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Blank verleimen mit UHU 300 endfest

Verfasst: 19.06.2011, 20:33
von mz0211
Hallo Zusammen,

ich benutze für die Verleimung UHU 300 und habe festgestellt, dass nach dem Wickeln und einer direkt anschießenden Hitzeeinwirkung (zum Härten ca. 100 Grad) der Blank immer ungerade aus dem Ofen kommt (leichter Bogen).
Ich habe etwas ausprobiert und festgestellt, dass, wenn ich den Blank leicht antrocknen lasse und dann härte (100 Grad nach 3-4h) dies nicht passiert.
Wie macht ihr dies? Ist es unbedingt notwendig den Blank zu härten?

Freue mich auf eure Antworten
Marcus

Verfasst: 19.06.2011, 22:52
von Breiflabb
Hallo Marcus,
das Härten der Spleisse und das Verleimen sind zwei verschiedene Dinge.
Das Härten vom Bambus macht man, bevor man die Spleisse fertig hobelt. Es wird ein Aufmaß auf den Spleissen gelassen, dann werden sie gehärtet, danach werden die Spleisse auf das Sollmaß gehobelt. Ist das Fertigmaß erreicht, sollen sie möglichst schnell verleimt werden, um die Aufnahme von Feuchtigkeit auszuschließen. Sind die Reste vom Leim entfernt, soll aus dem selben Grund der erste Lackiergang gemacht werden.
Gruß Udo

Verfasst: 20.06.2011, 07:53
von piscator
Moin Markus, die Hitzeeinwirkung beim Verkleben dient nur der höheren Festigkeit von Epoxykleber (hängt also vom Klebertyp ab). Die eigentliche Hitzehärtung erfolgt bereits früher (vor dem Feinhobelnder Spleisse).
Juergen

Verfasst: 20.06.2011, 20:44
von mz0211
Hallo,

ich glaube ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Die Hitzeinwirkung nach dem Wickeln ist eine Art zum schnelleren aushärten des Klebers sowie um die Festigkeit des Klebers (bei UHU) zu erhöhen.
Meine Frage zielte auf diese Hitzeeinwirkung gegenüber einer Trocknung bei Raumtemperatur ab. Muss man dieses vornehmen?
Habt ihr Erfahrungen mit Ruten, die ausschließlich bei Raumtemperatur getrocknet wurden?
Freue mich auf eure Beiträge.

Marcus

Verfasst: 21.06.2011, 12:59
von MichaelN
servus,

hab bisher immer getempert, um eben die maximale Festigkeit zu erreichen.
Angeblich sollen Ruten, bei denen der Kleber nicht getempert wurde, etwas langsamer sein. Dies kann ich aber nur aus Erzählung wiedergeben.
Bzgl. des "Sets" nach dem Härten.....lässt sich doch einfach mit etwas Wärme wieder richten. Nur aufpassen, dass der Kleber nicht überhitzt wird. Also laaaangsaaaam.

Grüße, Michael

Verfasst: 23.06.2011, 07:40
von Harald Langer
Grüß Euch,

Ruten bei denen der Klebstoff zur Aushärtung nicht wärmebehandelt wurde, zeigen meiner Erfahrung nach in der Praxis keinen Unterschied in der Schnelligkeit. Warum auch, der UHU, ausgehärtet ein Thermoplast (Kunststoff), wird durch die Wärmebehandlung ja nicht schneller oder steifer sondern es verbinden sich dadurch lediglich mehr Härtermoleküle mit mehr Bindermolekülen als ohne Wärmebehandlung. Es erhöht sich dadurch, wie bereits mehrfach geschrieben, die Zugscherfestigkeit. Was gut ist.

Zur Verdeutlichung, dass der Klebstoff nur unwesentlich mit der Steifigkeit (Schnelligkeit) der Rute zu tun haben kann, muss man sich nur einen Kunststoff-Folie mit einer Stärke von 0,05 mm vorstellen. Was soll die maßgeblich Stützen oder aussteifen?

An den Verdrehungen oder Biegungen der Blanks nach der Wärmebehandlung trägt wahrscheinlich der Bindevorgang maßgeblichen Anteil. Dort entstehen die Spannungen die letztendlich an den Tag treten. Vielleicht ist aber auch der Weg in den Härteofen zu wenig kontrolliert.

Verfasst: 24.06.2011, 10:26
von Peter S.
.

Verfasst: 24.06.2011, 12:06
von tea stick
Hallo, Marcus!
Vielleicht löst das Dein Problem:
Ich habe bei Ray Gould (Cane Rods - Tips & Tapers, Tip No. 6) eine Spannvorrichtung entdeckt, die die Rutensektion quasi vorgespannt in den Ofen zur Leimhärtungsprozedur bringt. Damit könnten sich Set und Verdrallung umgehen lassen.
Ich werde mir wohl so ein Teil mit kleinen Bohrfuttern bauen. Hat einer von Euch so was schon mal benutzt und entsprechende Erfahrungen sammlen können?

Schönes Wochenende für alle!

LG

vom Freimut

Verfasst: 24.06.2011, 20:01
von Harald Langer
Hallo Peter,

bei den Gewichten wundert es mich nicht, dass du Verdrehungen und Krümmungen im Blank hast. Probier's mal mit max. 100 Gramm am Spitzenteil und 250 Gramm am Handteil. Wirst sehen es reicht und das Ergebnis wird besser.

Verfasst: 25.06.2011, 19:46
von Breiflabb
Hallo Freimut
die von Ray Gould mit Bohrfuttern betriebene Vorrichtung ist mir auch aufgefallen. Ich habe auch einen ersten Versuch damit hinter mir. Das Problem dabei ist, daß das Bohrfutter immer nur 3 Spleisse spannt, diese 3 werden mit riesigem Spanndruck belastet, sie verschieben sich und rutschen an den restlichen 3 Spleißen vorbei und obwohl man zugespannt hat flutscht der Blank beim Aufbau von axialem Zug aus dem Futter. Löse bitte dieses Problem und ich werde sofort tätig um mir das Teil aufzubauen.
Gruß aus Norwegen von Udo

Verfasst: 26.06.2011, 21:00
von mz0211
Hallo Zusammen,

danke für eure guten Ratschläge. Ich habe ein bischen experimentiert und herausgefunden, wenn ich den Leim ca. 4 - 6 h antrocknen lasse und dann härte, keine Sets auftreten. Des weiteren habe ich festgestellt, dass, wenn man langsam erhitzt, Sets nicht so schnell entstehen wie bei starker Hitze.
Zudem habe ich mit Gewichten nach dem verleimen experimentiert. Bei Handteilen ist dies wirklich gut, Spitzenteile verdrehen.

Als Bindfaden nehme ich Schuhmachergarn. Ich glaube dieser besteht anteilig aus Polyester. Könnte ein Versuch wert sein, diesen zu tauschen.

Ich wickele Spitzen mit 450gr und Handteile mit 550 gr.

Viele Grüße

Marcus

Verfasst: 28.06.2011, 12:48
von eod-iedd
Servus Udo!

Ich würde dein Problem folgend lösen.
Arbeite aus Rundmaterial die Rutenform wo sie
geklemmt werden soll heraus und teile dieses Rundmaterial der länge nach in 2 Teile. Diese solltest du dann ins Bohrfutter einspannen können und so
auch gleichen Druck auf die einzelnen Teile ausüben.

LG/Herbert

Verfasst: 28.06.2011, 20:23
von Breiflabb
Hallo Herbert,
danke, für Deine Mühe. Deine Idee ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Für eine zweiteilige Rute wären 4 dieser Spannadapter notwendig, sie müßten auch sehr genau passen.
Ich habe mir inzwischen auch Gedanken gemacht, ich werde versuchen, die Spannbereiche mit dünnem Kupferdraht zu umwickeln, das wird vermutlich ausreichen. Man findet solchen Draht in Spulen in der Elektroindustrie.
LG Udo

Verfasst: 28.06.2011, 22:54
von bengbengboumm
Hallo Udo,

soweit ich weiß, hatte unser Veteran Kontakte zu Ray Gould.

Fragen kostet nichts und erhält die Freundschaft.

Liebe Grüsse Rico

Verfasst: 29.06.2011, 20:09
von Breiflabb
danke, Rico das ist einen Versuch wert.
LG von Udo