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Re: Kurztrip an die Bode

Verfasst: 18.04.2014, 08:46
von Harzer99
Leine-leroy hat geschrieben:Hallo zusammen,

Wir waren am Samstag zum ersten mal dieses Jahr an der Bode, und wie letztes Jahr war ich doch arg enttäuscht.
Es gab sehr viele Besatzforellen vom einer sehr schlechten Qualität. WIR Haben auch vom Regenbogenforellen bis 2,5Kg gehört und Saiblinge sollen reingekommen sein.
Das ist der Bode einfach nicht würdig. Ich freue mich mehr über eine handlange Wildforelle als über einen 35er Besatzfisch ohne Brustflossen...
Das hat dann schon Puffähnliche Verhältnisse wenn dann noch 10 Angler rumlaufen wo man fischt.

Hoffe das ändert sich bald wieder, ich bin immer gerne an die Bode gefahren, aber so schnell komme ich erstmal nicht wieder...

Tight lines
Leroy


Ohne den jährlichen Besatz von fangfähigen Fischen würde man heute nur selten Fische jenseits der 30cm fangen. Dies ist zum einen dem hohen Befischungsdruck als auch immer wieder einfallenden Kormoranattacken geschuldet, leider. :(

Gruss Harzer

Re: Kurztrip an die Bode

Verfasst: 18.04.2014, 19:08
von Leine-leroy
Hallo Harzer,

Besatzforellen sind ja ok, aber dann lieber klasse statt Masse. Anhand unserer Besatzforellen sehe ich das es möglich ist.
Und Regenbogenforellen haben meiner Meinung nach in der Bode nichts verloren.

Leroy

Re: Kurztrip an die Bode

Verfasst: 18.04.2014, 21:41
von Kai Henneberg
Nun ja, so hat jeder seine Meinung,
Recht machen kann man es eh nicht jedem,
Rainis kommen schon allein durch die Zuchtanlagen automatisch in die Bode.
Und es gibt ja auch Abschnitte, die Naturbelassen sind, für die, die den Trubel nicht mögen.

Kai

Re: Kurztrip an die Bode

Verfasst: 26.04.2014, 21:07
von trutta1
Hallo Leroy,

ich kann mich mit meiner Meinung dem Harzer und Kai nur anschließen. Die Bode ist zwar nicht mein absolutes Lieblingsgewässer, aber
ich befische sie dennoch an 10 - 20 Angeltagen im Jahr.
Regenbogenforellen kamen dort schon vor über 30 Jahren vor. Nur mit dem Unterschied, dass sie damals durch den DAV besetzt wurden um
den Mangel an Besatz-BF auszugleichen.
Sowie ich weiß wird die Bode seit Anfang der 90-er Jahre nicht mehr mit RF besetzt. Der vorhandene Bestand kommt zu 100% aus den
anliegenden Zuchtanlagen. Und solltest Du wirklich einen Saibling fangen, so ist der sicher auch aus einer Zuchtanlage entwischt.
Äschen kamen in der Bode bis 1990 auch nicht vor. Sie wurden durch massive Besatzmaßnahmen Anfang der 90-er erfolgreich eingebürgert
und vermehrten sich sogar bis der schwarze Vogel zuschlug. Noch heute fange ich dort eher eine Äsche als eine RF oder gar einen Saibling.
Allerdings gebe ich Dir Recht, dass der Zustand der Besatzforellen teilweise wirklich mangelhaft ist. Dieses wird auch Jahr für Jahr hinreichend
kritisiert. Leider wird sich sicher auch in den nächsten Jahren kaum etwas ändern, da viele Fliegenfischer und Verantwortliche im Verband halt
den Besatz fangfähiger Fische als notwendig betrachten um die Attraktivität der Bode zu erhalten. Man darf auch nicht vergessen, dass wir
Fliegenfischer für Hotels und Gasthöfe eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle sind. Ich kenne mehrere Fliegenfischer die nur dort
hinfahren um das tägliche Fanglimit auszuschöpfen. Und solange sie gut fangen kommen sie jedes Jahr wieder und so verdienen alle an den
Satzforellen.
Ich frage mich nur warum die Bode hier immer auf einen relativ kleinen Abschnitt reduziert wird. An Wochenenden oder Feiertagen wird dort
kaum ein ortskundiger Fliegenfischer seine Rute schwingen.
Die Bode bietet an anderen Abschnitten super Möglichkeiten zum Fliegenfischen. Ich kenne Strecken an den man selbst an Wochenenden völlig
allein fischen kann. Natürlich werden diese Strecken kaum oder gar nicht besetzt, aber dafür fängt man dort auch mal den einen oder anderen
Wildfisch bzw. Überständler.
Leicht kommt man dort nicht an seinen Fisch, aber für mich ist es wichtiger einen ruhigen Angeltag zu verbringen als alle 5 Minuten eine Forelle
zu drillen.

Liebe Grüße Frank

Re: Kurztrip an die Bode

Verfasst: 14.06.2014, 12:15
von drehteufel
Hallo,
ich war am Donnerstag an der Bode im Bereich Treseburg. Kurz nach 5 Uhr morgens eingetroffen, knüpfte ich eine Hasenohrnymphe ans Vorfach und begann zu fischen. Es dauerte nicht lange, bis sich die erste Bachforelle für mein Angebot interessierte und so ging es munter weiter. In manchen Gumpen fing ich bis zu 8 Fische. Schon Wahnsinn, was dort für ein Bestandsdichte existiert.
Die Größe der Bachforellen variierte zwischen 15 und 35 cm. Auffällig war der Mischbestand von Satzfischen und Wildfischen. Während die Wildfische wunderschön, sehr intensiv gefärbt und wahre Kraftpakete sind, wirken die Satzfische blass und sie weisen auch ein anderes (Beiß-)Verhalten auf. Die Satzfische sind regelrecht zutraulich und reagierten nicht auf angebotene Nymphen und Trockenfliegen, sondern nur auf aggressiv geführte Streamer in knallgelb. Auch im Drill sind sie kein Vergleich zu den Wildfischen. Die Qualität des fangfähigen Besatzes hat m.M. nach leider höchstens Mittelmaß wegen zerfressener Flossen und anderer Deformationen.
Am späten Vormittag begannen das Steigen und ich konnte mit der Compara Dun sehr viele Forellen überlisten, eine super Fischerei, teils auf Sicht.
Das Waten in der Bode ist wegen der vielen großen und nicht so großen Steine nicht ganz ungefährlich, aber die faszinierende Natur und die vielen Fische entschädigen auf jeden Fall für die Watstrapazen.
Am Donnerstag habe ich übrigens keinen weiteren Angler gesehen und hatte den Fluss für mich allein...am Ufer waren aber überall Trampelpfade zu erkennen. Angesichts des vermeintlich hohen Befischungsdrucks fand ich es schon erstaunlich, dass sich überhaupt Fische für meine Fliegen interessierten. :wink:

Gruß
Marco