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Fliegenfischen in Mexiko | Frühling 2014 | Teil 1 - Cozumel Ein Reisebericht von Sebastian Bremm |
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Es
gibt mehrere Gründe, warum ich mich erst jetzt dazu entschließe,
meine Erfahrungen vom Frühling 2014 niederzuschreiben. Zum ersten,
wer kennt es nicht, die liebe Zeit. Jedes bisschen Freizeit wird am Wasser
verbracht, im Winter stattet man sich mit Fliegen für die neue Saison
aus und auch Partner und Freunde dürfen nicht zu kurz kommen. Der
zweite Grund ist die Tatsache, dass die Berichte hier im Forum so professionell
geschrieben werden und ich dieses Niveau ebenfalls bieten möchte.
Reiseplanung und Vorbereitung Es war schon
im Spätherbst 2013, als das alljährliche Thema aufkam, wo wir
den nächsten Urlaub verbringen werden. Nachdem alle meine, nicht allzu
ernst gemeinten, Vorschläge (BC, Patagonien, Mongolei) mit einem Lächeln
negiert wurden, schlossen wir mit der Karibik einen Kompromiss. Das genaue
Ziel sollte MEXIKO werden.
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Von Wien
ging es über Toronto nach Cancun
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Gleich
vorab reservierte ich bei der Detailplanung unserer Reise zwei Tage ausschließlich
für das Fischen. Das hat zwar etwas mehr Überzeugung benötigt
wurde aber schlussendlich „genehmigt“.
Für die Jagd auf Bonefish plante ich einen Tagestrip auf die Insel COZUMEL. Als Zielfisch für den zweiten Tag wählte ich den Tarpon aus. Dafür eignet sich besonders die Insel HOLBOX. Bereits in Wien kontaktierte ich die Guides auf Cozumel und Holbox. Alle Details konnten unkompliziert vorab arrangiert werden. Vor der Abreise war somit erst einmal „binden“ angesagt! Für Cozumel band ich, die online empfohlenen, Bonefish und Permit Fliegen: Unter anderem Crazy Charlie, Pink Gotcha, Bonefish Bitter und Merkin Crab. Für Holbox hatte ich mich für Fliegen wie Black Death, Purple Death,Tarpon Toad und Clouser Minnows in verschiedenen Farben entschieden. |
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Sehr fängige
Tarpon Fliegen (Purple & Black Death)
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Meine ERSTEN Erfahrungen mit der Salzwasserfischerei - COZUMEL |
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Letzte
Vorbereitungen vor dem ersten Angeltag
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Für
die ersten sechs Urlaubstage unseres Aufenthalts in Mexiko hatten wir uns
für die Ortschaft Playa del Carmen entschieden. Cancun, der wohl jedem
bekannte Ort, kam aufgrund der Masse an Touristen nicht für uns in
Frage. Playa del Carmen ist zwar ebenfalls höchst touristisch, aber
man findet dort noch etwas klassisches mexikanisches Flair.
Von Playa del Carmen ist der Transfer in der Früh nach Cozumel eine Kleinigkeit. Die Fahrt mit der stündlichen Fähre dauert etwas über eine halbe Stunde. Der Befischungsdruck in den Flats von Cozumel ist auf Grund der Tatsache, dass hier bis zu VIER große Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen können, hoch. Die lokalen Anbieter bieten einem entsprechend auch nur vierstündige Guidings an, sodass man wieder rechtzeitig auf seinem Schiff zurück ist. Der Tag war endlich gekommen und mit vollen Tatendrang sprang ich aus den Federn. Die Nervosität war mir sicherlich anzusehen! Mein Gear und kleines Gepäck hatte ich schon am Abend zuvor vorbereitet. Nach einem kurzen Frühstück ging es auch schon auf zum Hafen. Da ich zuerst am falschen Pier wartete, verpasste ich beinahe die Fähre. Man muss beachten, dass es zwei verschiedene Betreiberfirmen für die Fähren gibt, welche die Route zwischen Playa del Carmen und Cozumel bedienen. Da man meist nicht abschätzen kann, mit welcher Fähre es zurückgeht, empfehle ich ein einfaches Ticket für die Überfahrt zu lösen. Früh morgens geht es mit der Fahre von Playa del Carmen nach Cozumel |
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Cozumel
Hafen
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Zwei von
vier Möglichen Kreuzfahrtschiffen am Hafen von Cozumel
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Auf Cozumel angekommen, wurde ich von Carlos, dem Eigentümer von "Aquarius Travel Fishing Representatives", freundlich begrüßt und wir fuhren weiter an einen kleinen Hafen, nicht weit vom Flughafen entfernt. Dort empfingen mich meine Guides für den Tag. Ohne Verzögerung ging es, in einer rund 40 Minuten dauernden Fahrt, zu den Flats auf der Nordseite der Insel. |
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Der kleine
Hafen unweit des Flughafens von Cozumel, von wo es mit dem Boot aus weiter
zu den Flats geht.
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Unterwegs
zu den Flats auf der Nordseite der Insel
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Das
glasklare Türkise Wasser des Mexikanischen Golfs ließ meine
Vorfreude ins Unermessliche steigen!
Yucatan: Nördlich Cancun, zentral gelegen Playa del Carmen vorgelagert die Insel Cozumel. Südlich geht es weiter über Akumal und Tulum bis nach Belize. Unten: Die Insel Cozumel, auf der nordöstlichen Seite der Insel befinden sich die Flats & die weitläufigen Flats im Detail |
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Am ersten Spot angekommen habe ich sogleich die siebenteilige #8 Rute zusammengebaut und mit einer passenden Salzwasserschnur gleicher Klasse gepaart. |
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Über
eine kleine Landzunge geht es in die Flats
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Die Guides
begutachten das Equipment
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Mein
Guide Enrique und ich machten eine Abkürzung zu Fuß über
die Landzunge, während sein Kollege das Boot durch einen weiter entfernten
Kanal in die Lagune steuerte.
Wir wateten durch die Sand Flats und machten relativ schnell eine Schule „tailing“ Bonefish aus. Während ich die Rute wurfbereit machte, sah ich mich in Gedanken schon im Drill. Mein allererster Wurf war allerdings so überzeugend, dass sich der Schwarm in Sekundenbruchteilen in alle Himmelsrichtungen verstreute. Wie silberne Salzwasser Torpedos kamen sie mir vor, als sie Reißaus nahmen, das fing ja gut an. Enrique sah meine Ernüchterung und erklärte mir genau, wie die Fliege in so einer Situation zu führen ist. Nämlich stetig, langsam und ohne große Sprünge zwischendurch. Immer wieder entdeckten wir kleinere Schulen. Aber der erste Fangerfolg ließ noch immer auf sich warten. |
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In den
Flats, ein unbeschreiblicher Artenreichtum!
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Die
Zeit verging wie im Flug. An einem tieferen Kanal angekommen, trafen wir
wieder auf das Boot und den zweiten Guide, der bereits auf uns wartete.
Wir machten uns auf zu tieferen Stellen, welche mit dem Boot leichter zu
erreichen sind.
Durch die exponierte Stellung am Boot kann man die immense Artenvielfalt erkennen, welche so eine Lagune zu bieten hat. Ich hatte das Gefühl, als würde ich in einem riesigen Aquarium fischen! Von Kleinstfischen über Barrakuda und Stachelrochen bis zu Schildkröten ist alles vertreten. Der Vormittag blieb weiterhin ruhig, wie er begonnen hatte. Nebst Bonefish hatten wir inzwischen auch schon kleine Permit gesichtet. Obwohl meine Guides immer wieder die Fliege wechselten und auch sonst jedes erdenkliche Mittel für einen Fang getan haben, konnte ich weiterhin nur von einem Fisch am Haken träumen. Es war Zeit
für eine Pause. Wir stärkten uns mit einem kleinen Snack, welcher
im gebuchten Package inkludiert ist und starteten mit voller Motivation
und Kraft in den Nachmittag.
Stachelrochen im Flat (auf der unteren linken Hälfte) |
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Vom Boot
aus geht es weiter an tiefere Stellen
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Weiter ging es an eine tiefe, von Seegras übersäte Stelle. Es sah sehr vielversprechend aus. „Bonefish, Bonefish!“ rief Enrique auf einmal. Er hatte einen schönen Schwarm vor uns entdeckt. Ich warf die Fliege einige Male, bis sie in der richtigen Position war. Langsam und stetig, wie schon so oft an diesem Tag, strippte ich die Schnur. Auf einmal ging ein Ruck durch die Rute! Ich hob die Rute an und verspürte einen Widerstand! Der Haken saß. Die Rolle fing an laut zu surren und Sekunden später war ich schon im Backing! Nach kurzen, aber sehr intensivem Drill, hielt ich meinen ersten Bonefish in den Händen. Zwar nur ein Baby, aber hey, „bone is bone“! Die Zeit war sehr schnell vergangen und kurz darauf befanden wir uns auch schon wieder auf dem Rückweg. |
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Erster
Bone, Baby aber der Fänger ist glücklich
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Auslauf
des Flats, heißt für den Fischer: ein gelungener Tag geht zu
Ende
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Fazit
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass das Fischen auf Cozumel ein tolles Erlebnis und sehr zu empfehlen ist. Die Guides sind professionell und kümmern sich gut um einen. Fische sind zu Genüge und in allen Größen vorhanden! Als Anfänger hat man gute Chancen, hier seinen ersten Bonefish zu landen. Eine Rute Klasse 8-9 mit dazu passender Rolle und Salzwasserschnur reicht für die Fischerei auf Cozumel aus. Allerdings ist man auf den Flats meistens nicht alleine unterwegs. Mindestens zwei andere Fliegenfischer hatte ich an diesem Tag beim Fischen beobachten können. Auf Holbox hingegen geht es, meiner Meinung nach, etwas ruhiger zu. Mehr dazu dann im TEIL 2! (Erscheint in Kürze an dieser Stelle.) *** |
Weitere Infos und Links: Mexiko –
Yukatan - ist eine Halbinsel Mittelamerikas, die den Golf von Mexiko
vom Karibischen Meer trennt. Abseits der Fischerei hat Yukatan einiges
zu bieten: Maya Ruinen, tropische Regenwälder, Cenotes (Kalksteinlöcher,
die durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser
gefüllt sind), großartige Tauchspots und natürlich malerische
Strände;
Weiterführende
Links:
Bei Kontaktwunsch
zum Autor bitte an die Redaktion Fliegenfischer-Forum wenden.
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