Rute Agility Rise Fly 8' #4, Erfahrungsbericht
Verfasst: 12.09.2015, 22:11
Moin zusammen,
zur Shakespeare-Rute Agility Rise Fly in 8 Fuss der Klasse 4 möchte ich für Interessierte meinen Eindruck nach 2 Monaten Einsatz in Lappland und an der Küste (!) beschreiben.
Wie seit nun immerhin schon einem Vierteljahrhundert sollte es Mitte Juli wieder nach Nordschweden zur Äschen- und Forellenjagd gehen. Diesmal aber nicht an unseren großen "Heimatfluss" in Lappland sondern etwas südlicher in die Berge an der Grenze zu Norwegen an für unsere Verhältnisse kleine Flüsse mit bis zu 20-30 Meter Breite. An den großen Flüssen Lapplands mit oft starker Strömung und relativ starken Fischen (viele von 45cm aufwärts) kommt immer meine 5er Sage-XP zum Einsatz, diesmal sollte es eine leichtere Rute sein. Nur wollte ich für den höchstwahrscheinlich eher seltenen Sommereinsatz nicht allzu viel ausgeben, schließlich sollte noch eine leichte Rolle sowie eine Schnur WF #4 dazu kommen.
Der Testbericht hier im Forum gefiel mir sehr, also noch kurz 6 Tage vor dem Urlaub zwei 4er Ruten bestellt, eine in 8-6 und eine ein 8 Fuss, um zu testen, welche mir besser zusagt. Dazu noch die Snowbee-Rolle Classic II in 3/4 (scheint mit der Shakespeare-Rolle Sigma identisch zu sein) sowie die WF-Schnur Rio Mainstream als #4er Floating. Das ganze kostete 56,- für die Rute, 31,- für die Rolle sowie 33,- für die Schnur, also gerade mal 120,- Euro für die Komplettausstattung. Das Paket kam dann trotz Poststreiks per Hermes rechtzeitig an, dafür nochmals vielen Dank an Herrn Furrer (bin nicht mit ihm verwandt und bekomme keine Provision!).
Nach kurzer Begutachtung und einem Test auf der Wiese behielt ich die in 8 Fuß, sie ist etwas (gering) schneller als die längere Version, beide Ruten beeindruckten mich aber schon beim Test von den Wurfeigenschaften, 20m-Würfe waren mit etwas Doppelzug gut möglich, sind bei Windstille aber eher die Obergrenze.
Dann ging es für drei Wochen nach Nordschweden, zu den Angel- und Drilltests. Nach dem ersten Angeltag war mir klar, dass ich im Urlaub nur diese Rute fischen würde. Die Aktion ist absolut homogen, die Rute lädt sich kontinuierlich mit jedem weiteren Meter sauber auf, engste Schlaufen lassen sich in den Himmel zaubern. Das liegt sicher auch an der bestens zu ihr passenden Rio Mainstream-Schnur, die als WF eine nicht so klumpige sondern eher lange Keule mit recht langem Übergang zur Schussschnur hat. Die Rolle ist als 3/4er schon recht klein, was aber wohl mehr daran liegt, dass man sich an die Large Arbor Rollen gewöhnt hat. Zur leichten Rute passt die Rolle auf jeden Fall perfekt. Sie fasst ca.40m Backing in 20 lbs, für alle Fälle an der Ostsee hab ich noch mal gut 40m Geflochtene als eiserne Reserve drunter gelegt (hatte mal ne ü80 Meerforelle auf die 5er XP, die mehrfach mehr als 50m Backing nahm, es ist also nichts unmöglich).
Das Werfen mit der Agility Rise Fly ist absoluter Genuss, getoppt wird es nur durch die Drills. In den drei Wochen hatte ich etliche schöne Bachforellen bis ca. 47/48cm in teils kräftiger, ja scharfer Strömung, sodass immer wieder mal 20-25m Backing in der ersten Flucht durch die Ringe schossen. Die Rute hat alles perfekt abgefedert, besonders die harten Kopfstöße der Forellen. Das Schöne an der Rute ist zudem, dass sie bereits bei kleineren Fischen (also ab 25cm ) schon ihre durchgehende aber nicht weiche Aktion zeigt. Im untern Teil entwickelt sie für härtere Drills und größere Fische dann ordentlich Kraft.
Dass sie auch mit stärkerem Wind und besseren Fischen hervorragend klar kommt, zeigte sie am letzten Samstag und Sonntag, als ich bei zwei 3-4 stündigen Morgenschichten hier in Südjütland insgesamt 10 Meerforellen bis 56cm nach herrlichen Drills landen konnte. Bei leichtem bis mäßigen Seiten- oder Rückenwind lassen sich (bis zum Bauch im Wasser stehend) mit Doppelzug Weiten von über 25m Fliegenschnur plus noch mal 4-5m Vorfach erreichen. Das ist aber nur selten nötig, 90% der Meerforellen steigen ja sowieso erst auf den letzten 15m ein.
Fazit: wer eine leichte Top-Rute für kleines Geld sucht (ohne den Schriftzug „Shakespeare“ würde man den Preis auf das zig-fache schätzen !), für den ist die Suche mit der 4er Agility Rise Fly beendet. Sehr gute Verarbeitung mit einer Klasse Aktion kombiniert, als 4-teilige Rute im Cordura-Rohr auch eine ideale Reserve-Reiserute- Aber nur zur Reserve, dafür ist sie eigentlich zu schade.
Als preislich unschlagbar und technisch sowie gewichtsmäßig sehr gute Ergänzung hat sich die 3/ 4er Snowbee Rolle Classic II (bzw. Shakespeare Sigma) sowie die günstige aber sehr gute WF-Schnur Rio Mainstream in #4 erwiesen.
Also ich freu mich schon auf morgen früh und hoffentlich weitere Meerforellendrills und natürlich auf die großen Lapplandäschen, die wir dann im nächsten Jahr wieder ansteuern werden.
Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende mit wunderbaren Erlebnissen draußen am Wasser.
Grüße
Ralf
P.S. Großes Lob und DANKE für die vielen Testberichte hier im Forum, ohne die wär ich sicher nicht so schnell auf die Rute gekommen. Künftig bitte mehr solcher Tests von gutem und günstigem Gerät.
zur Shakespeare-Rute Agility Rise Fly in 8 Fuss der Klasse 4 möchte ich für Interessierte meinen Eindruck nach 2 Monaten Einsatz in Lappland und an der Küste (!) beschreiben.
Wie seit nun immerhin schon einem Vierteljahrhundert sollte es Mitte Juli wieder nach Nordschweden zur Äschen- und Forellenjagd gehen. Diesmal aber nicht an unseren großen "Heimatfluss" in Lappland sondern etwas südlicher in die Berge an der Grenze zu Norwegen an für unsere Verhältnisse kleine Flüsse mit bis zu 20-30 Meter Breite. An den großen Flüssen Lapplands mit oft starker Strömung und relativ starken Fischen (viele von 45cm aufwärts) kommt immer meine 5er Sage-XP zum Einsatz, diesmal sollte es eine leichtere Rute sein. Nur wollte ich für den höchstwahrscheinlich eher seltenen Sommereinsatz nicht allzu viel ausgeben, schließlich sollte noch eine leichte Rolle sowie eine Schnur WF #4 dazu kommen.
Der Testbericht hier im Forum gefiel mir sehr, also noch kurz 6 Tage vor dem Urlaub zwei 4er Ruten bestellt, eine in 8-6 und eine ein 8 Fuss, um zu testen, welche mir besser zusagt. Dazu noch die Snowbee-Rolle Classic II in 3/4 (scheint mit der Shakespeare-Rolle Sigma identisch zu sein) sowie die WF-Schnur Rio Mainstream als #4er Floating. Das ganze kostete 56,- für die Rute, 31,- für die Rolle sowie 33,- für die Schnur, also gerade mal 120,- Euro für die Komplettausstattung. Das Paket kam dann trotz Poststreiks per Hermes rechtzeitig an, dafür nochmals vielen Dank an Herrn Furrer (bin nicht mit ihm verwandt und bekomme keine Provision!).
Nach kurzer Begutachtung und einem Test auf der Wiese behielt ich die in 8 Fuß, sie ist etwas (gering) schneller als die längere Version, beide Ruten beeindruckten mich aber schon beim Test von den Wurfeigenschaften, 20m-Würfe waren mit etwas Doppelzug gut möglich, sind bei Windstille aber eher die Obergrenze.
Dann ging es für drei Wochen nach Nordschweden, zu den Angel- und Drilltests. Nach dem ersten Angeltag war mir klar, dass ich im Urlaub nur diese Rute fischen würde. Die Aktion ist absolut homogen, die Rute lädt sich kontinuierlich mit jedem weiteren Meter sauber auf, engste Schlaufen lassen sich in den Himmel zaubern. Das liegt sicher auch an der bestens zu ihr passenden Rio Mainstream-Schnur, die als WF eine nicht so klumpige sondern eher lange Keule mit recht langem Übergang zur Schussschnur hat. Die Rolle ist als 3/4er schon recht klein, was aber wohl mehr daran liegt, dass man sich an die Large Arbor Rollen gewöhnt hat. Zur leichten Rute passt die Rolle auf jeden Fall perfekt. Sie fasst ca.40m Backing in 20 lbs, für alle Fälle an der Ostsee hab ich noch mal gut 40m Geflochtene als eiserne Reserve drunter gelegt (hatte mal ne ü80 Meerforelle auf die 5er XP, die mehrfach mehr als 50m Backing nahm, es ist also nichts unmöglich).
Das Werfen mit der Agility Rise Fly ist absoluter Genuss, getoppt wird es nur durch die Drills. In den drei Wochen hatte ich etliche schöne Bachforellen bis ca. 47/48cm in teils kräftiger, ja scharfer Strömung, sodass immer wieder mal 20-25m Backing in der ersten Flucht durch die Ringe schossen. Die Rute hat alles perfekt abgefedert, besonders die harten Kopfstöße der Forellen. Das Schöne an der Rute ist zudem, dass sie bereits bei kleineren Fischen (also ab 25cm ) schon ihre durchgehende aber nicht weiche Aktion zeigt. Im untern Teil entwickelt sie für härtere Drills und größere Fische dann ordentlich Kraft.
Dass sie auch mit stärkerem Wind und besseren Fischen hervorragend klar kommt, zeigte sie am letzten Samstag und Sonntag, als ich bei zwei 3-4 stündigen Morgenschichten hier in Südjütland insgesamt 10 Meerforellen bis 56cm nach herrlichen Drills landen konnte. Bei leichtem bis mäßigen Seiten- oder Rückenwind lassen sich (bis zum Bauch im Wasser stehend) mit Doppelzug Weiten von über 25m Fliegenschnur plus noch mal 4-5m Vorfach erreichen. Das ist aber nur selten nötig, 90% der Meerforellen steigen ja sowieso erst auf den letzten 15m ein.
Fazit: wer eine leichte Top-Rute für kleines Geld sucht (ohne den Schriftzug „Shakespeare“ würde man den Preis auf das zig-fache schätzen !), für den ist die Suche mit der 4er Agility Rise Fly beendet. Sehr gute Verarbeitung mit einer Klasse Aktion kombiniert, als 4-teilige Rute im Cordura-Rohr auch eine ideale Reserve-Reiserute- Aber nur zur Reserve, dafür ist sie eigentlich zu schade.
Als preislich unschlagbar und technisch sowie gewichtsmäßig sehr gute Ergänzung hat sich die 3/ 4er Snowbee Rolle Classic II (bzw. Shakespeare Sigma) sowie die günstige aber sehr gute WF-Schnur Rio Mainstream in #4 erwiesen.
Also ich freu mich schon auf morgen früh und hoffentlich weitere Meerforellendrills und natürlich auf die großen Lapplandäschen, die wir dann im nächsten Jahr wieder ansteuern werden.
Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende mit wunderbaren Erlebnissen draußen am Wasser.
Grüße
Ralf
P.S. Großes Lob und DANKE für die vielen Testberichte hier im Forum, ohne die wär ich sicher nicht so schnell auf die Rute gekommen. Künftig bitte mehr solcher Tests von gutem und günstigem Gerät.