Der aktuelle Foto-Report:
Auf Königslachs in Südpatagonien
84 stimmungsvolle Bilder vom anderen Ende der Welt - von Heiko Schneider
Lachsfischen vor atemberaubender Naturkulisse
The Perfect loop!
Königslachs-Portrait
Wenn man an die Fischerei auf Königslachse denkt, dann fällt einem automatisch der pazifische Nordwesten ein, der Columbia River oder Skeena River, das sind die klangvollen Namen des pazifischen Lachs Eldorados. Woran hierbei die Wenigsten denken, ist Südamerikas Patagonien.

Meerforellen, na klar! Tolle Bachforellen, selbstverständlich, aber Lachs angeln? Neuerdings erfreut sich Patagonien immer mehr als das Neue „Mekka“ für den Zweihandrutenfischer.

Allerdings, im Labyrinth des World Wide Web liest man immer wieder die fantasievollsten Namen von patagonischen Flüssen, die weder existieren, noch eine adäquate Möglichkeit bieten, mit der Fliegenrute auf Pazifiklachs zu angeln. Das Resultat: eher frustrierend zu lesende Berichte, die sich mit der Schönheit der Landschaft, dem unpassenden Leinen-Setups und dem nicht adäquaten Aufstieg hinsichtlich Quantität auseinandersetzen. Die daraus resultierenden Einsicht endet erwartungsgemäß mit dem Satz „ja, das nächste mal“...



Mit leichtem Gerät



Gewiss ist, das schon seit vielen Jahren Königs-, Silber-, Atlantischer und selbst der Sakura- Lachs in Patagonien existent sind. Landlocked atlantischen Lachs im Fluss und eingeschlossene Pazifiklachsarten einmal außen vor gelassen. Und generell kann man auch zwischen zwei unterschiedlichen Varianten des Fliegenfischen auf den Königslachs unterscheiden:

Dem Laichaufstieg der Lachse an der chilenischen Pazifikseite. Den sogenannten „escapees“, den unmittelbar aus den offshore Lachszuchten entkommenen Fischen, die eine beachtliche Größe erreichen.

Eine andere, die Fischerei auf die Königslachse, deren Vorfahren aus den Ende der 80er Jahre abgeschlossenen Besatzmaßnahmen mit Königslachstämmen, die aus den Flüssen der amerikanischen Westküste stammen. (Hier mehr dazu.)

Deutlich ist die Abbruchkannte zum tiefen Wasser zu sehen: vermeintliche Ruheplätze der Chinooks


Carolina am Heradura Pool
Carolina in perfekter Casting Position
Bezwungener Chinook
Teamwork ...
Wohl kaum wird sich der seriöse Lachsfischer mit Chinooklachs Beifängen an Argentiniens bekannten Meerforellenflüßen zufrieden geben, zu gering sind hier die sporadischen Aufstiege. Andere Flüsse, die in den Pazifik münden, sind wohl eher etwas für den Spinnfischer, zu schnell ist die Strömung und zu tief die Holdingpools. Noch dazu sind die erfolgversprechenden Pools nur vom Boot aus zu befischen und nicht wirklich das Revier für eine Zweihandrute.

Für uns wirklich interessant und passend sind Flüsse mit entsprechendem Charakter: begehbare Uferregion und einer Unterwasserstruktur mit Holdingpools, die für uns Fliegenfischer noch erreichbar sind. Auch sollte der Strömungdruck des Wassers eine noch passable Präsentation der Fliege ermöglichen und die Anzahl der aufsteigenden Fische sollte solide sein.

Einsame Ufer des Serrano
Fertig zum Beachen!
Leichte Ruten für die Frühjahrsfischerei

Königslachse aus dem Rio Serrano
Rio Serrano

Im Kontrast zu den trockenen und winddurchtosten Salmonidenregionen weiter nördlich stehen die Ausläufer der patagonischen Anden. Völlig unvermittelt ragen sie aus einem Tal auf, fast 3000 Meter über den smaragdgrünen Spiegeln der tiefen Gletscherseen:

Die “Cuernos del Paine“, das Wahrzeichen des Nationalparks Torres del Paine, Schönheiten aus Granit und Eis. Stets spannt sich ein Himmel über die Landschaft, dessen Klarheit und Farbintensität den besonderen Reiz dieser Gegend am (beinahe) südlichsten Ende der Welt ausmacht und dessen Schönheit einem fast vergessen lässt, weshalb wir hier sind... 

Rio Serrano ...


Farbenspiel und Spannung
Einer der Holding Pools

Der Rio Serrano ist einer dieser wenigen Flüsse mit entsprechendem Charakter. Die seit Jahren stetig wachsende Population an Chinooks in den südchilenischen Fjordlandschaften und der nun jährlich stabile Run an Königslachsen bieten hier eine Lachsfischerei die ihresgleichen sucht.

Der Fluss bietet abhängig von Kaudal und Jahreszeit immer interessante und aussichtsreiche Spots, um variantenreich den Königslachsen nachzustellen. Noch dazu garantiert das Fehlen an mit Sediment getrübten Zuläufen und Flusseinläufen mit Gletschergeschiebe ein ganzjähriges ginklares Wasser und einen saisonal stabilen Wasserstand.

Rio Serrano
Welche Fliege ist die richtige?
Windstille am Pool
Und raus damit!
Darüber darf die Freude riesengroß sein !!!
Im Nationalpark
Ginklares Wasser und ein weiterer Traumfisch


Zum Einsatz kommen hier Zweihandruten der Klassen #9–12 bis zu 15 Fuß Länge und Skagit Setup. Zum Anfang der Saison kommt durchaus auch etwas leichteres Gerät zum Einsatz. Wenn der Peak-Run während des australen Sommers erreicht ist, sind auch die ganz Großen im Fluss, Königslachse bis weit über 20 kg nehmen die Fliege und schweres Gerät ist dann ein Muss...

Chinook kurz vor der Landung

Drill-Endphase im Flachwasser
Release eines ordentlichen Chinooks





Sommer - Chinook

Schweres Wetter und Neuschnee
Ohne weitere Worte ...
Bachforellen, See- und Meerforellen

Ein weiteres Highlight eröffnet einem die Fischerei auf die stattlichen, blitzeblanken Seeforellen. Mit Nymphe oder Nassfliege an langen Vorfächern angeboten, kann man sich so den ganzen langen Tag dieser ganz speziellen Stillwasser-Fischerei widmen. Und die südpatagonischen Hochsommertage sind lang, sehr lang, bis zu 18 Stunden Helligkeit...

Auch die Trockenfliegen- Liebhaber erleben hier selbst tagsüber Sternstunden, wie  man sie sonst oftmals nur während eines abendlichen Schlupfs erfährt. Auch die patrouillierenden Bachforellen anderer Fließstrecken, die allesamt im Serranofluss enden, bieten u.a. in Niedrigwasserbereichen der Mäander eine kurzweilige, spannende Sichtfischerei.


Spannende Bachforellenpirsch ...





Die Bach- und Seeforellen sind allesamt kampfstark und gut genährt. Der beinahe durchgehend fein- bis grobkiesige Untergrund der Flüsse bietet den Fischen neben guten Laichplätzen eine reichhaltige Nahrungsgrundlage. 

Noch dazu transformieren die Seeforellen während des Chinook- Runs  zu Laichräubern und eröffnen einem eine weitere intertessante fischereiliche Facette.

Ein weiteres Highlight sind die im Frühsommer anzutreffenden Meerforellen, die sich vermehrt im unteren Flusssystem aufhalten.

Bachforellendrill an einem der Zuflüsse des Rio Serrano

Fish on und verloren ...

Herrliche Seeforelle
Meerforellen aus dem Rio Serrano ...

Sonne und Wind 4 beaufort - was will Frau mehr ...


Das Paine Massiv im Sonnenuntergang

Rast und Aufwärmen im Haus, natürlich wird auch was Feines gekocht ...



Zeltlagerstimmungen und intakte Tierwelt ...

Campleben ...
So gelangt man komfortabel ans Wsser ...
am See

So oder so ähnlich endet jede Laichreise des Pazifiklachses
Vitamine und ...                                                         Salut !
Traumgewässer!




Lust auf mehr Patagonien? Weiterführende Links:
Argentinien - Chile - Patagonien - Reiseberichte im Fliegenfischer-Forum
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© Ein Beitrag und Fotos von Heiko Scjhneider für www.fliegenfischer-forum.de - Juli 2017.
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