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Tips für Talsperren im Sommer?

Verfasst: 23.08.2025, 19:59
von Köcherfliegenlasse
Moin,

ich schaffe es evtl. Ende August an eine Trinkwassertalsperre mit Salmonidenbestand. Das Gewässer liegt auf etwa 700m üNN. Hauptfischarten scheinen Regenbogenforellen, Barsch und Säugling zu sein.
Waten ist logischerweise verboten.

Ich habe leider "nur" eine 5er Rute mit Schwimmschnur zu bieten, Sinktips habe ich aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten da.

Hat jemand Erfahrungen ob man mit dem Setup überhaupt sinnvoll was anfangen kann oder würdet ihr eher zu Sinkleinen raten? Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Stillwasserfischen und freue mich auf eure Tips und Hinweise zum Vorgehen :)

Viele Grüße
Lasse

Re: Tips für Talsperren im Sommer?

Verfasst: 25.08.2025, 18:37
von stillwater
hallo Lasse,

gerne versuche ich Dir weiter zu helfen aber in diesem Zusammenhang erstmal die Frage inwiefern für eine Trinkwasser-Talsperre die nötige Lizenz ausgestellt wird. Es gibt Trinkwasser-Gewässer wo zwingend ein Gesundheitszeugnis (ähnlich wie für Mitarbeiter in der Lebensmittelindustrie) nötig ist.
Wenn nur fischen vom Ufer aus erlaubt ist kann es möglich sein das trotzdem beim „Waten“ ein Auge zugedrückt wird, es sei denn, in diesem Gewässer ist es ausdrücklich verboten (z.B. weil ein schützenswerter Bestand von Edelkrebsen sich dort befindet – dann ist jegliches „Waten“ untersagt).
Wichtig wäre ob es eine Talsperre mit Schwellbetrieb ist, insbesondere dann kann Waten auch gefährlich sein (u.a. durch größere Schlammablagerungen).
Finde heraus welches Nahrungsspektrum den Fischen zur Verfügung steht. Wie sieht es mit dem Insektenaufkommen aus und oder gibt es viele Bachflohkrebse und Zuckmückenlarven und was ist an Kleinfischen (Stichlingen o.ä.) vorhanden? Wie ist die Struktur des Gewässerbodens, gibt es Krautfelder bzw. Wasserpflanzenansammlungen vielleicht sogar ein altes Flussbett? Vor allem viel Strecke machen und Ausschau nach Fischen halten. Wenn hotspots bekannt sind (z.B. Bacheinläufe) kann man diese auch „blind“ anfischen.
Zur Ausrüstung würde für den Anfang eine 5er Rute genügen aber mindestens 9 ft. lang – 10 ft wäre perfekt oder noch länger. Es genügt i.d.R. auch eine Schwimmschnur, Vorteil wäre wenn sich aktive Fische zeigen (durch Buckeln oder Tailen) kann man sie besser anfischen als mit einem vorgeschaltetem Sinkvorfach. Zum Vorfach: so lang wie möglich und so kurz wie nötig, gerade in Stillgewässern kann die Scheuchwirkung sehr viel ausmachen. Ich fische selten mit Vorfächern (natürlich selbstgeknüpft) von mindestens 12 ft., manchmal sogar die 2 fache Rutenlänge und nie unter 0,18 mm Spitze – gerade in solchen Gewässer können insbesondere große kampfstarke Regenbogenforellen aber auch Bach & Seeforellen vorkommen – standardmäßig 0.20 mm ist daher Pflicht. Ggf. kann man auch noch mit einer Springerfliege (sofern erlaubt) fischen. Wichtig vor allem ist genügend Rückraum zu haben damit man weit hinaus werfen kann. Grundsätzlich würde ich immer das aktive „Nassfischen“ dem Fischen mit der Trockenfliege (und „liegen lassen“) vorziehen. Habe wirklich nur ganz wenige Fische – obwohl aktiv am Steigen – mit der Trockenfliege fangen können - bestimmt liegt das auch am Gewässer als solches.

Beste Grüße
Uli