Geräte-Besprechung - Fliegenrollen: GREYS GX500 und GX700 Fliegenrollen |
Bereits
aus Tradition bietet die Firma GREYS seit vielen Jahren Fliegenrollen
mit Kassetten-Wechselspulen an. Die neuesten Sprösslinge dieser praktischen
Art von Fliegenrollen, die bekanntlich besonders die auf das Mitführen
verschiedener Schnurtypen angewiesenen britischen Stillwasser-Fliegenfischer
zu schätzen wissen, nennen sich GX500 und GX700. Während
die GX500 das etwas einfacher gefertigte und preiswertere Modell
aus Aluminium- Druckguss ist, kommt die hochwertigere GX700 mit
einem Aluminium-Rahmen, der komplett aus einem Block gefräst wurde
und mit einer leistungsstärkeren Bremse. Beide Rollen verwenden jedoch
das gleiche Kassetten-Spulen Schnellwechselsystem, die Spulen und Kassettenspulen
beider Rollen-Modelle sind untereinander kompatibel und deshalb austauschbar,
die Rollengrößen und die Schnurkapazität sind identisch,
ebenso die Anzahl der inklusiven Wechselspulen und der sonstige Lieferumfang.
Der "neueste Schrei" und von hohem praktischen Nutzen ist das spezielle
Fliegenschnur-Identifikations-System. Wir stellen Ihnen in diesem Test
beide Rollen vor.
Verfügbare Modelle: (Stand Herbst 2011) GX500 #4/5/6 (Schwarz) GX500 #6/7/8 (Schwarz) GX700 #4/5/6 (Titan) GX700 #6/7/8 (Titan) Im Test befand sich eine GX500 #4/5/6 (Schwarz) und eine GX700 #4/5/6 (Titan). |
Links GX700 | Rechts: GX500 |
Technische
Daten:
(eigene Messungen)
|
Oben: GX500
Unten: GX700 |
Beschreibung
und Praxistest:
GX500: Moderne Großkern-Fliegenrolle aus Aluminium-Druckguss, mit Scheibenbremse, extra Klicker und Kassetten- Wechselspulensystem. Reflexionsarme schwarze Farbe. Die Spule der GX500 läuft auf einer Edelstahlachse im offenen Rollenrahmen, mit einer bis auf drei Stege komplett offenen Gehäuserückseite. Der Rollenrahmen besitzt vorne mittig einen schmalen Steg für die Schnurführung, sowie hinten einen etwas breiteren Steg für den zweifach von Außen angeschraubten Rollenfuß. Ein ungewolltes Durchrutschen von Schnur, Vorfach oder Backing ist aufgrund der geringen Abstände von Stegen und Spulen-Nut weitgehend ausgeschlossen. Die GX500 wird für Linkshandbetrieb ausgeliefert, sie ist jedoch auch rasch auf Rechtshandbetreib umbaubar, indem das entsprechende Bauteil im Rollengehäuse umgedreht wird (ale Details dazu finden Sie im der Rolle beiliegenden Manual in Englisch). Die vergleichsweise schmal gehaltene Spule wurde auf der Vorderseite sowie dem Spulenboden zwecks Gewichtseinsparung und Belüftung dicht mit verschieden großen Lochreihen und Langlöchern versehen. Sie besitzt einen etwas übergreifenden Rand, um bei Bedarf auch eine zusätzliche Handbremsung zu ermöglichen. Der Spulenkern ist bis auf einen Stern ebenfalls offen. Die Kassetten-Spule (mit 51% Glasfaseranteil verstärkte Nylonspule) besitzt auf der Vorder- und Rückseite durchgehend große Lochreihen (auf dem Spulenboden jedoch nicht). Die Kassetten-Spule wird in zwei dafür vorgesehene Löcher der Spulenfront verdrehungssicher und fest eingerastet. Eine Besonderheit ist das Identifikations-System für Fliegenschnüre auf der Rückseite der Kassetten-Spule: ein neuer Greys-Standard für Fliegenrollen mit Kassetten-Spulensystem. Hierzu werden die mitgelieferten roten Plastik-Stifte in die entsprechenden Vertiefungen eingesetzt. Das System bietet insgesamt 18 verschiedene, beschriftete Auswahlmöglichkeiten für Fliegenschnurtypen, Klassen, Sinkraten etc., die auch mehrfach belegt werden können und die ein Verwechseln der verschieden bestückten Schnurspulen unmöglich machen. Die Kurbel aus Kunststoff ist leichtgängig und griffig, mit nur geringem Spiel, sie wurde mit einer konkaven Aussparung so geformt, dass die Finger an einem unbeabsichtigten Abrutschen gehindert werden. Der Kurbel gegenüber sitzt ein Kontergewicht, welches zusätzlich über einen Gummiring als Schnurclip verfügt. |
Die mehrfach gelagerte Spule läuft
sauber, rund und auch bei hohen Abzugsdrehzahlen 100% schlagfrei. Jegliches
Spulen-Spiel, Kippeln etc. ist unauffällig gering, alle Ecken und
Kanten der Rolle wurden abgerundet.
Im Gehäuse der GX500 wurden ein Scheibenbremssystem und ein (bei Bedarf abstellbarer) zusätzlicher Klicker untergebracht. Mit Hilfe des gut bedienbaren Bremseinstellrades aus Kunststoff (Durchmesser 31 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich die kräftige Bremse in nur knapp anderthalb Umdrehungen rasch von "frei" bis "kräftig" regulieren. Beim Bremskraft verstärken wird das Einstellrad bis zu 1,3 mm im Gehäuse versenkt. Unser Brems-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt einen Wert von knapp über 1 Kilogramm. Das ist nicht besonders viel, jedoch ein für diese Rollenart- und Schnurklasse in der Praxis mehr als ausreichender Wert. |
Ein
ruckfreies Anlaufen der Spule ist bei jeder Bremseinstellung gewährleistet.
Im Betrieb lässt die GX500 bei Schnurabzug eine dezente Rätsche
hören (dies kann mit einem kleinen Eingriff auch völlig abgestellt
werden, ohne Auswirkungen auf die eingestellte Bremskraft). Beim Schnureinholen
ertönt ein leiseres Schnurren. Der Spulenwechsel geht schnell und
einfach: dazu wird die Kappe auf der Spulenvorderseite gelockert, anschließend
kann die Spule herausgenommen werden. Die Kassette kann dann einfach von
Innen herausgedrückt und gewechselt werden.
Die Schnurkapazität der Rolle ist gut und für die Rollengröße angemessen. Die GX500 Fliegenrolle besitzt eine relativ schmale Spule und die geschätzten Vorzüge von Großkern-Fliegenrollen, z.B. einen geringen Anlaufwiderstand, einen stets relativ gleich bleibenden Abzugswiderstand und eine rasche Schnuraufnahme. Die Größendimension der Rolle im Verhältnis zur vorgesehenen Schnurklasse und den Einsatz an den entsprechenden Fliegenrutenklassen empfinden wir als gut passend und stimmig für #5 und #6. |
GX700:
Moderne und optisch ansprechende Großkern-Fliegenrolle
mit einem aus dem Aluminium-Block gefrästen Rahmen, mit leistungsstärkerer
Scheibenbremse und Kassetten-Wechselspulensystem. Reflexionsarme Titan-Farbe.
Die Spule der GX700 läuft auf einer Edelstahlachse im offenen Rollenrahmen,
mit einer bis auf drei Y-förmige Stege komplett offenen Gehäuserückseite.
Der Rollenrahmen besitzt vorne mittig einen schmalen Steg für die
Schnurführung, sowie hinten einen etwas breiteren Steg für den
zweifach von Außen angeschraubten Rollenfuß. Ein ungewolltes
Durchrutschen von Schnur, Vorfach oder Backing ist aufgrund der geringen
Abstände von Stegen und Spulen-Nut weitgehend ausgeschlossen. Die
GX700 wird für Linkshandbetrieb ausgeliefert, sie ist jedoch auch
rasch auf Rechtshandbetreib umbaubar, indem das entsprechende Bauteil im
Rollengehäuse umgedreht wird (alle Details dazu finden Sie im der
Rolle beiliegenden Manual in Englisch). Die vergleichsweise schmal gehaltene
Spule wurde auf der Vorderseite sowie dem Spulenboden zwecks Gewichtseinsparung
und Belüftung dicht mit verschieden großen Lochreihen und Langlöchern
versehen. Sie besitzt einen etwas übergreifenden Rand, um bei Bedarf
auch eine zusätzliche Handbremsung zu ermöglichen. Der Spulenkern
ist bis auf einen Stern ebenfalls offen. Die Kassetten-Spule (mit 51% Glasfaseranteil
verstärkte Nylonspule) besitzt auf der Vorder- und Rückseite
durchgehend große Lochreihen (auf dem Spulenboden jedoch nicht).
Die Kassetten-Spule wird in zwei dafür vorgesehene Löcher der
Spulenfront verdrehungssicher und fest eingerastet.
Eine Besonderheit ist das Identifikations-System für Fliegenschnüre auf der Rückseite der Kassetten-Spule: ein neuer Greys-Standard für Fliegenrollen mit Kassetten-Spulensystem. Hierzu werden die mitgelieferten roten Plastik-Stifte in die entsprechenden Vertiefungen eingesetzt. Das System bietet insgesamt 18 verschiedene, beschriftete Auswahlmöglichkeiten für Fliegenschnurtypen, Klassen, Sinkraten etc, die auch mehrfach belegt werden können und die ein Verwechseln der verschieden bestückten Schnurspulen unmöglich machen. Die Kurbel aus Kunststoff ist leichtgängig und griffig, mit nur geringem Spiel, sie wurde mit einer konkaven Aussparung so geformt, dass die Finger an einem unbeabsichtigten Abrutschen gehindert werden. Der Kurbel gegenüber sitzt ein Kontergewicht, welches zusätzlich über einen Gummiring als Schnurclip verfügt. Die mehrfach gelagerte Spule läuft sauber, rund und auch bei hohen Abzugsdrehzahlen 100% schlagfrei. Jegliches Spulen-Spiel, Kippeln etc. ist unauffällig gering, alle Ecken und Kanten der Rolle wurden abgerundet. Im Gehäuse der GX700 wurde ein Scheibenbremssystem untergebracht, welches etwas leistungsstärker ist als das der GX500. Mit Hilfe des griffigen und gut bedienbaren Bremseinstellrades aus Aluminium (Durchmesser 30 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich die kräftige Bremse in nur knapp anderthalb Umdrehungen rasch von "frei" bis "kräftig" regulieren. Beim Bremskraft verstärken wird das Einstellrad bis zu 1,0 mm im Gehäuse versenkt. Unser Brems-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt einen Wert von um 1,5 Kilogramm. Auch dies ist ein für diese Rollenart- und Schnurklasse in der Praxis mehr als ausreichender Wert. Ein ruckfreies Anlaufen der Spule ist bei jeder Bremseinstellung gewährleistet. Im Betrieb lässt die GX700 bei Schnurabzug eine dezente Rätsche hören (dies kann mit einem kleinen Eingriff auch völlig abgestellt werden, ohne Auswirkungen auf die eingestellte Bremskraft). Beim Schnureinholen ertönt ein sattes Schnurren. Der Spulenwechsel geht schnell und einfach: dazu wird die Kappe auf der Spulenvorderseite gelockert, anschließend kann die Spule herausgenommen werden. Die Kassette kann dann einfach von Innen herausgedrückt und gewechselt werden. Die Schnurkapazität der Rolle ist gut und für die Rollengröße angemessen. Die GX700 Fliegenrolle besitzt eine relativ schmale Spule und die geschätzten Vorzüge von Großkern-Fliegenrollen, z.B. einen geringen Anlaufwiderstand, einen stets relativ gleich bleibenden Abzugswiderstand und eine rasche Schnuraufnahme. Die Größendimension der Rolle im Verhältnis zur vorgesehenen Schnurklasse und den Einsatz an den entsprechenden Fliegenrutenklassen empfinden wir als gut passend und stimmig für #5 und #6. |
Fazit:
Die Greys GX500 und GX700 sind korrekt verarbeitete und tadellos funktionierende
Großkern-Fliegenrollen. Die jeweils drei mitgelieferten und schnell
wechselbaren Kassettenspulen, die Kompatibilität beider Rollen-Modelle
untereinander, die guten und sanft anlaufenden Bremssysteme, das innovative
Schnurklassen-Ident.- System und letztendlich ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis
machen diese Rollen zur sehr guten Wahl für alle "Wechselschnurfischer"
- egal für welches der beiden Modelle man sich entscheidet.
Bezug: Hardy und Greys Produkte erhalten Sie im einschlägigen Fachhandel. |
Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - Oktober 2011 Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. |
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