Matrei in Osttirol 
Tauernbach und Isel
Eine Fliegenfischerwoche im Hotel Rauter - Oktober 2003
© by Gerold (Gerry) Clasen

<= Der Tauernbach bei Matrei

Am 18.10.2003 machte ich mich mit meiner besseren Hälfte auf den Weg nach Matrei in Osttirol. 

Nach über 30 Jahren mal wieder Österreich. Über die Autobahn ging es flott nach München, wo wir uns mit zwei Freunden trafen, die aus der Nähe von Tuttlingen angereist waren. Die beiden kannten den Weg, waren sie doch schon etliche Male in Matrei.

Oben: Die wildromantische Kulisse des  „Wilden Kaiser“

Über Kufstein, St. Johann, vorbei am Wilden Kaiser, Kitzbühel, Mittersill über die Felberntauernstraße und durch den Felbertauerntunnel ging es dann nach Matrei.

Ein kleiner Zwischenstopp und etwas Stärkung für den Rest der Reise.
Ankunft bei schönstem Wetter, die Anfahrt gut überstanden und in einem freundlichen, hellen Zimmer mit Bad/WC, Radio, Telefon, SAT-TV und Minibar untergebracht. Was will man mehr?

Unsere Unterkunft hatten wir mit Halbpension im 4-Sterne-Hotel Rauter, das über 90 Betten verfügt, gebucht. Zum Wohlbefinden der Gäste gibt es ein Hallenbad (30 Grad), Sauna, Solarium und über die Sommerzeit, nicht weit vom Hotel ein beheiztes Schwimmbad (25 Grad) mit einer großen Liegewiese. In einer Tiefgarage ist der Wagen sicher untergebracht. Auf keinen Fall möchte ich vergessen, die ausgezeichnete Küche zu erwähnen. Zum Frühstück gab es ein großes Buffet und jeden Abend wurden wir mit einem 5-Gänge-Menü verwöhnt.

Das Restaurant
Das Kaminzimmer
Dem angelnden Gast steht ein 35 km Privat-Revier (Tauernbach, Kleine Isel, Isel), das zum Großteil im Nationalpark Hohe Tauern liegt, zur Verfügung. Erlaubt ist ausschließlich das Fischen mit der Fliege, mit Flugangel und schwimmender Schnur – „catch & release“. 
Zielfische sind Bachforellen, Äschen, Regenbogen und Bachsaiblinge. Das Waten ist nicht erlaubt. Der Streamer ist nicht gerne gesehen, bei Schneewasser aber geduldet.

Eine Tageslizenz kostet 40 €, eine 6-Tage-Lizenz, bei 7 Tagen Aufenthalt, kostet 172 €. Wer mit nicht fischender Begleitung kommt, zahlt für die Lizenz nur die Hälfte. Nur Gäste des Hotels Rauter erhalten eine Fischereilizenz.

In der Regel ist das Wetter um diese Jahreszeit stabil und es ist für gewöhnlich nicht mit Schmelzwasser zu rechnen. Der Tauernbach und die Isel sind fast immer nieder und klar.

Vorweg muss ich erwähnen, dass ich fast zwei Tage nichts gefangen habe, weil ich den Kennern der Gewässer einfach nicht glauben wollte, dass ich mit meinem gewohnten Getackle, Vorfach zwischen 2,50 m und 3 m Länge und nur einer Fliege an den meisten Stellen dort nichts anfangen konnte. Die von mir üblicherweise benutzte Fliegengröße war hier zu klein um sie in dem schnellen Wasser wahrnehmen zu können. Wenn man schon den Fischereiaufseher eines Gewässer zum Freund hat, sollte man sich auch an seine Ratschläge halten, er kennt sein Wasser sicherlich besser. Nun, man ist ja flexibel auch wenn’s mal etwas länger dauert. Ich habe dann umgestellt auf ein Vorfach von 150 cm Länge, habe mir ca. 50 cm vor der eigentlichen Fangfliege einen dicken Brummer als Sichtfliege eingebunden……… 
und habe gefangen, sogar auf den dicken Brocken. 

Ein plötzlicher Kälteeinbruch muss aber den großen Fischen auf den Appetit geschlagen sein, da ich mit geringen Ausnahmen nur Kleinere gefangen habe. Ich muss gestehen, dass es alles in allem eine Weile gedauert hat mich auf eine mir völlig ungewohnte Fischerei umzustellen. Das schnelle, teilweise weiße Wasser hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht befischt. Meine gewohnten Gewässer waren da wesentlich ruhiger. 
Die meisten Fische fängt man hier in den kleinen, ruhigen Rückläufen am Rand und hinter den Steinen. Es hat mich auch nicht sonderlich gestört, dass keine großen Fische hängen geblieben sind, vorhanden sind sie bei solchen Gewässern sicherlich. Wenn es dann mal nicht auf Anhieb klappt hängt es wohl eher am Angler als an den Fischen, was mich jedoch nicht abhalten wird noch einmal an die Isel zu fahren. Die Landschaft ist gewaltig und hat mich stark und nachhaltig beeindruckt. Leider ist das Wetter umgeschlagen und es wurde kalt. Der Schnee, der dann zu allem Überfluss über Nacht gefallen ist, hat die Landschaft zwar noch reizvoller gemacht, leider hat er aber auch nachmittags Schmelzwasser gebracht und die Isel wurde dann milchig und die Fische verloren die Lust am Beißen.
Selbst sechs Tage, durchgefischt vom Frühstück bis zum dunkel werden, sind zu wenig um diese Strecke auch nur halbwegs kennen zu lernen, ich konnte mir allenfalls einen kleinen Überblick verschaffen. 
 

Ein optimaler Platz zum Binden der Geheimwaffen für den nächsten Tag ==>
 

Ein paar Anmerkungen zu den Gewässern:

Der Tauernbach ist vom Innergschlöss bis Einmündung kleine Isel in Matrei ein naturbelassener, alpiner Bergbach mit sehr gutem Bachforellenbestand, einigen Saiblingen und vereinzelt Regenbogenforellen, im unteren Bereich auch Äschen. Die Streckenlänge beträgt 18 km.

Der Bereich „Innergschlöss“ liegt im Nationalpark Hohe Tauern und ist ausschließlich zu Fuß erreichbar. Die anderen Abschnitte Wohlgemut-Alm (Matreier Tauernhaus), Raneburg, Pschinig, Prosseggklamm und Prosseggbrücke-Hinterau bieten eine sehr unterschiedliche und abwechselungsreiche Fischerei in einer imposanten Natur. Vom einen zum anderen Gumpen muss man teilweise ein gutes Stück laufen. Das Gewässer ist nicht allzu breit, sehr klar und man sollte sich vorsichtig bewegen, die Fische sind sehr scheu. 
Zwischen Matreier Tauernhaus
 und Innergschlöss
Zwischen Matreier Tauernhaus
 und Innergschlöss
Nach der Prosseggklamm 
Blick Richtung Prosseggklamm
Zwischen Prosseggbrücke
 und Einlauf Kleine Isel
Die Kleine Isel oder auch „Virgen“ ist befischbar auf einem 4,7 km-Abschnitt von der Einmündung des Mellitzbachs bis in die Welzelachklamm mit allen Zuflüssen. Im Gumpen unter der Brücke waren ein paar größere Kaliber zu sehen, die allerdings nichts von meinen Angeboten wissen wollten.
Die Große Isel, von Matrei bis Huben. 9 km vom Zusammenfluss des Tauernbachs mit der Kleinen Isel bis zur Einmündung des Defreggerbachs bei Huben, sowie im Anschluss noch eine ca. 3,5 bis 4 km lange Strecke für die man eine extra Lizenz benötigt, die man auf Anfrage und Vorreservierung an der Rezeption im Hotel erhalten kann. Die Isel wird dort breiter und ein gutes Äschenrevier. Vereinzelt sollen dort auch Huchen anzutreffen sein.
eine der etwas besseren Äschen
schöner, langer Äschenzug
Das bekannte „Aquarium“
Am 23. Oktober gab’s dann nachts Schnee

Fliegen, die zum Erfolg führten:
Die berühmten Isel-Wespen
Die Sichtfliege und diverse kleine Sedges
Auch sechs Angeltage am Stück, mit Zwangsunterbrechung nach Einbruch der Dunkelheit, konnten mir, wie schon erwähnt, nur einen groben Überblick über die vorhandenen fischereilichen Möglichkeiten vermitteln. Die Gefahr bei einer so großen Strecke ist immer, dass man sich verzettelt, weil man so viel als möglich in der kurzen Zeit „mitnehmen“ will. Die Strecke ist einfach zu schön um es bei einem einmaligen Fischgang zu belassen. Der nächste Termin steht schon in meinem Kalender. 

Zum Abschluss möchte ich mich auf diesem Wege noch bei Familie Obwexer und ihren Mitarbeitern für die freundliche und zuvorkommende Bewirtung bedanken. 

Anm. d. Red.: Die Homepage von G.Clasen finden Sie unter: www.gerry-c.de
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