Geräte-Besprechung Fliegenrollen: LOOP Q 4/6 Fly Reel |
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Einmal mehr bringt
Loop
mit der Q eine technisch und optisch ansprechende Fliegenrolle in
den Handel und viele Details und Funktionen der Q erinnern hierbei an die
bekannten und bewährten Loop Rollen von Evotec über G3/G4 bis
Opti. Die im Aluminium Druckgussverfahren gefertigten Großkern-Fliegenrollen
besitzen u.a. das typische Loop L-Design, sowie das bewährte, verlässliche
Power Matrix Bremssystem und einen V-förmigen Spulenboden für
mehr Kapazität. Im Gegensatz zu anderen recht preisintensiven Loop
Rollen kommt die in vier Größen erhältliche Q mit einem
sehr moderatem Preis.
Verfügbare Modelle: Q 4/6 für #4-6 Q 6/8 für #6-8 Q 7/9 für #7-9 Q 8/11 für #8-11 Unser Testmodell war eine Loop Q 4/6, also das kleinste Modell der Reihe. |
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Technische
Daten:
(eigene Messungen) Farbe: Mattschwarz Gewicht: Rolle komplett: 165 Gramm; Spule allein: 68 Gramm Rollendurchmesser: 97,5/99,5 mm Rollenbreite (ohne/mit Kurbel u. Bremsrad): 38 (72) mm Spuleninnenbreite: 24 mm Spulentiefe (nutzbar): 20 (17) mm Spulenkerndurchmesser: 59 mm Schnurfassung: WF6F + 80 Meter (Standard-) 20 lbs Backing Schnuraufnahme mit einer ganzen Umdrehung bei voller Spule: 28 cm Lieferumfang: Karton, Stoff-Rollenbeutel, Reel Manual (englisch) mit Bauteileplan und Umbauanleitung, 1 Sechskant-Schraubenschlüssel Garantie: (siehe hier) Seriennummer: ja, auf Rollenfuß. Preise: Rolle: 155,00 €, E-Spule: k.A. Beschreibung
und Praxistest:
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Die ansonsten weitgehend offene Gehäuserückseite ziert ein LOOP-typisch als großes, silbernes "L" gestalteter Übereck-Steg. In dessen Mitte befindet der griffige, silberne Bremseinstell-Knopf. Die Spule mit übergreifendem Rand läuft auf einem Achssystem im geschlossenen (!) Rollenrahmen, unter guter gehäuseseitiger Platzausnutzung. Das Lauf- und Bremssystem wurde vollkommen Schmutz- und Wasserdicht verkapselt untergebracht. Der Rollenfuß wurde zweifach von Innen angeschraubt. Ein breiter Steg hinten trägt den Rollenfuß, ein schmaler Steg vorne mittig dient der Schnurführung, oben und unten befinden sich zwei weitere schmale Stege. Bei der geschlossenen Rahmenbauweise der Rolle ist das Risiko eines ungewollten "Durchflutschen" von Vorfach und Schnur ausgeschlossen. Auf der Spulenvorderseite sitzt eine Kurbel aus Kunststoff, die präzise und ohne Spiel arbeitet, sowie einem Abrutschen der Finger entgegen geformt wurde. Das Kontergewicht gegenüber wurde in die Elemente der Spulenaufhängung integriert. Unser Testmodell zeigte einen präzisen Rundlauf. Die Spule wurde gründlich austariert, ein geringer Schlag ist erst bei hohen Abzugsdrehzahlen zu spüren. Jegliches Spiel der Spule auf der Achse, Kippeln oder andere störende Toleranzen sind gleich Null. Alle Zwischenräume und Abstände wurden gering gehalten, störende scharfe Ecken und Kanten sind an der Q nicht zu Finden. |
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Die Q arbeitet beim Einkurbeln völlig widerstandslos und mit einem sehr leisen Schnurren. Dieses leise Schnurren ist auch beim Schnurabziehen zu hören und nun wirkt die eingestellte Bremskraft. Ein ruckfreies Anlaufen der Spule ist jederzeit gewährleistet. Im Inneren der Q befindet sich - wie auch bei den G3/G4, Opti- oder Evotec Fliegenrollen - ein hoch wirksames, verkapseltes Power Matrix Drag System: eine dauerbelastbare und wartungsfreie axiale Carbon-Matrix-Doppelscheibenbremse, vollständig Wasser- und Schmutzdicht, die in gut 30 feinen Klicks (nur einer Komplettumdrehung) schnell von "Widerstandslos" bis "Kräftig" regulierbar ist. Das System ist extrem Druck- und Temperaturbeständig (siehe dazu auch die Ausführungen in unseren älteren Loop Rollen Testberichten). Außerdem lässt sich der Bremsrad-Einstellweg und somit die Bremskraft-Dosierung durch ein Versetzen von Beginn und Ende desselben nach persönlichen Vorlieben in gewissem Umfang anpassen. Hierfür liegt der Rolle ein kleiner Sechskantschlüssel bei. Im Praxisbetrieb zeigte das zuverlässige Bremssystem, welches durch einen vorderen und hinteren Anschlag nicht überdreht werden kann, nass und trocken, sowie bei erheblicher Beanspruchung keine erkennbaren Schwächen. |
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Unser Brems-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt Werte um 1 Kilogramm (dies ist die werkseitige Grundeinstellung, welche für 99% der Anwender absolut ausreichen sollte, jedoch bei Bedarf wie oben beschrieben noch erhöht werden kann). Das Abnehmen und Wechseln der Spule funktioniert sehr einfach, nach dem Lockern der Spulen-Schraubkappe (die unter einer Abdeckung arretiert, auch im gelockertem Zustand nicht verloren werden kann). Die Rolle ist von Links- auf Rechtshandbetrieb oder andersherum umbaubar, dieser Vorgang wird auf dem der Rolle beiliegenden Zettel in englischer Sprache erläutert. |
Die echte Großkernbauweise der Q ermöglicht
ein schnelles Abgeben und Einholen der Fliegenschnur unter konstant bleibender
Bremswirkung, und reduziert in nützlicher Weise den Memory-Effekt.
Nicht zuletzt durch die V-förmige Bauart des Spulenbodens ist das
Schnurfassungsvermögen der Q beachtlich. Im Test passten neben einer
WF6F auch noch knapp 100 Meter herkömmliches 20lbs-Backing auf die
Spule. Vom Größen- und Gewichtsverhältnis passt die mit
165 Gramm Gewicht "nicht allzu leichte" Loop Q 4/6 u.E. gut zu #6er Fliegenruten.
Fazit: Die neue Loop Q bringt die Vorzüge und Funktionen der bewährten Loop Rollen nun auch für den schmaleren Geldbeutel - und das in dieser Fullframe Großkern-Fliegenrolle ganz ansprechend verpackt! Wünschen würden wir uns hier noch ein Modell 2/4, für die leichten Schnurklassen. Bezug: Im Loop-Fachhandel, z.B. bei AOS FlyFishing, Telefon: (+43) 316-82210415, Kaerntner Strasse 155, A-8053 Graz, www.aos.cc. Dieser (Link) führt direkt zum Produkt des Händlers. |
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![]() Testbericht & Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - März 2019 Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. |
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