Fliegenfischer - Forum

Hallo,

wir bewirtschaften zwei Bäche im Pfälzerwald. Der eine ist seit diesem Jahr als Brutgewässer gesperrt (Breite ca. 1 - 2m mit sandig kiesigem Untergrund) und der andere ist eine 4-6m breiter Wiesenbach - ebenfalls mit sandig kiesigem Untergrund.

Beide Bäche sind sehr nährstoffarm und auch im Sommer unter 16°. Die BF vermehrt sich natürlich. Es gibt außer BF nur noch Mühlkoppen, ein paar Barsche (vermutlich aus Teichen abgehauen) und Aale.

Früher gab es dort Elritzen und ich überlege nun, ob es Sinn macht wieder welche zu besetzen.

Was würdet Ihr sagen? Wie sieht das ideale Gewässer für Elritzen aus. Würdet Ihr die Elritzen in den kleinen Bach setzen in dem definitiv natürliche Vermehrung der BF stattfindet?

Martin

Hi Martin,
Meines Wissens sind vor allem Querverbauung, Gewässerverschmutzung und -eutrophierung und zu hohe Raubfischbestände Schuld am Rückgang sind.
Wo kommen eigentlich die Aale her
Kommt natürlich auf den Bestand an, aber das würde ich als Problem sehen.

Martin

Hallo kaalsche,

wir haben auch reproduzierende Bachforellen in der Sinn und auch Elritzen. Sie vermehren sich werden aber nie sehr häufig. Wir haben allerdings auch Schmerlen, Bachneunaugen, Gründlinge und das ganze Weissfischprogramm.
Bei uns sind die Mühlkoppen leider recht selten. Mal schauen, wie sie sich weiterentwickeln.

Infos hier: http://www.arge-sinntal.de

Petri und tight lines

Peter

Hallo,
aus meiner "Wiederansiedlungsbiebel" steht folgendes drin: Gewässer müssen Versteckmöglichkeiten und Kiesstrecken haben. Bestände an Bachforellen und Aale möglichst niedrig.

Hallo,

ich kenne Elritzen nur aus dem sog. Unterwasserbecken der Sösetalsperre. Da sind sie seit Jahrzehnten in riesengroßen Schwärmen heimisch. Es gibt dort sehr flache Randbereiche mit steinigem Grund, da halten sie sich gerne auf. Das Wasser ist immer kalt dort, auch im Sommer, da durch einen Grundablaß der Hauptsperre (Trinkwasserschutzgebiet I = höchste Stufe) gespeist. Mehr weiß ich aber auch nicht.

Grüße
Hans

Hallo,

zunächst mal zu den Aalen - wo die her kommen wissen wir nicht. Evtl. sogar natürlicher Aufstieg - zum Rhein sind es ca. 50 km. Vielleicht hat aber ein Verein im Unterlauf welche besetzt. Es sind aber nicht sehr viele. Wir hatten im letzten Jahr drei E-Befischungen der gleichen Strecke von ca. 250 m und dabei insgesamt bei allen drei Befischungen ca. 20 Aale gefangen.

Kaltes Wasser und stellenweise Kiesgrund würde passen - an den Versteckmöglichkeiten arbeiten wir noch (Totholz, Erlen usw.). Ansonsten sehr klares Wasser, zur Hauptsache sandiger Grund und im Sommer starker Pflanzenwuchs wie in dänischen Auen.

Gruß Martin

Hallo Kaalsche,

unsere Elritzen habe wir zuerst in einem Mühlgraben gefunden. Die sind nicht so anspruchsvoll. Kaltes Wasser und Pflanzenwuchs solle eigentlich passen.
Woher willst Du denn den Besatz nehmen? Vom Züchter??

Gruß

Peter

Ja - zuerst wollte ich Fische vom Züchter kaufen. Dann habe ich noch ein bisschen herumgefragt bei mir bekannten Biologen. Der Eine sagt, dass der Besatz möglichst aus dem Gewässer oder einen ähnlichen Gewässer aus der Nähe sein soll - ja nicht vom Züchter. Der Zweite sagt vom Züchter kaufen wäre in Ordnung. Der zweitere hat mir aber auch den Hinweis gegeben, dass in unserem Bach weiter unten Elritzen vorkommen und er sei der Meinung, dass die sich von selbst wieder einstellen wenn die Bedingungen stimmen. Nur das hieße ja auch die Wanderungshindernisse müssen weg - und das für Elritzen. Außerdem seien Elritzen stark auf Verstecke angewiesen und daran arbeiten wir zur Zeit.

Jetzt hole ich noch ein paar mehr Informationen ein. Das Ergebnis der Überlegungen lasse ich Euch wissen.

Gruß Martin

Hallo Martin
du sprichst mir aus dem Herzen,
wir haben das gleiche Problem,durch die Verbauungen geht nichts mehr nach oben.
Jezt haben wir 2 Bäche gerichtet und nichts geht.
Wen das Hochwasser weg ist werde ich die Bäche noch mal gründlich
untersuchen.
Vor der Verbauung gehört das Flussstück einem anderen Verein
da kann ich nicht einfach meine Senke oder eine andere Abfischung machen.
Bin selber auch dafür das die Fische aus der Region kommen.
Manchmal geht es halt nicht schade.
Was hier fehlt ist die Bezugsquell von Regional Fischhändlern.

eddi

Tag Martin.
Wir haben Elritzen bei uns im Bach, seit wir die Bedingungen verbessert haben vermehren sie sich auch, so dass an jeder geeigneten Stelle welche zu sehen sind.
Auch ist klar zu erkennen das sich der Bestand bachaufwärts aufweitet.
Allerdings sind in diesem Bereich auch keine Querverbauungen.
Da der Bach recht nahrungsarm ist, speziell im Winter, und auch streckenweise zufriert sind die Forellen zu Saisonbeginn (1.4.) normalerweise in schlechter Kondition und erst im Mai wieder besser im Futter.
Das hat sich durch den guten Elritzenbestand definitiv verbessert, sozusagen als Winterzusatznahrung, wir sind froh das es so ist.
Fremdbesatz ist immer schwieriger als Fische aus dem gleichen oder angrenzenden Gewässern.
An Deiner Stelle würde ich mal mit den Pächtern der unteren Strecke sprechen, Elritzen lassen sich mit einfachen kleinen Reusen fangen und dann kannst Du sie problemlos im Gewässer versetzen.
So haben wir das bei uns in der Strecke gemacht, mit guten Ergebnissen.
Erst müssn aber die Bedingungen stimmen, und es geht nicht von einem Jahr zum anderen, Du brauchst etwas Geduld.

Gruß Michl

Hallo Martin,

mus mich Michl anschließen - wenn die entsprechenden Habitate für Elritzen bei euch geschaffen sind, würde ich euch empfehlen Kontakt zu nahegelegenen Pächtern oder Vereinen zu suchen (idealerweise im selben Bachlauf). So würde ich das jedenfalls machen.

Die Organisation eines kleinen Initial-Besatzes mit Elritzen an geeigneten Stellen und die Beobachtung der Fische, das wäre doch ein spannendes Projekt nicht nur für eure jugendlichen Angler!

Gruß, Olaf