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Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 10.07.2016, 11:41
von Daniel.H
Hallo Zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer Schnur für Rollwürfe auf Distanz.
Rute ist eine #6 10 Fuss
Habe die RIO InTouch Single Handed Spey schon probeworfen, gefällt mir sehr gut, Rollwürfe gehen sehr gut. Allerdings dürfte der Body für meinen Geschmack noch 2 Meter länger sein.
Habt ihr einen Tipp für mich, ich suche einen Schnur mit einem Body von min. 11-12m und einem Reartaper, d.h. das Gewicht sollte nach hinten zunehmen um für die Rollwürfe genügend Masse zu haben.
Viele Grüße
Daniel

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 10.07.2016, 11:47
von Lutz/H
Meine Empfehlungen wären in der Reihenfolge

-Lee Wulff Triangle Taper
-Guideline Highwater

über die exakten Bodylängen mußt du dich auf den Herstellerseiten schlau machen

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 10.07.2016, 12:07
von Thomas E.
Hi,

da kann ich Lutz Recht geben, habe beide Schnüre.
Die TT hat ca. 12,5m Keule.
HW hat 13,5m.

Meinst Du wirklich Static Roll Cast, oder Jump Roll Cast ?
Letzterer ist interessanter, weil größere Weiten und leichter Richtungsänderungen möglich sind.
Aber auch beim Rollwurf kann man durch Schnurschuß größere Weite erzielen, selbst wenn die Keule nur kurz ist.

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 10.07.2016, 12:27
von fjorden
Hallo Daniel,
warum nimmst du keine DT? Ist doch prädestiniert für Rollwürfe.
Gruß
Fjorden

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 10.07.2016, 12:35
von Thomas E.
fjorden hat geschrieben: warum nimmst du keine DT? Ist doch prädestiniert für Rollwürfe.
Kann man auch, nur kommt man mit der richtigen WF und Schnurschuß weiter. :wink:
Beim Jump Roll Cast braucht man weniger Platz, weil kleineres "D" !

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 10.07.2016, 12:40
von Daniel.H
Vielleicht nochmal zum geplanten Zweck, ich hatte vergessen es geht hauptsächlich um mittelschwere Streamer (4-8er Haken gerne mit 4,6mm Tungsten) und schwere Nymphen die ich per Rollwurf auf eine möglichst große Distanz bringen möchte. Habe leider kaum Rückraum, so dass es hauptsächlich um Rollwürfe geht. Habe die IO InTouch Single Handed Spey probiert, die hat das Gewicht deutlich hinten und erleichtert es mir als "Anfänger" die Schnur mit dem "schweren" Streamer oder Nymphe auf Distanz zu bringen. Problem ist, ich schaffe es nicht wirklich den Rollwurf noch schiessen zu lassen, d.h. ich bringe im Prinzip den Kopf +1-2 Meter per Rollwurf raus, was leider zu wenig ist.
Habe einen Kollegen am Wasser getroffen und mich mit ihm nett unterhalten er hat mir dann angeboten mal seine Rute und Schnurkombo probezuwerfen (Sage XP 9,6ft 6# mit Guideline Punch ... 6er) da ist der Belly um die 12m lang. Mit der Kombo bin ich problemlos 2-4m weiter raus gekommen (was dann in der Realität bedeutet, ich kann vom einen Ufer kurz vor die Hecke auf der anderen Seite werfen, mit fehlt mit meiner Combo immer noch 2-3m was dann einfach frustrierend ist).
Wurftechnik meinerseit ist sicherlich noch verbesserungsfähig, ich werfe aktuell den klassischen Rollwurf mit 1-2 mal verlängern, d.h. ich lege mal vor, werfe dann nochmal 1-2mal mit Schmackes.

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 11.07.2016, 18:51
von Joosti
Hallo Daniel,

nur dass ich dich richtig Verstehe. Du hast wurftechnisch so etwas (Min 0:43):

https://www.youtube.com/watch?v=a_CLHv8dR8c

mit deiner Rute und beschwerten Nymphen vor ? Ich denke die Lösung deines (Wurf-)Problems liegt weniger richtigen am Profil deiner Schnur, sondern mehr am richtigen Gewicht der Keule.
Tu dir selbst den Gefallen und lies dir mal einige Artikel zum Wurfverhalten von Schussköpfen durch.
Im Prinzip hast du nix anderes vor als Unterhandwürfe mit der Einhandrute. Wenn du dich etwas in die Materie einliest, wirst du feststellen, dass einige Werfer unterschiedliche Gewichtsangaben für diverse Zweihandruten machen, je nach dem ob sie Ihre Schnur Überkopf oder Unterhand werfen wollen.

Der Grund dafür ist, dass beim Überkopfwurf, dein Gesamtes Schnursystem (Keule, Vorfach, Fliege, ...) an der Rute ziehen und diese damit in Biegung versetzen, also aufladen. Diese Ladung wird dann beim Vorwärtsschwung der Rute wieder abgegeben und sorgt dafür dass deine Schnur fliegt/schiesst. (kinetische Energie --> potentielle Energie und wieder zurück)

Wenn du dir jetzt einen Rollwurf oder jeden beliebigen anderen D-Loop Wurf anschaust, wirst du feststellen, dass dabei NICHT das Gesamte Schnursystem an deiner Rute zieht, sondern nur der Teil der das D ausformt, sprich der Teil der Schnur zwischen Spitzenring und Wasseroberfläche.

Das macht bei einer nicht so sauberen Wurftechnik, einem langen Vorfach und einer beschwerten Fliege schnell einige Gramm aus. Naja und wenn du dir dann die Staffelung der Schnurklassen anschaust, dann machen 4-5 Gramm schnell mal zwei bis drei Schnurklassen aus, die du dann gefühlt zu wenig auf deiner Rute hast wenn du Rollwürfe machst.

Deswegen meine Empfehlung an dich. Die Keule deiner Schnur, mit der du Überkopf gut zurecht kommst wiegen und dann eine Schnur mit einem Gewicht von ca. 15 % darüber und einer Keulenlänge um die 10 Meter suchen. Bei zu langen Keulen wird dein D nur unnötig groß und du brauchst wieder mehr Rückraum für den Wurf.

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 11.07.2016, 22:48
von Trockenfliege
Das beim normalen Rollwurf nicht "das gesamte Schnursystem an der Rute zieht" stimmt schon, es ist aber bedeutend mehr als nur das Gewicht des Stückes Fliegenschnur des D-Loops, die Adhesion der auf dem Wasser liegenden Schnur spielt eine bedeutende Rolle.

Gruß
Reinhard

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 10:31
von Waldläufer
Hallo Daniel,

mein Tip:

3M Scientific Anglers Mastery Expert Distance

In Deiner gesuchten Klasse über 20 m lange Keule, mit längerem Rear-Taper.
Bringt meiner Erfahrung nach auch schwereres Zeugs angenehm auf Distanz.

Schöne Grüße
Thomas

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 12:06
von Thomas E.
Trockenfliege hat geschrieben:Das beim normalen Rollwurf nicht "das gesamte Schnursystem an der Rute zieht" stimmt schon, es ist aber bedeutend mehr als nur das Gewicht des Stückes Fliegenschnur des D-Loops, die Adhesion der auf dem Wasser liegenden Schnur spielt eine bedeutende Rolle.
Hier gibt es wohl noch immer falsche Vorstellungen über die physikalischen Vorgänge.... :)

Der "Anker" bei allen D- Casts lädt nicht die Rute auf !

Der spanische Kollege macht es hier deutlich:
https://vimeo.com/9811873

Das Geheimis für weite Würfe der D- Cast- Familie ist es ja gerade, die Adhäsion der auf dem Wasser befindlichen Schnur massiv zu verringern. :wink:
Für den Static Roll Cast bedeutet das, die Rute in 13 Uhr Position auf Ohrhöhe (- Wurfhand) anheben.

Beim Jump Roll Cast idealerweise, das nur noch das (lange) Vorfach Haftung findet.

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 14:10
von CPE
Thomas E. hat geschrieben:Der "Anker" bei allen D- Casts lädt nicht die Rute auf !

Der spanische Kollege macht es hier deutlich:
https://vimeo.com/9811873
Hallo Thomas,

Bin gerade mal durch dieses Video und die anhängenden Fäden auf SL gebraust. Der spanische Kollege, oder besser Börnie in Aktion....

Sie reden viel davon, dass der Anker die Rute nicht auflädt, versäumen aber leider, zu erklären, was denn nun die Rute auflädt. Sie zeigen, dass man auf glatter Oberfläche es schaffen kann, die Fliege hinter den Werfer zu befördern. Bon. Wenn Adhäsion im Spiel ist, ist das offensichtlich nicht mehr der Fall, d.h. es geht auf glattem Untergrund Energie verloren, was wiederum bedeutet, dass auf klebendem Untergrund die Fliege weiter fliegt. Bringt also doch etwas.

Dass sich die Rute anscheinend zu Beginn hauptsächlich gegen ihr eigenes Trägheitsmoment auflädt ist zu sehen/verstehen. Dass der Anteil des Schnur-Trägheitsmomentes bei 0% liegt, kann ich nicht sehen.

Zu guter letzt unterschreibe ich Dein Statement sofort, dass die Adhäsion zu verringern ist, was für mich bedeutet, dass abgetauchte Schnüre nicht weit kommen. Aber das wäre dann ja auch keine Oberflächenspannung mehr.

Wobei wir beim Roll Cast von schweren Ködern sind. Nichts für mich, weil die Spitze ja fast sofort absäuft.

Daniel, hast Du die Kombi Deines Kollegen (2-4 m weiter...) ebenfalls mit dem gewichteten Köder angeboten?

Cheers, Norbert

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 18:05
von Trockenfliege
Ich bin zwar kein Physiker, aber immer noch der festen Überzeugung, dass die Adhäsion eine bedeutende Rolle spielt.
Warum heist es den Anker, was wird dort "verankert"? - Das untere Ende vom "D" wird dort verankert.
Warum gelingen Rollwürfe auf glattem Hallenboden schlecht, auf feuchtem Rasen besser und auf der Wasseroberfläche am Besten?

Was passiert denn beim Rollwurf? Ich möchte ja die Rute nach hinten aufladen/biegen, um Spannung aufzubauen.
Dies gelingt zum einen durch die Eigendynamik der Rute, je weicher das Material, je parraleller der Konus und je schwerer die Spitze desto leichter kann ich die Rute nur durch die Bewegung aufladen.
Dazu kommt dann der nach hinten gerichtete D-Loop. Bei der Bewegung der Rute nach vorne gibt es die erste Aufladung wegen der Trägheit der Rutenspitze. Zusätzlich wirkt aber noch die Gegenkraft der Fliegenschnur direkt an der Rutenspitze. Diese Gegenkraft wandert den D-Loop entlang, am oberen Ende(Rutenspitze) zeigt die Kraft nach hinten und am unteren D-Loopende zeigt sie nach vorne Richtung Anker. Wenn da vorne keine Gegenkraft wäre ( Anker = Adhäsion), würde meiner Meinung nach das System nicht so funktionieren.
Welche Kraft spielt eigentlich der Luftwiderstand des D`s bei der Vorwärtsbewegung der Rute? Würde eine Fliegenschnur des gleichen Gewichtes aber des halben Durchmessers (Sinkschnur) andere Ergebnisse bei gleichem Input ergeben?

Gruß
Reinhard

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 19:48
von Trockenfliege
"Beim Jump Roll Cast braucht man weniger Platz, weil kleineres "D" !"

So wie ich den Jump roll cast kenne, brauch man bei dem MEHR Rückraum, denn die Schnur wird ja fast komplett nach hinten geworfen, es setzen nur die Schnurspitze und das Vorfach auf seitlich vom Angler auf, nach hinten braucht man dann grob für die halbe Schnurlänge Platz, man hat ein sehr großes D.

Gruß
Reinhard

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 20:01
von Thomas E.
Thomas E. hat geschrieben:
fjorden hat geschrieben: warum nimmst du keine DT? Ist doch prädestiniert für Rollwürfe.
Kann man auch, nur kommt man mit der richtigen WF und Schnurschuß weiter. :wink:
Beim Jump Roll Cast braucht man weniger Platz, weil kleineres "D" !
Hallo Reinhard,

meine Aussage bezieht sich auf die WF im Vergleich zur DT beim Jump Roll Cast !

Bei der WF- line braucht man nur mit der Keule außerhalb der Rute das D aufbauen und erreicht größere Weite durch einen Schnurschuß.
Bei der DT wird das D für weitere Würfe leider größer ausfallen müssen.

Die Bezeichnung "anchor" finde ich ebenfalls schlecht gewählt, auch wenn sie international viel benutzt wird...und spreche lieber vom "Widerlager."

Rollwürfe kann man super auf der Wiese üben, wenn man das Vorfach am Boden fixiert.
Gut ist dieses Tool :
https://vimeo.com/12642763


Eine höhere Dichte der Schnur bringt immer mehr Weite, egal welcher Wurf verwendet wird.
Wenn alle anderen Faktoren gleich sind. :wink:

Re: Rollwürfe auf Distanz: Schnur mit langer Keule gesucht

Verfasst: 12.07.2016, 20:04
von Daniel.H
Wow hier ist was los, bin gerade noch geschäftlich unterwegs mit schlechtem Empfang. Melde mich später. Danke für die vielen Beiträge und Tipps.


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