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die Bünzauen ...
Verfasst: 05.05.2009, 14:40
von Michael.
Hallo,
so etwas passiert, wenn "Fachleute" wüten:
http://www.buenzauen.ch/
Gruß
Michael
Verfasst: 06.05.2009, 20:33
von Cuchulainn
Hi Michael,
Ich habe mir die Homepage angeschaut und habe ein paar Fragen.
Sind die Fischer da jetzt für oder gegen das Kleinkraftwerk?
Wo ist das Problem von unterspülten Kopfweiden?
Warum sind die gegen die Bekämpfung von Neophyten?
Wird das Gebiet erst seit den Maßnahmen für Freizeitaktivitäten genutzt?
PS: Alle Fragen sind neutral und ernst gemeint, da die Homepage bis auf ein paar Nahaufnahmen keine Informationen liefert.
Grüße
Martin
Verfasst: 07.05.2009, 09:26
von Mountain Angler
Da wird wohl wieder richtiger Lebensraum, mit "aufgeräumter" Natur, welche den Spaziergängern ein schönes Bild abgiebt , verwechselt.
Wir haben das gleiche Problem in unserem grossen Waldgebiet, nähe Zürich, wo sich die Wochenendabendteurer und Pensionäre über das liegengelassene Holz mokieren, statt sich zu freuen über die wiedergewonnenen Kleinstbiotope.
Hoffe die Vernunft siegt über die Oberflächlichkeit.
Gruss
René
Verfasst: 07.05.2009, 10:34
von Michael.
Hallo Martin,
ich gehe davon aus, dass sich in Kürze Roger Gyr hier zu Wort melden und Deine Fragen beantworten wird.
Gruß
Michael
Hallo Cuchulainn ( Martin )
Verfasst: 07.05.2009, 15:25
von Roger Gyr
Herzlichen Dank für dein Interesse. Gerne beantworte ich Deine Fragen.
1. Wir sind grundsätzlich nicht gegen das einte oder andere, jedoch sollte alles für alle stimmen. Wenn die Auenschützer im Sinn haben die Bünz auf einer Strecke von ca.5km doppelt oder dreifach so breit zu führen, ist das ein sehr starker Eingriff in die Natur. Der Bach wäre an den meisten Stellen nur noch 10-20 cm tief. Was dies für die Lebewesen insbesondere die Bachforellen bedeutet ist ja wohl klar.
2. Betreffend den unterspühlten Kopfweiden ( Unterstand für div. Fische ) ist dies wie folgt; Unterspühlte Ufer und auch Bäume sind sehr willkommen und von diesen hatte es an der Bünz etliche, wenn jedoch die Ufer abgeflacht werden, künstliche Inseln geschaffen werden, dann werden die Unterstände bei jedem Hochwasser weniger oder ganz weggespühlt. Und dies ist eine Tatsache da es schon mehrmals passiert ist. Keine Unterstände heisst keine Fische.
3. Neophyten; Wir sind nicht gegen die Vernichtung der Neophyten. Das Problem liegt darin, dass früher wo es noch richtige Ufer hatte sich die Neopyten nicht grossflächig vermehrten. Jetz wo die Samen durch die Hochwasser mitgeschwemmt werden, haben wir immer mehr von diesem Kraut. Und was macht der Auenschutz ? Sie vernichten diese und pflanzen es an einer anderen Stelle zur Kontrolle wieder an. Hallo ??
4. Was die Freizeitbenuzung betrifft ist folgendes zu sagen; Natürlich wurde das Bünztal schon früher von Wandern und Naturliebhabern besucht. Ist auch OK. so. Aber jetzt wo Flachweasserzonen, Kiesbänke, Radwege und div. Feuerstellen künstlich geschaffen wurden/werden ist vor allem an den Weekends und an den Freitagen ein sehr reges Menschenaufkommen festzustellen. Dies führt dazu, dass Abfälle liegengelassen werden ( hat ja keine Kerichtkörbe ) zerschlagene Flaschen rumliegen, div. temporäre Feuerstellen dazukommen und nicht zuletzt etliche Biker und Reiter, letztere lassen es sich natürlich nicht nehmen in der Bünz zu reiten, den Bünzabschnitt besuchen.
Versuche da mal mit der Fliege zu fischen = unmöglich und wenns geht, springt ein Hund einem vom Herrchen ins Wasser geworfenem Ast hinterher.
Auch wir als Fischer, Pächter und Gäste sind dafür, dass es für alles eine Lösung gibt, miteinander sprechen heisst das Lösungswort, aber eben, zuerst mal zu Worte kommen. Und zuletzt sei dies noch gesagt; Jedesmal wenn etwas Seitens Auenschutz umgebaut wurde, später ein Hochwasser kam, hat es beträchtlichen Schaden angerichtet. Ich sage nur: Abgerutschte Strassen und Brücken !
So Martin, ich hoffe Deine Fragen beantwortet zu haben. Gruss Roger
Verfasst: 07.05.2009, 19:36
von Cuchulainn
Hi Roger, freut mich, dass ich direkt von einem Betroffenen Antworten bekomme. Zum Thema Kopfweiden kann ich sagen, dass der Bayerische Landesfischereiverband Totholz in Gewässer einbringt, um Brutfische zu fördern. Darüber hinaus gehören abbrechende Ufer an Prallhängen nun mal zu einem natürlichen Gewässer. Das Problem mit Sohldurchbrüchen und damit gefährdeten Straßen und Brücken gabs an der Isar auch, nachdem Geschiebe durch Staustufen entnommen wurde. Perverserweise helfen da nur noch mehr Staustufen.
Um die Entwicklung von Neophyten an einem Gewässer beobachten zu können muss man sie halt auch wo stehen lassen. Das gekünstelte Entsetzen darüber, dass Kinder Neophyten bekämpfen finde ich fehl am Platz. Im Bayerischen Wald stand es zur Diskussion, ob die Bundeswehr gegen Springkraut eingesetzt werden soll.
Ich sehe hier einfach nur einen Konflikt zwischen einem naturnahen und einem fischereitechnisch interessanten Gewässer. Die Frage ist, ob und wie weit das Gewässer renaturierbar ist (Gefährdung von Brücken und Anwohnern) und natürlich, ob es gewollt wird, dass der Bach renaturiert wird. Wenn es machbar ist, verstehe ich das Entsetzen über flache Ufer und freie Kiesflächen nicht.
Aber das sollte von den Ortsansässigen entschieden werden.
Mal davon abgesehen, dass die Pflicht zur Renaturierung bei euch anscheinend gesetzlich geregelt ist.
Wir sollten uns endlich eingestehen, dass es zwischen einem fischereiwirtschaftlich ertragreichen und einem naturnahen Gewässer einen Unterschied gibt.
Mehr gibts nicht zu sagen.
Viele Grüße
Martin
Bünzauen
Verfasst: 08.05.2009, 15:24
von bünzuen
Hallo Cuchulainn
Ich möchte Dir als Pächter der Fischenz Bünz Antwort geben und ergänzen was Freund Roger Gyr bereits niederschrieb.
Erst musst Du wissen, dass die ganze Angelegenheit mit dem Auenschutz unter der Devise „Fischer braucht es nicht“ angepackt wurde. Ein Slogan, der von den Naturschützern übernommen wurde, „Jäger braucht es nicht“. Bitte halte Dir das immer vor Augen und, die Bünz war immer ganz natürlich bis naturnah.
So, zu Deinen Fragen.:
1. Kleinkraftwerke sind in der Schweiz neuerdings geschützt, sie liefern „grünen Strom“. Besagtes Kraftwerk staut das Gewässer auf einigen hundert Metern. Am Oberlauf des Werkes befinden sich noch einige Kläranlagen. Im Stau setzt setzen sich Reststoffe ab, d.h. es entsteht ein stinkender Sumpf, der regelmässig abgelassen wird und nachweislich sehr stark belastet ist. Der Stauablass ist das 1.Problem. Hinzu kommt der Wiederaufstau der mit einer Restwassermenge von ca.120l/s festgelegt ist und uns in unserem Revier grösste Probleme schafft. Normalwasserstand = ca. 1000l/s
Eine vorgeschriebene Fischtreppe existiert auch nicht, wäre eine solche vorhanden, würde das Kraftwerk zu wenig Wasser einspeisen können, also bleibt das Problem künftig bestehen. Widersprüchlich nicht wahr?
2. Kopfweiden. Es geht hier um Uferpartien die mit Kopfweiden eingesäumt waren und wo die Auenschützer mit dem Bagger das völlig intakte Ufer aufgerissen haben, damit die Bünz sich einen anderen Weg suchen kann oder sich zumindest wesentlich verbreitern kann. Das Erdreich soll bei Hochwasser weggeschwemmt werden. Die Idee der Auenschützer ist die: Grosse Kiesflächen freizulegen. (Weil das ihnen gefällt) Also keine natürliche Erosion. Es wurden sogar vom Hochwasser angeschwemmt Bäume (Totholz) aus dem Weg geräumt, wo die das Wegschwemmen des Erdreichs künftig verhindert hätten. Und uns ist es nicht erlaubt Totholz für Fischunterstände einzubringen. Erinnere Dich: Fischer braucht es nicht.
Wir sind überhaupt nicht gegen die Bekämpfung der Neophyten, wir tun es ja auch wo es möglich ist. Aber hier wurden riesige Flächen mit Herbizid behandelt und sogar nach Protesten weitergeführt (provozierend) bis über die Uferböschung hinaus in den Bach!!!!
Deine letzte Frage betr. Freizeitaktivitäten.
Das Bünztäli war ein friedliches, für Einheimische sporadisch besuchtes kleines Tal. Die Auenschützer sind nun daran, es wie gesagt „aufzuweiten“ und für viele Besucher aus der ganzen Schweiz als Attraktion zu „verkaufen“. Es sind die Auenschützer die sich hier aufspielen wollen. Verstehst Du jetzt warum diese die Fischer nicht brauchen können, sie behindern ihr Vorhaben.
Abschliessend: Hier wird ein fast natürlicher Bach vorsätzlich zerstört um der Öffentlichkeit ein Naherholungsgebiet zu schaffen. Nicht mehr und nicht weniger. Siehe auch in den „Werdegang der Bünz“- PDF, der heute in die HP aufgenommen wurde. Auch was wir bisher geboten haben unter
www.fliegenfischerzentrum-buenz.com.
Ich hoffe Dir alle Fragen beantwortet zu haben. Petri Heil Roli
Verfasst: 08.05.2009, 16:52
von Cuchulainn
Danke für die vielen weiteren Anstöße. Renaturierte Flächen sehen nun mal in den ersten Jahren nicht "schön" aus. Dämliches Wort, nicht?? Sollte aber höchstens ein Poblem sein, wenn man Golfplatzrasen gewohnt ist.
Der Vergleich "Fischer-Jäger braucht es nicht", hinkt hier einfach. Hab ich auch noch nie gehört. Liegt aber vor allem daran, dass sich der Zivilist gerade unter Fliegenfischen nix vorstellen kann.
Ich glaube, dass größte tatsächliche Problem ist das Kraftwerk; der Schwellbetrieb ist ein unhaltbarer Zustand, dass das ein Forellenbach ist, haut mich fast vom Hocker. Die Kombination mit der Kläranlage ist natürlich denkbar

mäßig.
Das Aufbrechen hoher Uferrehnen ist mittlerweile eine der erfolgreichsten Fließgewässerrenaturierungsmaßnahmen. Um daraus eine natürliche Dynamik entstehen zu lassen, braucht man aber Hochwasser und keine staustufengeplagten Wasserhöhenschwankungen. Und man muss offene Kiesflächen "in Kauf nehmen".
Was die Aktion mit dem Herbizid sollte weiß ich nicht. Vielleicht eine Trotzreaktion.
In eurer Fotogallerie sind tolle Fotos vom hohen Ufer und auch von verblockten Uferpartien, wahrscheinlich als Folge der Wasserkraftwerke. Hier von einem naturbelassenem Gewässer zu reden halte ich für eine zweifelhafte Aktion.
Ihr braucht auch nicht auf Unterstützung der Anwohner hoffen, wenn ihr die Nichtfliegenfischern aussperren wollt. Ob ihr da wirklich protestieren solltet, glaube ich nicht, da kommt sonst schnell eine ablehnende Haltung zustande. Hier über verschüttete Milch zu jammern à la "die haben aber" ist wenig hilfreich. Lieber ein paar Abfalleimer aufstellen.
Witzig finde ich, dass als Fliege GK-Nymphen empfohlen werden, die laut Fischerverordnung verboten sind.
Abschließend würde ich mit dem großen Aufschrei tatsächlich noch warten, bis man absehen kann, wie sich der Bach entwickelt. Ich würde mir wirklich überlegen, ob der Bach tatsächlich so naturnah war. Ob man vielleicht doch die nicht ganz so naturnahe Variante bevorzugt, um ein entsprechend ertragreiches Gewässer zu erhalten, ist aber eure Sache.
Viele Grüße
Martin
Verfasst: 08.05.2009, 17:02
von Cuchulainn
PS: Die ganze Aktion zeigt das zweischneidige Schwert der Kombination Fischerei und Naturschutz. Auf der einen Seite wollen Fischer die Naturschützer schlechthin sein, besser als alle "Fachidioten". Der Bayerische LFV ist immerhin eingetragener Naqturschutzverband, was auch einige Zuschüsse einbringt.
Andererseits zeigt sich hier einfach, dass Fischer nicht "für lau" für Naturschutz sind, sondern in erster Linie selbstverständlich fangen wollen.
Stichwort "Warum fischen wir eigentlich?"
Wir sollten mit beiden Forderungen nicht zu laut in der Öffentlichkeit um uns werfen.
Einerseits, damit wir nicht in die Pflicht genommen werden, tatsächlich Naturschutz zu betreiben, und andererseits um nicht die Akzeptanz unserer Mitmenschen zu verlieren, die nicht wissen, was sie als Nichtfischer verpassen.
Ich finde es schade, aber ich glaube nicht, dass es uns konstruktiv gelingt, beides unter einen Hut zu bringen.
Beste Grüße
Martin
Verfasst: 11.05.2009, 10:06
von Gammarus roeseli
Hallo zusammen,
also ich möchte niemanden Unrecht tun, daher wage ich es derzeit nicht mir hier ein Urteil zu bilden anhand von ein paar Fotos oder daran wie diese interpretiert werden!
Mit Fotos ist es auch oft so eine Sache, da besteht immer die Möglichkeit das die Fotos so geschossen werden, dass man auch wirklich nur zu sehen bekommt, was man auch sehen soll!
Wie ein jeder dann ein Foto interpretiert, liegt an der Art seiner Betrachtung und natürlich an seiner Einstellung, ganz klar ist, jeder wird sehen und erkennen was er sehen und erkennen will und dann kann man sich alles schön oder auch schlecht reden, halt einfach so wie es ein jeder gerade braucht oder eben für richtig hält.
Es wäre halt schön, wenn es die Möglichkeit gibt sich ganz unparteiisch auch die Meinung der „Auenschützer“ zu dieser Problematik anzuhören.
Naturnahe Bach und Flussabschnitte brauchen Platz, klar ist für mich, so eine frisch umwühlte Bachlandschaft wirkt auf den ein oder anderen erst einmal erschreckend, aber man muss sich auch wenn's schwerfällt erst einmal gedulden und dem Bach Zeit geben sich zu gestalten und zu entwickeln!!! Nach zwei, drei Jahren schaut der Bach und seine Landschaft wirklich ganz anders aus.
Eine Empfehlung!!!
Sollten die „Auenschützer“ tatsächlich grobe Fehler machen, dann schenkt ihnen doch das Buch
„Entwicklung naturnaher Bäche und Flüsse“ oder zeigt ihnen die vielen Fotos und Zeichnungen aus diesem Buch wie so eine Strukturverbesserung, also Renaturierung ausschauen sollte, damit es auch den Fischen gut geht!!!
(Falls Interesse besteht
http://www.wasserverlag.de/ Buch ISBN 3-939137-01-4)
Grüße Christian
P.S.: Beispiel 4 „Foto ganz unten“

Wenn diese von den Fischern dicht gestreckten Weidensetzlinge größer werden, wird ihr Wurzelwerk das Bachufer fixieren. So etwas verhindert eine seitliche Bachentwicklung , es kann sich also keine strukturreiche Uferlinie ausbilden!

(Schlecht für Fische!) So etwas hat nichts an einem Bachabschnitt, der sich naturnah entwickeln soll, zu suchen!!
(Ist also ein grober Fehler.)
Bünzauen
Verfasst: 16.05.2009, 15:10
von bünzuen
Hallo Gammarus Roeseli
Als Pächter des umschriebenen Gewässers muss ich auf eine Deiner Punkte eingehen. Die Weidenstecklinge, die wir gesetzt haben müssen das Ufer befestigen - weil - und jetzt kommt es, einige Meter daneben eine Abwasserleitung vergraben liegt.
Insgesamt soll hier auch klar zum Ausdruck kommen, dass das ganze "Bünztäli" vollgestopft mit Infrastruktur, wie Brücken, Wege, Hochspannungsmasten, 2 separate Abwasserleitungen usw. usw. ist.
Das gesamte Auenprojekt ist eine erzwungene Totgeburt.

Verfasst: 16.05.2009, 18:27
von Cuchulainn
Es geht doch nix über ein unberührtes, naturbelassenes Bächlein.

Re: Bünzauen
Verfasst: 17.05.2009, 22:21
von Gammarus roeseli
bünzuen hat geschrieben: Die Weidenstecklinge, die wir gesetzt haben müssen das Ufer befestigen - weil - und jetzt kommt es, einige Meter daneben eine Abwasserleitung vergraben liegt.
Insgesamt soll hier auch klar zum Ausdruck kommen, dass das ganze "Bünztäli" vollgestopft mit Infrastruktur, wie Brücken, Wege, Hochspannungsmasten, 2 separate Abwasserleitungen usw. usw. ist.
Das gesamte Auenprojekt ist eine erzwungene Totgeburt.

@ bünzuen
Hallo bünzuen,
wie jetzt?

„müssen das Ufer befestigen - weil - und jetzt kommt …..“
Ich denke wegen der Neophyten!
Ich habe mir mal diesen Bach aus der Vogelperspektive über „Google Earth“ etwas genauer angeschaut.
Also von Möriken bis Othmarsingen konnte ich nicht erkennen, dass das Bünztal vollgestopft ist mit Infrastruktur oder dergleichen.
Schaut für mich eher aus wie landwirtschaftlich genutzte Flächen!
Also ein gutes Stück unterhalb der Ortschaft „Othmarsingen“ und von dort aus, bachaufwärts, macht der Bach auf mich nur noch einen völlig vergewaltigten, endlos begradigten und kanalisierten Eindruck!
Ich meine, da braucht sich niemand wundern, dass bei starken Regenfällen, durch die Begradigung, das Wasser noch schneller abfließt und die Hochwasser mit den entsprechenden Schäden ausarten!
Ich glaube der Bach hat Renaturierung dringend nötig!
Grüße Christian
P.S.:In diesem
http://www.buenzaue.ch/buenzaue_album_2 ... asser.html konnte ich mir den Bach und seine Landschaft auf zahlreichen Fotos von 1999 bis nach dem Hochwasser 2007 anschauen.
Sieht man mal wieder das aus einem kleinen Bach, nach heftigen Regenfällen, auch schon mal ein reißender Fluss werden kann!
(„geschichte“ anklicken, sehr interessant!)
Verfasst: 19.05.2009, 13:06
von Rattensack
Hallo,
ich hab mich nur kurz damit befasst; habe aber den Eindruck, dass es sich um eine Renaturierungsmaßnahme handelt, die primär über den Hochwasserschutz motiviert war.
Die Fischer sind frustriert und hauen auf Auenschützer, obwohl höchstwahrscheinlich eigentlich technische Vorgaben (Hochwassersicherheit) über die Projektierung entschieden haben.
Ich find das ganze extrem grotesk und wieder mal schädlich für das Image der Fischerei. Am Ende werden wieder mal die Fischer als die Dummen da stehen, da bin ich mir sicher. Das engagement wäre besser aufgehoben gewesen, sich zu informieren und ggf. im Projekt einzubringen, und nicht jetzt darüber zu jammern.
Es macht tatsächlich den Eindruck, als wären die Fischer an einem unnatürlich tiefen Gewässer interessiert, und weniger an einem Gewässer mit optimaler natürlicher Reproduktion. Wobei natürlich die Frage besteht, wie das Gewässer im Referenzzustand vor hunderten Jahren ausgeschaut hat. In diese Richtung wird es sich mittelfristig wohl wieder entwickeln.
In Summe - ohne die Situation genau zu kennen - macht mir das ganze den Eindruck künstlicher Erregung, die dadurch zu stande kommt, dass die alten Ressentiments Fischerei-Naturschutz (wechselseitig!) zu einer selektiven Wahrnehmung führen.
Clemens
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