Fliegenfischer - Forum

Hi
ich bin gerade dabei mir einen Fliegenrutengriff aus Birkenrinde zu basteln! Hab schon die Rinde sauber gemacht, ausgeschnitten,gebort und auf die Gewindestange gesteckt.... eine sch*** Arbeit
Naja und jetzt muss ich sie ersteinmal trocknen lassen...nur was kommt danach? Muss ich sie wenn ich sie verkleben will alle wieder runter machen und einzeln aufeinander kleben oder kann ich sie so auf der stange mit Kleber bestreichen? Und was kommt danach .... Form Behandlung usw.?
Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen!
Gruß Martin

.

Hallo Martin,
ich würde die zusammengeklebten Scheibchen
nicht auf eine Gewindestange stecken und mit
Schrauben zusammenpressen.
Du kriegst den Griff nicht mehr von der
Gewindestange runter weil sich der Kleber an den Rändern
rausdrückt. Also auch nach innen.
In Net findest du Bilder von Vorrichtungen um Rutengriffe
zu kleben.
Gruß aus Hessen
Friedemann

Hallo Martin!
Bevor du die Scheiben verklebst, die Weiße (erste) Schicht muß von den Scheiben runter!!!
Das löst sich nach dem Kleben wieder!
Gruß Jörg

Hallo,
nochmal ich!
Guggst du hier!
Gruß Jörg

http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... irkenrinde

Ich habe auf beiden Seiten alle Rückstände mit Messer und Bürste so gut es geht entfernt...2h im Garten bei gefühlte -1000 Grad
Muss ich wirklich jede Schicht einzeln kleben? ..ist ja blöd
Gruß martin

Hallo Martin,
jede einzelne Scheibe muss richtig
sauber sein, also keine Häutchen und
Unebenheiten. Und jede Scheibe muss
auf der ganzen Fläche mit einem
wasserfesten Holzlein zum verkleben
bestrichen werden.
Gruß aus Hessen
Friedemann

Servus Martin,

das Verkleben des Griffs mit der Gewindestange kannst du vermeiden, bzw das Risiko minimieren, wenn du die Stange erst fettest und dann mit Klarsicht-Küchenfolie im entsprechenden Bereich umwickelst. Dazu müsste die Bohrung in der Rinde ein gutes Stück größer sein, als die Gewindestange, da ansonsten die Folie sich schoppt/aufkräuselt- (finde kein besseres Wort). Mit Birkenrinde habe ich das selbst noch nicht gemacht, wohl aber mit Furnier, daher denke ich, kann man meine Erfahrung umsetzten.
Zum Verkleben mit Weißleim würde ich mindestens D3 (Propellerleim) oder besser D4 Leim (wasserfest und tropentauglich) verwenden. D4 wirst du warscheinlich nur in einer Schreinerei bekommen, da dieser erst angemischt werden muss und nur begrenzt lagerfähig ist.

TL

Thomas

PS: Um den Leim zügig auf die einzelnen Scheiben aufzutragen, würde ich eine kleine Schaumstoff-Farbwalze verwenden. So kannst du mehrere Scheiben gleichzeitig leimen, der Leimauftrag ist gleichmäßig und geht viel schneller als mit Pinsel.

Hallo zusammen,

ich hab mich auch mal daran versucht...
Wichtig ist, wie schon beschrieben wurde, dass der Bast vollständig entfernt wird. Ansonssten bricht der Griff immer wieder weg.
Ich habe die Rindenstücke grob mit einer Drahtbürste bearbeitet und anschließend leicht mit Schleifpapier nachgeschliffen.
Anschließend habe ich gleich runde Scheiben mit einer Lochsäge (4,5cm) ausgeschnitten.
Alle Scheiben wurden gebohrt und auf eine Gewindestange geschoben. Die Gewindestange wurde vorher mit Frischhaltefolie leicht umwickelt...damit sich das nicht auf ewig verbindet.
Jede Scheibe wurde einzeln mit Ponal Blau (Wasserfest) verleimt und mittels der Schrauben von beiden Enden an angezogen. Nicht zu doll und mit Gefüüühl...
Ist alles trocken, kommt der "Rohling" in die Drechselbank und wird in Form geschliffen...nicht mit Drechselbeitel an den Rindenscheiben rummachen...dass fliegt einem nur um die Ohren.
Die Holzabschlüsse kann man ruhig mit Beitel bearbeiten.
Und so sah dann das Ergebnis aus... Viel Spaß
Thomas

Sieht echt toll aus .
Danke für die tips .......der mit den Schwamm hilft mir besonders
Aber wie lang muss ich sie jetzt vor den kleben trocknen lassen?
Gruß Martin

Hallo in die Runde

Habe ja mittlerweile wohl gegen 100 Birkenrindengriffe hergestellt und deshalb etwas Erfahrung im Herstellungsprozess.
1. Auch aus Rinde mit unebener Oberfläche lassen sich sehr schön strukturierte Griffe machen - diese werden meist etwas dunkler und sind lebhafter im Ausdruck. Wichtig dabei ist, dass mit der Gewindestange genügend Druck ausgeübt wird und keine Zwischenräume entstehen.
2. Wer sicher gehen will, dass die Rindenstücke auch mit Epoxy wieder von der Gewindestange runter kommen, sprüht die Gewinnestange mit Teflon-Spray ein. Sollte trotzdem ein Entfernen nach dem Verleimen schwierig sein, lässt sich die Gewindestange sehr hoch erhitzen und der Epoxy gibt nach.
3. Beim Verleimen habe ich die besten Erfahrungen mit sehr dünnflüssigem Epoxy gemacht. Dabei schiebe ich die einzelnen Rindenstücke ganz leicht auf der Gewindestange auseinander, überstreiche den ganzen Griff-Rohling mit der Zahnbürste mit Epoxy und schiebe jedes einzelne Rindenstück zusammen. Dies ist eine "sabberei", geht aber sehr gut und effizient.
4. Ich tempere jede Epoxy Verklebung - auch bei Gespliessten Ruten. Bei Birkenrindengriffen lasse ich den Rohling zwischen 30 und 45 Minuten im Ofen, spanne die Gewindestange in den Schraubstock und entferne den noch warmen Griff sofort von der Gewindestange durch abschrauben. Anschliessend schraube ich den Griff wieder auf eine Gewindestange, sichere das Ganze mittels zweier Muttern und ab geht es auf die Drehbank.

Wünsche gutes Gelingen und viel Spass mit den Birkenrindengriffen.

Beste Grüsse
Kurt

Kurt Zumbrunn hat geschrieben:und ab geht es auf die Drehbank.

Lieber Kurt,

drehst oder drechselst Du? Ich frage, weil Epoxi ja nun erheblich härter als Rinde ist. Beim Drechseln selbst ohne Eisen, also nur mit Schleifpapier müsste das harte Epoxi zwischen den Rindenscheiben doch eher ein riffeliges Bild ergeben.

Viele Grüße

Thomas

Beides, lieber Thomas - zuerst drehe ich mit dem Eisen, anschliessend wird geschliffen.

Beste Grüsse
Kurt

Auch ich bin gerade dabei einen Birkenrindengriff zu bauen. Der Versuch die Rinde selber zu ernten ging gründlich schief. Deshalb habe ich diese gekauft. Über das Rutenbauforum bin ich auf den Onlinehändler Sagaan gekommen. Dort gibt es fertige Platten bzw. nach Gewicht echt gute sibirische Rinde zu erwerben. Ich habe bei der Bestellung nach einer möglichst dicken Nutzschicht verlangt, und so bin ich nur auf 60 Scheiben für knapp 20cm gekommen. Der erste Griff ist fast fertig, und aus meinem georderten Kilo lassen sich evtl. noch 2 Stück herstellen. Abgesehen von der Arbeit kommt der Rindengriff auf den selben Preis wie ein mittelmässiger Korkgriff.

LG Wolfgang, da Bianga

Hallo Kollegen!
Das mit dem festkleben auf der Gewindestange kann mam wie folgt umgehen: Man beschafft sich eine 8 er Gewindestange und nimmt eine Hülse einer Schaumkartusche zum schäumen. Schiebt sie drüber.Wenn Diese nicht ganz passen sollte kann man den Heißluftföhn noch einsetzen. Auch wer einen Elektriker kennt, kann mit Schrumpfschlauch sich helfen. Dann eventuell mal mit Silikonspray drüber gehen und man kann drauf seine Birke verleimen. Geht garantiert, da ich diese Variante auch schon gemacht hab. Man muß sich nur danach bewußt sein, daß der Birkenrindengriff ein Vielfaches eines Korkgriffes wiegt. Einen Preis in Leichtbau einer Rute wirst Du damit nicht gewinnen, sieht aber edler aus.
Gruß Vogtlandsalmon63.