Norwegen | Reisereport Atlantiklachs
Mandal versus Bjerkreim: 
Tagebuch vom Lachsangeln in Südnorwegen
von Andreas Schmitt
Im Juli 2021 verbrachte ich 10 Tage in Südnorwegen, um die mir vertrauten Flüsse Mandal und Bjerkreim zu befischen. Am Mandal hatte ich mich für eine Woche in einer Laksehytter eingemietet. Anschließend wollte ich noch für zwei Fischtage an den 150 km westlich gelegenen Bjerkreim fahren.

Gegen 18:00 Uhr landete ich in Kristiansand. Bis zum Mandal fährt man dann noch etwa eine Stunde. Dunkle Regenwolken hingen an diesem Abend tief zwischen den Bergkämmen. Der meiste Regen war bereits in den letzten Tagen gefallen und jetzt rauschten wilde Sturzbäche die Berge herab – ein tolles Naturschauspiel. Das stimmte mich optimistisch für die bevorstehende Fischerei. Allerdings: Der viele Regen hatte den Mandal auf beachtliche 180 m3 anschwellen lassen!

Nach einer späten Gerätedesinfektion waren gegen 21:30 Uhr endlich die Hütte bezogen, der Schlafplatz bereitet und zwei Ruten montiert. Ich wollte unbedingt noch an diesem Abend eine Fliege wässern…

Lachstagebuch

8. Juli: Nach Ankunft abends schnell noch raus – bei fast 180 m3! Trotzdem wähle ich den Floating Head, da das Wasser an der Stelle meiner Wahl glatt und nicht zu tief fließt. Hüfttief im dunklen Wasser stehend mache ich die ersten Würfe. Nach nicht mal 15 Minuten und vielleicht 25 Metern Fischstrecke rummst mir der erste Lachs der Tour rein! Nach einem kurzen, kräftigen Fight kann ich ein stattliches Männchen von 76 cm und 3,6 kg keschern. Was für ein Start! Später zurück an der Hütte erfahre ich von zwei weiteren gelandeten und einem verlorenen Fliegenlachsen bei Kollegen heute. Der Abend wird lang: ich sitze bei einem Angler-Pärchen aus Stavanger bis spät nachts vor deren Hütte, erzähle Geschichten und trinke Bier.

Mandal in Finsådal: Land unter bei fast 180 m3.
Ufer unter Wasser – auch die Wildblumen sind abgesoffen.
An der Fuglestveit-Brücke treffe ich auf Horst Hrubeschs Gruppe, die eine erfolgreiche Woche hinter sich hat.
Wasserfälle in Øyslebø.
Finsådal-Brücke im Abendlicht.
Tatsächlich das erste Foto der Tour: Nach meiner Ankunft abends fing ich diesen 76er Milchner im ersten Durchgang.
9. Juli: Nach dem Auftakt habe ich durchaus Erwartungen an den diesen ersten richtigen Tag. Der Wecker klingelt um 5 Uhr und nach einem schnellen Frühstück mache ich um 6 Uhr die ersten Würfe. Ich befische diverse Strecken in Finsådal, Fuglestveit, Øyslebø… – kein Kontakt, nichts! Ich dachte, es würde einfach werden, merke aber jetzt, dass es tatsächlich gerade langsam fischt. Anscheinend hat die Aggression der letzten Aufsteiger bereits nachgelassen oder sie sind teils schon weiter gezogen. Wegen des starken Abflusses (noch ca. 160 m3) ist der Haugefossen kaum passierbar und neue Fische kommen nicht nach. Der Fischtag endet gegen 22 Uhr ohne Kontakt. Hütte… Essen… Bier…

10. Juli: 5 Uhr raus. Heute fische ich vom Ostufer in Heddeland. Hier gibt es diverse schöne Stellen, u. a. um die Storeøy- und Toppøy-Inseln und an der Eisenbahnbrücke. Gegen 10 Uhr an meinem „Geheimplatz“ hake ich einen Grils, den ich nach kurzem Drill handlanden kann: 57 cm und 1,8 kg. Gefangen auf eine größere Ally‘s Shrimp-Tube an der Sinktip-Leine. Ich bin happy über den Fang, da mir sonst keinerlei Fliegenfänge zu Ohren gekommen sind. Insgesamt geht gerade nicht sonderlich viel. Die gute Nachricht: Das Wasser ist schon spürbar zurückgegangen und gegen Mittag werden Stellen zugänglich, an denen ich noch morgens in starker Strömung stand. Allerdings: Der Haugefossen wird laut Locals erst bei unter 80 m3 gut passierbar, bis dahin braucht es noch. Ich beschließe daher, am nächsten Mittag für 24 Stunden an den Bjerkreim zu fahren – dort ist das Wasser optimal und ich erwarte eine Top Fischerei.

Private Lachshütte am Wasserfall in Øyslebø,…
…die Natur dort ist sehr eindrucksvoll!
An der oberen Toppøy-Insel in Heddeland gibt es spannende Pools und Züge.
Trotz schwieriger Bedingungen: Ein schöner Grils von 57 cm…
…konnte der Ally’s Shrimp-Tube nicht widerstehen.
Interessanter Abschnitt an der Eisenbahnbrücke in Heddeland.
Unter den Wasserfällen in Øyslebø: Die schöne Naturumgebung…
 …zieht so manchen Lachsfischer an.
Der Haugefossen ist nicht nur die Grenze zwischen den Zonen 2 und 3 sondern auch das zentrale Wanderhindernis für die Lachse: Ab ca. 80 m3 Abfluss haben die angeblich zunehmend Schwierigkeiten, den Wasserfall zu überwinden.
Leichter Morgennebel über einem schönen Pool in Fuglestveit: Kurz vor sechs am Wasser, doch ein Kollege war schneller.
11. Juli: Nach der Morgenrunde ohne Kontakt ist endgültig klar, dass gerade nichts geht. Der Wasserabfluss beträgt noch immer 120 m3 und es steigen weiterhin anscheinend keine neuen Fische in Zone 3 auf. Zone 2 wäre jetzt sicher super, wenn man Karten für eine der vernünftigen Strecken bekommen könnte. Macht nichts, ich fahre also die 2,5 Std. „rüber“ an den Bjerkreimselva. Um 16:30 Uhr beginne ich an der Ortsbrücke in Bjerkreim. Der Abfluss beträgt wunderbare 60 m3 und es zeigen sich einige Fische. Anschließend Hustoftstrecke und weiter stromab, dann Gjedlakleiv. 

Als das Licht schon langsam dämmerig wird, kriege ich in der letzten Drift vor der Brücke einen guten Take („Bjerkreimsflue“). Der Fisch hängt sich auf, bockt und zieht mit zwei schnellen Schwanzschlägen direkt in die Stromschnelle und unter der Brücke durch…! Es gibt keine Möglichkeit, zu folgen oder den Fisch zu retten. Ich halte Kontakt und warte ab, welcher Teil der Verbindung zuerst aufgeben wird. Unter Vollspannung bricht schließlich das 32er Stroft FC1-Tippet. Trotz immerhin Action ist das Ereignis insgesamt eher unbefriedigend… 

Vor Einbruch der Dunkelheit will ich noch einen letzten Versuch in Laksheim machen. Es ist nur ein Kollege da – ungewöhnlich für den frequentierten Ort. Ich mache einige Würfe und verlängere die Leine. Als kaum mehr als der Schusskopf draußen ist, kriege ich gleich den ersehnten Take! Ein kräftiges Weibchen hat die Fliege genommen. Irgendwie ist es mir gelungen, meinen Kescher außer meiner Reichweite abgelegt zu haben – er ist zum Greifen nah, aber der Fisch kämpft nahe an großen Steinen und das Risiko durch Verlängern der Leine wäre zu groß. Nach einigen Versuchen kann ich den Fisch zwischen den Felsen hindurch ins ufernahe Flachwasser führen und dann per Schwanzwurzelgriff landen: er misst 75 cm und 3,8 kg. Ich kann den Fang in einem Wirtshaus vorübergehend einfrieren zu lassen. Dann stelle ich das Auto in Laksheim ab und lege mich schlafen. Da es nur schlimmer wäre, morgens in die nasskalten Watsachen wieder hineinsteigen zu müssen, behalte ich sie lieber gleich an. Am Ende ist es 1:30 Uhr, bis ich mich schlafen lege.

Aufgrund des starken Abflusses kommen die Frischaufsteiger nicht in Zone 3. Daher wechsele ich für 24 Std. an den Bjerkreimselva: Dort angekommen besuche ich als erstes den schönen Fotlandsfossen,…
…um mir ein Bild vom aktuellen Aufstiegsgeschehen zu machen – toll kann man dort die springenden Lachse beobachten!
Unterhalb am „Spinnerihølen“ wird vor allem mit Wurm gefischt – hier „stapeln“ sich die Lachse.
Die springenden Fische sind fantastisch anzusehen!
Bjerkreimselva, Zone 3: Der vergleichsweise kleinere Lachsfluss hat eine glasklare, leicht grünliche Wasserfarbe.
Hier in der Gjedlakleiv-Strecke (Nordufer) wird vor allem mit der Fliege gefischt.
Die obere Zone 3 ist besonders naturschön mit vielen Stromschnellen und großen Steinen. Der Flusslauf ist noch schmal, da erst unterhalb der Nebenfluss Oreåna zufließt.
Nach einem verlorenen Fisch in Gjedlakleiv fing ich abends in Laksheim diesen schönen Fisch mit dem vielleicht 10. Wurf.
75 cm und 3,8 kg. Fliege: Sunray.
Sonnenuntergang in Laksheim – ein sehr schöner Ort!
Kurze Nachtruhe komfortfrei im Auto – Hauptsache Fischen!
12. Juli: Um kurz nach 4 Uhr gebe ich es auf, noch weiter schlafen zu wollen. Im Auto ist es kalt und einfach zu unbequem. „Wenigstens bin ich als erstes am Wasser.“, denke ich, öffne die Tür und blicke auf einen anderen Wagen gleich neben meinem…! Noch während ich meine Rute vom Dach nehme, kommt der Andere schon zurück und teilt mir freundlich mit, dass er den besten Spot bereits abgefischt hat und er an meiner Stelle daher woanders fischen würde…! Ich mache trotzdem ein paar Würfe, gehe dann zum oberen Kanal und bekomme immerhin eine Attacke mit Wasserschwall. Anschließend befische ich eine Kurve in Vinningland (herrlich brechen die Sonnenstrahlen durch den Morgennebel!), dann Fjermedalshølen (zu meinem Erstaunen mal frei) und schließlich Gjedlakleiv. Ich habe keine nennenswerten Kontakte mehr, höre gegen 13 Uhr auf und fahre zurück zum Mandal (unterwegs zwingt mich die Müdigkeit, eine halbe Stunde auf einem Parkplatz zu schlafen…).

Wieder am Mandal bin ich ab 18 Uhr am Wasser (Finsådal). Gegen 21 Uhr treffe ich Freunde in Fuglestveit. Die hören jedoch bald auf und ich setze den Gang fort. Nach 15 Minuten bekomme ich einen vehementen Take. Pamm! – die Leine ist sofort straff! Der Fisch kämpft stark, macht längere Fluchten und springt einige Male. Schließlich kann ich ihn in Ufernähe führen und auf dem überfluteten Grasufer stranden. Es ist ein Weibchen von 77 cm und 4,6 kg – silberblank und kugelrund. Perfekt!

Herrlicher Sonnenaufgang in Vinningland.
Um 6 Uhr früh streicht der Morgennebel über den Fluss und die aufgehende Sonne taucht die Landschaft in ein wundervolles Licht.
Acht Uhr am Fjermedalshølen: Selten findet man diesen Pool selbst früh morgens frei vor.
Killer! Ein toller Pool in der oberen Zone 3
Am Nachmittag fahre ich zurück zu meiner Hütte am Mandalselva.
Blick direkt von der Hütte auf den Flusslauf und die obere Insel in Heddeland – so soll es sein.
Die sogenannte Kartoffelstrecke ist ein beliebter Abschnitt zwischen Usland und Øyslebø.
Abends kurz nach 22 Uhr reißt mir dieser herrliche Lachs plötzlich die Schlaufe aus der Hand. Pamm! Die Leine ist sofort stramm!
Da kommt Freude auf!
13. Juli: 5 Uhr Wecker – ich muss feststellen, es war deutlich schöner, die Nacht in einem Bett zu verbringen als im Auto… Ich fische den Morgen über mehrere Pools und Züge um die obere Insel in Heddeland ab und habe mehrere Anfasser, die teils die halbe Schlaufe nehmen! Insgesamt fünf Fischkontakte, die ich für Lachse halte. Offenbar gibt es reichlich Neuaufsteiger in Zone 3! Schließlich gehe ich zu meinem „Geheimplatz“ und bekomme mit dem vielleicht zehnten Wurf eine silberne Lachslady an den Haken. Schöner Fight und schließlich Beachen im überschwemmten Ufergras. Der Fischt misst 79 cm und wiegt geschätzte 4,7 kg. Ich habe beschlossen, nichts mehr zu entnehmen, und lasse ihn schwimmen. Wunderbar!

An diesem Abend habe ich ab 18 Uhr eine Tageskarte in Zone 4. Ich bin jedoch energietechnisch ziemlich fertig und lasse mir mal etwas Zeit zum Regenerieren; beginne daher erst um 21 Uhr. Erfreulicherweise ist niemand anderes da. Die Strecke ist neu für mich und ich erwarte nicht zu viel, doch bereits nach einer Stunde bekomme ich einen wilden Take mit Wasserspritzen! Ein guter Fisch hat die Fliege genommen und macht starke Fluchten und Sprünge! Nach zwei Minuten endet der Spuk, als ganz unspektakulär der Haken rauskommt. Ich schätze den Fisch auf etwa 6 kg. Danach noch ein Anfasser in zwei Driften in Folge. Schließlich wird es zu dunkel und ich fahre zurück. Hütte… Essen… Bier…

Früh morgens zeigt sich der Mandal an der Øyslebø-Brücke in sanften Farbtönen der ersten Sonnenstrahlen.
Lachsfischen für Genießer: Allein im Fluss im Licht der aufgehenden Sonne.
Der Morgennebel liegt über der schönen Fischstrecke in Usland.
Nach einem Vormittag in Heddeland mit mehreren Anfassern steigt endlich ein Fisch ein.
Ich kann eine blanke Lachsdame landen und zurücksetzen.
Adieu, schöner Fisch!
Blick auf die Laksehytter – die Hütten sind einfach, ohne fließendes Wasser, Toiletten zentral im Haupthaus. Doch die Lage ist gut.
Toller Pool unterhalb der Jernbanebro, den ich auch möglichst bald einmal befischen möchte.
Auf dem Trockenen werden keine Lachse gehakt.
Was tun mit der ausgedienten Wathose? Hier mal eine andere Antwort.
Ab dem Abend habe ich eine Lizenz in Zone 4: Neben vielen Mücken bekomme ich auch einen Fischkontakt.
14. Juli: Um 6 Uhr bin ich wieder in Zone 4: Beim ersten Durchgang mit Sunray finde ich zwei aktive Fische, die drei- bzw. zweimal hintereinander die Fliege anfassen. Ich mache einen zweiten Durchgang mit Sinktip und beschwerter Fliege: kein Kontakt. Im dritten Durchgang gegen 11 Uhr nimmt schließlich ein guter Fisch die Fliege (kleine Ally‘s Shrimp) an der Schwimmschnur. Lange Fluchten und diverse Sprünge… dann legt er sich stur auf den Grund... Erst nach einiger Zeit kann ich den Fisch keschern. Das angefärbte Weibchen soll eigentlich zurück, aber beim vorsichtigen Hakenlösen beginnt es derart zu bluten, dass ich leider keine Wahl habe. Sehr schade! Der Fisch misst 84 cm und wiegt 5,7 kg – es wird der größte dieser Tour bleiben.

15. Juli: Ich fische von 6 Uhr bis 13.30 Uhr lauter Topspots: untere Zone, Raevene, Øyslebø, Jernbanebro, Beaver Rock und Glemestraumen. Die Aggressivität der Fische hat spürbar nachgelassen. Zuletzt bekomme ich immerhin einen Take: die Leine streckt sich, doch der Lachs bleibt nicht hängen… Sch...! Es bleibt der einzige Kontakt an diesem Tag, obwohl sich einige Fische zeigen. Die Sonne strahlt, kein Wölkchen am Himmel und nachmittags klettert die Temperatur auf 29 Grad! Durchgeschwitzt und abgekämpft höre ich auf. Ein letzter Gang am Abend bleibt ohne Kontakt. Um 20 Uhr endet meine Fischwoche am Mandalselva.

Am nächsten Vormittag kann ich diese 84 cm Lachsdame landen – es wird der größte Fisch der Tour bleiben.
Glemestraumen – der canyonartige Flusslauf ist ein typisches Holdingwater.
Auslauf von Glemestraumen Richtung Toppøy und Jernbanebro – malerische Landschaft.
Abendnebel im Mandal-Tal bei Øyslebø.
Typische norwegische Holzhäuser – hübsch anzuschauen.
Einfach schön!
Freunde sind angekommen. Leider ist der Wasserpegel inzwischen ziemlich runter und die Temperaturen erreichen knapp 30° – kein glückliches Timing.
Strukturreicher Flussauf bei Øyslebø. Immerhin sehen wir einen Lachs springen.
16. Juli: Nachdem ich morgens noch neu angekommene Freunde begrüßt und ans Wasser geleitet habe, starte ich mittags Richtung Bjerkreim. Gegen 15 Uhr erreiche ich den Fotlandsfossen und schaue mir die massenhaft springenden Lachse an! – Fantastisch! Dann kaufe ich mir eine Tageskarte für 3B und beginne um 17:30 Uhr an der Jorunsvingen. Im ersten Durchgang habe ich gleich einen Take (Silver Stoat), der aber erneut nicht hängen bleibt!??? (Ahhhh!) Zweiter Durchgang nichts. Dann fahre ich zur Streckengrenze und fische am Kleivafossen. Obwohl noch ein Kollege vor mir fischt, bekomme ich gleich einen Take, doch Fisch geht nach der ersten Flucht ab. Binnen 20 Minuten folgen noch zwei Anfasser und ein Taker, der kurz anhakt, dann aber ebenfalls abgeht. Ein dänischer Kollege gesellt sich hinzu und berichtet, heute einen Lachs gefangen und drei verloren zu haben. Das bestärkt meinem Eindruck, dass die Fische „komisch“ nehmen und eher schlecht oder gar nicht haken. Ich gehe stromauf und fische den oberen Zug mit mehreren großen Steinen ab: es zeigen sich Fische, einen Biss bekomme ich aber nicht. Zurück am Fossen bekomme ich noch einmal einen Lachs ans Band, der aber kurzerhand in den Auslauf flüchtet und unter dem Wasserdruck der Stromschnelle ausschlitzt. Verdammt! Ich fahre nach Laksheim und fische noch bis in die Dunkelheit. Nach Mitternacht gebe ich auf.
Nachdem meine Fischwoche am Mandal beendet ist, fahre ich noch für zwei Tage an den schönen Bjerkreimselva.
Der Auslauf der Laksheim-Stromschnellen ist die Untergrenze der Zone 3 (Westufer).
Das transparentgrüne Wasser ist so klar, dass man die Wassertiefe leicht unterschätzt.
Sonnenuntergang über Zone 3B am Einlauf zum Kleivafossen.
Laksheim: Bei diesem Wasserstand zeigen sich die zahllosen Steinbrocken und Blöcke, die dem Flusslauf hier viel Struktur geben.
17. Juli: Ich fische von 6 bis 16 Uhr ohne nennenswerte Pausen; zuerst ein paar Mal den Kleivafossen-Pool – nichts; dann den Zug stromauf – nichts. Anschließend Jorunsvingen, dann von dort komplett runter bis Laksheim – außer zwei kleinen Bachforellen nichts. Schließlich noch einmal Kleivafossen. Danach bin ich total erledigt und schlafe fast im Stehen ein. E-Drink. Ich fahre zum Fotlandsfossen, um noch einmal die springenden Lachse zu sehen. Der Anblick ist wie immer unschlagbar! Anschließend zurück zur Wohnung, um endlich etwas zu schlafen. Ab dem Abend habe ich eine Karte für Zone 3. Gegen 20 Uhr beginne ich in der oberen Zone 3. Nachdem die Lachse in der unteren Zone eher durchzulaufen schienen, vermute ich, dass die Holding-Pools der oberen Zone eher Chancen bieten. Ich fische den Seeauslauf, Bacheinlauf, Pool an der Petterson-Farm und schließlich den „versteckten Pool“. Als es schon dunkelt, fange ich zunächst eine schöne Bachforelle. Kurz darauf bekomme ich endlich einen Lachs-Take… der WIEDER NICHT hängen bleibt – Argggghh!!! Am Haken kann es nicht liegen, der ist 100%ig scharf. Kaum zu glauben, so viele Fehlbisse!
Laksheim, ein wunderschöner Ort.
Farbenspiel eines Pools in Apeland.
Am Killerpool in Holmen. Klein aber fein.
Zum Abschluss nochmal am Fotlandsfossen, um die die springenden Lachse zu bewundern.
Silberbarren. Herrlich!
18. Juli: Abreisetag und ich muss rechtzeitig zurück nach Kristiansand – nach einem letzten Versuch in Zone 3… Ich gehe zum Abschluss noch einmal früh raus und fische von 7 bis 11 Uhr: Laksheim, Killerpool, versteckter Pool. Zu guter Letzt bekomme ich einen Take und… hake den Fisch! Es ist kein Großer, vielleicht 1,5 bis 2 kg, schätze ich. Als er bis auf Rutenlänge herangekommen ist, fliegt der Haken raus... War eigentlich klar! Ich fische den Pool zu Ende und steige aus. 

Das war es für dieses Mal Norwegen. Ich gebe meine Karten ab und gehe packen. Der Himmel ist bewölkt und es hat zu regnen begonnen… Lachswetter! ;)

Morgensonne an der Ortsbrücke in Bjerkreim: In den zwei Tagen am Bjerkreimsfluss konnte ich 5 Lachse haken, doch alle gingen ab!?
Der Heimflug beginnt. Steigflug über der südnorwegischen Hügel- und Waldlandschaft sowie den Schärengärten. Bis zum nächsten Mal.

FFF-Leser-Service & Links:
Mandal ist eine Stadt und Kommune in der Provinz (Fylke) Vest-Agder in Norwegen, Mandal ist die südlichste Stadt Norwegens. Sie liegt 45 km westlich von Kristiansand. Der hier fließende Mandalselva ist der zweitgrößte Fluß Südnorwegens, sein Ursprung ist der Abfluss des Sees Öre, er fließt in südliche Richtung und mündet bei Mandal in die Nordsee. Die Gesamtlänge des Flusses nebst Quellflüssen beträgt 115 Kilometer, das Einzugsgebiet umfasst 1880 km² und die mittlere Abflussmege beträgt 85 m³/s. Im Einzugsgebiet befinden sich sechs größere Wasserkraftwerke mit entsprechenen Stauseen. Der Mandalselva hat eine lachsführende Strecke auf rund 48 Kilometern, welche als Angelstrecke in 4 Zonen aufgeteilt wurde. Wie so viele Flüsse hatte auch der Mandalselva in der Vergangenheit eine Geschichte als einer der besten Lachsflüsse Norwegens. Überfischung, Kraftwerksbauten und Versäuerung brachten den Niedergang der Lachsfischerei, jedoch geht es seit 1997 u.a. nach umfangreichen Kalkungsmaßnahmen wieder kontinuierlich aufwärts mit den Beständen. Es wurden zeitweise bis zu 12.000 t Kalk pro jahr in den Fluss eingebracht, um der Übersäuerung durch sauren Regen und Moorwassereintrag entgegen zu wirken. Die Fangergebnisse schwanken in den letzten Jahren zwischen ca. 2500 und 3500 Lachsen pro Jahr bzw. Saison, was bei einem Durchschnittsgewicht von knapp 3 kg also etwa 8 bis 11 t Lachsfang entspricht.
2020: 3422 Lachse mit durchschnittl. 2,6 kg
2019: 2781 Lachse mit durchschnittl. 2,9 kg
2018: 3754 Lachse mit durchschnittl. 3,1 kg
2017: 3111 Lachse mit durchschnittl. 3,3 kg
2016: 2463 Lachse mit durchschnittl. 2,8 kg

Infos und Links zu Mandal & Bjerkreimselva:
- Beschreibung des Mandalselva, Lachfischerei, Geräte, Unterkünfte und einzelne Zonen: (Klick)
- Lakseelvene AS - mit zahlreichen Tipps zum Lachsfischen im Mandal und Übernachtungsmöglichkeiten (auf norwegisch) (Klick)
- Mandalselva bei Wikipedia: (Klick)
- Mandal & Lachs bei google: (Klick)
- Bjerkreimselva bei Google-Maps: (Klick)
- Homepage der Bjerkreim-Fischereiverwaltung und Infos zum Fluss (norwegische Seite): (Klick)
- Angelkartenpreise und Ausgabestellen:  (Klick)
- Karte des Flusses und seiner Fischzonen: (Klick)
- „Fiskekroken Bjerkreim“, Seite des lokalen Angelshops mit vielen Infos: (Klick)
- Eine einheimische Videoguide-Produktion (auf Norwegisch)  zu den Bjerkreim Zonen 3 und 5: (Klick)
- Wasserstandsdaten an der Gjedlakleiv-Brücke/Behinderten-Angelstelle: (Klick)
- Bericht des Autors über den Besuch des Bjerkreims in 2014: (Klick)
- Schönes Video, das den Aufstieg der Lachse durch die Lachstreppe am Fotlandsfossen zeigt: (Klick)
- Nettes Video mit Eindrücken von der Fischerei: (Klick)
- Lokale Wetterprognose: (Klick)
- Ein YouTube-Video, das Laune macht: (Klick)
- Ein Fotobericht auf leidenschaft-meerforelle.de (2011): (Klick)
Mehr Reiseberichte zum Thema "Lachs & Norwegen" im Fliegenfischer-Forum, auch vom Autor Andreas Schmitt, finden Sie hier: (KLICK).





Ein Reisebericht von Andreas Schmitt für www.fliegenfischer-forum.de - November 2021.
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.


zurück zu Schweden, Norwegen | zurück zu Reise & Report | zurück zur Startseite
Copyright © 2021 | www.fliegenfischer-forum.de  |  DAS Fliegenfischen Online Magazin |  Kontakt