Irland, Lough Sheelin 16.- 23. September 2006
Bericht und Fotos: Christian Eckert
Seit 3 Stunden sitze ich nun schon im Boot und wiederhole ständig den gleichen Bewegungsablauf. Werfen, einstrippen, Fliege an der Oberfläche zupfen, wieder werfen... Das Nassfliegenfischen echter Sport ist merkt man im Arm und am Sitzfleisch. Da - da war doch was an der Oberfläche...?
Fliege liegenlassen, 1-2 Sekunden warten, anschlagen. 
Was jetzt kommt entschädigt für viele Stunden monotones Werfen. Eine mehrpfündige Brown schießt davon. Mit 22er Vorfach erst  im Backing zu stoppen, noch eine Flucht...toll. Nach 10 Minuten landen wir unsere erste Brown des Tages, 4 lbs. Ein Traumfisch, für den Lough Sheelin aber nichts Außergewöhnliches.
Der Lough Sheelin gehört zu den eher unbekannten Loughs in Irland. Das war nicht immer so. Bis in die 60er Jahre des vergangen Jahrhunderts zählte der Lough Sheelin zu den produktivsten und bekanntesten Forellenseen Europas. Verunreinigungen und Überdüngung haben dem See in den 70er und 80er Jahren stark zugesetzt. Das Insektenaufkommen sank und Weißfische und der Hecht übernahmen die dominante Rolle.
Erst in den neunziger Jahren wurde die Wasserqualität besser. Seit 2-3 Jahren ist das Insektenaufkommen wieder so gut, dass das Flugangeln wieder richtig Spass macht. 
Zum Leid der Spinnfischer, die vorher viele Hechte und Forellen auf Blinker fingen, sind die Forellen jetzt auf Nass und Trockenfliege zu fangen.

Die Entnahme von Hechten mit dem Ziel ein besseres Forellenwasser zu bekommen tat sein Übriges. Hechte sind immer noch vorhanden und man fängt Sie auch. Allerdings haben wir nur beim Standortwechseln im Schlepp auf Hecht geangelt und auch nur kleinere Exemplare erwischt. Im zeitigen Frühjahr und im späten Herbst sicher auch ein Versuch mit dem Streamer wert...

Doch zurück zu den Forellen. Diese haben im Lough Sheelin ein hohes Durchschnittsgewicht von fast 3lbs. Unsere größte Brown in der Woche war  ca. 4,5 lbs. Es gibt aber auch weitaus größere. Immer wieder sieht man richtige Monster im See springen und jedes Jahr werden Exemplare von über 10lbs gefangen. In den ruhigen, windstillen Buchten kann man beim Trockenfliegenfischen richtig entspannen. Hier fängt man zwar mehr Forellen, die aber nicht so groß sind. 

An der #2er Rute aber ein echtes Vergnügen. Zum Nassfliegenfischen sollte man eine mindestens 9fuss lange #5er oder #6er Rute im Gepäck haben.

Die gängigen Fliegenmuster sollte man vor Ort erfragen, da diese ständig wechseln. Generell ist ein Guide sehr zu empfehlen. Unser Guide, Thomas Lynch ist nicht nur ein ausgezeichneter Guide sondern auch ein prima Kerl. Mit EUR 100,- für einen ganzen Tag auch nicht so teuer.

Wir haben im Ross-House direkt am See gewohnt. Hier ist man zwar mehr aufs Reiten spezialisiert, aber Die Boote und die Zimmer sind ausgezeichnet. Der Besitzer ist Deutscher und ausgesprochen freundlich.

Mehr Infos unter:
www.ross-house.com
Guide Thomas Lynch: 
thomaslynch83@eircom.net

Mit sportlichen Grüßen
Christian Eckert


Bericht und Fotos: Christian Eckert für www.fliegenfischer-forum.de

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