Fliegenfischer - Forum

Hallo allerseits,

die Polbrillentester haben anscheinend nicht im Fliegenfischerladen eingekauft....

https://www.faz.net/kaufkompass/test/di ... polbrille/


Gruß
Hans

Salut

Das Titelbild spricht schon Bänder, was hast du erwartet?

Nöö, hab eigentlich garnichts erwartet.

Die Frage ist nur: Haben Fliegenfischer andere Augen?
Brauchen sie Polbrillen (Costa, Bajio, Smith Optiks....), die deutlich über 200 Euro kosten?
Haben diese etwas für unsere Zwecke, was die getesteten Brillen nicht haben?
Oder haben wir uns nur an solche Preise gewöhnt?
Oder können wir uns garnicht mehr vorstellen, das preisgünstige Brillen vielleicht genauso gut sind?
Oder wie oder was?

Wer hat in der Praxis vergleichen können? Dass würde mich echt interessieren.

Gruß
Hans

Vom Titlebild auf die Qualität des Testes zu schliessen...... ok, war vielleicht nicht ganz ernst gemeint.

Ich besaß/besitze Polbrillen von 3,95 € - Lidl bis 250,- € Spotters.
Fang ich mal mit letzterer an: Bestimmt nicht meine beste Polbrille, da sie etwas merkwürdige optische Eigenschaften hat, wenn man in Bewegung ist.
Und die Lidl - hatte ich 3 Stück - haben ihren Job gut gemacht.
Meine 2teuerste Maui mit Leselinse - Alltagssonnenbrille - für 200,-? Hatte ziemlich schnell einen unschönen Kratzer......Zufall?

Meine mit photchromatischen Glas- Gläsern ist etwas schwer und hat braune Gläser, darum kommt sie nicht mehr zum Einsatz.
Die günstigen - 20 - 50,- von Heger, Leech u.a. machen was sie sollen und sitzen gut auf meinem Erker - wichtig!

Großartige Unterschiede in der Pol - Funktion sind mir noch nicht aufgefallen, aber ich habe sie auch nie ausgiebigen Vergleichtests unterzogen.

Größe der Gläser, Schutz gegen Seitenlicht und guter Sitz auf der Nase sind für mich die wichtigen Eigenschaften - polarisieren tun sie alle ausreichend gut.

LG
Reinhard

Hallo Hans,
was mich bei den vorgestellten Brillen stört, ist dass sie keinen Seitenschutz haben.
Jetzt kann man fragen, wann man so etwas schon braucht. Gerade wenn es stark windet, was an großen Gewässern häufiger vorkommt, ist der seitliche Schutz wichtig. Wenn er einmal vor Verletzung schützt, ist er schon seinen Preis wert gewesen. Einem Freund von mir ist es an der Ostsee passiert, dass ihm eine plötzliche starke Windböe das Vorfach inkl. Streamer mit Schmackes um den Kopf gewickelt hat. Er hatte keinen Seitenschutz und kann von Glück sagen, dass er sein Augenlicht behalten hat.
Deshalb ist für mich beim Fischen eine Polbrille ohne Seitenschutz ein NoGo.

Gruß
Harald

Hallo,

ich habe einige Polbrillen ausprobiert. Die meisten waren für mich einfach nicht tragbar. Entweder gab es heftige Effekte durch das optische Gitter, was zumindest bei mir jeden Spaß unterbindet (bis zum Brechreiz) oder die Brillen waren viel zu dunkel, das Glas/Plastik war schlecht und bald zerkratzt, usw, usw. Irgendwann habe ich mir Tests durchgelesen und den ewigen Sieger (Costa) gekauft. Ja das war teuer, für mich hat es sich trotzdem gelohnt, denn jetzt trage ich die Brille auch fast immer. Das gleiche gilt für Wathosen, ich habe eine G3 und eine G4. Die anderen Polbrillen waren ihren geringeren Preis einfach nicht Wert, auch die Uvex nicht. Dass die Polarisierung bei allen Brille gleich gut funktioniert, kann ich absolut nicht bestätigen. Manche Gitter sind so grob, das kaum noch Licht durchkommt un es massive Verzerrungen bei der Durchsicht und im Farbspektrum gibt.
Man kann viele Dinge für weniger Geld kaufen, ich möchte aber die Abstriche in der Qualität nur des haben wollens wegen nicht in Kauf nehmen, deshalb kaufe ich, wie auch bei anderen Werkzeugen immer Dinge mit hoher (geprüfter) Qualität, weil es sich für mich auf die Dauer als preiswerteste Strategie bewährt hat. Dafür habe ich nicht so viel Zeug. Es mag sein, dass ich deshalb manchmal mehr bezahle als unbedingt erforderlich, dafür ist kein Müll dabei, den ich enttäuscht wegwerfe. Zum Glück muss ich nicht jeden Cent umdrehen, was mir dieses Verfahren erleichtert. Im Grunde sehe ich es aber so: Ich gehe fischen, weil es mir Spaß macht. Also geht es darum möglichst viel Spaß pro Zeiteinheit zu haben. Dabei sind für mich edle Geräte hilfreich, es macht mir einfach mehr Spaß damit zu fischen. ich habe im Laufe der Jahre viele wirklich hervorragende Ruten gefischt, die zwischen 100 und 200 Euro kosten und super funktionieren, bei Rollen sieht es schon anders aus. Wenn man sich ständig wegen hoher Preise ärgert und denkt, dass das alles viel billiger geht, dann sind die günstigeren Produkte sicher gut genug um die gleiche Anzahl an Fischen zu fangen, für mich machen sie aber nicht genauso viel Spaß.

Grüße

Arne

Dem Titel "Beste Polbrille für Angler" wird der Test wohl einigermaßen gerecht. Aus unserer Perspektive müsste der Test wohl heißen "Die beste Polbrille für den anspruchsvollen Fliegenfischer", dann würden die oben bereits genannten Marken auftauchen. Ich z.B. kann mit Polycarbonat-Gläsern nichts anfangen, die sind bei mir und meinem Gebrauchsverhalten (ich habe sie nicht nur beim Fischen, sondern auch sonst ständig auf) nach wenigen Wochen so verkratzt, dass ich sie nur noch wegwerfen kann. Natürlich können auch mineralische Gläser Kratzer bekommen, insbesondere wenn die Brille unglücklich auf den Boden fällt. Aber sie halten doch wesentlich länger durch. Mein persönlicher Favorit sind die Brillen von Smith Optics in den Farben Ignition (rosa) und polar light yellow, da passt für mich einfach alles.
Wolfgang aus Ismaning

Spannend - ich habe die günstigen Modelle vom Heger -> also die Aquila Brillen.
Die Fliegen bei mir auch nur in Kisten und Auto rum. Habe da null kratzer bisher.

Preisleistungsmäßig absolut super.

Keine Ahnung ob da eine 250€ Brille mehr bringt, müsste ich echt mal testen....

Hallo Zusammen,

aus meiner Erfahrung heraus muss es nicht die Premium-Marke sein. Ich benutze eine Polbrille von VISION, mit selbsttönenden Gläsern (ich glaube, aus Kunststoff) und diese Brille macht einen wirklich guten Job! Vor allem ist die helle Stufe der Selbsttönung noch hell genug für die Abendstunden. Das konnte die zuvor ausprobierte LEECH nicht so gut.

Davor hatte ich eine sehr coole Brille vol POLAROID, die war vom Polarisationseffekt echt top! Leider war das Gestell zu filigran und konnte meinen grobmotorischen Annäherungen nicht ewig standhalten...

Die ausgewiesenen Premium-Polbrillen finde ich oftmals hässlich, wobei der von Harald reklamierte Seitenschutz aus verscchiedenen Gründen echt wichtig ist, aber häufig zu so dicken, breiten Sichtschutzbügeln mutiert - und die finde ich nicht sehr schick!

Beste Grüße in die Runde, Christian

Hallo,

ich habe eine Polbrille von Guideline und bin sehr zufrieden damit. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Im vergangenen Jahr habe ich meine Costa im schnellen Wasser verloren und weg war sie. (Das tat richtig weh).
Vermutlich trägt sie jetzt eine Kapitale um die Angler rechtzeitig zu erkennen.

LG
Harry

Stimmt es eigentlich, dass die Qualität der Polarisation immer gleich ist, weil das Standard-Beschichtungen sind?

MahiMahi hat geschrieben: ↑26.05.2025, 17:14 Hallo,

ich habe eine Polbrille von Guideline und bin sehr zufrieden damit. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Im vergangenen Jahr habe ich meine Costa im schnellen Wasser verloren und weg war sie. (Das tat richtig weh).
Vermutlich trägt sie jetzt eine Kapitale um die Angler rechtzeitig zu erkennen.

LG
Harry

Hallo Harry,

Bei allem Kummer, aber du konntest dadurch vergleichen: Wenn ich das richtig lese, leistet die Guideline am Wasser das Gleiche wie die Costa, für ca. 1/4 des Preises, richtig?

Gruß
Hans

Hallo Hans,

die Guideline taugt für mich.
Der Tragekomfort war bei der Costa etwas besser sonst aber merke ich wenig Unterschied.

LG
Harry

OK

Dierk hat geschrieben: ↑30.05.2025, 09:38 Stimmt es eigentlich, dass die Qualität der Polarisation immer gleich ist, weil das Standard-Beschichtungen sind?

Hallo,

nein das stimmt nicht. Hochwertige Anbieter produzieren ihre optischen Gitter selber. Sowohl die Qualität des optischen Gitters, als auch die Position spielen eine entscheidende Rolle. Es handelt sich nicht um eine Beschichtung, sondern um eine Folie, die entweder auf die Brillengläser aufgebracht (billige Brillen) oder zwischen zwei Schichten (teurer) eingebracht sind. Die meisten Brillentrger wissen, dass Glas eine deutlich höhere optische Qualität hat und kratzfester ist als Polycarbonat, dafür aber schwerer und bruchempfindlicher. Bei mir müssen Brillen hart arbeiten. Sie werden abgesetzt um den Hals getragen und kommen dabei in Kontakt mit anderen Ausrüstungsgegenständen, Polycarbonat verkratzt dabei schnell. Dafür sind Poly-Brillen angenehmer zu tragen. Die Qualität des optischen Gitters ist aber entscheidend und hier liegen eben die Hersteller, die das Gitter selber herstellen, weit vor der Standard Chinaware. Man merkt das recht schnell, wenn man mal einige Brillen ausprobiert. Viele weisen Farbspiele und Verzerrungen, insbesondere am Rand auf, manchmal so stark, dass man kaum etwas sieht. Mir wird von den Verzerrungen schlecht. Wenn man es schafft, die Brille entweder auf der Nase zu tragen oder im Etui, kann man gut mit Palycarbonat leben, wenn nicht, sollte es Glas sein. Ich habe auch schon sehr teure Polycarbonatbrillen gehabt, bei denen die Folie zwischen den Polygläsern delaminierte. Der Hersteller hat umgehen Ersatz geschickt, evtl ein weiterer Vorteil von (teurerer) Qualität. Es bleibt dabei, insbesondere bei Optik gibt es riesige Qualitätsunterschiede und die haben auch Ursachen.

Grüße

Arne