklärte, ist das leicht angetrübte Wasser optimal, um Lachs und Steelhead mit der Fliege nachzustellen. Bei zu klarem Wasser beißen die Fische extrem vorsichtig, bei zu trübem Wasser hingegen kommt es oft vor, daß die Fische von der tief geführten Fliege im Rückenbereich gehakt werden.
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14 lbs Steelhead
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Bei uns waren fast alle gefangenen Fische regulär im Maul gehakt. Durch die nur ca. 50 km entfernte Mündung ins Meer waren die im Bereich der Lodge gefangenen Fische zumeist noch silberblank und zeigten im Drill eine phantastische Kampfkraft. Am nächsten Morgen konnten wir uns gleich nach den ersten Würfen davon überzeugen. Mein Freund Max konnte nach harten Drill gleich den ersten 9 pfündigen Sockeye (Rotlachs) landen und auch bei mir dauerte es nur wenige Minuten bis ich den ersten Kontakt zu einem pazifischen Kraftpaket hatte. Nach einem kräftezehrenden Drill, zeigte sich zu meiner Überraschung eine wunderschöne Steelhead. Nach Messung der Länge und des Bauchumfangs, stellte unser Guide ein Gewicht von ca. 14 lb. fest! Wer hätte das gedacht? Nach all diesen Horrorgeschichten ein solcher Anfang!
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Königslachs aus dem Skeena
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In den nächsten Tagen fingen wir noch etliche Sockeyes, Buckellachse, Hundslachse, einen frühaufgestiegenen Silberlachs und auch noch 3 weitere Steelheads. Alle Fische, und daß ist der eigentilche Clou gingen auf ein und dieselbe Fliege !! (Remos Original), die uns Chris empfohlen hatte. Max konnte sogar noch einen wunderschönen Königslachs landen, der dann zusammen mit je 2 unserer anderen Lachse in der Lodgeeigenen Räucherkammer geräuchert wurde. Wir fingen in 14 Tagen alle 5 pazifischen Lachsarten und 4 Steelheads! - Auch an einen Superfluß nichts alltägliches, wie uns unsere Guides zu berichten wußten. Mit Hilfe des Jetboots konnten wir auch andere Flußabschnitte und Flüsse befischen, an denen wir in wunderbarer Landschaft traumhaftes Fliegenfischen erlebten.
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Buckellachs (links) & Rotlachs (rechts) gefangen auf den Remo Bars vor der Lodge
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Wie uns Chris erzählte, sind Horden von Ansitzfischern am Skeena nur an leicht zugängigen Stellen, hauptsächlich zur Königslachszeit (Juli) anzutreffen. Auch die Steelheadfänge nehmen von Jahr zu Jahr wieder kräftig zu. Mit diesen erfreulichen Neuigkeiten verließen wir nur schweren Herzens einen der schönsten Plätze der Erde - doch wir sind uns sicher: Wir kommen wieder!

T. Pseiner
Info`s gibt`s bei chrisfish@chello.at
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Hundslachs-Weibchen