Fliegenfischer - Forum

Moin,
gestern habe ich einen solchen Schwachsinn entdeckt, das ich es mal der breiteren "Öffentlichkeit" berichten möchte.

Ich laufe häufig an der Pinnau, einem Fluss, der auf 2/3 seiner Länge die früher so gerühmte Flurbereinigung mit voller Wucht erfahren durfte.

Auf kilometerlangen Strecken begradigt, Gewässergrund völlig versandet und kein Baum am Ufer weit und breit.
(Trotzdem ziehen da jährlich ein paar tapfere Meerforellen hoch)

Nun haben die Naturfreunde Pinneberg letztes Jahr eine künstliche Bruthöhle für Eisvögel gestellt, ziemliche Arbeit.
Der Uferstreifen, auf dem die Bruthöhle steht, ist tatsächlich Landschaftsschutzgebiet, betreten verboten.
So weit, so gut.

100 Meter von der Bruthöhle standen wiederum 2 große Buschweiden direkt am Ufersaum, die halbe Krone über dem Wasser.
Unter den Kronen waren im Sommer häufig kleine Weissfische an der Oberfläche zu beobachten.
Auf 4 Kilometern ! waren diese Weiden die einzigen, für den Eisvogel so wichtigen Sitzwarten, um als Stoßtaucher erfolgreich zu sein.
Den Rest könnt ihr euch denken.

Diese Bäume standen sicherlich 20/30 Jahre. Die Bruthöhle kommt, die Weiden werden auf knapp Bodenhöhe abgeholzt.

An den Stuben ist noch klar zu sehen, dass die Abflussmenge von den Weiden in keinster Weise beeinflusst wurde.
Selbst bei extremen Hochwasser hingen keine Äste im Wasser und die Bäume waren gesund.
Inzwischen bin ich an die 4te Stelle verwiesen worden, Untere Naturschutzbehörde, Wasser/Bodenverband, Verwaltung Pinneberg-Abteilung Grünflächen, keiner ists gewesen und morgen darf ich dann mit dem Chef des Bauhofs Rellingen telefonieren, Kafka läßt grüßen.
Wenn ich so garnicht weiter komme, versuche ich eine Anzeige gegen unbekannt.

Dies ist leider nur ein Beispiel von vielen, das ich im Laufe der Jahre an unseren Gewässern beobachtet habe aber jetzt habe ich die Schnauze
echt voll. Selbst der letzte Betonkopf hat inzwischen mal was von Umwelt/Gewässerschutz gehört, spätestens, wenn er irgendwie damit zu tun hat. (Bauern, Wasser/Bodenverband e.t.c.). Wer da immer noch auf alles schei..t, braucht ordentlich was auf die Finger und muss sich in seinem Handeln anscheinend beobachtet fühlen, damit er sich an Regeln hält. Schade, Einsicht ist wertvoller.

Gruß, Ralf

So ist es in Deutschland, erst begradigen, bis ans Ufer bauen, dann das Hochwasser scheuen... Ich warte auf den Tag, an dem der Chiemgau überdacht wird, wegen der Hagelgefahr! Deutschland ist leider eine Vollkaskogesellschaft!

Mein Beileid

Alex

Hallo,
das kenne ich leider zu gut das jeder Ast als schweres Gewässerhindernis angesehen wird. Viele der Genehmigungen stammen noch aus den 30 Jahren wo *nicht erlaubtes Wort* Arbeitsdienst Flüsse begradig und Moore trocken gelegt hat. Zum Teil sind die vom Wasser und Bodenverband zweigeteilt: zuerst räumen die ein Gewässer zu Tode, im nächsten Monat bauen die eine Sohlgleite um ein Mühlenwehr .

P.S. die Elbe darf immer noch nach einer Genehmigung von 1936 zum Kanal ausgebaut werden, da die Welthauptstadt Germania (so sollte Berlin nach einen Sieg heissen) viel Baumaterial benötigt.

Hallo Ralf,
die Pinnau ist doch SH? Wende dich doch mal an die da offensichtlich erfolgreicheren Kollegen in NS, die den WBV an der Wümme wohl auf ihre Seite gezogen haben. Ansonsten kann ich nur sagen, wenn keine Einsicht da ist hilft nur Druck politisch und öffentlich (Presse, Funk und Fernsehen), da will keiner so blöd aussehen wie er manchmal ist.
http://www.wuemme-meerforelle.de/index.html
Geduld und Biss

Siegfried

Hallo Leute,
die Sache hat sich "aufgeklärt"...

Heute rief nochmal die Stadtverwaltung Pinneberg-Abteilung Grünflächen an
und teilte mir mit, dass man doch für die Fällarbeiten verantwortlich wäre.

Grund : Brückenbauer hätten die Fällung beantragt, da ein Pfeiler der Brücke öfter freigespült worden wäre.

Die beiden Weiden standen min. 10 Meter von der Brücke entfernt.
Auch auf Höhe der beiden Weiden ist das Ufer so gerade, als wäre es mit dem Lineal gezogen.
Die Stubben ragen nur bei Hochwasser etwas in die Wasserlinie.
An den Pfeilern sind keine Ausspülungen/frische Arbeiten erkennbar und wir hatten gerade ein mächtiges Hochwasser an der Pinnau.
Kurz : Ich bin verblüfft.

Aber mit meinem laienhaften Unglauben ein Gutachten anstrengen ?

Blöder "Trost" des Abteilungsleiters :
"Die Eisvögel sind ja durch die beiden harten Winter eh stark dezimiert, bis die sich erholt haben, sind die Weiden wieder groß."

Mein Gegenargument : Gerade nach diesen beiden Wintern wäre es doch ganz schön gewesen, wenn die verbliebenen Paare gute Brutbedingungen vorgefunden hätten.

"Ja, so könnte man das vielleicht auch sehen".

Na denn moin,moin...Gruß, Ralf

Die Arbeiten werden ja nicht ausgeführt, um Brückenbauwerke zu schützen, sondern um Arbeitsplätze in den Amtsstuben zu erhalten..... Ich fahr zum fischen gern nach Frankreich, da gibt es zwar auch Wasserkraft und Pipapo, aber die Flüsse sind nicht begradigt, nicht eingedeicht und wunderbar unaufgeräumt, chaotisch! Und, sie werden nicht mit Besatzforellen vollgeballert..... Komisch, die Franzosen überleben aber auch irgendwie!

Jeder Biber hat mehr Verstand, als unsere studierten Experten in den Wasserwirtschaftsämtern!

Schöne WE

Alex

Hallo, Alex,
bist du dir sicher?

"Jeder Bieber hat mehr Verstand, als unsere studierten Experten in den Wasserwirtschaftsämtern!

Schöne WE"

Gruß, Lutz

"Jeder Bieber hat mehr Verstand, als unsere studierten Experten in den Wasserwirtschaftsämtern!"

Zum Glück haben wir solche Experten wie dich!

Aber die können wenigstens schreiben! "Biber"

Freundliche Grüße aus einer Wasserbehörde

Neuhesse hat geschrieben:"Jeder Bieber hat mehr Verstand, als unsere studierten Experten in den Wasserwirtschaftsämtern!"

An alle Rächtsschraibecksberten,

"Biebper" - wem isset nicht schon passierd, ein kleiner, aba belanglooser Schraibfeler?

Na, wer hat sich noch nicht verdippt - wer?

Freundliche Grüsze aus einer Behördte, ähh, Unietät, nein, aus einer Wasserinztituut,

Olaf

Natürlich kann sich jeder mal verschreiben, aber Vergleiche bzw. Beleidigungen dieser Art sind auch nicht hilfreich.
Auch gibt es in den Wasserbehörden teileweise noch Mitarbeiter mit veralteten Ansichten, aber ich denke schon, dass der Großteil der Mitarbeiter die "neuen Regeln" der Wasserwirtschaft beherrscht.
Für die Unterhaltung von Gewässern 2ter und 3ter Ordnung sind im Übrigen die Gemeinden zuständig, hier gibt es noch große Wissensdefizite in Bezug auf heutige Ansichten der Gewässerunterhaltung.

Neuhesse hat geschrieben:
Auch gibt es in den Wasserbehörden teileweise noch Mitarbeiter mit veralteten Ansichten, aber ich denke schon, dass der Großteil der Mitarbeiter die "neuen Regeln" der Wasserwirtschaft beherrscht.
Für die Unterhaltung von Gewässern 2ter und 3ter Ordnung sind im Übrigen die Gemeinden zuständig, hier gibt es noch große Wissensdefizite in Bezug auf heutige Ansichten der Gewässerunterhaltung.

Hallo Sven,

genau mit diesen konkreten Argumenten hätte ich an deiner Stelle auf Alex Provokation reagiert. Vielleicht wird es für uns alle mal wieder Zeit ans Wasser zu gehen und den Schonzeitfrust abzuschütteln...........

Liebe Grüße,

Olaf

Neuhesse hat geschrieben:Natürlich kann sich jeder mal verschreiben, aber Vergleiche bzw. Beleidigungen dieser Art sind auch nicht hilfreich.
Auch gibt es in den Wasserbehörden teileweise noch Mitarbeiter mit veralteten Ansichten, aber ich denke schon, dass der Großteil der Mitarbeiter die "neuen Regeln" der Wasserwirtschaft beherrscht.
Für die Unterhaltung von Gewässern 2ter und 3ter Ordnung sind im Übrigen die Gemeinden zuständig, hier gibt es noch große Wissensdefizite in Bezug auf heutige Ansichten der Gewässerunterhaltung.

Hi, Servus!

Das mit dem Biber war schon ein dicker Hund...

Bin aber nach wie vor dieser Meinung! Der Biber fällt doch heute nur deshalb unangenehm auf, weil er nicht erkennen kann, dass die Flüsse schon völlig verpfuscht sind. Wer bitte war denn das, wenn nicht die zuständigen Behörden, die mit Ihrer "Weitsicht" und ihren in perfektem Deutsch geschriebenen Bescheiden genehmigt und geschafft haben, dass wir von Flussleichen umgeben sind, von Abwasservorflutern und Hochwassermonstern! Wie hoch wollt Ihr die Dämme noch bauen,wie lange noch die Ufer bewuchsfrei halten?

Ich sehe was das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim so treibt und denke mir meinen Teil!

Ein Rechtschreibfehler lässt sich korrigieren, was die zuständigen Behörden an den Gewässern gemacht oder genehmigt haben leider nicht mehr!

Falls jemand den Vergleich mit einem Bi(e)ber als Beleidigung aufgefasst haben sollte, ist es mit wurscht!

Schönen Sonntag noch

Alex

tja - nix gegen freundliche Unterstützung aus den Amtsstuben

wird sowieso Zeit, das sich was dreht

AlexWo hat geschrieben:So ist es in Deutschland, erst begradigen, bis ans Ufer bauen, dann das Hochwasser scheuen...

Nein, nicht nur in D.

Die Donau, mal ein schönes und interessant anzuschauendes Beispiel wie unsere Fließgewässer Stück für Stück kastriert wurden sind.

… "vom Alpenfluß zum Kanal…"

(Die Bilder bewegen sich fliesend von 1715-1991.)
http://www.entenlacke.com/das-machland/ ... 1715-1991/


LG
Christian

Gammarus roeseli hat geschrieben:

AlexWo hat geschrieben:So ist es in Deutschland, erst begradigen, bis ans Ufer bauen, dann das Hochwasser scheuen...

Nein, nicht nur in D.

Die Donau, mal ein schönes und interessant anzuschauendes Beispiel wie unsere Fließgewässer Stück für Stück kastriert wurden sind.

… "vom Alpenfluß zum Kanal…"

(Die Bilder bewegen sich fliesend von 1715-1991.)
http://www.entenlacke.com/das-machland/ ... 1715-1991/


LG
Christian

Hi Christian, dann sag ichs halt so: überall wo Deutsche leben ...... Solche Projekte in allen Ehren, leider wird es nie mehr wie es mal war. Wo unsere Wasserbauer Hand angelegt haben, gibt es immer Probleme, da regelt sich nichts mehr von selbst und muss unterhalten werden, ist den Herrn Amtmännern ja auch recht!

Gruss

Alex

Gruß

Alex