Fliegenfischen an der Kupa – Mai 2007 Ein Bericht von Marc Caduff |
Tag 1:
Die erste Begegnung
Angeregt von
den Berichten und Fotos von Hans Wallner und Hans-Werner Schneider, wollten
wir für einmal Bled und die wunderschöne aber teure Sava Bohinjka
rechts liegen lassen und an die Kupa nach Kroatien fahren.
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Nach rund drei Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel, das Dorf Brod na Kupi, welches gleich an der Grenze zu Slowenien liegt. In diesem Dorf befindet sich auch das für Ausfügler und Fliegenfischer durchaus empfehlenswerte Hotel Mance, in welchem gleich die Lizenzen – allerdings nur als Gast, ansonsten im Bistro auf der anderen Strassenseite – für ca. 20 Euro pro Tag bezogen werden können. Wir hatten uns jedoch bereits im voraus anders entschieden und nach intensiver Recherche im Internet im April ein Haus für drei Nächte und 20 Euro pro Person und Nacht für uns gefunden. Bei der Ankunft sind wir von unseren zuvorkommenden und hilfsbereiten Vermietern, dem Ehepaar Sabo sehr herzlich empfangen worden. Das wunderschöne, dreistöckige Ferienhaus, gleich an der Kupa gelegen, befindet sich in äusserst ruhiger Lage im Grünen, ca. zehn Minuten von Brod na Kupi entfernt. |
Unsere komfortable dreistöckige Unterkunft in idyllischer | Lage im Grünen und ein Blick in das Wohnzimmer. |
Da wir auf dem Weg zur Unterkunft bereits die ersten Fische in der Kupa haben steigen sehen, liessen wir verständlicherweise unser Gepäck unausgepackt im Wohnzimmer stehen und begaben uns sofort zum Fluss hinunter. Die Kupa hat unterhalb von Brod na Kupi und der Einmündung der Kupica eine mittlere Breite um die 20 Meter, ist gut zu bewaten und läuft meist sehr ruhig. Hier haben gleich die ersten Würfe mit der Trockenfliege und dem 12-14er Vorfach Erfolg gebracht, die ersten meist Äschen und Bachforellen und auch ein paar wenige Döbel sind gelandet worden. |
Oben: Die
Kupa, 10 Kilometer oberhalb von Brod na Kupi.
Unten rechts: Auch in der oberen Strecke finden sich tiefe Stellen, in denen sich stattliche Huchen tummeln. Oben links ist ein Schwarm Döbel zu sehen. |
Allerdings
konnten wir selbst nach einem eigentlich erfolgsversprechenden Abendstich
(Abendsprung) mit vielen Maifliegen auf dem Wasser keine Forelle über
35 Zentimeter fangen. Der Äschenbestand hat uns aber durchaus positiv
überrascht und uns für die nächsten Tage zuversichtlich
gestimmt.
Tag 2: Auf Erkundungstour Am zweiten Tag wollten wir die auf über 30 Kilometer verteilte lange Fangstrecke auskundschaften und die schönen Stellen aufsuchen. In der kleineren Kupica konnten wir zwar einige sehr schöne Stellen ausfindig machen, die jedoch mit Fliegenfischern meist schon besetzt waren. So sind wir an Brod na Kupi vorbei in Richtung des Nationalparkes gefahren. In dieser spärlich besiedelten Gegend befinden sich zwar einige Pensionen, aber keine Restaurants. |
Die Kupa ist hier sehr abwechslungsreich und bietet neben sehr tiefen Löchern, die Schutz für Huchen mit einer gesichteten Länge von über einem Meter bieten aber nur in den Wintermonaten gefangen werden dürfen, auch immer wieder lange und ruhige Züge, in denen die Äschen Reihe an Reihe stehen. Hier konnten wir sowohl mit der Nymphe als auch mit der Trockenfliege eine wunderbare Fliegenfischerei erleben und schliesslich auch grössere Exemplare überlisten. Die Kapitalen haben wir zwar nur sichten können, was aber den Reiz nur noch grösser werden liess. Den Fang des Tages, eine wunderschöne Bachforelle von 56 Zentimetern Länge, hat |
Oben: Aufmerksam
beobachten, behutsam anpirschen, gekonnt ablegen und sicher landen. An
dieser schönen Stelle konnte eine 43er Äsche der Goldkopfnymphe
nicht widerstehen.
Unten: Der glückliche Verfasser mit einer schönen Äsche |
uns ein ausnehmend
freundlicher einheimischer Fischer mit leuchtenden Augen vorgezeigt. Es
gibt sie also auch in der Kupa! Wir ahnten es, und überlegten uns
die halbe Nacht lang, wie wir am nächsten Tag vorgehen sollten. Die
Spannung stieg.
Tag 3: Freude und Frust eines Fliegenfischers Am dritten Tag hatten wir allerdings viel Pech! Nach den ersten beiden herrlichen Tagen bei sommerlichen Temperaturen entlud sich am Nachmittag des dritten Tages ein heftiges Gewitter über unseren Köpfen. Gerne hätten wir noch die obere Strecke weitergefischt, da wir schon am Morgen Äschen jenseits der 40 Zentimeter landen konnten. Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als unsere durchnässten Sachen zusammen zu packen und uns im |
Hotel Mance
in Brod na Kupi ein leckeres Abendessen zu gönnen. Dass dabei ein
paar Biere auf den leichten Frust getrunken wurden, muss wohl nicht noch
ausdrücklich erwähnt werden, zumal wir noch so viel vorgehabt
hatten…
Aber die Kupa stieg bereits am Abend ziemlich stark an, so dass wir den Entschluss fassten, am letzten Tag früh aus den Federn zu springen und den Trip an der bekannten Sava ausklingen zu lassen. Von der Fischerei unterscheidet sich die Kupa nur unwesentlich von der Sava Bohinjka, mit Ausnahme der Tatsache, dass in Kroatien keine Regenbogenforellen eingesetzt werden. Die moderaten Preise, der hervorragende Äschenbestand und die unberührte Natur sprechen zumindest für uns deutlich für ein Wiedersehen mit der Kupa. |
Oben: Gute Laune an der Kupa: Patrick Kaufmann und Christian Mayer |
Bericht: Marc
Caduff für www.fliegenfischer-forum.de
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