Servus Martin,
ich lese heraus, dass es sich bei dem RBF-Besatz um größere, fangfähige Fische handelt. Dabei gibt es ja eigentlich einen guten Grund dafür (!!), warum Mutter Natur Eure wilden Bachforellen eher klein hält…. Und ich lese, dass Euer RBF- Besatz Frühjahrslaicher sind. Das heißt für mich, dass diese Zuchtfische (die es in dem wilden und vermutlich eher schnell fließenden Wasser bei Euch in den Urgesteinsregionen ohnehin schwerer haben sich zu halten) ca. 10- 12 Monate in dem Bach erstmal überstehen müssen (!!), um dann im Frühjahr zu laichen. Und Du schreibst, dass noch „nie eine beim Laichen beobachtet“ wurde. Interessant wäre es daher mal den K- Faktor (Konditionsfaktor) dieser RBF beim Besatz zu bestimmen und dann Monate später im September und dann bis zur Laichzeit hin. Ich gehe davon aus, diese eher großen Fische aus der Fischzucht magern stark ab (leiden Hunger) und resorbieren ihre Gonaden aus Mangel an Energie/ ausreichender Futteraufnahme. Und daher gibt es keine Laichaktivitäten zu beobachten…..
Ich kenne dieses Phänomen von dem „resorbieren“ vom Laich beispielsweise von fangfähigen Bachforellenbesatz, der 6 Monate in Freiheit überstanden hat, aber nicht in der Lage war (es von klein auf halt nicht lernen konnte), dass eigentlich ausreichend vorhandene Nahrungsangebot in bspw. einem kleinen Fluss für sich ausreichend zu nutzen…..
Siehe Gonaden auf dem Foto!

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Wundern würde es mich aber auch nicht, wenn diese RBF in der kalten Jahreszeit abwandern, auf der Suche nach einem geeigneten Winterhabitat…. Daher stellt sich die Frage, schwimmen in Eurer Strecke zu Beginn der RBF- Laichzeit überhaupt noch Fische aus dem RBF- Besatz vom letzten Frühjahr und in welcher Kondition sind diese Fische??
Wirklich wundern würde es mich allerdings auch nicht (wie von Gebhard bereits erwähnt), wenn Eure RBF aus der Zucht „Diploide“ Fische sind. Es streifen ja auch immer weniger Fischzüchter selber ab und eine Entwicklung der Gonaden ist in der RBF –Speisefischproduktion eher unerwünscht …..
Man bekommt nebenbei bemerkt auch „Diploide“ Saiblinge zu kaufen (ich meine, das Thema „Diploide“ Salmoniden nimmt stetig zu) und manch ein Fischzüchter macht auch nicht wirklich ein Geheimnis daraus und sagt ganz offen, dass alle seine RBF in seinen Zuchtteichen „Diploide“, also fast ausschließlich weibliche Fische sind (die schneller wachsen als männliche).
Ich würde an Deiner Stelle einfach mal bei dem entsprechenden Fischzüchter anfragen, ob seine Fische „Diploide“ RBF sind!
Grüße Christian
PS: Ist ja vielleicht auch mal interessant gesehen zu haben ….

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Ich gehe bei diesen Fischen eher von so etwas wie einer Art, naja, Etikettenschwindel (??) aus…..
Diese Bachforellen (??) zwischen 32-35cm wurden im Frühjahr (kleiner Fluss im Bayerischen Jura) gesetzt und das Foto habe ich Ende September gemacht. Auffällig (neben der silbernen Farbe der Fische) sind die winzigen, vollkommen unausgereiften Gonaden. Und das so kurz vor der BF- Laichzeit!? Wenn man dann noch bedenkt, dass in Bayern das Schonmaß für die Bachforelle von 26 cm so eingerichtet ist, dass die BF wenigstens einmal im Leben gelaicht haben…..
Ich weiß wirklich nicht, was für ein Forellenstamm das ist.... Ist es eine Bachforelle (Geschlechtsreife nach 2-3 Jahren)?? Oder handelt es sich um den schnellwüchsigen Phänotyp Seeforelle (Laichreif werden diese erst im 4. oder 5. Jahr)?? Oder handelt es sich um den Phänotyp Meerforelle (aus Dänemark?)? Oder handelt es sich bei diesen Fischen aus einer Fischzucht um einen Forellenmix aus dem Phänotyp Bachforelle und dem Phänotyp Seeforelle? Oder handelt es sich bei diesen Forellen um „Diploide“ Bachforellen, oder um „Diploide“ Seeforellen ….??