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Geräte-Besprechung - Fliegenrollen: GREYS TAIL #5/6 |
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| Von Greys kamen
in der Vergangenheit schon desöfteren interessante wie auch preiswerte
Fliegenrollen. Genau so verhält es sich auch mit den TAIL Rollen,
die Serie setzt zudem neue Maßstäbe in Design und Funktion von
Di-Cast Fliegenrollen. Das neueste Mitglied der Greys-Rollenfamilie ist
aus haltbarem Aluminiumdruckguss gefertigt, welches anschließend
zwei separaten Bearbeitungsprozessen unterzogen wird. Diese entfernen überschüssiges
Metall und sorgen für ein modernes, hochwertiges Design. Ausgestattet
mit einer Carbon-Scheibenbremse bieten die zweifarbigen und in drei Modellen
erhältlichen Tail Großkern-Rollen eine sanfte, zuverlässige
und abgedichtete Bremse. Der vorne geschlossene Spulenrahmen verhindert
das Verwickeln dünner Runninglines oder Vorfächer beim Werfen
und Fischen. Und dies alles bekommt man für um die Hundert Euro!
Verfügbare Modelle: (Stand Sommer 2022) Greys Tail #3/4 Greys Tail #5/6 Greys Tail #7/8e (Außerdem gibt es die Tail als größeres "AW"-Modell #7/8 und #9/10 mit stärkerem Bremssystem.) Im unserem Test befand sich das #5/6 Modell. |
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| Technische
Daten:
(eigene Messungen) Maschinell bearbeitete Aluminiumdruckguss Fliegenrolle mit Carbon Scheibenbremssystem. Farbe(n): Mattschwarz/Metallic-Rot
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| Beschreibung
und Praxistest:
Stabil konstruierte und maschinell bearbeitete Aluminiumdruckguss Großkern-Fliegenrolle im modernen Design, mit starkem Carbon Scheibenbremssystem. Reflexionsarme, mattschwarze Farbe + schöner Kontrast in Metallic-Rot. Die Spule der Tail läuft auf einem großkalibrigen
Achsensystem im nach Vorne vollständig geschlossenen Rollenrahmen.
Die Gehäuserückseite ist bis auf ein 3-fach Stegsystem ebenso
offen gestaltet wie auch der Spulenkern. Am Rollenrahmen befinden sich
im geschlossenen vorderen Teil drei seitliche Stege, ein breiterer hinterer
Steg bildet gleichzeitig den fest mit der Rolle verbundenen Rollenfuß.
Die vergleichsweise schmal gehaltene Spule wurde auf der Vorder- und Rückseite zwecks Gewichtseinsparung und Belüftung durchgehend mit langen Ausfräsungen versehen. Der breite und glatte Spulenrand ermöglicht bei Bedarf auch eine zusätzliche Bremsung mit der Hand bzw. den Fingern. Die Kurbel aus Kunststoff ist leichtgängig und griffig, sie wurde mit nach Außen (ganz) leicht zunehmenden Durchmesser so geformt, dass die Finger an einem unbeabsichtigten Abrutschen gehindert werden, aber sie auch nicht als "ungewollter Schnurfang" dient. Der Kurbel gegenüber wurde ein Kontergewicht als Unterstützung für einen ruhigen, schlagfreien Spulenlauf direkt in die Spulenwand integriert. |
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| Die satt gelagerte
Spule läuft sauber und rund, jegliches Spulen-Spiel, Kippeln etc.
ist nicht vorhanden, alle Ecken und Kanten von Rolle und Spule wurden zudem
entschärft. Im Gehäuse der Tail wurde ein weitgehend vor äußeren
Einflüssen geschütztes Carbon Scheibenbremssystem untergebracht.
Mit Hilfe des gut bedienbaren Bremseinstellrades aus Aluminium (Durchmesser
27 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich die kräftige
Bremse in knapp zwei Umdrehungen rasch von "frei" bis "kräftig" regulieren.
Beidseitige Anschläge begrenzen dabei die Einstellungen. Beim Bremskraft
verstärken wird das Einstellrad bis 1,5 mm im Gehäuse versenkt,
das bereitet jedoch keine Probleme. Durch die versenkte
Bremsrad-Bauweise gibt es zudem auch an dieser Stelle kein lästiges
Schnur-Verfangen.
Unser Bremsen-Testwert (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ergibt einen Wert von 2,3 Kilogramm. Damit ist die Bremse als "stark" zu bezeichnen und bietet einen für diese Rollenart- und Schnurklasse in der Praxis mehr als ausreichenden Wert. Ein ruckfreies Anlaufen der Spule ist bei jeder Bremseinstellung gewährleistet. Im Betrieb lässt die Tail in beiden Laufrichtungen einen unaufdringlichen Klicker hören. Der Spulenwechsel geht schnell und einfach: dazu wird die Kappe auf der Spulenvorderseite gelockert, anschließend kann die Spule herausgenommen werden. Die Schraubkappe ist auch im gelösten Zustand arretiert, kann also nicht verloren werden. Die Schnurkapazität der Rolle ist hoch und für die Rollengröße angemessen, sie wird durch die konische Vertiefung im Spulenboden noch erhöht. Die Tail Fliegenrolle besitzt eine relativ schmale Spule und die geschätzten Vorzüge von echten Großkern-Fliegenrollen, z.B. einen geringen Anlaufwiderstand, einen stets relativ gleich bleibenden Abzugswiderstand und eine rasche Schnuraufnahme. Die Größendimension der Rolle im Verhältnis zur vorgesehenen Schnurklasse und den Einsatz an den entsprechenden Fliegenrutenklassen empfinden wir als nicht ganz passend beschrieben. Zum Einen besitzt die Tail 5/6 mit knapp 190 Gramm ein recht hohes Rollengewicht, zum Anderen fällt sie doch ziemlich groß aus. Aus diesem Grund würden wir die Schnurklassenzuordnung mit Minimum #6 angeben, optimal ist sie als #7er und selbst als #8er macht sie noch eine gute Figur und hat genug Backingkapazität. Wer #4/5er Schnüre fischt, sollte auch das Modell 3/4 in Erwägung ziehen. |
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| Fazit:
Die Greys Tail ist eine hochqualitativ verarbeitete und zuverlässig
funktionierende Großkern-Fliegenrolle, welche wesentlich mehr bietet,
als man für den geringen Preis erwarten würde. Ihr modernes,
zweifarbiges Design, die gute Bremse, die verfügbare Größenpalette
mit drei Modellen und ein sehr attraktives Preisleistungsverhältnis
begünstigen eine Kaufentscheidung.
Bezug: Hardy und Greys Produkte erhalten Sie im einschlägigen Fachhandel, z.B. bei AOS Fly Fishing, www.aos.cc. *** |
Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - August 2022 Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten. |
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