Wie wird man Guide?

[Sentinel]

Hallo liebe Forum User!

Ich bin schon lange am überlangen diesen Beitrag zu posten und mal nachzufragen.

Schon seit längerer Zeit spiele ich mit dem Gedanken zu guiden.
Ich habe privat schon oft Leute rumgeführt und geholfen ihnen einen schönen Tag am Wasser zu bescheren, und bis jetzt auch nur positives Feedback bekommen.
Meine Turnierkarriere hat mir da auch sehr weitergeholfen und auch etliche Stunden am Wasser nur mit casting verbracht.

Jetzt wollte ich fragen wie das mit den Prüfungen ist?
Wo kann man diese machen?
Wo darf ich dann fischen (wie wird das bestimmt).
Wie ist der ganze Verlauf wenn man die Prüfung geschafft hat?
Für wenn darf ich oder kann ich Guide sein oder einfach nur privat?

Vielen Dank für jede Information!

Freundliche Grüße

Jan

[Dietmar0671]

Hallo Jan,

erkundige dich mal beim schwedischen Touristenbüro. Ich weiß, das Guide in Schweden ein anerkannter Beruf ist für den man eine Ausbildung absolvieren muss.

Die Ausbildung beinhaltet jedoch nicht nur Fischen. Sanitäts-, Jagd-, Kochausbildung werden auch vermittelt...genauso wie das korrekte bedienen der Gäste.

Erlebt im Camp Tjuonajokk in schwedisch Lappland, ca. 45 Minuten Helikopterflug westlich von Kiruna am Keitum River (unterer Keitum Järve)

Ob das in anderen Ländern auch so ist weiß ich nicht.

Viele Grüße

Dietmar

[Zweihandwedler]

In Deutschland kann sich das jeder nennen-eine Prüfung/Lehrgang gibt es nicht,ausser bei Gruppen oder Kindern,da die allgemeinen Jugendleiterscheine die Vereinsbereich immer mehr zur Pflicht werden.

[Sentinel]

Hallo Dietmar!

Vielen Dank für die Info!
Allerdings war es mein Fehler, dass ich nicht dazugeschrieben habe, dass ich in Mitteleuropa als Guide funktionieren würde.
Also z.B. Deutschland, Österreich, Tschechien, Slovenien, Slowakei und evtl. Italien.

Dass wustte ich bereits, dass es da nicht nur ums fischen geht, allerdings hat mich eben interessiert, ob man da so weit fliegen muss oder ob man die Prüfung oder den Kurs auch in D oder Ö machen kann?

Ich will z.B. nicht als Guide in Norwegen, Schweden oder Finland, da ich da null Erfahrung habe, und nicht so der Lachsfischer bin.

Freundliche Grüße

Jan

[OLDBOY]

ein instructor schein fff wär schon mal eine gute referenz denke ich....

[AlexWo]

Hi, wenn Du soviel Zeit ins Casting investiert hast und da erfolgreich warst, bist Du vielleicht schon überqualifiziert!

Sorry, ich hab aber leider den Eindruck, dass in D, jeder der keiner geregelten Arbeit nachgehen möchte, eine Fliegenfischerschule aufmacht oder guidet!!!
So weit mir bekannt ist, kann in D jeder guiden, wäre halt interessant, wie es mit dem Gewerbe, der Steuer, der Versicherung aussieht?

Wo kann man eigentlich in D gross guiden, ausser vielleicht an der Ostsee oder an einem Huchengewässer?

Was würde ich von nem Guide erwarten: Das er am Vortag die Tageskarte (für ein Wasser, an dem ich sonst keine Karte bekommen würde) besorgt und zum Treffpunkt mitbringt, mich ans Wasser karrt, dort selbst NICHT fischt, Fische spottet, mich im Vorfeld über die Schlupfsitution aufklärt, mich zur Not vorm Ertrinken retten kann, und mir ne Leberkässemmel besorgt....

VG

Alex

P.S.: habs mir jetzt nochmal überlegt, will auch Guide werden!

[OLDBOY]

haha!!!

ich denke auch, eigentliche Guides sind oft einfach auch an bestehende Unternehmungen gebunden, bzw. sind diese Grundvoraussetzung um eine eigentliche Tätigkeit diesbezüglich auszuführen... Beispiel Lodge... ich kenne keine in Deutschland....

Trotzdem in Kanada, Alaska und Patagonien etc bleibt das, Sinlgedasein in aller Regel vorausgesetzt ein Traum beruf, im wahrsten sinne des Wortes...

[Hardy]

...Sorry, ich hab aber leider den Eindruck, dass in D, jeder der keiner geregelten Arbeit nachgehen möchte, eine Fliegenfischerschule aufmacht oder guidet!!!
...

P.S.: habs mir jetzt nochmal überlegt, will auch Guide werden!

moin,

auch keine Lust einer geregelten Arbeit nachzugehen?

Man mag zwar vielleicht den Eindruck gewinnen, wenn man nur hier im Forum lebt, aber ich glaube nicht, dass es hier in D so viele Guides für Fliegenfischen gibt. Meistens ist das doch ein Zusatzangebot von Händlern oder anderweilig bereits im business verwurzelten Fliegenfischern.
Das man allein von Guiding sein karges Dasein fristen kann, vermag ich mir nicht vorzustellen.

Aber ich möchte niemanden seine Geschäftsidee mies reden. Wenn's konveniert, einfach ausprobieren. Ohne Plan B in der Tasche, wenn die Sache nun doch nicht funktioniert, würde ich mich nicht wortwörtlich ins kalte Wasser stellen.

Groetjes
Hardy

[Karambesi]

Lieber Jan !
Generell kann es ein jeder machen.
Es gehört natürlich ein großes frei verfügbares Zeitangebot dazu.
Und ein noch größeres Herz !
Reich ist davon auch noch keiner geworden.
Von großem Vorteil ist es natürlich, wenn man durch erworbene Praxis ein vieles an Gewässern ausgezeichnet kennt.
So wie seine Hosentasche.
Und dann kommt noch dazu, das man umgänglich sein sollte, alles was mit Menschen und deren anderer Gewohnheiten zu tun hat, dies ist nicht immer einfach !
Dafür hat man dann, wenns einigermaßen rüberkommt bissl Anerkennung und fischt eventuell da und dort etwas günstiger.

Aber, so wie auch zuvor geschrieben wurde - die sogenannten Guides wachsen mittlerweile wie die " Schwammerl aus dem Boden ", ohne hier als Oberschulmeister gelten zu wollen. Gehört halt alles gut überlegt, was will ich, wieviel benötige ich, um die Kosten reinzubekommen?
Welcher Deckungsbeitrag ?
Was will ich erreichen, kurz-mittel- und natürlich langfristig?
Eigentlich so wie in jedem Business.
Und Lebenskünstler auf diesem Gebiet habe ich schon viele kennengelernt.
Einige haben wirklich gute Jobs aufgegeben, ja sogar auch Studium abgebrochen.
Beziehungen sind den berühmten Bach runtergeronnen usw.
Hobby zum Beruf zu machen, klingt nicht nur schön.
L.G. Peter

[gespliesste]

Hallo Jan,

ich will da im Grunde bei Peter anschließen.

ich würde mir das sehr genau überlegen! Für mich gab und gibt es da ein absolutes Totschlagargument:

Hobby zum Beruf machen, heißt in erster Linie kein Hobby mehr zu haben!

Wenn ich die "Professionellen" auf den Messen und auf anderen Veranstaltungen so miterlebe, dann will ich da nicht tauschen. Wenn du sagst, das Fliegenfischen an sich ist mir im Grunde scheissegal, ich brauch die Kohle, dann O.K. Aber wenn du irgendwie an der Fischerei hängst, dann würde ich mir das nicht antun.
Smalltalk im Bereich Fliegenfischen sind ab dem Zeitpunkt für dich Verkaufsgespräche. Große Fische ein Marketingmittel usw. Ich finde man merkt sofort ob jemand Fliegenfischer ist, oder mit Fliegenfischen sein Geld verdient.

Dazu sind solche Serviceberufe wirklich harte Arbeit - die einem auch liegen muss.

Ich nehme oft und sehr sehr gerne Freunde und Bekannte mit ans Wasser und bekomme auch manchmal positive Rückmeldungen. Das hat aber nix mit Guiding gegen Geld zu tun - das sind zwei Welten.

In Mitteleuropa kannst du nach meinen Informationen machen was du willst. Der Begriff/Beruf Guide ist weder geschützt noch reglementiert. In Amerika ist das anders.

LG,

Olaf

[Achim Stahl]

Moin,

Hobby zum Beruf machen, heißt in erster Linie kein Hobby mehr zu haben!

Aber wenn du irgendwie an der Fischerei hängst, dann würde ich mir das nicht antun.
Smalltalk im Bereich Fliegenfischen sind ab dem Zeitpunkt für dich Verkaufsgespräche. Große Fische ein Marketingmittel usw. Ich finde man merkt sofort ob jemand Fliegenfischer ist, oder mit Fliegenfischen sein Geld verdient.

Das sind in meinen Augen sehr verallgemeinernde Aussagen. Ich kenne genug Guides und andere, die im Bereich Fliegenfischen ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, auf die das auf keinen Fall zutrifft. Mich eingeschlossen. Ein guter und erfolgreicher Guide liebt und lebt seinen Beruf mit Leib und Seele. Das merken auch die Kunden. Wer mit Fliegenfischen sein Geld verdienen will, an allen Wochenenden unterwegs ist, sich mit allen möglichen, oft netten, aber manchmal auch unausstehlichen oder extrem seltsamen Fremden seine Zeit am Wasser verbringt, und das nur tut, um Geld zu verdienen, hat meiner Meinung nach bei der Berufswahl komplett daneben gegriffen und wird auch nicht wirklich Geld verdienen.

Ich kenne Leute, die gedacht haben, sie könnten mit Guiding Geld verdienen. Die meisten sind längst wieder weg vom Fenster oder haben nicht mehr als drei bis vier Guidings im Jahr. Und die paar wenige, die ich kenne, die sich halten und viele Guidings pro Jahr haben, sind allesamt Fliegenfischer aus Leidenschaft - und allesamt nicht "reich durch Guiding"...

Dazu sind solche Serviceberufe wirklich harte Arbeit - die einem auch liegen muss.

Absolut!

... und dazu mit unregelmäßigen Einkünften, kein bezahlter Urlaub, teure Krankenkassen-, Altersvorsorge- und Versicherungsbeiträge und und und...


Dennoch bereue ich es nicht, meine große Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben.


Viele Grüße!


Achim

[AlexWo]

und wie gesagt, wo in D braucht man nen Guide??? Ich würde mir max.an der Ostsee nen Guide buchen ( naja, ich würd mir einen buchen).. aber wo sonst??

Für die Pipifaxfische in D oder die Haustierbesatzkrepel die sonst rumschwimmen?!?!

Wenn man mal schaut, wer alles eine Wurf/Fliegenfischerschule betreibt, wer so "vor sich hin guidet", muss ich wirklich sagen: "wer denn jetzt noch?"

Ist das selbe wie im Gastronomiebereich, jeder italienische Maurer meint er muss ne Pizzeria aufmachen. Aber will man das essen?

ich frag mich, was soll das?

Auch muss ich sagen, dass ich eher bescheidene ruhige Leute bevorzuge, diese ganzen Selbstdarsteller mag ich nicht, ich vertraue ihnen nicht.....

In diesem Sinne: Bodymovement nicht vernachlässigen

Allen hier nen schönen Abend!

Alex

[MuddlerMinow]

Lass Dich nicht durch Pizza Bäcker Wahrheiten und dergleichen von Deinem Berufswunsch abbringen!

Allerdings kann ich Dir dringend empfehlen, Dir mindestens wirtschaftliche Grundkenntnisse anzueignen. Eine kaufmännische Lehre oder etwas in der Richtung halte ich für unentbehrlich wenn Du Dich selbstständig machen willst.

Da lernst Du dann nicht nur Zusammenhänge kennen, sondern auch die Grundfragen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstständigkeit.

Ich persönlich denke aber auch, dass professionelles Guiding keine Tätigkeit ist, von der man alleine Leben kann. D.h. ein zweites Standbein (Angelshop, Hotel, Botsverleih, was auch immer) ist wahrscheinlich so oder so angesagt..

[Maquard]

Würde mich auch nicht davon abbringen lassen!

Habe auch seinerzeit versucht "meinen" Traumberuf um zu setzten, ist zwar gescheitert; aber ich kann immerhin sagen:"Ich habe es versucht!".
- Ist immer besser als sich irgendwann mal fragen zu müssen:"Hätte ich doch...!".

Aber es halt mit anderen Dingen definitiv koppeln, denn davon alleine kann man beim besten willen nicht leben.



Allerdings wenn ich mir so die Preise einiger Wurfkurse ansehe... da könnte man sofern man es schafft genug Kundschaft zu bekommen sogar reich bei werden!

[MuddlerMinow]

Find ich eine tolle Einstellung Marquard. Dieses sich gegen alle Seiten absichern ist doch am Ende auch nur was für Waschweiber (die allerdings wirklich scheinbar überall sitzen ).

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass erfolgreich sein schlicht bedeutet, einmal öfter aufgestanden zu sein, als man umgeworfen worden ist..(oder so ähnlich)..