Fliegenfischen – Hintersee, Finkausee, Amerbach...

Bericht und Fotos von Matthias Meyer

Nach 7-stündiger nervenaufreibender Autofahrt bedingt durch Ferienstaus etc. kommen wir beim Hotel Bräurup an. Schnell eingecheckt, die Koffer aufs Zimmer gebracht und die Tageskarte an der Rezeption abgeholt, sitzen wir schon Minuten später wieder im Auto und fahren Richtung Hintersee.

Wir können es kaum erwarten das Gewässer zu sehen. Oben angekommen, sind wir überwältigt von dem unglaublichen Panorama. 

Wir stehen nur da und lassen die Natur auf uns wirken… die Berge… die Farbe und Klarheit des Wassers…

Rechts: der Hintersee vor dem unglaublich schönen Panorama | Unten: ...aus einer anderen Perspektive...

Plötzlich wird diese Ruhe gestört, kurz vor uns im grünklarem Wasser taucht eine Äsche auf und sammelt Eintags- sowie Köcherfliegen von der Wasseroberfläche. Nach genauerer Betrachtung des Wassers können wir noch zahlreiche Fische ausmachen. Überall in ufernahen Bereichen ziehen Äschen entlang. Weiter draußen sieht man immer wieder größere Ringe an der Wasseroberfläche entstehen.

Schnell wird das Gerät zusammengebaut, eine kleine Buck Caddies wird an das Vorfach geknüpft und schon landet diese 20 Meter weiter draußen. Ich ziehe sie in Achterschlingen leicht über die Wasseroberfläche ein, auf einmal ein Schwall hinter meiner Fliege…Mist, Fehlbiss!
Ich werfe die Fliege erneut aus…Schwall, Biss und der Haken sitzt. Nach kurzen Drill schwimmt vor mir ein Seesaibling, er ist zwar nicht sehr groß aber wunderschön… 

Insgesamt stehen den Hotelgästen 130 km Fließgewässer sowie 8 Seen zur Verfügung. Von der Forellen und Saiblingspirsch am kleinen Gebirgsbach über die Salzach mit ihren guten Äschen und Großforellenbestand bis hin zur Fischerei im glasklaren Gebirgsseen ist alles möglich. Hier wird Abwechslung pur angeboten.
 

kleiner, jedoch wunderschöner Seesaibling aus dem Hintersee =>
 

Da ich meinen Urlaub zeitlich nur in den August legen konnte, waren einige Gewässer bedingt durch Gletscherwasser nur eingeschränkt befischbar. Während meines Aufenthaltes befischte ich hauptsächlich den Hintersee, den Lenisee sowie den Amerbach. Einen Tag lang besuchte ich den Finkausee sowie dessen Auslauf, die Gerlos. Am meisten faszinierten mich die Gebirgsbäche (Sturzbachfischerei). Es machte einfach riesen Spaß, auf Verdacht die Gewässertaschen mit sehr großen Köcherfliegenimitationen abzufischen. Die Bisse kamen oft dermaßen brutal, sodass man nicht in der Lage war, überhaupt einen Anhieb zu setzten. Die Rute war sofort krumm und der Fisch nahm Schnur. 
 

<= der Oberlauf des Amerbachs

Vom Gewässer und auch landschaftlich gesehen, gefiel mir hier der Amerbach am besten. Aus diesem Gewässer sowie aus der Gerlos konnte ich schöne Bachsaiblinge und Bachforellen bis zu 40 cm landen.

Die Fischerei an den Gebirgsseen, insbesondere am Hintersee gestaltete sich doch oft schwieriger, da das Wasser sehr sichtig ist und die Fische extrem scheu sind. Oft erlebte ich es, dass Forellen oder Saiblinge sekundenlang unter meiner Fliege standen, diese beäugten und dann doch abdrehten.

Entscheidend war hier oft, dass man die Fische nicht direkt anwirft, sondern die Fliege in der vermuteten Schwimmrichtung präsentierte.
 

schöne Bachforelle aus dem Amerbach =>

Während der Mittagszeit, wenn die Sonne besonders stark aufs Wasser schien, waren die Salmoniden besonders vorfachscheu. Gut bewährt haben sich Fluocabonvorfächer. Man sollte die Stärke jedoch nicht zu dünn wählen, da der Hintersee trotz seiner geringen Durchschnittsgröße auch große Forellen beherbergt. Wenn ich am Hintersee fischte, waren die Fische immer oberflächenaktiv. 
 

<= farbenprächtiger Bachsaibling aus der Gerlos 

Als Trockenfliegen verwendete ich hauptsächlich kleine Eintagsfliegen und Köcherfliegenimitationen wie z.B. kleine Adams und braune Buck Caddies bis Hakengröße 12.
 

Drill einer Seeforelle am Finkausee =>

Am Hintersee konnte ich kleine See- und Bachsaiblinge sowie Bachforellen bis knapp 50 cm fangen. Am Finkausee kamen noch einige Seeforellen dazu. 
Als Gerät verwendete ich an den verschiedenen Gewässern eine 9 ft Rute der Klasse 5 sowie 6´6 ft der Klasse 2.

<= große Bachforelle aus dem Hintersee 

Trotz der großen Anzahl an Fischern, die im Hotel untergebracht waren, fischte ich am Hintersee ausnahmslos alleine, am Amerbach traf ich einmal eine Gruppe an. Als ich am Finkausee fischte, waren noch einige andere Fischer da, jedoch verlor man sich durch die Größe des Gewässers in der Weite. 
 

Finkausee - Fliegenfischen an einer traumhaften Kulisse =>

Das Hotel Bräurup hat sich unter anderem auf den Angel-Tourismus spezialisiert. So findet man im Hotel integriert einen sehr gut sortierten Angelshop mit kompetenter Beratung (Udo).

<= gut genährte Bachforelle aus dem Hintersee

Ein Bindetisch ist ebenfalls im Foyer vorhanden. Des weiteren kann man Gerät sowie Belly Boate leihen. Für Anfänger oder Interessierte wird Montag-, Dienstag- und Mittwochnachmittags kostenloses Guiding an den verschiedenen Gewässern angeboten (wie z.B. Salzach, Hintersee usw.).
 

Bachsaibling aus dem Oberlauf des Amerbachs =>

Mit dem Gesamtwesen, sprich Bewirtung, Service und Personal des Hotels waren wir ausnahmslos zufrieden.

Preise, Pauschalangebote für Fliegenfischer, sowie Informationen über das Hotel und die Gewässer findet man auf der Hauseigenen Homepage www.Bräurup.at 

=> schnelles Wasser – große Fliegen...
Unten: farbenprächtige Bachforelle aus dem Amerbach und Unterlauf des Amerbachs, kurz vor der Mündung in den Felberbach:

Fazit: Für mich war es eine abwechslungsreiche und schöne Fischerei inmitten einer traumhaften landschaftlichen Kulisse. Leider habe ich versäumt an der Krimmlerach zu fischen, dies will ich bei meinem nächsten Besuch, vielleicht schon im Herbst, auf jeden Fall nach holen.


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