Seidenschnüre Trockner/Lagerung
Verfasst: 25.05.2022, 23:36
Hallo,
da ich in einem anderen Unterforum gerade etwas über Seidenschnüre geschrieben habe, möchte ich hier, aus aktuellem Anlass, beschreiben, wie ich so eine Leine einlagere...
Da ich die nächste Zeit nicht mit meiner Phönix verbringen werde, schicke ich sie, quasi vorzeitig, in's Winterlager...
Vielleicht ist das spezielle Unterforum hier, nicht der richtige Platz für diesen Beitrag - in diesem Fall, bitte ich die Moderatoren darum, den Faden zu verschieben!
Immerhin, geht es um DIY - Selbstgebautes, wenn auch nicht um Ruten oder Rollen.
Der mittelerweile einzige Nachteil einer Seidenflugschnur (wenn man von Schussköpfen, Skagit etc. absieht), ist ein gewisser Pflegeaufwand. Der Preis ist nicht mehr wirklich entscheidend - es gibt Plastikschnüre für über 100€ und Seidenschnüre im Bereich unter der magischen 100€-Grenze...
In der Hoffnung, daß noch einige, bisher Unentschlossene, zum Naturmaterial wechseln, schreibe ich etwas zur Pflege der Schnüre.
Der einzige Unterschied gegenüber Kunststoffleinen ist, daß Seidenschnüre keine, dauernde Nässe vertragen! Jede Flugschnur zieht, im Laufe ihrer Benutzung Wasser - Kunststoffschnüre genauso, wie Seide. Der Unterschied besteht in der Art der Trocknung. Während der Kunststoff einfach so, im Laufe der Zeit, trocknet, bietet das Collagen in der Seide einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze (Schimmel). Das führt dazu, daß sich die Tragfähigkeit einer Seidenschnur drastisch reduziert!
Das ist übrigens auch der Grund, warum eine Seidenschnur, während des Fischens nicht nachgefettet werden soll!
Ein Auftrag von Fett/Wachs/Mucilin auf die nasse Schnur, schließt das Wasser ein, und verzögert den Trocknungsprozess - mit viel Zeit für die Mikroorganismen die Schnur zu schwächen.
Dieser Umstand führte übrigens, meines Wissens nach, zur Entwicklung der Double Taper Profile - soff die Spitze der Seidenschnur ab, konnte sie einfach gedreht werden und die Fischerei konnte weiter gehen ...
Lange Rede kurzer Sinn, eine Seidenschnur MUSS trocken gehalten werden!
Pilze und Mikroben finden auf einer, gut getrockneten, Schnur keinen Nährboden und die die Haltbarkeit der Seide kann entsprechend in Jahrzehnten gemessen werden.
Deshalb ist eine Seidenschnur immer nur so gut wie ihr Trockner! Diesen Trockner habe ich mir damals (ich glaube er war von "fine arts fishing") mit meiner Phönix -Schnur gekauft. Forumsmitglied Alexx hat sich ein ähnliches Modell, selbst gemacht, und hier im Beitrag über das "Neuaufbauen" einer alten Schnur gezeigt.
So ein Trockner trägt allerdings immer nur eine Schnur und das Wickelrad ist fest mit der Kurbelwelle verbunden...
Meine Idee war es, eine Kurbelwelle mit Wechselspulen zu bauen, damit die einzelnen Schnüre bequem (und trocken) eingelagert werden können...
Hierfür ist eine Welle mit einem Mitnehmer/einer Kupplung erforderlich. Dem entsprechend habe ich mir eine Trocknerwelle mit Dübelkupplung (120°) gebaut.
Als Wechselspule dient ein schmaleres Rad, das, entsprechend der Kupplung, drei Bohrungen an der Nabe hat. So kann ich, mit Hilfe der neuen Welle, die Wechselspule in meinen Leinentrockner einlegen und die (trockene) Schnur bequem aufwickeln. Für kleines Geld gibt es sogenannten "Spahnboxen" zu kaufen - ich glaube sie sind eigentlich zum aufbewahren von Käse gedacht, aber sie geben auch eine ideale Aufbewahrung für Fliegenschnüre ab.
da ich in einem anderen Unterforum gerade etwas über Seidenschnüre geschrieben habe, möchte ich hier, aus aktuellem Anlass, beschreiben, wie ich so eine Leine einlagere...
Da ich die nächste Zeit nicht mit meiner Phönix verbringen werde, schicke ich sie, quasi vorzeitig, in's Winterlager...
Vielleicht ist das spezielle Unterforum hier, nicht der richtige Platz für diesen Beitrag - in diesem Fall, bitte ich die Moderatoren darum, den Faden zu verschieben!
Immerhin, geht es um DIY - Selbstgebautes, wenn auch nicht um Ruten oder Rollen.
Der mittelerweile einzige Nachteil einer Seidenflugschnur (wenn man von Schussköpfen, Skagit etc. absieht), ist ein gewisser Pflegeaufwand. Der Preis ist nicht mehr wirklich entscheidend - es gibt Plastikschnüre für über 100€ und Seidenschnüre im Bereich unter der magischen 100€-Grenze...
In der Hoffnung, daß noch einige, bisher Unentschlossene, zum Naturmaterial wechseln, schreibe ich etwas zur Pflege der Schnüre.
Der einzige Unterschied gegenüber Kunststoffleinen ist, daß Seidenschnüre keine, dauernde Nässe vertragen! Jede Flugschnur zieht, im Laufe ihrer Benutzung Wasser - Kunststoffschnüre genauso, wie Seide. Der Unterschied besteht in der Art der Trocknung. Während der Kunststoff einfach so, im Laufe der Zeit, trocknet, bietet das Collagen in der Seide einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze (Schimmel). Das führt dazu, daß sich die Tragfähigkeit einer Seidenschnur drastisch reduziert!
Das ist übrigens auch der Grund, warum eine Seidenschnur, während des Fischens nicht nachgefettet werden soll!
Ein Auftrag von Fett/Wachs/Mucilin auf die nasse Schnur, schließt das Wasser ein, und verzögert den Trocknungsprozess - mit viel Zeit für die Mikroorganismen die Schnur zu schwächen.
Dieser Umstand führte übrigens, meines Wissens nach, zur Entwicklung der Double Taper Profile - soff die Spitze der Seidenschnur ab, konnte sie einfach gedreht werden und die Fischerei konnte weiter gehen ...
Lange Rede kurzer Sinn, eine Seidenschnur MUSS trocken gehalten werden!
Pilze und Mikroben finden auf einer, gut getrockneten, Schnur keinen Nährboden und die die Haltbarkeit der Seide kann entsprechend in Jahrzehnten gemessen werden.
Deshalb ist eine Seidenschnur immer nur so gut wie ihr Trockner! Diesen Trockner habe ich mir damals (ich glaube er war von "fine arts fishing") mit meiner Phönix -Schnur gekauft. Forumsmitglied Alexx hat sich ein ähnliches Modell, selbst gemacht, und hier im Beitrag über das "Neuaufbauen" einer alten Schnur gezeigt.
So ein Trockner trägt allerdings immer nur eine Schnur und das Wickelrad ist fest mit der Kurbelwelle verbunden...
Meine Idee war es, eine Kurbelwelle mit Wechselspulen zu bauen, damit die einzelnen Schnüre bequem (und trocken) eingelagert werden können...
Hierfür ist eine Welle mit einem Mitnehmer/einer Kupplung erforderlich. Dem entsprechend habe ich mir eine Trocknerwelle mit Dübelkupplung (120°) gebaut.
Als Wechselspule dient ein schmaleres Rad, das, entsprechend der Kupplung, drei Bohrungen an der Nabe hat. So kann ich, mit Hilfe der neuen Welle, die Wechselspule in meinen Leinentrockner einlegen und die (trockene) Schnur bequem aufwickeln. Für kleines Geld gibt es sogenannten "Spahnboxen" zu kaufen - ich glaube sie sind eigentlich zum aufbewahren von Käse gedacht, aber sie geben auch eine ideale Aufbewahrung für Fliegenschnüre ab.