Vorwort
Eigentlich begann alles im Jahr 2010: Kai hatte seinerzeit einen Fliegenfischertrip auf die Seychellen organisiert. Wir wollten nur mal ein bisschen in die tropische Salzwasserfischerei reinschnuppern und gucken, was da so im Light Tackle Bereich geht. Am Ende war jeder total begeistert. Michael schrieb einen spitzen Reisebericht, der im selben Jahr den 1. Platz im Fliegenfischer-Forum erreichte und alle waren vom „Blauwasservirus“ infiziert. Also ging es ein Jahr später wieder in Richtung Süden. Der leichten Fischerei auf dem Flat folgten nun erste Offshore-Versuche. Die Fische wurden größer, ebenso der Drang nach „mehr“. Die Folgereise ein weiteres Jahr später nach Bird Island, eine der inneren Seychelleninseln, sollte alles Vorangegangene toppen. Die Erwartungen waren äußerst hoch und es kam, wie es kommen musste. Petri lässt sich nicht zwingen und die Fangergebnisse gestalteten sich, gelinde ausgedrückt, durchwachsen. Damit war diese Nummer erst mal durch. |
Trauminsel
Seychellen – hier hat alles begonnen
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Bis
dann Mitte letzten Jahres das Telefon klingelte und Kai eine etwas mysteriöse
Botschaft verkündete: „Ich hab da was in der Pipeline – nein nicht
am Telefon – ich schicke eine Mail – guck´s dir an und wir reden
drüber!“ Kaum aufgelegt, war die E-Mail auch schon da. Unter der Überschrift
„Christmas Island – The Bonefishheaven on earth“ warb ein offensichtlich
amerikanischer Veranstalter mit fetten Bildern und Werbetexten im Superlativ.
Selbst wenn nur die Hälfte davon stimmen sollte, war es doch genug,
um im Anglergehirn den Bereich „Rationales Denken / Vernunft / Wirtschaftlichkeit“
komplett auszuschalten und die Sache war abgemacht!
Aber was ist bzw. wo liegt „Christmas Island“? Unter dem Suchbegriff „Reisebericht Christmas Island“ erscheinen im Internet nur ganz wenige Treffer im deutschsprachigen Raum. Diese enden jedoch fast alle mit den Worten „… nur was für Angler und Surfer“. Das klingt doch erst mal vielversprechend! Irgendwo hatte ich aber schon mal von dieser Insel gehört oder gelesen?! Bingo – in seinem Buch „Fliegenfischen: die Traumreviere der Welt“ hat doch R. Valentine Atkinson über dieses exotische Reiseziel berichtet. Hier zitiert er auch Captain Cook, der das bis dato unbesiedelte Eiland als erster Offizier der Resolution Weihnachten 1777 (daher der Name) mit entdeckte, wie folgt: „Sollte jemand das Unglück haben, zufällig auf diese Inseln verschlagen zu werden und hier bleiben zu müssen, sind seine Tage gezählt … Vierundzwanzig Stunden später lichtete die Resolution den Anker und brach nach Hawaii auf. Cook und Bligh waren todsicher keine Bonefish-Angler.“ (1) Klarheit über Christmas Island (in der Landessprache Gilbertinisch = Kiritimati, gehört zur Inselrepublik Kiribati) verschafft dann endgültig Wikipedia: „Das Staatsgebiet hat von der östlichsten Insel im Caroline-Atoll zur westlichsten Insel Banaba eine Ausdehnung von 4.567 km und von der nördlichsten Insel Teraina bis zur südlichsten Insel Flint Island eine Ausdehnung von 2.051 km mit einer Gesamtfläche von rund 5,2 Mio. km². Von seiner Ausdehnung her gehört Kiribati damit zu den größten Staaten der Erde (Russland: 17 Mio. km²)“ (2) Bevor aber jetzt der Eine oder Andere aufgrund dieser geistigen Untiefe verschämt den Blick nach unten senkt, hier noch der Folgesatz: „Von dieser Fläche
sind allerdings nur 811 km² Land, damit ist Kiribati de facto ein
Kleinstaat.“ (2)
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Christmas
Island, in der Landessprache Kiritimati, von der ISS gesehen (4)
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Man
muss diese Inseln also nicht wirklich kennen. Zur räumlichen Zuordnung
benutzt man am Besten den guten alten Globus: Ein Finger auf Zentraleuropa,
einen anderen Finger so ziemlich diagonal gegenüber auf die andere
Seite der Welt – hier findet man knapp über dem Äquator, etwa
in der Mitte zwischen Hawaii und Australien einen winzigen Punkt, an dem
bei genauen Hinsehen Christmas Island steht. So einfach ist das!
Somit gibt es bei der Anreise grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Linksrum über die USA oder rechtsrum über Australien. In Summe ist die erste Variante die günstigere, auch wenn damit die etwas aufwendigen Einreiseformalitäten in den USA verbunden sind (siehe „ESTA-Einreisegenehmigung“). |
So
findet man Christmas Island (3)
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Kai übernahm dankenswerterweise die Gesamtorganisation, stellte ein Expeditionsteam aus insgesamt 10 erfahrenen „Seychellenveteranen“ zusammen, von denen sich die meisten bereits kannten und schon so manchen gemeinsamen Schweißtropfen vergossen hatten. Er buchte alle Einzelflüge, Unterkünfte und was sonst noch so dazugehört. Und das Beste: Jeder bekam am Abflugtag ein schickes hellblaues Tropenhemd sowie ein orangefarbenes Cap gesponsert (wahrscheinlich, um die Meute analog einer Klasse Schulanfänger besser zusammen halten zu können)! Dem Teamgeist tut so ein gemeinsames Outfit auf jedem Fall gut. |
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Apropos
Abflugtag: Ewig liegt dieser in weiter Ferne und die Zeit bis zum Start
will überhaupt nicht vergehen. Doch auf einmal überschlagen sich
die Ereignisse und bevor man sicht versieht, steht man in der Abflughalle
im Airport Frankfurt.
Es ist Montag, der 18. Februar 2013, 10.15 Uhr, als unsere Maschine via San Francisco abhebt. Zwischen diesem Start und der Landung auf Christmas Island liegt eine verdammt lange Strecke, die an sich schon ein kleines Abenteuer ist und in diesem Bericht nicht unerwähnt bleiben soll. |
Man
startet also am Vormittag in Frankfurt. Erstaunlicher Weise beschreibt
die Flugroute einen Bogen über Norden, sodass man zunächst Großbritannien,
Irland und Island überfliegt. In Erwartung tropischer Verhältnisse
geraten dann aber paradoxer Weise die Packeisfelder Grönlands, endlose
Eiswüsten in Alaska und die zugefrorene Hudson Bay ins Blickfeld.
Die Flugrute auf einem Rückenlehnenbildschirm im Flugzeug... |
Über den Packeisfeldern Grönlands |
Endlose
Eiswüsten in Alaska
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Danach
geht es über die Rocky Mountains Richtung Süden, bis man dann
kurz nach 12.00 Uhr (Ortszeit) in der Stadt der Blumenkinder landet.
Die nordöstlichen
Ausläufer der Rocky Mountains
Das Wetter war an diesem Tag mit dicken Wolken und kaltem Wind alles andere als kalifornisch (was jedoch unerheblich war). Die drei Stunden bis zum Weiterflug nach Hawaii gehen nämlich fast komplett für die amerikanischen Einreiseformalitäten und das Einchecken für den Weiterflug drauf. |
Anflug
auf Los Angeles – viel sieht man aber nicht
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Das
Airportgelände – am Besten schnell weiter
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Nach
diesem Prozedere folgt der Inlandsflug nach Honolulu, Hawaii. Es wurde
gerade dunkel, als wir landeten. So gesehen, ging es seit dem Start am
Vormittag in Frankfurt bis zur Landung um 19.10 Uhr (Ortszeit) auf Hawaii
ja doch alles recht schnell (Irrtum Nr. 1). Da man aber „mit der Zeit“
fliegt, sind bis hierhin einschließlich Zwischenstopp in San Francisco
schon knapp 20 Stunden vergangen.
Ankunft auf Hawaii bei angenehmen 20°C Und noch ein Irrtum: Irgendwie assoziierte ich mit Hawaii weiße Traumstrände, Palmen im sanften Wind und heranhüpfende Inselschönheiten, die einem Blumenketten um den Hals hängen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Honolulu ist eine amerikanisch geprägte Millionenmetropole. Man landet auf einem typischen Großstadtairport in einem der Randbezirke und bezieht in einem Hochhaushotel zwischen mehrstöckigen Highways das Quartier für die Nacht. Ein Südseefeeling will da nicht so recht aufkommen. |
Amerikanischer
Großstadtcharme im Airportareal von Honolulu
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Fliegenfischer
decken auf: Die Liedzeile „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ ist falsch! Der
harte Einsatz am frühen Morgen ist den Gesichtern deutlich anzusehen.
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Ein letzter
Blick auf Honolulu
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Zeitig
am nächsten Morgen geht es dann auf zur letzten Etappe der Anreise.
Mittlerweile betrachten wir die noch vor uns liegenden dreieinhalb Stunden
Flug als Klacks. Das Bordpersonal von Air Pacific hatte auch schnell mitbekommen,
dass wir dankbare Abnehmer für das „Fiji-Beer“ sind, weshalb sich
schließlich doch eine gewisse Relaxstimmung einstellte.
Fast schon unerwartet taucht dann auf einmal mitten im Pacific die Insel auf, die jeder von uns im Vorfeld bei Google-Maps bis ins kleinste Detail studiert hat – Christmas Island! An dieser Stelle noch schnell etwas Geographie: Kiritimati (Christmas Island) hat von allen Korallenriffen der Welt die größte Landfläche (375 km²). Die durchschnittliche Landhöhe liegt bei knapp 1,5 m über dem Meeresspiegel, sodass dieses Land wohl mit als erstes infolge des Klimawandels im Ozean verschwinden wird. |
Mitten
im Pazifischen Ozean – Landeanflug auf Christmas Island
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Aber soweit ist es noch nicht und wir überfliegen die riesige Lagunenlandschaft im Nordwesten der Insel mit den ausgedehnten Flachwasserzonen und den unzähligen, sich in allen Blau-, Türkis- und Grüntönen abzeichnenden Kanälen. Von hier oben aus macht alles einen recht übersichtlichen Eindruck und ich bin mir sicher, dass sich in diesen Momenten jeder angelnde Fluggast seine ganz persönliche Strategie zurechtgelegt hat, wo und wie er in Kürze dort unten angreifen wird (das war Irrtum Nr. 3, doch dazu später mehr). |
Erste Eindrücke
vom Atoll mit den schier endlosen Flats...
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... und
weit verzweigten Chanels
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Das Empfangsterminal auf dem „International Kiribati Airport“ lässt keinen Zweifel daran, dass wir endlich im anderen Teil der Welt angekommen sind. Auch die Passagiere, die nun erwartungsvoll den Flieger verlassen, sind sehr speziell. Nahezu alle männlich, mittleren Alters (und aufwärts), amerikanischer, kanadischer oder japanischer Herkunft und anhand diverser Logos auf Kleidung und Handgepäck zweifellos als Angler zu identifizieren. Ausnahme sind lediglich einzelne Personen mit auffallend athletischem Körperbau und sonnengebräunter Haut (das müssen die Surfer sein). |
Das Empfangsterminal
des International Kiribati Airport
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... soll
heißen: „Herzlich Willkommen!“
Unten: Wozu bei diesem Klima Fensterscheiben? Maschendrahtzaun tut´s doch auch... |
Die
Einreiseformalitäten in dem Wellblechgebäude gestalten sich als
recht zeitintensiv, da generell auf diese neumodischen und störanfälligen
Computer verzichtet und alles noch liebevoll mit der Hand geschrieben wird.
Konsequenter Weise wird dabei auch gleich die Fischereilizenz ausgefüllt
und die ersten Dollar sind dahin.
Auf der Anreise haben wir zwölf Zeitzonen und die Datumsgrenze (!) überflogen, sodass nun jeglicher Bezug zu Zeit, Datum und Wochentag fehlt. Doch das ist jetzt alles total egal – wir und unser gesamtes Gepäck sind angekommen und alles wird gut! Vor dem Flughafengebäude warten bereits offene Kleintransporter, die uns über die Insel zum Captain Cook Hotel bringen. |
Aufsitzen!
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Die
Fahrt zum Hotel
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Bereits
das große Hotelschild an der Straße lässt keinen Zweifel
daran, dass man hier komplett auf Fischer und Fischen eingestellt ist.
Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einer Vielzahl Bungalows mit je
zwei Zweibettzimmern und einem Zentralgebäude mit Speiseraum, Bar
(fürs abendliche Bier), Verwaltung u.s.w...
Das Empfangschild
an der Straße.
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In dem Anfangs erwähnten Buch von R. Valentine Atkinson findet sich auch ein Bild von einem dieser Bungalows. Diese Aufnahme ist absolut authentisch, da auf zwischenzeitliche verfremdende Instandhaltungsarbeiten nahezu komplett verzichtet wurde. Lediglich die leistungsstarken aber erbärmlich lauten Klimageräte waren nachträglich in vorhandene Öffnungen hineingebastelt worden. |
Oben links:
Ankunft im Hotel | Oben rechts: Der „Millenniumsstein“ erinnert daran,
das Christmas Island der erste bewohnte Ort war, auf dem das neue Jahrtausend
gefeiert wurde – das muss damals ein mächtiges Event gewesen sein.
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Der Begriff „Camp“ würde die Gesamtsituation vielleicht etwas treffender beschreiben. Aber: Alles war sehr sauber und das Personal super engagiert, um es den Gästen in jeder Beziehung recht zu machen (einschließlich dem täglichen Aufräumen in den Bungalows). |
i
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Die Bungalows
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Direkt
dahinter der Pazifische Ozean
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Das Abend- und Frühstücksbuffet war üppig und sehr lecker. Mehrmals gab es echten Hummer aus großen Pfannen, der hier offensichtlich zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Jeden Morgen war ein extra Tisch gedeckt, an dem man sich je nach persönlicher Vorliebe sein Luchpaket für den Tag zusammenstellen konnte. |
Der Gemeinschaftsraum
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…
und regelmäßig gab es Lobster!
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Es gibt
Menschen, die Wüsten lieben. Ich auch – vorausgesetzt es gibt genug
Wasser zum Fischen. Was uns hier erwartete, war in der Tat mit einer wüstenähnlichen
Wasserlandschaft zu vergleichen.
Sowohl im Internet, als auch beim Landeanflug waren wir der Meinung gewesen, dass diese Wasserlandschaft problemlos überschaubar ist und man dann ganz gezielt zum Fischen los marschiert. Beim Landeanflug über den Flats Vom Boden aus betrachtet stellte sich dann auch dies wieder mal als Irrtum heraus. |
Das Atoll wird über eine Vielzahl kleiner mehr oder weniger befestigter Zufahrtswege erschlossen. Dort angekommen, sieht man sich gigantischen Flachwasserzonen gegenüber, die entweder scharfkantig ins Blauwasser abfallen oder in vorgelagerte Inseln übergehen, von denen man dann wiederum watender Weise die nächsten Inseln und Inselchen erreichen kann. Bereits nach kurzer Zeit hat man jegliche Orientierung verloren und auch der Sonnenstand hilft nicht wirklich weiter (wir sind am Äquator!). |
Willkommen
in den Flats!
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Das Atoll selber ist so groß, dass man vom Boot aus teilweise kein Land mehr sieht. Trotzdem kann man total entspannt sein, da ja die Guides den Überblick in diesem Labyrinth behalten. Doch auch dazu später mehr. |
Tiefes
Wasser direkt unter Land...
Die Flachwasserzonen, oder fliegenfischereilich korrekt gesagt „Flats“, können sich konstant knietief über riesige Flächen ausdehnen oder auch nur 10 – 30 m breit entlang des Landes hinziehen, um dann unvermittelt in das geheimnisvoll strahlende Tiefwasser abzufallen. |
Unendliche
Weiten …
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… im Farbenspiel
des Lichts
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Es ist einfach eine atemberaubende Landschaft, die zwar nur aus Wasser, Korallen und Sand besteht, aber stets mit neuen Facetten überrascht. Diese Wasserwelt scheint endlos zu sein und man benötigt bestimmt Wochen, um jede Stelle gesehen zu haben. |
Korallengrund
im Wechsel …
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… mit endlosen
Sandflächen.
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Grundsätzlich haben die Flats einen schneeweißen sandigen Untergrund oder einen Boden aus Korallen. Nennenswerte Turtlegraswiesen haben wir hier nicht gefunden. Diese Gegebenheiten spielen bei der Auswahl der Fliegen eine wichtige Rolle. |
Eine Besondertheit sind die „Pancake- Flats“ (siehe Foto rechts). Diese tauchen unvermittelt aus dem Tiefwasser auf und variieren flächenmäßig zwischen Tennisplatz und Fußballfeld. Je nach Gezeitenstand liegen diese zwischen 20 und 90 cm unter der Wasseroberfläche. Diese sind angeltechnisch hoch interessant, da an ihren Flanken oft Fische in stattlichen Größen auf Jagd sind. Und um es vorwegzunehmen: Auf die größten Bonefish sind wir übrigens hier gestoßen. |
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Doch
nun genug der Vorgeschichte. Kommen wir zur Fischerei. Wie bereits erwähnt,
ist das Captain Cook Hotel perfekt und scheinbar ausschließlich auf
fischende Gäste eingestellt, wobei hier eindeutig der Schwerpunkt
beim Fliegenfischen liegt.
Bereits bei unserer Ankunft war auf einer großen Schulwandtafel im Speiseraum die Einteilung für den ersten Fischtag dargestellt gewesen. Fein säuberlich standen hier die Zusammensetzungen der Gruppen à vier Mann, die dazugehörigen zwei Guides, die Nummer des LKW`s, die Art des Fischens und der zu beangelnde Bereich. Wandtafel mit der Einteilung der Gruppen |
Dazu
noch ein Breefing am Abend mit der Hotelmanagerin und wir waren über
den Ablauf der nächsten Tage bestens im Bilde. Übrigens versicherte
uns die Managerin ausdrücklich, dass wir, zumindest im Captain Cook
Hotel, die „first Group of german Fisherman“ seien, was auch später
gleichermaßen von den Guides bestätigt wurde. Es wäre sicherlich
vermessen, daraus einen absoluten (Erst-) Entdeckerstatus ableiten zu wollen,
aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass eine Teutonen- Delegation in
dieser Mannschaftsstärke hier noch nicht aufgeschlagen ist.
Aufbruch im Morgengrauen |
Die
meisten Gäste kommen übrigens aus den USA und Kanada sowie aus
Japan. Alles in allem ein buntes Gemisch, aber stets bester Stimmung und
trotz leichter sprachlicher Hürden permanent in angeregte „Fachdiskussionen“
vertieft.
Der tägliche
Ablauf ist klar geregelt: 05.00 Uhr Aufstehen, 05.30 – 06.00 Uhr gemeinsames
Frühstück, 06.15 Uhr nehmen die LKW`s Aufstellung und mit dem
ersten Morgengrauen um 06.30 Uhr geht es dann Richtung Angelplatz. Die
Fahrt bis dorthin kann schon mal 90 min dauern.
Blinder
Passagier
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Typisch amerikanisch gilt die tägliche Angelzeit von acht Stunden als vertraglich vereinbart und diese beginnt erst beim Eintreffen Fischwasser. Am Abend trifft man gegen 18.00 Uhr wieder im Hotel ein. Dann heißt es erst einmal alles auswaschen, sich selbst etwas in Ordnung bringen, um ab 18.30 Uhr halbwegs zivilisiert am Abendessen teilzunehmen. |
Fahrt
bei Sonnenaufgang
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zum Fischen... |
Danach
eins, zwei Bier an der Bar, die aktuellen Fangfotos ehrfurchtsvoll auswerten
und dann geht es geschafft vom Tag aber zufrieden zum Schlafen.
Abendliche Auswertung des Tages in der Lounge Grundsätzlich wird abwechselnd in drei verschiedenen Arten gefischt: Die Shore-Fischerei vom Ufer aus, die Ausfahrt mit dem Flatskiff zu den Inseln im Atoll und die Offshore-Fischerei auf offener See vom Skiff aus. Letztere fiel in der ersten Woche aufgrund des andauernden starken Windes und Wellenhöhen zwischen 2 – 4 m (die Surfer hat`s gefreut) komplett aus. |
Auf holprigen
Wegen zum Shore-Fishing
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Am
Flat angekommen
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Mobile
Verpflegungsstation fürs Lunch
|
…
und auf geht´s zum Fischen
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Flat-Skiffs
im Hafen
|
…
und beim Beladen
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Sonnenaufgang
über dem Atoll
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Was
wird die Ausfahrt wohl bringen?
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Bereits
in den Reiseunterlagen war beschrieben worden, dass jeweils zwei Fliegenfischer
von einem Guide begleitet werden. Ein derartiges „betreutes Fischen“ war
mir persönlich bis dato fremd und mit dem Gedanken, dass man ständig
einen Schatten im Nacken hat, der einem sagt, was man wann und wie zu tun
hat, konnte ich mich nicht so recht anfreunden.
Rückblickend muss ich jedoch
eingestehen, dass man auf dem Flat ohne erfahrenen Guide zumindest am Anfang
blind und orientierungslos ist. Ich war fast die gesamte Woche mit Jimmy
unterwegs. Eine Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe und die ich auf
keinen Fall missen möchte. Jimmy ist ein Insulaner mittleren Alters,
hoch konzentriert und doch diskret bei seiner Arbeit. Er ist im Hotel fest
als Guide eingestellt, super nett, offen und immer für einen Spaß
zu haben. Seine ersten Fragen waren. „Wich hand you cast?“ und „Do you
can cross cast?“ (wegen des ständigen Windes). Mit diesen wenigen
Worten war alles gesagt und er positionierte sich dann immer so, dass ich
ungehindert werfen konnte.
„Betreutes
Fischen“ auf dem Flat
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Selbstverständlich
gibt es auf Christmas Island auch die vielen bunten „Aquarienfische“ die
wir auf den Seychellen mit Neugier und Freude gefangen haben.
Bunte Fische, wie sie in allen tropischen Meeren vorkommen (aber nicht wirklich unsere Zielfische). |
Ein Trupp
Adlerrochen ist da schon interessanter, aber wir hatten tatsächlich
mal keine einsatzbereite Rute zur Hand.
Dieses
Mal war der Plan aber ein anderer: Es galt die Frage zu klären, ob
hier wie angepriesen tatsächlich der Bonefish-Himmel auf Erden zu
finden ist.
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Suchbild:
Wie viele Bonefish sind auf diesem Bild zu sehen?
|
… und hier?
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Aus dieser
Entfernung …
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… kann
ich es auch selber!
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Anfangs entwickelte sich meist folgender Dialog: „No“ – „O.k.! Eleven o´clock, twelf meters … cast (das ist im Allgemeinen der Moment, in dem man feststellt, dass sich die lose Flugschnur in ordentlichen Achterschlaufen um die Beine gelegt hat – auch auf dem Flat gibt es Strömungen!) … good cast (bei einem miesen Wurf ein diplomatisches „Cast again“) … wait, wait … loooooong strip, loooooong strip …strip, strip, strip (dabei führt er die Ansagen pantomimisch selber mit aus) … yeah you catched him!” Zumindest Letzteres habe ich dann auch schon selber bemerkt, denn jetzt geht mächtig die Post ab. |
Jawohl – so geht es! |
Und noch eine krumme Rute! |
Eine
Besonderheit des Bonefish sind seine spiegelnden Schuppen, die den Fisch
im Wasser unsichtbar machen. Man sucht also nicht den Fisch, sondern den
Schatten, den er auf den Untergrund wirft.
Nach den ersten Stunden ist man dann aber auch in der Lage, seinen Fisch selber zu spotten, anzuwerfen und natürlich zu fangen. Und das ist immer wieder auf`s Neue ein tolles Erlebnis, da diese Fische für ihre extreme Geschwindigkeit und die kraftvollen Fluchten bekannt sind. |
Da strahlt
der Andreas…
…
und der Stefan auch!
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Danijel
und Kai im Überschwang der Gefühle!
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Es gibt
Videos, in denen ein durchschnittlicher Bonefish bei seiner ersten Flucht
locker 30 m Backing nimmt.
Das schafft man sicherlich mit einer 6-er Rute und komplett offener Bremse. Vernünftiger Weise verwendet man aber eine 8-er Rute bei mäßig angezogener Bremse. Der Drill sollte sanft aber doch konsequent erfolgen, da der Haken (widerhakenlos ist auf Christmas Island ausdrücklich erwünscht) im Maul schnell seinen Halt verliert. Ungeachtet dessen ist jeder Drill
aufs Neue absolut beeindruckend und fantastisch.
Das geht schon in Richtung XL! |
Bone-Portrait Stefan
mit herlichem Fisch
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Die Bonefish sind meistens einzeln oder in kleinen Trupps auf den Flats zu Gange. Dabei ist ein Bonefish auf Nahrungssuche mit der Geschwindigkeit eines zügigen Fußgängers (oder langsamen Fahrradfahrers) unterwegs, wobei er schon fast hyperaktiv ständig die Richtung ändert. Viel Zeit zum spotten und anwerfen hat man da im Allgemeinen nicht. Auf größere Schwärme trifft man nur sehr selten und wenn, dann sind sie meist auf irgendeine sehr spezielle (Kleinst-?)Nahrung aus und mit der Fliege kaum zu fangen. |
Ingo und Werner nach erfolgreicher „Jagd“ |
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, mit Blindcast dem Bonefish nachzustellen. Dabei wirft man leicht über die Kante zum Blauwasser, lässt die Fliege tief absinken und strippt dann zügig zum Flachwasser ein. Dabei fängt man mit Sicherheit weniger Fische, aber es besteht die Möglichkeit auf die ganz großen. Mir selber ist es passiert, dass ein „Monsterbone“ im Bruchteil einer Sekunde über die Kante geschossen kam, meine Fliege nahm, wendete und sofort die Flucht zurück ins Tiefe antrat. Ich habe den Fisch zwar kommen sehen, aber im selben Moment knallte es schon und das 40-er (!) Mono war über dem Knoten gerissen. |
Stefan
mit Traum-Fisch
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Es wäre
müßig darüber zu philosophieren, ob man sich auf Christmas
Island nun tatsächlich im Bonefish-Himmel befindet oder nicht. Fakt
ist, dass wir sehr gut Bonefish in allen Größen gefangen haben.
Es ist problemlos möglich, 20 Fische und mehr an einem Tag ans Band
zu bekommen. Und dabei können auch Teile im Trophyformat weit über
60 cm sein, die anderswo kaum anzutreffen sind.
Allein dadurch hat sich die Reise schon gelohnt und zumindest erlebnistechnisch bezahlt gemacht. |
Danijel
im XXL-Format (das trifft auf Fisch und Fischer zu – der Kerl ist an die
2m groß!)
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Bereits an unserem Arbeitstitel „GT-Tour 2013“ ist aber leicht zu erkennen, dass wir uns auch der dunklen Seite der Unterwasserwelt, nämlich den wirklich bösen Räubern, zuwenden wollten. Dabei trifft man unweigerlich auf Queenfish, Bluefin-Trevally, ja selbst ein kleiner Schwarzspitzenriffhai konnte der (Bonefish-!)Fliege nicht widerstehen. Die beiden erstgenannten treten gerade an den Abbruchkanten recht häufig und überwiegend in durchschnittlichen Größen auf. |
Queensfish und andere Flat-Räuber |
Der Bluefin-Trevally liefert an der Fliegenrute einen tollen Sport. |
Mit etwas
Glück erwischt man diese auch in wahrhaft beachtlichen Größen...
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Foto oben
und unten: Danijel mit Schwarzspitzen-Riffhai – gefangen mit einer 8-er
Rute auf Bonefishfliege!
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An der
8-er Rute liefern sie einen tollen Sport, ebenso wie kleine und mittelgroße
GT`s. Damit wären wir beim Thema.
Diese Blauwasser-Pittbulls strotzen nur so vor Kraft und ab einer gewissen Größe ist dann auch Schluss mit Kindergeburtstag. Materialverluste sollten bei dieser Art der Fischerei sicherheitshalber schon mal einkalkuliert werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass es überhaupt derartige Fische gibt und, was noch entscheidender ist, dass man diese auch findet. Ohne erfahrene Guides ein recht aussichtsloses Unterfangen. |
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Ingo
freut sich – die Art stimmt schon mal! Aber Ralfs Ge
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sicht sagt
alles: Mit der Größe hapert es noch ganz schön.
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Klar, es gibt auch Ausnahmen. Dazu ein Beispiel: Zu viert stehen wir auf einem dieser kleinen Pancake-Flats und fischen ins Tiefwasser. Andreas bekommt einen Biss auf der 8-er Rute – offensichtlich nichts Spektakuläres. Plötzlich fängt er wild an zu gestikulieren. Also alle Mann hin und gucken. An der Schnur ein panisch kämpfender Queenfish, der von einem mächtigen GT attackiert wird. Sofort platschen die Streamer der 12-er Ruten neben dem Jäger ins Wasser. Doch dieser hat nur Augen für den Queenfish. Der wiederum steigt kurz darauf aus und der Zauber ist vorbei. Keine drei Wurf später bekommt Andreas wieder einen Queenfish drauf und derselbe Tanz beginnt von vorn. Nur, dass der GT scheinbar keine Lust mehr zum Spielen hat. Er inhaliert den knapp 40 cm langen Queenfisch und startet sofort voll durch. Andreas, noch immer mit seiner 8-er Rute hatte Glück – Vorfachbruch! Da hätte auch mehr kaputt gehen können. |
Na das sieht doch schon wesentlich besser aus... |
Der
Regelfall beim Fischen auf GT sieht etwas anders aus. Die Guides kennen
die Stellen, an denen die GT´s regelmäßig zum Jagen auftauchen.
Dort heißt es dann warten, bis die Fische auftauchen. Da diese recht
sensibel auf Unruhe in Wassernähe reagieren, hat sich ein gewisses
Rotationssystem gut bewehrt. Ein Fischer aus dem Vierertrupp bezieht wurfbereit
am Hot Spot Station, während die anderen drei in einem ausreichend
großem Abstand ein bisschen vor sich hin fischen. In solchen Momenten
ist es unheimlich wichtig, dass man sich innerhalb der Truppe versteht,
Charakterstärke zeigt und jeder einmal an der Reihe ist.
Andreas
und Kai mit zwei Prachtexemplaren
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Die
GT`s haben keine feste Zeiten, wann und wo sie auftauchen. Es kann bereits
in den ersten 10 min passieren, aber manchmal gehen auch Stunden drauf,
bis man die erste (und oftmals) einzige Chance zum Wurf bekommt.
Mein „erstes Mal“ lief nahezu klassisch nach diesem Schema ab. Ich stand wartend und auf alles gefasst bereit, als der GT in einem großen Bogen und hoher Geschwindigkeit ins Flachwasser kam. Dann ging alles verdammt schnell: Die 12-er Rute aufladen, Schwimmrichtung abschätzen und Wurf - der Streamer war noch gar nicht richtig im Wasser, als der GT ansatzlos und ohne Gelbphase den vierten Gang einlegte, zuschnappte und sofort mit Höchstgeschwindigkeit los feuerte. An Strip-Strike war in diesem Moment überhaupt nicht zu denken. Ich habe nicht einmal mitbekommen, wie der Backingknoten durch die Ringe schoss. |
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Die ersten Erfahrungen hatten gezeigt, dass man einen GT-Drill maximal forcieren muss, da mit jedem Meter Schnur und jeder Minute Drillzeit die Gefahr steigt, den Fisch zu verlieren. Besonders kritisch sind dabei scharfkantige Korallen, denen keine Schnur gewachsen ist. |
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Dementsprechend
war die Bremse meiner Rolle fast bis zum Anschlag geschlossen. Mit der
rechten Hand am Kampfgriff und dem linken Handballen unterstützend
am Rollenrand lehnte ich mich rückwärts gegen die gerade gezogene
Rute. Der Fightingbutt kreierte derweil einen wunderschönen blauen
Fleck auf meinem Bauch.
Das alles hinderte den davon stürmenden Fisch nicht daran, bei der ersten Flucht 150 m Schnur zu nehmen. Es folgt dann ein Ringen von beiden Seiten um jeden Meter Leine. Irgendwann beginnen die Unterarme zu zittern, ob vor Aufregung oder Erschöpfung lassen wir mal dahingestellt. Nach knapp 15 min hatte ich dann das Tier für das unausweichliche Fotoshooting fest im Griff. Nach dieser Prozedur durfte er wieder im tiefen Blau der Lagune verschwinden. Danach Frage an den Guide, wie schwer dieser Fisch wohl war. „Na so 35 – 40 Pfund“ kam zu Antwort. |
Ralf kämpft an der 12-er Rute... |
Seine Miene ist zwar immer noch etwas verkrampft, aber dieses Mal ist er wohl nach beinhartem Drill einfach nur total geschafft und (un-)heimlich glücklich. |
Stefan
– auch geschafft aber happy!
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Zweifellos geht da auch noch mehr, denn wir haben es beim Drill großer Fische mehrfach erlebt, dass plötzlich ein noch wesentlich größerer Schatten daneben auftauchte. Aber so bleibt wenigstens noch etwas Raum für Träume … |
… und noch ein stolzer Stefan! |
Danijel
im Grenzbereich! Bei solchen Monstern braucht man nicht mehr nach dem Gewicht
zu fragen. Viel mehr geht wohl kaum...
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Hier werden keine U-Boote zu Wasser gelassen, sondern einfach nur GT`s released! |
Apropos
Träume: Es hat schon fast etwas von einem Alptraum, wenn man nichts
ahnend eine ordentlichen Bonefish drillt und der auf einmal samt Vorfach
einfach weg ist! Noch schockierender ist die gleiche Situation, wenn ein
großer (!) GT ansatzlos halbiert wird. Beides geschah im Flachwasser,
als ein Barrakuda mit einer geschätzten (gefühlten) Länge
von knapp 2 m wie aus dem Nichts auftauchte, sich kurz bediente und blitzartig
wieder verschwunden war. In solchen Momenten fragt man sich ernsthaft,
ob man beim Angeln wirklich im Wasser stehen muss!
Mit
einem einzigen Biss war der Drill vorbei – und das kurz vor den eigenen
Füßen.
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Sicherer
ist es dann doch wohl auf dem Wasser. Und damit sind wir auch schon
beim letzten Thema – Offshore im Pacific außerhalb des schützenden
Atolls. In der ersten Woche war diese Art der Fischerei aufgrund des anhaltenden
starken Windes nicht möglich gewesen. Auch hier wird von den Skiffs
aus gefischt, was aber bei Wellen bis vier Meter Höhe ein recht aussichtloses
Unterfangen ist.
In der zweiten Woche ließ der Wind dann endlich nach. Dafür kam tagelanger Dauerregen, was so direkt am Äquator eher die Ausnahme ist. Der Regen ist deutlich kälter als das Meer und da man fängt schon mal richtig an zu frieren. Das war auch der Grund dafür, dass jede Truppe nur einmal raus gefahren ist. Wer denkt denn schon daran, warme Regensachen mit in die Tropen zu nehmen?! Delphine eskortieren das Skiff bei der Fahrt auf die offene See. |
Oben: Stefan
im Drill
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Trotzdem hat Christmas Island auch in dieser Kategorie nicht enttäuscht. Hauptfisch dabei war auf jeden Fall der Yellowfin Thun. Davon wurden von uns insgesamt so um die fünfzehn Stück gefangen, wobei hier eher das Problem darin bestand, den Fisch vollständig ins Boot zu bringen. Mehrfach war am Ende des Drills nur noch der Kopf an der Leine. Zwei Mal wurde sogar das 130-Pfund Vorfach gekappt. |
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Ralf mit schönem Yellowfin |
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Da lassen sich Andreas und Stefan natürlich nicht lumpen |
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Zählt der Fisch nun als gefangen?! |
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Man muss kein spezieller Kenner der Szene sein, um zu ahnen, wer oder was hier noch so alles unterwegs ist. Zum Einen sind dies natürlich ordentliche GT`s und Bluefin Travellys, von denen auch einige an die Fliege gingen, zum anderen aber jagen hier mitunter gewaltige Barrakudas und Wahoos. Nach spektakulären Fights mussten insgesamt drei von diesen Kollegen für ein Fotoshooting ihre Schuppen herhalten. |
Kai mit
Barrakuda
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Danijel
mit mächtigem Wahoo
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Diese
Fischerei kann manchmal sehr speziell sein. Der Kahn schaukelt, das Deck
ist rutschig und die Fische steigen brutal ein. Da kann man schon mal den
Halt verlieren. Und so kam was kommen musste. Ein heftiger Biss und … (der
Betreffende hat mir aus Rücksicht auf seine Frau die Nennung seines
Namens ausdrücklich untersagt) rutscht aus, verliert den Halt und
geht über Bord. Jimmy springt sofort hinter her. Beide klettern zurück
aufs Boot und, das klingt schon fast wie Anglerlatein, … hat die Rute noch
immer in der Hand und bekommt sogar den Fisch an Bord. Das hört sich
alles recht unspektakulär an und bei Wassertemperaturen um die 25
°C hat so ein Bad ja eigentlich nichts Besonderes. Wenn da eben nicht
vorher Thunfische gelandet worden wären, die nach einem kurzen Ruck
direkt hinter dem Kopf aufhörten. Egal, wer hier seine Zähne
im Spiel hatte - unter solchen Umständen sollte man besser auf Schwimmausflüge
verzichten. Es soll hier auch richtige Haie geben!
Diese im Nachhinein betrachtet sehr heikle Situation hat gezeigt, dass die Fischerei im Blauwasser eben doch kein Ponyhof ist. Aus diesem Grund war letztlich das Wichtigste an unserer Reise, das alle wieder gesund und unverletzt zuhause ankommen sollten und tatsächlich auch angekommen sind. Was macht es da schon, dass insgesamt fünf Ruten gebrochen sind, mindestens 10 Flugschnüre zerdröselt wurden bzw. ganz verloren gingen und eine nicht mehr nachvollziehbare Anzahl an Fliegen nicht den Weg zurück in die Box gefunden hat. Wenigstens die Rollen haben die teilweise extremen Belastungen unbeschadet überstanden. Ein gewisser Schwund ist bei dieser Fischerei immer einzukalkulieren. Oder um es anders herum zu sagen: Diese Destination ist für Schnupperkurse und Neueinsteiger wenig geeignet, da hier Begegnungen der besonderen Art jederzeit möglich sind. |
Passend
zum Thema an dieser Stelle ein paar grundsätzliche Informationen zur
Ausrüstung. Da es auf der Insel absolut keine Möglichkeiten gibt,
Dinge nachzukaufen oder auszuleihen, sollte man potentielle Verschleißartikel
am Besten immer doppelt mitnehmen.
Maximale
Belastung für Mensch und Material (Nein – das auf dem Bild ist nicht
E. Hemmingway)
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Das Vorfach sollte beim Fischen auf Bonefish an der Spitze eine Tragkraft von 12 – 16 lbs haben. Bei der schweren Fischerei bevorzuge ich persönlich aufgrund der Elastizität und der besseren Knoteneigenschaften Sufixmaterial. Für die Vorfachspitze verwende ich im allgemeinen Mono mit einem Durchmesser um die 0,5 mm. Sind schärfere Zähne zu erwarten, kommt noch Hartmono in größeren Stärken zum Einsatz. Man sollte aber immer darauf achten, dass die Tragkraft der Flugschnur nicht unbedingt das schwächste Glied in der Leine ist. |
Die
Auswahl der Fliegen ist eigentlich recht unkompliziert. Die bekannten Bonefishmuster
wie die Gotcha und Crazy Charlie funktionieren auf Christmas Island genau
so wie im Rest der Welt. Aufgrund der Untergrund- beschaffenheit sind helle
Muster in der Skala von Weiß bis Tan zu empfehlen.
Die Guides bevorzugen sehr spärlich gebundene Muster mit einer schon fast minimalistischen Schwinge. Gut sortierte Bonefishdose |
Immer, wenn Jimmy in meiner Fliegendose herumfingerte, lobte er die Fliegen, nahm eine heraus und zupfte die Schwinge erst mal fast auf Null. Unter anderen Umständen hätte es jetzt was auf die Finger gegeben! Seine eigenen Muster bestehen nur aus etwas Glitzerfaden und Messingaugen. |
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Dann
gibt es noch die „Christmas Special“, die mit orangefarbener Schwinge und
goldenem Körper das ganze Gegenteil zu dem Vorgenannten darstellt
aber genau so gut fängt. Ein paar Grabbenvarianten, ruhig auch ein
paar größere für die ebenfalls anzutreffenden Golden Trevallys
und Triggerfische sowie Crazy Charlie Varianten mit Gummibeinchen rund
das Sortiment ab. Auf eine solche mit voller (!) Schwinge bekam ich übrigens
den mächtigen Biss an der Blauwasserkante.
Die meisten angebotenen Salzwasserhaken mit mittellangem Schenkel können hierfür verwendet werden. Gefischt wird im Allgemeinen in den Größen 6 und 8. Auch die Fliegen für GT & Co. sind eher unspektakulär. Hierbei ist aber die Auswahl der Haken von großer Bedeutung, um die Gefahr des Aufbiegens zu vermeiden. Sehr gut hat sich der TMC 600SP von TIEMCO bewährt und auch der CS 52 Sea Prince von Partridge ist durchaus geeignet. Gefischt wird in den Größen 2/0 bis 8/0. |
Ein
paar Grundmuster für GT-Fliegen. Diese lassen sich farblich noch nach
Belieben variieren.
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Die Fliege an sich richtet sich wahrscheinlich am meisten nach dem Geschmack des Fischers. Ich persönlich orientiere mich vorzugsweise an den Mustern von Bob Popovic, dem „Erfinder“ des Surf Candys (sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang auch sein Buch „Pop Fleyes“). Dabei kommen überwiegend Kunstfasern in Verbindung mit einem Epoxy-Kopf zum Einsatz. |
Eigenkreation:
Ursprünglich mal als Tauchschaufel gekauft und nun zusammen mit Epoxi
zum Popperkopf umfunktioniert – funktioniert bestens!
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Wie wir gesehen haben, ist ein GT problemlos in der Lage, einen mittelgroßen Queensfish im Stück zu nehmen. Wenn er ins Flachwasser zum Jagen kommt, ist er aber vorrangig auf Baitfish aus. In dieser Gruppe werden verschiedene Beutefischarten zusammengefasst, die in Küstennähe selten größer als handlang werden. Die bekanntesten davon sind wahrscheinlich Anchovis und Sardinen. Das binderische Pendant kann zwar ein gewisses Missverhältnis zwischen Fliege und Hakengröße zur Folge haben, lässt sich dafür aber noch ganz gut werfen. |
GT-Fliegen
auf Hakengrößen von 3/0 bis 8/0
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Aber wie gesagt,
dass ist reine Geschmackssache und genau so gut können natürliche
Materialien zum Einsatz kommen.
Wenn sich dann in der Box noch ein paar Popper und/oder Gurgler befinden, ist man bestens gerüstet. Nach unserer Erfahrung sind helle Fliegen in Weiß und verschiedenen Cremetönen meistens eine gute Wahl. Das hängt sicherlich aber auch immer von der jeweiligen Situation ab. Da Christmas Island vom selben Ozonloch wie Australien partizipiert, steht der Schutz vor den schädigenden UV-Strahlen an vorderster Stelle. Gerade im zeitigen Frühjahr, wenn unsere Haut genau so sonnenresistent wie die eines Höhlenmenschen ist, sollten entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Sonnencremes mit Schutzfaktor 50+ müssen einem dabei nicht peinlich sein. Wichtiger ist aber noch die richtige Kleidung. Die meisten namhaften Hersteller bieten von Kopfbedeckung, über Gesichtsschutz, Hemden, Hosen bis hin zu den Flatschuhen das volle Programm für die Tropenfischerei an. |
Den Belastungen
bereits nach wenigen Tagen nicht gewachsen…
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…
und vor solchen Sachen sollen die Handschuhe eigentlich schützen!
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Wobei hier der „gute Name“ nicht unbedingt auch gleichzeitig gute Qualität bedeuten muss. Da meine Handschuhe schon etwas in die Jahre gekommen waren, hatte ich mir ein paar schicke neue „Sun Gloves“ gegönnt. Auf die Nennung des Herstellernamens möchte ich an dieser Stelle verzichten, da sich bereits nach drei Tagen die Innenhandgummierung fast vollständig aufgelöst hatte, was gerade am Schnurfinger fatale Folgen hat. Zum Glück hatte ich noch ein paar Stripees, die ich noch darunter ziehen konnte sowie meine alten Handschuhe als Ersatz mit (quasi „aus Erfahrung gut“). |
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An dieser
Stelle noch ein paar Worte zur Insel an sich. Die früheren Kolonial-
und Besatzungs- mächte sowie die nachfolgenden amerikanischen und
britischen „Militärspezialisten“ haben ihre Spuren hinterlassen. Monokulturen
aus Kokospalmen prägen das Bild der gesamten Insel. Die farbenprächtige
und üppige Tropenvegetation sucht man zumeist vergeblich. Das Prädikat
„Für den nichtfischenden Partner bestens geeignet“ würde ich
eher nicht unterschreiben.
Die
typische Landschaft auf der Insel
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Tropische
Blütenpracht, jedoch eher selten zu finden
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Was
guckst du?
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Dafür hält die Natur eine scheinbar unberührte Vogelwelt bereit. In bestimmten Bereichen des Atolls gibt es Brutkolonien von Fregattvögeln und Tölpeln, die gegenüber dem Menschen kaum Scheue zeigen. |
Fregattvogel
mit dickem Hals
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…
und im Flug.
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Junge Fregattvögel
…
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… schon
voll die Poser
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u
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…
und die Tölpel
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Dafür
sind diese ausgesprochen neugierig. Insbesondere oberflächennah geführte
Streamer sind bei den Vögeln total in. Da Fregattvögel mit fast
zwei Meter Flügelspannweite auch noch einen nicht unerheblichen Luftraum
einnehmen, kommt es gerade beim Werfen schon mal zu spontanen „Verbindungen“.
Noch klein und unschuldig … … aber schon bald ohne Respekt vor den Fliegenfischern. |
Aber auch damit kennen sich die Guides aus. Beherzter Vertikaldrill, gezielter Halsgriff, mit der anderen Hand die Schnur gelöst und es kann weiter gehen. Das scheint den Kollegen überhaupt nichts auszumachen und von anschließender panischer Flucht kann überhaupt keine Rede sein. Ich kann aber versichern, dass bei den ganzen Vorfällen kein Vogel, kein Fliegenfischer und auch kein Guide nennenswert verletzt wurde. |
Und
das kommt dann dabei heraus …
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Wenn man über die Insel fährt, machen die Häuser der Einwohner auf uns einen doch eher ärmlichen Eindruck. Dabei verfallen wir jedoch wohl dem Fehler, hier unsere eigenen Wertvorstellungen als Maßstab anzusetzen. Die Einheimischen, die wir getroffen haben, waren immer sehr freundlich und bester Laune und die Kinder winkten uns lachend zu. Wir haben uns darüber auch mit den Guides unterhalten. Die klare Antwort: Jeden Tag frischen Fisch und frische Kokosnüsse, man braucht nicht mal Geld, um hier glücklich leben zu können. Und die Frage, wo in der Welt sie mal gerne Fischen würden, haben Sie gar nicht erst verstanden. |
Die
typische Inselarchitektur
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Immer gut
drauf: Die Kinder
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???
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Leider
war dann auch unsere Zeit auf der Insel vorbei. Traditionell wird am Abend
vor dem Abflug durch das Hotel eine Feier mit großem Buffet und inseltypischen
Kulturprogramm organisiert. Dieses Event findet einmal pro Woche statt,
denn genau so oft macht das Flugzeug auf der Route Hawaii - Fidji auf Kiribati
einen Zwischenstopp, um Versorgungsgüter und frische Fischer zu liefern
sowie die anderen wieder mit zu nehmen.
Natürlich durfte dabei der mittlerweile fast obligatorische Lobster nicht fehlen, dazu Spanferkel aus dem Erdofen, Tintenfisch, verschiedenste Salate und zum Schluss Torte. Da blieb kaum noch Platz für ein Abschiedsbier. |
Obligatorisch:
Hummer aus der großen Schüssel
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Spanferkel
aus dem Erdofen
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Unsere
Guides mal ganz anders: Auch als Sänger einsame Spitze!
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Zeitig am nächsten Morgen, wurden wir dann zum Abflugterminal des International Kiribati Airport gefahren, von wo ab über 40 Stunden Heimreise vor uns lagen. Diese unterscheidet sich im Übrigen von der Anreise dadurch, dass es keine Zwischenübernachtung gibt. |
Früh
morgens am Abflugterminal des „Kiribati International Airport“
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Dafür hat man aber in Honolulu knapp 11 Stunden Aufenthalt, die man unbedingt für einen Stadtbummel und einen Ausflug zum weltbekannten Waikiki Beach nutzen sollte. |
Innenstadt
und Yachthafen
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von
Honolulu
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Luxushotels
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am
Waikiki Beach
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Es
muss an den Genen liegen – wie sonst sollte man in dieser Großstadt
einen Fliegenfischershop finden?
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Da ich nur einen sechstägigen Aufenthalt gebucht hatte, wurde ich als Einzelreisender zum Spielball der Fluggesellschaften. So flog ich nicht über das mir nun schon bekannte San Francisco zurück, sondern durfte auch noch den Los Angeles Airport kennen lernen. Gefühlt ist dieser mindestens dreimal so groß wie der Flughafen in Frankfurt / Main. Diverse Orientierungsprobleme will ich nicht leugnen. Als ich dann endlich den Lufthansa-Schalter gefunden hatte, habe ich dort trotz acht Stunden Aufenthalt fest Station bezogen und auf einen Ausflug in die Stadt verzichtet. Am Horizont waren die Hollywood-Hills mit dem weltberühmten Schriftzug zu sehen. Das hat mir gereicht. |
Zwischenstopp
in Los Angeles … … im Hintergrund die
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Hollywood-Berge
mit den legendären Schriftzug
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Die
nun folgenden 11 Stunden Flug nach Frankfurt kann man dank Dunkelheit und
Rotwein weitestgehend schlafen bewältigen. Der ICE brachte mich dann
letztlich zurück ins heimatliche Thüringen, wo sich der Winter
spät, aber heftig mit viel Schnee und frostigen Temperaturen zurück
gemeldet hat.
Sicherlich wird jetzt der eine oder andere fragen, was so eine Reise eigentlich kostet. Dazu zwei grundlegende Fakten: 1. Hobby muss weh tun!
Wenn man die sechs Einzelflüge, das Hotel mit Vollpension und die sonstigen Nebenkosten zusammenrechnet, kommt eine nicht unerhebliche Summe zusammen. Meine Frau kennt diese Zahlen und spricht trotzdem noch mit mir. Eine nachträgliche Kosten/Nutzen-Rechnung
würde den ideellen Gewinn in keiner Weise widerspiegeln, denn die
Reise hat alle Erwartungen mehr als erfüllt. Als Team waren wir stark
und zu bereits bestehenden Freundschaften sind neue hinzugekommen. Wir
hatten tolle Erlebnisse und jeder hat für sich Erfahrungen gesammelt,
von denen er noch lange zehren wird.
Aber eines ist doch bemerkenswert: Ich hatte Gelegenheit, mit am fliegenfischereilichen Olymp herumzuklettern, habe Fische gedrillt, die in Kraft und Geschwindigkeit ihre Kollegen im kalten Norden gnadenlos in den Schatten stellen und doch kann ich es kaum erwarten, dass es Frühling wird und ich an unserer Ilm wieder die kleinen Bachforellen ärgern kann. |
Die
winterliche Ilm bei Bad Berka, Thüringen
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Tight Lines!
Stefan Beier, Bad Berka, April 2013 *** Anm. der Redaktion: Für Fragen steht der Autor gerne zur Verfügung. Anfragen bitte über die Redaktion des Fliegenfischer-Forum. Hat Dir dieser Bericht gefallen? Dann schreib doch einen Kommentar in unserem Board oder auf unserer Facebookseite - und gib uns ein "Like"! |
Hier folgen noch einige Bilder, wenn Du magst: |
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Literaturnachweise / Quellen: (1) „Fliegenfischen: die Traumreviere der Welt“ von R. Valentine Atkinson – Augsburg: Steiger, 1998, Seite 132 (2) www.wikipedia.org/wiki/Kiribati (3) www.mygeo.info, Physikalische Weltkarte 2007 (4) www.wikipedia.org/wiki/Kiribati, Luftbild ISS Alle Fotorechte
bei:
Redaktion
und
abschließende Bearbeitung fürs Web: Michael Müller
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Ein Bericht von Stefan Beier für www.fliegenfischer-forum.de - Mai 2013. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. |
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