Schweizerischer Fischerei–Verband: 
FISCHER ENGAGIEREN SICH FÜR GESUNDES WASSER

Schweiz: 13. Juni 2021: Gib den Fischen Deine Stimme!
Am 13.6.2021 gelangen in der Schweiz zwei Initiativen sowie das CO2 – Gesetz zur Abstimmung, die für die Zukunft unserer wildlebenden Fische entscheidend und damit auch für die Zukunft der Fliegenfischerei sind.

Von den Schweizer einheimischen Fischen und Krebsen sind 75% der Arten bedroht oder bereits ausgestorben. Die Bestände, vor allem von empfindlicheren Fischen wie etwa Bachforellen, sind stark eingebrochen. Die intensive Landwirtschaft, namentlich der hohe Pestizideinsatz und die Gülleschwemme, aber auch der Klimawandel haben dazu geführt, dass die Bestände, vor allem von empfindlicheren Fischen wie etwa Bachforellen und Äschen stark eingebrochen sind. 

Den Fischen geht es schlecht 

Die Landwirtschaft hat die Umweltziele in den Problem- bereichen Biodiversitätsverlust, Düngerüberschüsse, Gewässer- und Bodenbelastungen nicht erreicht. Das wirkt sich auch auf die Fische aus. Gewässer in landwirtschaftlich genutzten Gebieten weisen oft viele Pestizide gleichzeitig auf, teilweise in hohen Mengen.

Die Insektenbestände sind in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft massiv eingebrochen. Für die Fische ist nicht nur eine Beeinträchtigung des Futterangebotes anzunehmen, 

sondern auch direkte toxische Wirkungen durch ausgebrachte Pestizide können nicht ausgeschlossen werden.

Das bedeutet doppeltes Leiden. Wenn Fische schreien könnten, würden sie es tun!

In Regionen mit vielen Nutztieren sind Seen massiv überdüngt und einige müssen sogar künstlich belüftet werden. Die Korrelation zum regional überhöhten Tierbestand ist offensichtlich. Gewässer im landwirtschaftlich genutzten Gebiet weisen oft viele Pestizide gleichzeitig auf, teilweise in hohen Mengen – die Fische schwimmen faktisch in «Pestizidcocktails».

In den vergangenen hundert Jahren hat sich die Erde laut IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) bereits um durchschnittlich 0.74 °C erwärmt. Klimatische Modelle prognostizieren je nach Region eine weitere Erwärmung von 1.2 °C bis 6.4 °C bis 2100. Dies hat für die Fische drastische Folgen. Der Klimawandel führt dazu, dass im Sommer die Wassertemperaturen stark ansteigen oder Gewässer gar austrocknen. Bereits heute sind viele Gewässer des Mittellandes für Forellen wegen des temperaturbedingten Sauerstoffmangels nicht mehr geeignet, und bei Äschen, z. B. im Rhein, kam es in den Hitzesommern 2003 und 2018 zu Massensterben.

Entscheidung über das Schicksal der Fische

Am 13. Juni werden dem Schweizer Volk drei Vorlagen zur Abstimmung unterbreitet, die für die Zukunft unserer einheimischen Fische entscheidend sind:

Die Trinkwasserinitiative will nur noch Bäuerinnen und Bauern Subventionen zahlen, wenn sie ihre Tiere mit dem eigenen Boden ernähren können und auf prophylaktische Antibiotikagaben und Pestizide verzichten. Das geht nicht von heute auf morgen. Sie sollen acht Jahre Zeit dafür haben.

Die Pestizidinitiative fordert ein landesweites Verbot von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft und der Boden- und Landschaftspflege. Lebensmittel, die mit solchen hergestellt werden, sollte nicht mehr importiert werden dürfen.

Die beiden Initiativen ergänzen sich und können auch aus rechtlichen Gründen angenommen werden, da sie unterschiedliche Verfassungsartikel betreffen. In den acht Jahren der Umstellung sollen die Bäuerinnen und Bauern mit Bildung, Forschung und Finanzen unterstützt. Über 7500 Bio-Bauern und Bäuerinnen können mit angepassten Tierzahlen und ohne Pestizide wirtschaften. Sie bringen erfolgreich gesunde Produkte auf den Markt. Was diese können, wäre auch für die übrigen Bäuerinnen und Bauern der richtige nachhaltige Weg. Deshalb kann eine durch umweltfeindliche Landwirtschaft ausgelöste Gewässerbelastung und damit die Gefährdung unserer Fische nicht mehr länger geduldet werden.

Das neue CO2 Gesetz setzt auf Lenkungsabgaben. Abgaben für Treibstoffe und Heizöl sowie für Flugreisen sollen in einen Klimafonds einbezahlt werden. Die Hälfte der Gelder aus diesem Fonds wird der Bevölkerung rückerstattet, die restliche Gelder stehen für Gebäudesanierungen, die Förderung der Elektromobilität und den Heizungsersatz zur Verfügung.

Klimafreundliches Verhalten wird so belohnt und Innovationen werden gefördert.

Wir tun etwas
Die Fischer engagieren sich deshalb aktiv für die Annahme dieser Vorlagen. In der Kampagne 2x JA für die beiden Volksinitiativen arbeiten sie aktiv mit im Komitee, betreiben aktive Information und lancieren spezifische Inserate und Plakate in Zusammenarbeit mit Organisationen des Tier- und Umweltschutzes. 

Zudem wird das CO2 Gesetz durch die Kampagne Klimaschutz JA unterstützt.

In der Schweiz braucht es ein 3x JA am 13. Juni 2021 -zum Wohl von Mensch und Fisch. Ein Erfolg könnte auch eine Trendwende in der gesamten EU beflügeln. Es muss etwas ändern, wenn wir auch Zukunft noch erfolgreich Fliegenfischen wollen.

Weitere Informationen: https://sfv-fsp.ch/herausforderungen/pestizide/argumentarium/

Übrigens: Im Moment läuft noch eine Sammlung für ein JA- Inserat
Da gibt es Belohnungen für Spender
Spenden und profitieren: Swissflies spendiert das gesamte Fliegenbindematerial von Urs Dublin St. Ursanne für die Sammlung für das 20 Minuten Inserat (Klick). (siehe Katalog). Wenn du CHF 99 einzahlst und die entsprechende Belohnung wählst, kannst du die für diese Summe Material aussuchen (solange Vorrat da ist). Da wird teilweise historisches und seltenes Fliegenbindematerial gegen eine Spende verschenkt- eine tolle Idee und ein zusätzlicher Anreiz, mitzumachen!
 


zurück zur Übersicht "Natur..."