Fliegen-
spezial Nr.09/2004:
Der 2. Fly Swap!
Idee: Daniel Martin Handzel
Fotos: Michael Müller
Nachdem der erste Fly Swap- Versuch nach kleineren Anlauf- schwierigkeiten zu aller Zufriedenheit abgelaufen ist, wurde diese schöne Idee in Runde 2 fortgeführt.

Hier ist das Ergebnis:
Thema waren diesmal Sedges / Köcherfliegen / Caddis. Am Ende des Swaps (Juli 2004) verfügte (fast) jeder Teilnehmer schließlich über eine fängige Kollektion an Köcherfliegenimitationen - pünktlich zum Start der Saison der warmen Sommerabende inklusive Abendsprung …
Gehäkelter Caddis Emerger

(Binder: Thomas "Kimba0507")

Material:
Bindefaden: Schwarz,
Körper: Dickes Nähgarn in gelb und braun (aus dem Nähkästchen meiner Frau)
Thorax: Nerz-Dubbing
Flügel: Rehhaare natur

Das Muster habe ich grob aus der Fisch&Fliege Nr.13 abgeschaut. Ich mache nur etwas mehr Unterwicklung unter den Häkelkörper, manchmal auch mit Blei, 

damit das Ding etwas dicker und nahrhafter aussieht.
Beim Testen am Bach haben sich die Forellen und Äschen wie wild darauf gestürtzt. Läuft von Mai bis Ende August super.
Rhycophila

(Binder: Hucho)

Material: Haken #14, Bindegarn olive, Raffia olive, Mohairdubbing olive, Sealdubbing schwarz.
Anleitung: Haken einspannen, Raffia am Öhr nach vorne einbinden, Thorax aus Seal formen, konischen Körper aus Mohair formen, Raffia nach hinten klappen und einbinden, Körper rippen, Vorschieber am Hakenbogen aus Raffia schneiden.

ESPA (=Emerging Sedge Pupa)

(Binder: Karl)

Faden: braun
Körper: Antron + SLF (grün: Rhyacophila, beige: Hydropsyche)
Haken: 12-14, dünn, gebogen
Puppenhaut: Glitzertüll
Flügelscheiden und Beine: Rebhuhn
Thorax: CDC natur + hellbraunes Naturdubbing oder UV nice Dubbing

Gefischt wird sie als Aufsteiger oder im Film mit leichten Bewegungen.

Mother's Day Caddis

(Binder: D.Handzel)

Ein Muster, das Thomas Wölfle vor Jahren im FliegenFischen vorstellte. Ein ziemlich hässliches Entlein, das bei mir allerdings zur Fliege des Jahres geworden ist. Ich serviere die Caddis schräg stromauf. Durch den schweren Nassfliegenhaken sinkt die Fliege langsam ab. Drückt man die Fliege vor dem Wurf im Wasser aus, sinkt sie noch besser ab. Die Verwendung eines leichteren Hakens oder das Fetten des Vorfachs hemmen wiederum die Sinkeigenschaften.

Hier bekomme ich den Großteil der Bisse. Danach lasse ich die Fliege an mir vorbeitreiben und habe dann noch alle Möglichkeiten der Manipulation vom Leisenring Lift zum subsurface swing. Hier kommen nochmal Bisse!

Material: 
Haken: Mustad 3906 B
Körper: Pfauengras
Flügel: Schnepfe
Thorax: Squirrel Dubbing, grau

Glitter Wet Fly I und II

(Binder D.Handzel)

Dieses Muster wurde ebenfalls von T.Wölfle vorgestellt. Die Ausgabe war die allererste, die ich in Händen hielt und die Fliege lließ mich nie mehr los. Angeknotet habe ich sie erst viel später. Eine klassische "Flymph", die ebenso gefischt werden sollte. Das Irise Dub imitiert die Nymphenhülle und das Rebhuhn gibt der Fliege Lebendigkeit. 

Fortsetzung unten =>

Leider sinkt die Fliege nicht so gut, da sie recht dick ist. Für Situationen, in denen ich sie etwas tiefer anbieten will, habe ich noch eine Spider-Variante mit einem schlanken Körper aus Spectraflash. 

Material: 
Mustad 3906 B
Körper: Irise Dub, gelb (Heger)
Hechel: Rebhuhn

Brown Sedge

(Binder: Fynn Meding)

Matierial:
- 12-14er Trockenhaken 
- braunes dubbing oder Goldfasanenfedern (meine sind mit braunem dubbing)
- Faden Uni Thread Schwarz 8/0
- Golddraht
- Pfauenauge/Fibern
- 2 Hahnenhecheln braun
Bindeanleitung:
Haken einspannen, Grundwicklung legen, bei einer Hahnenhechel auf einer Seite die Fibern entfernen und die bearbeitete 

Hechel einbinden, Golddraht über die Hahnenhechel einbinden, braunes Dubbing um den Haken zwirrlen und mit dem Dubbing ca. 2/3 des Haken bedecken, diese Dubbingschicht mit der Hechel und dem Golddraht palmern/sichern, anschließend abbinden, Flügel aus einigen Fibern des Pfauenauges schräg nach hinten einbinden, Hechelkranz aus der zweiten Hahnenhechel winden, anschließend abbinden und den Kopf mit einem Tropfen Lack sichern.
Die Fliege wurde von der Irländerin Alice Conba entwickelt, sie immitiert sehr gut die braune Köcherfliege. Ich fische sie meistens in der Abenddämmerung, aber auch am Forellensee, knapp unter der Oberfläche ruckartig eingestrippt fängt sie sehr gut.
Rehhaar Caddis

(Binder: jens2001)

Haken: Gamakatsu F11-3F #14 (sehr leicht und sehr scharf, Fliege schwimmt dadurch sehr gut, bedarf aber eines gefühlfollen Anhiebs)
Körper: Kristall Dub in braun
Heckel: braune Hechel im Palmer Stil gebunden
Flügel: Rehhaar in Natur Farbe...

CDC Sedge Oliv 

(Binder: Christian Ebner "Flyronic")

Material:
TMC 100 BL, Gr. 12-18
CDC-Dubbing oliv
Bindegarn, dunkelgrün oder oliv
Sedge-Wing oliv
CDC-Federn hellbraun und oliv
Dünner Kupferdraht.
Haken einspannen, Grundwicklung bis zum Bogen dann Kupferdraht einbinden,
CDC-Dubbing draufwuchten nach vorne zum Öhr Winden, mit Kupferdraht abbinden. Mit dem Flügelbrennerchen Sedge-Flügel aus dem Material brennen in

der Mitte knicken und am Öhr einbinden und aufpassen, das man noch Platz für den Hechelkranz hat. Dann eine Schlaufe formen drei CDC (oliv,hellbraun,oliv) aufeinanderlegen, mit der transparenten
Materialklemme fassen und am Kiel abschneiden, in die Schlaufe einlegen und verdrallen, siehe auch CDC-Spezial. Nach jeder Windung die CDCs zurückstreifen, wichtig! Nach Fertigstellung einfach die CDC so lassen wie sie sind oder enstprechend in Form bringen.
Ich fische die CDC-Sedge Oliv an der Mangfall (obb.) am schwarzen Regen, und hab sie auch in Slowenien an der Sava gefischt und gut damit gefangen! Gezogen oder ganz normal trocken! Nun hoffe ich das alle mit meiner Fliege was anfangen können, und vor allem gut fangen!
Buck Caddis

(Binder: Thomas Züllich)

Material:
1. Haken - Trockenhaken 10 bis 16 (hier TMC 100)
2. Flügel - Reh oder Elchhaar
3. Körper - Dubbing in je nach Situation und Gusto - ich nehme von der Hasenmaske, oder abgezupfte Mohairwolle Olivgrün oder Rotbraun
4. Bindegarn - UniThread 6.0 in dunkler Farbe

Bindeanleitung:

Bindegarn von Öhr bis Hakenbogen legen. Das Garn mit einer Dubbingnadel aufteilen und wenig Dubbing zwischen die beiden Garnhälften einspannen und verdrillen. Dann 2/3 des Hakens damit umwinden und einen leicht konischen Körper formen. Wichtig ist dabei wirklich sparsam mit dem Material umzugehen. Rehhaar abmessen, im HairStacker die Haarspitzen bündig fügen und mit der linken Hand (für Rechtswickler) über dem Haken festhalten. Das Garn 2mal rumwinden und dann kräftig aber gleichzeitig vorsichtig ziehen. Dabei stellen sich die Haare über dem Öhr auf. Noch 3/4 mal rum und eine Windung unter den Flügel, über dem Haken legen. Bis vorne durch die aufgestellten Haare zum Öhr legen, Köpfchen Formen, abbinden. Fertig - fast zumindest. Nun muss man nur noch ein bisschen den Kopf frisieren. Mir ist bei der Fliege der leicht "unordentlich - zerrupfte" Look wichtig. Diesen erreicht man, gerade am Körper, am Besten mit der beschriebenen Dubbing Loop Technik. Fischen kann man dieses Muster Dead Drift lecht stromauf eingeworfen oder auch als Nassfliege. Obacht, oft erwischt man beim einstrippen eine Forelle. Auch kann man schön über das Wasser laufende Sedges damit imitieren. 
CDC Caddis

(Binder: Roland Kraus)

Haken: Trockenhaken von 10 bis 16
Faden: Uni-Thread schwarz
Körper: Bisamdubbing
Flügel: 2 bis 3 CDC Federn
Hechel: Hahnenhecheln Grizzly Hell

G&H Segde

(Binder: Torsten Rühl)

Haken: 10-16er
Faden: Braun oder Schwarz
Körper: Rehhaar
Unterkörper: Grüne oder Gelbe Wolle
Hechel: Rote Hahnenhechel
Kopf: Braun oder Schwarz
An der Grundwicklung Wolle einbinden. Dann Rehhaar ähnlich wie "Muddler Minnow-Kopf" auf den Schenkel bringen und in Form schneiden. Wollfaden nach vorn binden. =>

Zwei Hahnenhecheln so einbinden das die Kiele die Antennen des Insekt darstellen. Dann die Hechel um den Haken winden und einbinden. Kopfknoten und den oberen Teil der Hechel abschneiden.