Am Oostvoornse Meer
Zwei Angeltripps an dieses bekannte niederländische Revier, erzählt von Marcel Karssies.
Einen "Datenblock" finden Sie am Ende des Berichts.

20.12.2003: Um 04.00 Uhr morgens klingelte es an der Tür. Ich war noch im Tiefschlaf - nach einer Weihnachtsfeier auf Arbeit vom Vortag. Ich hatte nun doch glatt verschlafen, weil eigentlich um 04.00 Uhr die Fahrt abgehen sollte - in Richtung Oostvoornse Meer. Glücklicherweise hatte ich alles Gerät am Vortag zurecht gemacht, so dass ich in weniger als 10 Minuten fertig war.
Als ich nach draußen kam, sah ich nur Angelkollegen Niels. Nr.2 -  Robert  - hatte sich wegen Grippe abgemeldet. Wir fuhren zunächst zu einer Gaststätte an der Autobahn, um die beiden anderen Angler - Eric und Rob - für diesen Ausflug zu treffen. Mit zwei Autos fuhren wir dann die zwei Stunden in Richtung Westen bis zum Oostvoornse Meer. 
Es war noch Dunkel, als wir den Parkplatz beim Restaurant „Stormvogel“ erreichten. Wir waren schon beinahe fertig zum Angeln, als unser Angler Nr.5 - Hans - auf dem Parkplatz vorfuhr.
Die Lufttemperatur betrug satte 5 C° und es wehte eine schöne Brise aus dem Süden. Die Wettervorhersage für diesen Tag hatte stärker werdenden Wind für den Nachmittag und Regen von Süden her angesagt. Am nächsten Tag würde es stürmen mit Regen, Schnee und allem, was dazwischen liegt. Wir hatten jedenfalls den richtigen Tag ausgewählt.
Im Dunklen verteilten wir uns um die Dämme, um unsere Angelstellen einzunehmen. Die Ufer werden durch Dämme geschützt vor den brechenden Wellen. Verschiedene Durchbrüche in den Dämmen sorgen dafür, dass Wasser in die Flachzonen bis zum Ufer strömen kann.
Links: die Flachzonen zwischen den Dämmen und die Dünen
Ich hatte nach etlichen Besuchen am Oostvoornse Meer noch nie einen Fisch gefangen, so dass ich die Chance auf Erfolg auch dieses mal für ziemlich klein hielt. Dass ich trotzdem wieder mit fuhr, hatte damit zu tun, dass ein Oostvoorne Spezialist in unserem Fliegenfischerverein einen Vortrag über dieses Gewasser gehalten hatte. Die Taktiken und Tipps, welche er uns nannte, wollte ich nun in der Praktis erproben.

Einige seiner Tipps waren, dass man Stellen aufsuchen sollte, wo eine Strömung besteht und dass man nicht ständig über die Damme laufen sollte, weil das die Fische verscheuchen würde. Die Fische würden ihre Nahrung in der Nähe der Dämme suchen und würden um diese herumschwimmen. Man sollte einfach eine gute Stelle mit Strömung aufsuchen und dann diese Stelle befischen, bis irgendwann die Forellen vorbeikommen. Ich watete also zu einer Stelle in der Nähe eines Durchbruches zwischen zwei Dämmen. Dort war ja immer eine gewisse Strömung vorhanden.

Rechts: Meine Angelstelle für den Tag

Ich hatte mich vor diesem Ausflug schon umgeschaut in diversen niederländischen Foren, welche die besten Fliegenmuster für diese Jahreszeit waren.
Zwei Muster wurden sehr oft genannt, "Booby Nymphe" und "Lachsei".

Links: Booby Nymphe

Die Booby Nymphe wird an einer Sinkschnur gefischt, so dass sie gerade über dem Boden fischt. Mit dem Lachsei wird statisch gefischt, also die Fliege einfach mit der Strömung gehen lassen oder sehr langsam einhohlen.

Ich entschied mich für das Fischen mit der Booby Nymphe, weil mir mit Lachsei fischen zu langweilig erschien. Mein Angelgerät für diesen Tag bestand aus einer Rute #8 mit einer ATH Mach 2 Rolle. Die Schnur auf der Rolle war eine Orvis Depthcharge, also sehr schnell sinkend. Das Vorfach, das ich benutzte war ein Airflo Polyleader Typ “Trout sinking”. Die Spitze bestand aus 0.22mm Fluorocarbon. 
Ich hatte schon am Morgen gefragt, ob die Regenbogenforellen im Dunkeln anbeißen wurden. Meine Angelkollegen bestätigten das. Nach einigen Würfen in der Dunkelheit zeigte sich, dass die Forellen tatsächlich anbissen. Meine erste Oostvoorne Forelle war Fakt geworden. 
Rechts: Erster Fisch, unten Nr.2, 3 und 4
Der erste Fisch war nicht besonders groß aber doch schon größer als die Satzfische, die während der Schonzeit im Oostvoornse Meer ausgesetzt wurden.
Ich hatte entweder erheblich viel Glück oder war an der richtigen Stelle gelandet. Ziemlich schnell hatte ich Regenbogen- forelle Nr.2 am Ende der Schnur. Dies war schon ein größerer Fisch, der ziemlich viel Widerstand leistete. Er wollte einfach nicht aufgeben und schwamm um mich herum, bis ich ihn schließlich landen konnte. All das Geplansche erregte schnell die Aufmerksamkeit meiner Angelkollegen. Sie fragten, ob ich endlich einen Fisch hatte. Als ich erwähnte, dass es bereits Nr.2 war, wollten sie mir nicht glauben.
Mein Tag war schon gut, als ich den ersten Fisch gefangen hatte. Dass es letztendlich vier wurden, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Die anderen Jungs, die hier schon viel öfters waren, gingen diesen Tag leer aus. Selbst Rob, der aus Tradition eigentlich immer den ersten Fisch fing, ging blank nach Hause. Als es hell wurde, war es gelaufen mit den Anbissen. Normalweise sollten sich die Forellen während des Tages auf irgend eine Weise sehen lassen: die kürzlich ausgesetzten Fische springen öfters aus dem Wasser, z.B. weil andere Forellen die Untiefen unsicher machen. Am diesen Tag war jedoch nichts von den Forellen zu sehen. Im weiteren Verlauf des Morgens wurde zudem der Wind immer stärker.
Die Angler, welche mit leichtem Gerät am Angeln waren wurden, durch den Wind zunehmend behindert. 
Die Wolken wurden immer dunkler und es sah aus, als würde es jeden Moment regnen. 
Das nasskalte Wetter ging nicht ohne Folgen an uns vorüber. Die Wetterbedingungen und das Ausbleiben von Erfolgen machten uns die Entscheidung, diesen Angeltag früher zu beenden als sonst, ziemlich leicht.

Normalerweise war an dieser Stelle immer ein reger Betrieb an Fliegenfischern, aber das Wetter hatte diesen Tag wohl viele davon abgehalten, zu fischen. Neben uns zählten wir nur drei Mitangler, welche mit Bellyboten zugange waren. Bei dem starken Wind war das sicher kein richtiger Spaß. 
Wir verließen das Oostvoornse Meer gleichzeitig mit den Bellyboot Anglern und waren alle ziemlich untergekühlt.
Meine Freude über diesen Tag war mit vier Fischen jedoch nicht mehr zu verderben.

27.12.2003: Nach dem Erfolg letzter Woche führen wir an diesem Samstag wieder nach Oostvoorne.
Diesmal hatte ich mehrere Wecker strategisch positioniert, so dass das Debakel vom letzten mal (verschlafen) nicht mehr passieren konnte.
Um 03.30 Uhr war ich wach und nach dem Duschen und Frühstücken war ich bereit für diesen Tag. 
Als ich aus dem Fenster schaute, regnete es. Die Wettervorhersage berichtete über einen stürmischen Tag mit Südwestwind und Regen, dass Alles bei relativ warmen 7 C° Außentemperatur. Also der perfekte Tag, um nach Oostvoorne zu gehen, oder ?!
Um 04.00 Uhr stand Niels schon vor der Tür. Unterwegs nach Oostvoorne trafen wir noch unsere Angelkollegen Robert und Nico. Angler Nr.5 (Hans) wollte uns später bei Oostvoorne aufsuchen.
Als wir am Oostvoornse Meer eintrafen, war es noch völlig dunkel. Das Licht vom Leuchtturm an der nahen Nordseeküste schien regelmässig über die Dünen am Südufer. Als wir unsere Reise antraten, regnete es draußen, hier beim Oostvoornse Meer war es dann trocken. Mit dunklen Wolken am Himmel schaute es aber aus, als könnte es jederzeit wieder zu regnen anfangen. Der Wind raste über das Meer und verursachte schöne Wellen mit weißen Köpfen. Schwierige Voraussetzungen für Fliegenfischer, die mit leichtem Gerät am Fischen waren. Ich hatte dasselbe Gerät wie voriges mal dabei, #8 Rute mit Sinkschnur und Sink Vorfach und natürlich dieselbe Booby Nymphe, die voriges mal schon so erfolgreich war.
Jeder nahm seinen Platz auf den Dämmen ein und fing mit dem Fischen an.
Ich ging gleich zu der Stelle, wo ich letzte Woche vier Forellen gefangen hatte. Diesmal ging allerdings gar nichts für mich an dieser Stelle. Niels fing am Morgen gleich zwei Forellen, als er vom Damm gegenüber fischte. Am Format der Fische zu urteilen, waren es kürzlich ausgesetzte Fische.

Oben: die erste Forelle des Tages. Rechts: Hans, in der Dunkelheit mit einer Forelle beschäftigt. Unten: Hans mit seiner ersten Forelle

Weil an meiner Angelstelle die Anbisse ausblieben, entschloss ich mich, zur Öffnung zwischen dem Festland und dem ersten Damm zu waten. Nach wenigen Würfen hatte ich Erfolg. Eine kleine Regenbogenforelle hatte die Booby Nymphe genommen und sprang im Wasser herum. Als der Fisch näher kam und ich sah, wie klein er war, wusste ich sofort, dass das ein kürzlich ausgesetzter Fisch war. Jedenfalls war das ein guter Beginn des Tages.
In der Zwischenzeit war Hans gekommen und hatte sich auf dem Damm vor mir platziert. Es dauerte nur drei bis vier Würfe, bis er einen Fisch gehakt hatte. Die Forelle war ziemlich groß. Als der Fisch aus dem Wasser sprang, war die Größe deutlich zu sehen. Dies war seine erste Forelle am Oostvoornse Meer nach vielen erfolglosen Besuchen vorher.
Am frühen Morgen hatten wir nun schon vier Fische gefangen, kein schlechtes Resultat für solch ein schwieriges Gewässer und diese Bedingungen. Im Laufe des Morgens wurde das Wetter immer besser. Der Himmel ging über von grau und bewölkt zu klar, blau mit Sonnenschein. Der Wind blieb aber und wurde stärker, was das Fischen schwierig machte.

Oben: Oostvoorne vor Tagesanbruch. Links: ...ein Par Stunden später, totaler Wetterumschlag.

An der Stelle beim Stormvogel waren wir heute die einzigsten Fliegenfischer. Selbst die Taucher, die sich dort normalerweise herumtummelten, waren an diesen Tag nicht zu sehen. 
Dasselbe galt auch für die Forellen, die sich an guten Tagen sehen ließen, wenn sie vorbeischwammen oder kreuzten.
Um 12:00 Uhr hatten Nico, Robert und Hans die Nase voll vom Oostvoornse Meer und packten ihre Sachen. Die ersten zwei Angler hatten dieses mal nichts gefangen, obwohl sie hier meistens Erfolg hatten. Niels und ich blieben, um unser Glück weiter zu versuchen.
Rechts: Mit dem Wind werfen. Unten: Blick nach Westen, wo der Damm das Oostvoornse Meer von der Nordsee abscheidet, nächster Haltepunkt ist England :-)
Da wir fast immer nur beim Stormvogel fischten, erzählte ich meinem Angelkollegen etwas über die anderen Stellen, die es hier noch gibt. Das Oostvoornse Meer ist ja ziemlich groß. Als erstes fuhren wir westwärts, um an den Nordwestpunkt des Meeres zu gelangen. Dort war bereits reger Betrieb und die Dämme standen voll mit Fliegenfischern. Wir sprachen mit den Lokalanglern und konnten ihre Berichte über die schwierigen Bedingen und die launischen Regenbogen- forellen gut verstehen. Wir dürften auch noch die Fliegenkollektion von einem Lokalfischer betrachten. Jedenfalls waren wir auf den richtigen Weg, denn wir benutzten fast die gleichen Fliegenmuster. 
Vom nordwestlichen Ende des Oostvoornse Meeres aus konnten wir das Ufer beim Dorf Oostvoorne sehen. Das Ufer lag windgeschützt und würde somit unser nächstes Ziel werden. 
Wir fuhren durch das Dorf Oostvoorne und folgten den Wegweisern mit der Aufschrift „Strand“, bis wir letztendlich am äußerst westlich gelegenen Parkplatz ankamen. Von dort aus war es nur ein kurzes Stück bis zum Wasser.
Auch an dieser Stelle waren schon diverse Angler zugange. Einer dieser Angler war offenbar mit einem Lachsei am fischen. Er saß einfach auf einen Damm, stand gelegentlich auf und platzierte das Lachsei mit der Fliegenrute ein Stück vor dem Damm und setzte sich dann wieder. Herumsitzen, bis eine Forelle vorbeikam und das Lachsei verschluckte war jedenfalls nicht unsere Auffassung vom Fliegenfischen. Für manche Leute schien es aber Freude und Erfolg zu bringen.
Wir fischten dann vor dem Damm. Nach einer halben Stunde hatte ich einen Anbiss, wieder auf die Booby Nymphe. Leider verfehlte ich den Fisch. Der Spruch, “snooze em and you loose em” war hier wohl richtig am Platz. Niels sah eine Forelle auftauchen nahe dem Damm und ich sah noch eine Forelle kehren vor der gleichen Stelle. Fische waren also anwesend aber richtig beißen wollten sie noch nicht. Nach einer weiteren Stunde beschlossen wir, wieder zur Nordwest-Ecke des Meeres zu fahren. 
An der Nordwestspitze des Meeres waren immer noch viele Fliegenfischer anwesend. Neben den vielen holländischen Nummerschildern an den KFZ bauf dem Parkplatz waren auch viele belgische Kennzeichen zu sehen. Das Oostvoornse Meer hat eben eine große Anziehungskraft. Wir mischten uns unter die Angler auf den Dämmen und probierten unser Glück im harten Wind. Einer der Angler war gerade am Drillen mit einer Forelle, es schien, dass es noch immer eine Chance gab, etwas zu fangen.
Beim Wetterumschwung war der Übergang von grauen zu klarem Himmel nicht die einzigste Änderung. Auch die Lufttemperatur war stark gefallen.

Rechts: Angeln am Südufer mit dem Wind

Das Herumstehen im frischen Wind hatte schließlich seinen Preis. Als am Ende des Tages wieder dunkle Wolken Richtung unserer Angelstelle zogen, beschlossen wir, die neuen Regenschauer nicht abzuwarten. Wir hatten beide Fische gefangen und waren zufrieden mit dem Tag. Ich hatte jetzt an zwei Samstagen fünf Fische gefangen. Es schien beinahe, als ob ich endlich kapiert hatte, wie man hier Fische fangen konnte. Nächste Saison wird zeigen, ob das wirklich der Fall ist.
Allgemeine Daten:
Das Oostvoornse Meer entstand 1966 durch die Schließung des Meeres- armes Brielse Gat. Anschließend wurde aus dem so entstandenen Oostvoornse Meer Sand gefördert, zum Bau von Industrieanlagen und Hafen der Maasvlakte. Bis 1969 wurde Sand gefördert aus dem Oostvoornse Meer. An der Ostseite des Oostvoornse Meeres liegt der Brielse Maasdam (1952) und an der Westseite der Brielse Gatdam (1966). Das von ursprüngliche Salz- wasser wurde immer süßer.
Von 1973 an, nach einen einmaligen Einlass von Salzwasser aus dem Beerkanal (1,2 Millionen Kubikmeter), fing das Meer langsam zu versüßen an. 1997 war der Salzgehalt noch ein Drittel von dem des Nordseewassers.
Oben ist eine Karte des Oostvoornse Meer zu sehen. An den markierten Stellen darf nicht gelaufen und geangelt werden, da diese als Naturschutzgebiet eingerichtet sind oder benutzt werden vom Wasserbauamt (Rijkswaterstaat). Weiterhin darf auch nicht vom Wall am Nord-West Ufer geangelt werden. Deutliche Schilder am Ort geben dies an.
Rechts: Satellitenfoto vom Oostvoornse Meer © NLR-ESA.

Allgemeine Daten:
Oberfläche: 233 ha
Volumen: 48,5 mil. m³
Pfeil: 0,3-0,5 Meter+NAP
Tiefe durchschn.: 21 m
Tiefe maximal: 43 m
Uferlänge: 10 Kilometer

Durch den Sandabbau ist der Bodenverlauf des Meeres sehr unterschiedlich.
Die Ufer sind an machen Stellen sehr steil. Der Boden besteht aus Lehm und Sand und an einigen stellen aus Moorgrund.

Auf dem Boden befindet sich örtlich eine dünne Schlammschicht, die an den tiefsten Stellen (ca. 43 m)  eine Dicke von ca. 50 cm erreicht. Entlang den Ufern sind Schotterdamme angelegt um die Ufer gegen den Wellenschlag zu schützen. 

Nutzung
In den Provinzialen Wasserhaushaltsplan sind für das Oostvoornse Meer die Hauptfunktionen Angelwasser, Schwimmwasser und Erholungsgebiet zuerkannt, diese Möglichkeiten werden auch stetig genutzt. Neben den Anglern gibt es viele andere Menschen die dieses Gebiet benutzen. Das gesamte Jahr hindurch, und in der Hauptsache im Sommer, sind Taucher aktiv. Die Anzahl der Taucher nahm in den letzten Jahren stark zu. Durch ein paar Betriebe werden selbst spezielle Ausfluge und Kurse am Oostvoornse Meer organisiert. An zwei Stellen gibt es kommerzielle Vorrichtungen, um Pressluftflaschen zu füllen. In der Süd-West Ecke vom Oostvoornse Meer gibt es die Voornse Windsurfvereinigung. Die Zahl der Windsurfer nahm in den letzten Jahre immer mehr ab. 

In der Sommersaison wird das Oostvoornse Meer viel von Badegasten besucht. In den letzten Jahren hat die Zahl der Badegaste abgenommen, durch verrottete Wasserpflanzen. Am Ufer vom Oostvoornse Meer tummeln sich viele Spatziergänger, mit Hunden, und Fahrradfahrer. Entlang dem Westufers ist ein Radweg angelegt.

Fische
Das Oostvoornse Meer ist Brackwasser, der Süßwassergehalt nimmt aber immer mehr zu. In der Vergangenheit war das Hauptfutter der Forellen Garnelen. Die Garnelen sind durch die Versüßung verschwunden. Heutzutage fressen die Forellen hauptsächlich Heringe, die noch immer im Oostvoornse Meer vorkommen. In der Zukunft wird probeweise wieder Salzwasser im Oostvoornse Meer eingelassen und es werden Garnelen ausgesetzt.
Das Oostvoornse Meer wird hauptsachlich mit Regenbogenforellen besetzt. Für das Aussetzen in Salz oder Brackwasser müssen die Regenbogenforellen eine Mindestlange von 14-16 Zentimeter haben, um sich an das Salzwasser-Milieu anzupassen. Die Regenbogenforellen können sich nicht fortpflanzen im Oostvoornse Meer. Seit 1994 ist eine Schonzeit eingeführt: vom 15 Oktober bis 15 Dezember. Auch ist seit 1994 das catch-und-release vorgeschrieben, weil in der Vergangenheit zu viele Fische entnommen wurden.  Von 1997 bis 2002 wurden 1000 kg Forellen (etwa 5000 Stück) ausgesetzt. Die Wachstumsrate der Forellen betrug ca. 2 cm pro Monat, ist aber mit der Versüßung zurück gegangen. Die größte Forelle die bislang im Oostvoornse Meer gefangen wurde, hatte eine Länge von 103 cm (1997). Neben Regenbogenforellen gibt es auch noch eine kleine Anzahl Bachforellen im Oostvoornse Meer. In Mai 1996 hat der Dachverband der Niederländischen Fliegenfischervereine 1000 kg Bachforellen ausgesetzt. Vielleicht werden in der Zukunft auch andere Salmoniden ausgesetzt. Die Salmonidenarten sind: Bachsaiblinge, Tigerforellen, Meerforellen und Lachse.

Fliegen
Es gibt die Möglichkeit, am Oostvoornse Meer mit Trockenfliegen zu fischen. Dies ist jedoch nur zu bestimmten Jahreszeiten möglich. Im Frühling gibt es eine gewisse Zeit lang einen Überfluss in Bibio Fliegen.  Dann kann man gut mit Trockenfliegen, also Bibio Imitationen fischen. Im Sommer gibt es auch Zeiten, wenn Landinsekten auf das Wasser geraten und von den Forellen genommen werden. 

Sommer ist aber auch die Hauptbadezeit am Oostvoornse Meer. 

Das Vorfach sollte 7 bis 9 Fuß lang sein und auf jedem Fall eine Tragkraft von 4kg besitzen (dies ist eine der Regeln im Angelschein für Oostvoorne). Die Forellen im Oostvoornse Meer sind groß und stark und werden beim Gebrauch von zu leichten Vorfachern immer Bruch verursachen. Es ist schade, wenn ein Fisch durch Gebrauch von zu leichtem Gerät verspielt wird, die Anbisse sind nämlich meistens sehr sparsam am Oostvoornse Meer.

Am meisten wird geangelt mit Nymphen und Streamern. Fliegen wie Goldkopfnymphen, kleine Garnelen, Booby’s, Zonker usw. sind zu gebrauchen am Oostvoornse Meer. Auch wird oft mit Lachsei-Imitationen geangelt. Booby und Lachsei werden mit Sinkschnur gefischt. Die anderen Imitationen können auch mit der Schwimm- und Intermediate - Schnur gefischt werden. Auf jeden Fall ist ein starkes Vorfach angesagt, mindestens 22er. Eine Vorfachlänge von 9 Fuß reicht in der Regel aus. Für das Fischen mit Sinkschnur und Boobies kann es auch kürzer sein.

Das Oostvoornse Meer ist groß. Wichtig ist es, zu wissen, dass das Angeln dort sehr schwierig sein kann. Selbst die Lokalangler haben Tage, an denen sie nichts fangen. Einer erzahlte mir, das er 
erst nach 10 Besuchen endlich etwas fing. Als er dann dachte, er hatte alles im Griff, ging er wieder leer aus. Selbst habe ich auch etliche Tage "unproduktiv" am Oostvoornse Meer verbracht. Aber einmal klappt es dann doch und man freut sich über den Kampf mit den großen und starken Oostvoorne Meer - Forellen.

Das Oostvoornse Meer ist nicht mehr als Gewässer eingebracht in der sogenannten „Grote Vergunning“. Für das Oostvoornse und Veerse Meer ist ein Sonderschein fällig. Mann kann entweder Mitglied werden bei einer Vereinung der Föderation Südwest (darunter fallt auch das Oostvoornse Meer) oder man kann den Angelschein (12,50 Euro) im Avicentrum in Oostvoorne kaufen (Avicentre Oostvoorne, Goudhoekweg 6-8. Telefon: 0181-482411.)

Für mehr Informationen über das Oostvoornse Meer: Federatie van hengelsportverenigingen Zuidwest Nederland: Valeriaan 24, 5331 DA  Kerkdriel, Telefon: 0162-680466, Website: www.sportvisserijbelangen.nl

Bestimmungen für das Oostvoornse Meer gültig ab 2003:
· Es darf nur mit einer Fliege geangelt werden. 
· Lockstoffe usw. dürfen nicht benutzt werden. 
· Drillingshaken sind verboten. Der Gebrauch von Haken aus rostfreiem Stahl ist verboten. 
· Das Vorfach muss eine Zugkraft von mindestens 4 kg haben. 
· Anfüttern ist verboten. 
· Alle gefangen Fische müssen schonend zurück gesetzt werden. 
· Schonzeit ist vom 15. Oktober bis 14. Dezember, während dieser Zeit ist das Angeln verboten. 
· Das Nachtangeln ist verboten. Es ist erlaubt, zu angeln von einer Stunde Uhr vor Sonnenaufgang bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang. 
· Das Fahren mit Motorbooten ist verboten (auch elektrisch). 
· Es ist verboten zu fischen: 
1. Innerhalb eines Umkreises von 50 Metern vom Bootshaus/Pumpenhaus am nördlichen Ufer.
2. Weiter ist die Lagune an der Nord-West Seite des Oostvoornse Meeres nicht zugänglich.
3. Das Stück am Südufer (beschildert) ist nicht für die Fischerei zugänglich. Mit Belly-Boten muss man sich 50m von Ufer fernhalten.
4. Das Stück beim Verladewall, ausgeschildert (siehe auch Karte).


Ein Beitrag von Marcel Karssies für www.fliegenfischer-forum.de. Das unerlaubte Verwenden von Text- und Bildmaterial ist verboten.
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