Fliegenfischer - Forum

Hi,

wie ich schrub , Monic ist der 2. Hersteller, der PU im Coating verarbeitet (in Europa aber kaum bekannt).

troutcontrol hat geschrieben: ↑03.08.2022, 16:03 Betonung liegt auf HERSTELLER:
Viele (wenn nicht sogar die meisten) Leinen kommen aus Wales, tragen aber andere Namen.

Den Eindruck habe ich nicht (mehr) - wenn ich mir die Testberichte der letzten 5 Jahre hier im Forum anschaue, scheinen die mittlerweile eher die kleinere Menge darzustellen - ist aber vielleicht nicht repräsentativ. Was den Gesamtmarkt betrifft, vermute ich, dass die Amerikaner vorne liegen. Interessanterweise produziert jetzt Rio für mehrere Marken. Wen es interessiert, hier ist ein ganz netter Faden aus dem brit. Forum, da sind Hersteller aufgeschlüsselt:
https://www.flyfishing.co.uk/threads/un ... es.617762/

Schussköpfe sind kein Benchmark, ich habe z.T. 25 Jahre alte Schussköpfe die noch OK sind, dort ist der Verschleiß nicht so offensichtlich.

Sepp:

Fliegenschnüre kaufen ist aber teils sehr mühsam und wird von den allermeisten Herstellern nicht besonders Kunden-freundlich, jedenfalls nicht transparent und konsequent genug, umgesetzt.

Es gibt Standard-Taper, wo man nicht so viel falsch machen kann z.B. eine DT von Cortland oder SA. Dort stimmt in der Regel auch die AFTTA-Klasse. Ewig halten die auch nicht, ein Kumpel von mir hatte deshalb seine DT's halbiert und Braided Mono als Running Line angefügt, das macht Sinn, da sich das Flugangeln in unserer Gegend eh hauptsächlich in einer Distanz < 15m abspielt.

Viele Grüße,
Torsten

Hallo Frank,

Seidenschnüre gibt es auch von Thebault und Peche a Soie um gut 150,- €. Sind damit etwa 20-30 € teurer, als die teuren Kunststoff-Schnüre.
Thebault haben sehr korrekte Gewichts-Angaben nach AFFTA, da kannst Du beruhigt jede davon nehmen und bin der Meinung, daß die genau so gut wie die Phoenix sind, ggf. aber eine längere Einfischzeit (Vorbereitungszeit) haben.
Bei Peche a Soie rate ich eher zu den DTR-Schnüren, wenn es DT-Schnüre sein sollen, die sind AFFTA 3-4 angegeben (korrekt bei mir gemessen tatsächlich zwischen 3 und 4), sowie 5-6 (korrekt bei mir gemessen 7), jeweils gefettet.

Nachteile bei Seidenschnüren:

• Sie müssen entweder "eingefischt" oder mit einem "Weichmachertool" vorbereit werden müssen, um die endgültige Geschmeidigkeit und Schwimmfähigkeit zu erreichen.
  Sie sollten nach jedem Fischen durch ein trockenes Tuch gezogen werden und über Nacht getrocknet werden, bevor sie beim Rückspulen auf die Rolle wieder eingefettet werden.
  Es gibt praktisch keine Spezial-Taper, es sind mehr oder weniger nur "Standard-Taper" in WF und DT verfügbar. Man muss dann ggf. halt zu den klassischen Tricks greifen: Kürzere Entfernungen oder Wasserwürfe eine/zwei Gewichtsklassen höher, weite Überkopfwürfe eine Gewichtsklasse niedriger. Das funktioniert erstaunlich gut.

"Einfischen" bedeutet, daß man anfangs mit einer sperrigeren Schnur fischt, die auch nur begrenzt lange schwimmt. Manche meinen, das gehöre dazu. Ich halte nichts davon, weil eine Schnur bei mir von Anfang an gut funktionieren sollte. Ich verwende deshalb ein "Weichmachertool", mit dem man die Schnur relativ schnell so vorbereiten kann, daß diese von Anfang an gut funktionieren.
Man kann die Schnur nach dem Fischen durch ein trockenes Tuch ziehen und dabei in die Badewann spulen, wo sie über Nacht trocknen kann. Oder man verwendet einen Leinentrockner, wie z. B. den hier: https://finearts-flyfishing.de/collecti ... ckner-faff. Mit dem kann man auch sehr gut Kunststoff-Schnüre reinigen und fetten. Da ich das generell mit allen meinen Schnüren (auch Kunststoff) nach dem Fischen mache, ist das für mich bei Seidenschnüren kein wirklicher Mehraufwand.

Vorteile:

• Einmal eingefischt oder vorbereitet, schwimmen Seidenschnüre gefettet richtig gut.
  Mit ihrem geringeren Durchmesser sind sie weniger Wind-anfällig.
  Lassen sich leichter vom Wasser abheben.
  Gefettet Schwimmschnur, ungefettet Intermediate-Schnur.
  Zudem sind sie, richtig gepflegt, ungleich länger haltbar, als Kunststoff-Schnüre. Womit wir wieder beim Eingangs-Thema sind.

Ich fische Seidenschnüre sowohl mit gespliessten, als auch mit Kunststoff-Ruten.

Seidenschnüre sind aus meiner Sicht zweifelsfrei echte Spitzenschnüre!

Wie immer beim Kauf einer neuen Schnur, sollte man diese zuvor auf den Ruten testen, mit denen sie gefischt werden sollen. Glaube erst mal nie, was auf Rute oder der Schnur steht! Ist wirklich interessant, welche Kombinationen aus Rute und Schnur wirklich gut funktionieren.
Diesbezüglich unterscheiden sich Seidenschnüre nicht von Kunststoff-Schnüren.

LG Sepp

Hallo Sepp,

danke Dir für die ausführliche Beschreibung!
Du hast mir damit meine Kaufentscheidung wesentlich einfacher gemacht!

TL, Frank

TorstenHtr hat geschrieben: ↑04.08.2022, 20:52 Hi,
wie ich schrub , Monic ist der 2. Hersteller, der PU im Coating verarbeitet (in Europa aber kaum bekannt).

Hatte ich nicht überlesen. Hast du mal einen link? Hab keinen Hinweis auf die Verwendung von Polyurethan gefunden.

Hallo

https://monic.com/blogs/news/manufactur ... -fly-lines

Mmhm, kann da keinen Hinweis auf PU finden.
Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja neben PU und PVC noch ein weiteres passendes Elastomer... ?!?

Hallo

Ich auch nicht, aber das hier

troutcontrol hat geschrieben: ↑03.08.2022, 12:58 Nee, es gibt nur PU oder PVC.

habe nicht ich geschrieben

Yep, it´s me!

RIO steht aber weiterhin zu PVC, Monic steht zu ... ?

Hi,

ich muss mich an der Stelle korrigieren, Monic ist noch einmal ein anderes Polymer. Hatte das Patent gefunden, schreib später etwas dazu.

Viele Grüße,
Torsten

TorstenHtr hat geschrieben: ↑04.08.2022, 20:52

troutcontrol hat geschrieben: ↑03.08.2022, 16:03 Viele (wenn nicht sogar die meisten) Leinen kommen aus Wales, tragen aber andere Namen.

Den Eindruck habe ich nicht (mehr) - wenn ich mir die Testberichte der letzten 5 Jahre hier im Forum anschaue, scheinen die mittlerweile eher die kleinere Menge darzustellen - ist aber vielleicht nicht repräsentativ.

Ich komm ja vom 2Hand-Fischen, da mag meine Wahrnehmung in der Tat etwas eingeschränkt sein !!
Dort dominiert jedenfalls relativ deutlich AIRFLO (LOOP, Guideline, LTS, Mackenzie, Vision, Hardy) gegenüber RIO (Salmologic, Zpey) und (seltener) SA.

Hi Martin,

ich hatte das gestern geprüft, weil die Angaben auf der Homepage spärlich sind. Das aktuellste Patent von Flow Tek Inc. (->Monic) ist US 8,857,147 B2 - https://patentimages.storage.googleapis ... 857147.pdf
Das Coating besteht laut dem Text aus TPC-ET (ein Copolyester https://www.dupont.de/products/hytrel.html) + PTFE + Silikon und weitere Zuschlagstoffe .

Ob solche Schnüre nun in der Praxis Vorteile bieten, ist nat. eine andere Frage; zumindestens ist die Technologie ganz interessant.

Viele Grüße,
Torsten

troutcontrol hat geschrieben: ↑05.08.2022, 17:05 Martin,

Thank you for reaching out. Instead of using PVC, we primarily use PE's (Polyethylene) and some PU's (Polyurethane).

Best Regards and Tight Lines,
Jarvis
Flow Tek, Inc.
Monic Fly Fishing

Nicht schlecht - hab noch nie nach Patenten gesucht, sehr interessant !!

Ich habe 2003 meine erste Fliegenrute gekauft. Habe die ersten 2 Jahre öfters mal gefischt und sie dann nur noch 1 - 2 mal im Jahr rausgeholt.
Ich habe mir 2020 dann mal was neues gegönnt aber diese Schnur liegt immer noch im Keller und könnte weiter benutzt werden.

Hallo derstreeck,
wenn die Schnur gut behandelt wird, d.h. nicht ständig über Stein- oder Muschelbänke oder andere scharfe Ecken oder Kanten gezogen wird, nicht lange im heißen Auto liegt und nicht lange der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, nach dem Fischen ablüften und trocknen kann und dunkel, kühl und trocken gelagert wird, ist das durchaus ohne nennenswerte Abstriche möglich.

Gruß
Harald