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Stromauf oder Stromab fischen?

Verfasst: 28.05.2008, 23:27
von Ruessler1
Hallo,
Nachdem ich zwei FliFi Kurse bei verschiedenen Anbietern gemacht habe lernte ich bei beiden das man immer stromauf fischen soll. Dann folgten 7 traurige Tage am Bach ohne das ich auch nur einen Biss bekam oder zumindest bemerkte mit Nympfe und Trockenfliege.
Habe mich dann mit 2 erfahrenen Fliegenfischern zum fischen getroffen und die fischten beide zu meinem erstaunen Flussab .
Seit ich das ebefalls so mache kamen die bisse und ich konnte an 2 Tagen schon 6 Bafos landen leider war noch keine Maßige dabei. Jetzt zu meiner Frage wann macht es Sinn Flußauf zu fischen, ich habe da irgendwie nicht so den Kontakt zur Fliege und zur Nympfe schon gar nicht. Und die Fangerfolge sprechen auch für Flußab.
Noch ein paar Eckdaten: 5-10 m breiter Bach, fliest langsam, man darf nicht waten.
Wie fischt ihr unter welchen Bedingungen Flußab oder Flußauf :?:
freu mich auf viele Antworten,
Gruß Simon

Verfasst: 29.05.2008, 10:21
von temolo
Hallo Simon!

Ich fische nur entgegen der Flussrichtung mit der Nymphe!!! Die logik sagt mir dass die Nymphen,in fliessenden Gewaessern immer Flussab treiben und nicht stehen oder sogar flussaufschwimmen! Deshalb hast Du meines Erachtens keine Bisse von grossen,"erfahrenen" Fischen,wenn Du die nymphe haengen laest oder sogar aufwaerts ziehst.

Thomas

Verfasst: 29.05.2008, 16:23
von RalfE
Hallo,

versuch einfach Beides ... schon beim ersten Kehrwasser ist Flußab nicht gleichzeitig gegen die Strömung ;-)
Ich fange sowohl gegen als auch mit der Strömung. Die meißten Bisse habe ich jedoch, wenn ich langsam gegen die Strömung heranzupfe, immer wieder mal nen 1/2 Meter abtreiben lasse, dann bremse, so daß die Nymphe wieder aufsteigt. Es kommt auch immer darauf an, wie stark die Strömung ist. Ist diese zu stark, dann wird deine Nymphe beim Stromab fischen nur an der Oberfläche surfen.

Einfach ausprobieren, die Fische sehen das oft ganz anders als wir ;-)

Gruß
Ralf

Verfasst: 29.05.2008, 17:05
von Alpinfischer
Hallo,

Meiner Meinung nach macht es vor allem Sinn stromauf zu fischen, wenn du es mit sehr scheuen Fischen oder äusserst klarem Wasser zu tun hast. Allgemein ist die Chance vom Fisch bemerkt zu werden viel kleiner, wenn du gegen die Flissrichtung angelst.

Es gibt jedoch Situationen, in denen das Fischen stromabwärts Sinn macht.
In stark strömenden Bergbächen biete ich beispielsweise die Trocken fliege mittels Schlangenwurf od. Fallschirmwurf mit entsprechendem Vorbehalt bachabwärts an.

Mit Grüssen,
Timo

Verfasst: 30.05.2008, 12:03
von HarryR
Hallo Simon.

So wie Du den Fluß beschreibst würde ich Dir folgende Taktik vorschlagen:

Angenommen Du hast einen guten Fisch ausgemacht und Du kannst beobachten dass er ab und zu nach oben kommt oder nach rechts und links ausschert. Das bedeutet sehr oft, dass der Fisch die aufsteigenden Insektenlarven frisst. Manchmal kann man dabei auch leichte Bugwellen oder Ringe an der Wasseroberfläche sehen, in einigen Fällen springen die Forellen dabei auch spektakulär.
Nun stelle Dich "vooorsichtig" ca. 8-10 m oberhalb des Fisches ans Ufer und werfe eine Nymphe ca. 45 Grad stromauf. Lass die Nymphe ohne Zug an der Schnur abtreiben. Somit treibt sie in der Tiefe auf den Standplatz des Fisches zu. Durch das abtreiben zieht die Flugschnur nun Richtung Deines Ufers stromabwärts. Dieser Zug bewirkt das die Nymphe aufsteigt. Nun musst Du das aufsteigen der Nymphe "nur" noch an der Stelle ausführen (ungefähr) wo der Fisch steht.
Normalerweise ist dies eine sehr fängige Methode mit der ich schon viele Fische gefangen habe, sogar ohne vorher den Fisch auszumachen.

TL,

Harry

Flußauf oder Flußab ?

Verfasst: 30.05.2008, 20:39
von Ruessler1
Ok das mit der Nympfe hab ich verstanden, scheint mir aber insgesammt schwieriger als mit der Trockenfliege zu sein, werde mich also erst mal mit der Trockenfliege befassen macht mir eh mehr spaß :D .
Wie Fischt ihr mit der Trockenfliege ? Lasst ihr sie einfach mit der Strömung von euch abtreiben oder werft ihr Flußauf und lasst auf euch zu treiben und Stippt die Schnur ein :?:
Gruß Simon

bachauf

Verfasst: 30.05.2008, 23:16
von bebo
Hallo fische trocken nur bachab. Habt ihr an der Alb gefischt ?

Verfasst: 31.05.2008, 01:24
von gespliesste
Hallo Simon,

Stromab Nymphen ist am anfang einfacher und man hackt auch hin und wieder mal was (der Anschlag entfällt ja), aber bei dieser Methode sind das nach meiner Erfahrung überwiegend die unerfahrenen (kleineren) Fische. (Ausser man weiss wirklich was man tut, wie z.B. der von Harry beschriebene Leisenring Lift, aber das ist auch nicht so einfach)
Stromab mit der Trockenfliege hat zwei Nachteile: 1. die Fische sehen einen eher da man genau in Blickrichtung steht. 2. Wenn der Fisch nicht bei der ersten Drift die Fliege nimmt, wird der Fisch von dem Einholen der Schnur samt Fliege vergrämt, da dies genau über seinem Kopf/Sichtfeld stattfindet. Vorteil ist natürlich das bei der ersten Drift die Fliege vor dem Vorfach unverdächtig ins Sichtfeld des Fisches eintritt. Ich finde aber das die Nachteile deutlich überwiegen.

Nach meiner Meinung ist die optimale Position wann imer es geht - schräg stromauf für Nymphe und Trockenfliege.

Bei der Trockenfliege, schwimmt nicht die gesamte Schnur ins Sichtfeld, der Fisch sieht dich in der Regel nicht und du holst die Schnur unbemerkt ein, nachdem die Fliege am Fisch vorbei gedriftet ist. Wenn du gut Präsentieren kannst und lange Vorfächer wirklich gestreckt und sanft ablegen kannst ist auch direkt stromauf erfolgversprechend. Aber dann darfst du bei guten Fischen nicht weiter als die Länge des Vorfachs vorhalten. Ein Vorfach in Kringeln, direkt stromauf, wird bei der Trockenen schlaue Fische kaum aus der Reserve locken.

Erfolgreiches schräg stromauf, oder auch direkt stromauf Nymphen (da man in der Regel tief fischt spielt das Überwerfen mit der Schnur beim Nymphen nicht so eine grosse Rolle) nach der Dead-Drift Methode erfordert schon ein wenig Praxis und auch die entsprechende Erfahrung mit Vorfachzusammenstellung, Leinenführung, Bisserkennung und Anschlag. Ich denke das ist eher der Grund warum du zur Zeit mehr Fische stromab als stromauf fängst.

LG, Olaf

Verfasst: 02.06.2008, 23:35
von Ruessler1
Gut dann werde ich beides weiter üben, wobei ich dennoch von der Stromab Geschichte mit der Trockenfliege überzeugter bin da ich einfach auf einmal Fische gefangen habe was vorher eben nicht der Fall war.
@ Bernd ja das war die Alb.
Gruß Simon

Stromauf!!!

Verfasst: 05.06.2008, 13:05
von wolfi2de
Hallo Simon, Nymphe stromauf bringt eigentlich durchweg die groesseren Fische. Eine grosse Hilfe ist fuer einen Beginner mit einem Bissanzeiger zu fischen. Das kann ein Wollfaden am Ende der Fliegenschnur oder ein zu erwerbender vom Fachhaendler sein. Achte bitte auf jeden Fall darauf, dass dieser durch deine Rutenringe passt! Ohne dieses Teil siehst Du am Anfang keine 10 Prozent der Bisse. Die Vorfachlaenge: Mindestens 2,7m oder doppelte Wassertiefe. Wichtig, nicht getaepert sondern in einer Staerke durchgehend. Viel Erfolg
Wolfgang

Verfasst: 06.06.2008, 10:35
von HarryR
Hallo Simon.

An den Beiträgen merkst Du sicher, dass die Meinungen auseinandergehen.
Und genau das ist ja der Reiz am Fliegenfischen.

Es gibt unterschiedlichste Methoden, die von mir erklärte (kannte den Ausdruck Leisenringer Drift auch noch nicht) ist nur eine davon.

Sehr oft hängt es ja schließlich und endlich sowieso davon ab wo man gerade selbst seinen Standplatz hat bzw. ob man den vermuteten Standplatz eines Fisches nur aus einer Richtung anwerfen kann.

Gerade beim Trockenfliegenfischen kommen in einer kurzen Zeit die unterschiedlichsten Würfe vor, je nachdem wo ein Fisch steigt. Stromab ist natürlich was die Drift der Fliege betrifft für einen kurzen Moment günstig, beim abheben vergrämt man möglicherweise aber den Fisch.

Finde für Dich die einzelnen Methoden aus, das lernen und der Spaß daran sind doch das Salz in der Suppe ;-))

Harry

Verfasst: 06.06.2008, 12:55
von Heinz
Hallo,

stromauf und stromab - beides fängt- es kommt auf die Umstände an.
In GB gibt es übrigens Fischwässer, an denn n u r "dry fly upstream"
erlaubt ist.

Grüsse
Heinz

Verfasst: 10.06.2008, 19:24
von Tom Doll
Hallo Simon,

Hier war bisher nur von Trockenfliege und Nymphe die Rede und es ist auch alles richtig. Es gibt aber auch noch die klassiche Naßfliegenfischerei, welche viele Nymphenfischer unbewußt fischen.
Normalerweise wirfst du (mit einer Naßfliege) 45° stromab und läßt die Fliege unter Zug quer über den Fluß treiben. Wichtig ist die Rute im 40-45° Winkel nach oben zu halten, dann haken sich die meisten Fische selbst. Die Methode bringt nicht nur kleine Fische, sondern auch dicke Brocken, besonders, wenn Du nah ans Ufer wirfst oder nahe an Hindernissen vorbei. Die Fliege darf auch dreggen, was macht nichts. Die Methode ist auch für Anfänger leicht fischbar, bringt aber fast nur Forellen, keine Äschen und manchmal Aitel.

Gruß

Thomas

Verfasst: 14.06.2008, 23:38
von Ruessler1
Juhu
Habe heute meine erste maßige Bafo gefangen, stolze 32 cm und sie hat auf die Trockenfliege stromab gebissen :D !
Irgendwie scheit bei mir niemand stromauf zu fischen, habe heute einen mir noch unbekannten FliFi getroffen und auch er fischte stromab. Werde mich auf jeden Fall weiter mit beiden Richtungen befassen.
Nochmal Danke an alle die geantwortet haben.
Gruß Simon

Verfasst: 15.06.2008, 19:23
von Anfängerhoch3
Hi
Hab das Poblem auch gehabt, daß wenn ich Bachauf gehe ,daß ich dann kleine Forellen aufschrecke wo dann stromaufschwimmen und die Großen
mitziehen. Darum gucke ich immer erst bevor ich ins Wasser steige
bzw. wie ich mich entscheide Flußauf oder ab.
LG Michi