Anglerverein „Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad Berka“, 20.02.2015:
Pressemitteilung / Jahresbericht: Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad Berka blickte auf ein arbeitsreiches Jahr 2014 zurück
Erschienen in der Thüringer Allgemeinen Zeitung (TA Weimar), Thüringische Landeszeitung (TLZ Weimar) und im Amtsblatt Bad Berka

BAD BERKA (MM): In seiner Jahreshauptversammlung am 13.02.2015 blickte der Ilmtal-Fliegenfischer e.V. Bad Berka im 22.Jahr seines Bestehens auf ein arbeitsreiches Vorjahr zurück. Die 15 Mitglieder des Vereins leisteten 2014 in zahlreichen Arbeitseinsätzen an den beiden Pachtgewässern des Vereins Ilm und Schwarza knapp 200 Stunden ehrenamtlicher und gemeinnütziger Arbeit. Fortlaufend summiert seit Vereinsgründung 1993 ergibt dies eine stolze Zahl von insgesamt rund 7250 Stunden! 

Zu tun gab es auch 2014 wieder eine Menge: Fischbesatzmaßnahmen, Gewässer- und Uferpflegearbeiten, der traditionelle, alljährliche Frühjahrsputz an der Ilm gemeinsam mit der Stadt Bad Berka und natürlich kam auch das gesellige Vereinsleben, das praktische Fliegenfischen und das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an unsere schöne Passion nicht zu kurz.

Die fischereiliche Hegearbeit wurde konsequent fortgeführt. Besondere Aufgabe des Vereins ist der Aufbau und die Pflege eines für die Ilm arttypischen, heimischen Fischbestandes. Hierzu gehören neben dem regelmäßigen Besatz von Ilm und Schwarza mit Bachforelleneiern und -Brut sowie mit Jung-Äschen und Kleinfischen anderer Arten auch diverse Pflege- und Aufräumarbeiten am Ufer und im Gewässer.

Der Hegeauftrag geht in Erfüllung, sofern das Ilm- und Schwarza-Tal über die Jahre von schlimmen Ereignissen verschont bleiben, die Flüsse ganzjährig genügend sauberes, kühles Wasser führen und im Winter von durchziehenden, raubenden Kormoranschwärmen möglichst nicht heimgesucht werden. Dies alles gleicht jedoch in heutigen Zeiten oft einem Lottospiel...
 
 

Im Bruthaus 
Frische Bachforellenbrut für Ilm und Schwarza
Beim alljährlichen März-Fliegenbindetag in Lohma | ... auch mit Angelreisevortrag
Sorgen machte uns 2014 so manche der zahlreichen Ilm-Baustellen durch teilweise hochgradige Gewässerverschmutzung mit noch nicht abschätzbaren Schäden an Flora und Fauna des Flusses. An der Baustelle der Uferpromenade Ilmstraße in Bad Berka wurde das ganze Jahr über verhältnismäßig sauber gearbeitet und die Baustelle durch einen Schutzwall zum Gewässer hin abgedichtet. Am Ende der Bauphase (Betonierarbeiten Treppe) wurde die Abdichtung jedoch massiv undicht und man pumpte zementhaltiges Abwasser über Stunden in die Ilm, was zur Schädigung des Fischbestandes und der Laichplätze führte, auf denen zu dieser Zeit gerade reger Fortpflanzungsbetrieb herrschte. Die Nachkommen auf dieser Strecke müssen wir leider abschreiben. 
Auf der Baustelle „Hangsicherung Trebestraße Bad Berka“ im Sommer nutzte die Baufirma in unglaublicher Ignoranz das Flussbett der Ilm auf rd. 80 m Länge, um mit einem schweren Bagger Steinmaterial in Zehnminutentakt hin- und herzufahren. Die Folge war eine massivste Gewässertrübung und Verschmutzung mit Auswirkungen bis nach Weimar! Nach Androhung eines Baustopps mit Hilfe von Polizei und Staatsanwaltschaft wurde der Unsinn zunächst gestoppt, später fand man einen Weg, die Baustelle vom Gelände des ehemaligen Ilmparadies aus ohne größere Beeinträchtigungen zu bedienen. Die gut strukturierte Gewässerstrecke an der Trebestraße wurde jedoch komplett zerstört/zerfahren und der Hang sieht jetzt aus wie ein Industriekanal.
Baustelle Abtragung Kiesbank am Käsewerk, um den Abflussquerschnitt aus Hochwasserschutzgründen zu erhöhen: trotz Einbindung von uns und der Dachverbände seit über einem Jahr und Festlegung, wann unter Berücksichtigung der Laichzeiten der verschiedenen Fischarten die Maßnahmen durchgeführt werden, wurden diese dann doch und entgegen aller protokollierten Absprachen und ohne nochmalige Information an uns im November 14 durchgeführt, während der Bachforellenlaichzeit!
Zu guter Letzt: Ebenfalls während der Bachforellenlaichzeit führte der neue Betreiber der Wasserkraftanlage (der sich auch „Fischereisachverständiger“ nennt) am ehemaligen Martinswerk Dammsicherungsarbeiten aus und verschmutzte dabei die Ilm durch absolut stümperhafte Baggerarbeiten und Herumfahren mit dem Bagger im Flussbett aufs Äußerste. Diesem Treiben wurde durch die Behörden und dem Eingreifen der Thüringer Anglerdachverbände ein (vorläufiges) Ende gesetzt.
Bei so etwas fehlen einem einfach die Worte.... :-(
Notabfischung der Schwarza wegen Bauarbeiten
Wünschen würden wir uns nach wie vor dringend, dass mancher Gewässeranlieger einsichtig wird und die wilde Müll- und Gartenabfall-Entsorgung in und an der Ilm unterlässt. Außerdem wäre in diesem Zusammenhang die unerlaubte Wasserentnahme durch Ilmanlieger im Sommer mit elektrischen Pumpen zu erwähnen, welche sich bei Häufung in trockenen warmen Perioden, also dann, wenn sowieso schon jeder Tropfen im Fluss fehlt, sehr ungünstig aufs Gewässer auswirken kann – bis hin zum Fischsterben! Viel zu oft hören wir die geläufige Ausrede: „... ach das bisschen Wasser, was ich nehme, das fällt doch gar nicht ins Gewicht...“. Die Aussage würde stimmen, wenn es ein Einzelfall wäre – aber Hunderte von Anliegern machen zur selben Zeit das Gleiche!  Die Fliegenfischer sind zwar meist die ersten, die solche Ärgernisse und deren Auswirkungen bemerken, jedoch sollten regelmäßige behördliche Kontrollgänge erfolgen und die Ahndung der Verstöße von den zuständigen Ordnungsbehörden intensiver wahrgenommen werden (und nicht erst, wenn Not am Mann ist und jemand anruft).
In jedem Jahr bergen wir jede Menge Wohlstandsmüll aus der Ilm und von ihren Ufern
Manche Anlieger benutzen die Flussufer als wilde Müllkippe für ihre Gartenabfälle...
Traurig sind wir auch über den derzeitigen Zustand des Ilmparadies, denn sehr gerne würden wir unsere Veranstaltungsreihe „Thüringer Fliegenfischer-Forum“, von welcher immerhin bereits fünf in Bad Berka stattfanden, dort fortführen. Dies ist aber nach derzeitigem Stand längerfristig unmöglich. 
Das "7.Fliegenfischer-Forum" findet deshalb erstmals nicht in Bad Berka, sondern in der Landgutdomäne Groschwitz bei Rudolstadt statt. Das bedeutet ganz erhebliche Verbesserungen in Stil & Ambiente, den Ausstellungs- und Vortragsräumen, der gastronomischen Versorgung am Ort, den hervorragenden Übernachtungsmöglichkeiten etc.. Am 26.09.2015 ist dort publikumsoffener Hauptveranstaltungstag und alle Interessierten zusammen mit ihren Familien sind ganz herzlich dazu eingeladen.

Mitglieder des Vereins nehmen interessierte Bürger auch gerne einmal mit ans Wasser und zeigen, worauf es beim Fliegenfischen ankommt. Wer Kontakt mit dem Verein aufnehmen möchte, erreicht ihn unter 036458-31003 (Herr Müller). Einen Auszug aus der Vereinschronik und eine riesige Sammlung an aktuellen Themen und Informationen über das Fliegenfischen finden Sie im Internet unter: www.fliegenfischer-forum.de

Mit freundlichen Grüßen, Michael Müller, 1. Vorsitzender des IFFV
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Domäne Groschwitz: hier wird unser Fliegenfischer-Forum 2015 stattfinden
Die Maifliegenzeit war wieder toll...
Unsere schöne Ilm



Ein Beitrag von Michael Müller für www.fliegenfischer-forum.de. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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