Fliegenfischen in Kanada mit RST  ( Sommer 2005 )

Bericht und Fotos von Michael Rosenkränzer

Seit Jahren werfe ich die Fliegenrute und ein Traum von mir war es, mit der Fliege auf Lachse zu fischen. Über das Internet sammelte ich Informationen und fand schließlich die Firma RST, eine Rutenbaufirma aus Bayern, die sich später als Top Veranstalter herausstellte. So kam es, dass ich Ende August, mit einer Truppe von RST - Fischern, nach Terrace ( Kanada ) reiste. 
Wir wurden in einer gepflegten Lodge direkt am Skeena untergebracht und hatten ein hervorragendes Guiding durch Willi Schmidt, der als Deutscher eine Lodge in Terrace betreibt. Leider hatte ich nur eine Woche Zeit zum Fischen, da meine Freundin später nach kam und wir mit dem Wohnmobil durch Kanada reisten. 
Den ersten Tag fuhren wir zum Kitimat, einen bekannten Hundslachs-Fluss.
Schon auf der Hinfahrt überquerten wir schmale Laichbäche in denen sich riesige Hundslachse zum Laichen sammelten. Angespornt durch ihren Instinkt, ihre Geburtsstätte zu finden, schwammen die Fische durch knöcheltiefes Wasser. Ein einzigartiges Schauspiel, dass man unbedingt gesehen haben muss! 

Ich konnte es nun kaum noch erwarten, die Fliege durch das Wasser driften zu lassen. Als wir ankamen, bekam ich zunächst eine Anweisung zum Lachsfischen und kurz darauf fing ich auch meinen ersten Buckellachs. Was für ein Gefühl, den ersten Lachs zu drillen!

Unsere Lodge =>

Mehrere Buckellachse folgten, aber leider konnte ich keinen Hundslachs in dem dafür bekannten Fluss haken. Wir waren wohl etwas zu spät dort.

Wir fuhren dann an einem anderen Fangplatz, der mir aber nicht zusagte. Zahlreiche Hundslachse mit Wunden und Pilzerkrankungen schwammen halbtot um mich herum. Hunderte von toten Lachsen lagen am Ufer und es stank fürchterlich. Aber dies liegt wohl in der Natur des Lachses. Ihr Leben zu geben, um Neues zu schaffen!

<= Lachse auf der Durchreise

Am zweiten Tag ging es zum Fischen auf das Meer hinaus. Mit dem Boot fuhren wir zu einer Inselreihe, die ca. 30 km entfernt der Mündung lag. Silberlachse sollten unsere Beute sein. Die Silberlachse, die erst Anfang September in die Flüsse aufsteigen, hielten sich noch zum Fressen vor der Mündung des Skeena–River auf. 

Vom Boot aus schleppten wir mit der Fliegenrute. Innerhalb 2,5 Stunden hatten wir unser Pensum von 16 Lachsen (4 Lachse pro Person) erreicht. Somit ging auch dieser Tag einer unvergesslichen Fischerwoche zu Ende.

Mein erster Hundslachs =>

Die nächsten fünf Tage fischten wir am Skeena–River.
Ein äußerst breiter Fluss, der als Hauptstrom der Lachse dient. Von dort aus verteilen sich die Fische zu ihren Geburtsflüssen. 

Die Fische, die ich dort fing, waren alle frisch. Keinerlei Pilzerkrankungen oder Blessuren waren an den Lachsen zu sehen, da diese Fische erst einige Tage im Fluss waren.

Mit dem Boot fuhren wir zu den abgelegeneren Fangplätzen. Dort angekommen, wurde mir meine Bremse, die sich dann kaum noch drehte, von einem Mitfischer eingestellt.

<= Truppe RST Fischer

Buckellachse und Rotlachse waren meine ersten Fänge und als keiner von diesen Fischen Schnur nahm, stellte ich meine Bremse etwas leichter ein. Dies sollte sich später als schwerwiegender Fehler herausstellen. 

Nach drei bis vier Stunden fischen, klinkte sich mein erster Steelhead ein. In den ganzen Jahren, die ich fische, habe ich noch nie erlebt, wie ein Fisch mit solch einer Kraft, ohne eine einzige Pause, ins Backing rast. Leider verlor ich den Fisch nach ca. 60 m.

Ein Rotlachs =>

Danach stellte ich meine Bremse wieder härter ein. Kurz darauf sollte ich den zweiten Steelhead haken. Aber trotz meiner stark eingestellten Rolle, raste der Fisch weit ins Backing. Meine 8 ter Sage–Rute, die sich für solche Fische als zu weich herausstellte, bog sich im Halbkreis und leider verlor ich auch diesen Fisch. 

Einen Steelhead zu haken, vergleiche ich mit einer abgeschossenen, gehakten Kanonenkugel. Von ca. 7 gehakten Steelheads konnte ich erst am letzten Tag einen einzigen von 85 cm landen.

Ich fühlte mich wie im Fischerhimmel.
Ein Hundslachs von 20 Pfund war mein größter Fang. Rotlachs, Hundslachs, Buckellachs, Steelhead und Silberlachs waren meine Fänge am Skeena. 

Bis auf den Königslachs, von denen Ende August kaum noch welche vorhanden sind, konnte ich alle Lachsarten in einer Woche fangen. 

Willi mit Steelhead =>

Mein Traum vom Lachsfischen in Kanada ging in Erfüllung und ich habe jetzt schon meine nächste Reise bei RST gebucht. Mein größtes Erlebnis bei meiner einwöchigen Fischerreise war das Fangen bzw. haken der Steelheads. Das muss man erlebt haben ! ! !
Ca. 50 Fliegen und eine 400er Schnur musste ich im Wasser lassen, da ich sehr viele Hänger hatte. Das ist wohl der Preis, den man für das Fischen in Grundnähe zahlen muss. 

Hiermit möchte ich mich noch einmal herzlich bei der Firma RST bedanken, die mir solch ein unvergessenes Erlebnis ermöglichte.   


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