Warum keine Gastfischer

Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?

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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von Werbe »

Hallo Tom
sedge111 hat geschrieben:
Warum um Alles in der Welt sollte denn ein Pächter einer Gewässerstrecke begründen müssen, warum er keine Tageskarten ausgibt??? Ein Fahrer eines geleasten PKWs muss sich ja auch nicht rechtfertigen, dass er die Wartenden an einer Bushaltestelle nicht mitnimmt!

Frohes Fest!

Tom
Ich nehme an, du meinst mich. Ich wies lediglich darauf hin, dass Detlef möglicherweise einige Begründungen aufgestoßen sind- ersuche also "gutmeinend" um Verständnis für ihn mit der Absicht, die offenbar vorhandenen Empfindlichkeiten "beiderseits" etwas "herunterzukochen" und behaupte nirgendwo, dass Pächter irgendwo, irgendetwas begründen müssten- kann Dir also auch die Frage nicht beantworten, so sie an mich gerichtet war.

Gruß
Werner
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webwood
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von webwood »

Die fliegen dann genauso 'raus, wie sie als Tageskartler keinen Erlaubnisschein mehr erhalten würden
und lieber Deltef,

was mir zu Jürgens Post noch einfällt.
Ich darf an meine Gewässer Gastfischer persönlich einladen, wenn ein Verstoß des Gastfischers geschen würde, fliege ich raus, zumindest habe ich gewaltigen Ärger und im günstigsten Falle für längere Zeit, keine Erlaubnis Gastfischer einzuladen.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
CPE

Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von CPE »

webwood hat geschrieben:
Ich stell mal 'ne Gegenfrage: "Warum doch? / Was spricht für "Tageskartennomaden"?
Servus Detlef,

Was wohl? Mir fallen ums verrecken nur wirtschaftliche Gründe ein.
Lieber Thomas,

Gerne bringe ich Dir einen weiteren Grund.

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel

Gruß, Norbert
Royal Coachman
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde!

Es gibt leider zu viele, auch junge von dieser Sorte:

FLIEGENFISCHER -- HYPE

Die Tageskarten sind zu teuer!

Ich habe das teuerste Gerät, meine sonstige Ausrüstung ist vom Feinsten!
Ich werfe damit über 30m!
Ich beherrsche jeden Trickwurf den es gibt!
Es ist ein geiles Gefühl, wenn der Backingknoten durch die Ringe rauscht!

Die Tageskarten sind viel zu teuer!

Ich leiste mir jedes Gewässer!
Ich bin nur an Fischen über 60 cm interessiert!
Der Bewirtschafter hat dafür zu sorgen, dass meinen Vorstellungen entsprechende Fische in genügender Anzahl vorkommen

Die Tageskarten sind unverschämt teuer!

Die Fische haben den ganzen Tag immerzu und überall zu beißen, denn ich habe nicht soviel Zeit!
Ich wate prinzipiell jederzeit und überall!
Ich will mit dem Auto immer bis zu den besten Stellen fahren können, das gehört für mich zur Qualität eines Gewässers!
Ich lehne Beschränkungen und Kontrollen grundsätzlich ab!

Die Tageskarten werden immer teurer!

Ich mag keine Fische, auch nicht essen, deswegen bin ich ein grundsätzlicher Verfechter von Catch und Release!
Wozu braucht es Schonzeiten, ich entnehme sowieso keine Fische!
Jeder gefangene Fisch muss bildmäßig dokumentiert werden, mehrmals und in entsprechender Pose!
Ich habe mir noch nie einen Zahn am Rutengriff ausgebissen!

Die Tageskarten sind viel zu teuer, besonders in Österreich!


Sollte ICH einmal ausnahmsweise wirklich nichts fangen:
so ist kein Fisch im Wasser,
der Bewirtschafter hat mich reingelegt,
so eine Gemeinheit,
das mache ich öffentlich!



Trotzdem geruhsame Feiertage

RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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HansAnona
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von HansAnona »

Hallo Gebhard,

warum so bitter?

Es gibt halt auch Leute wie mich, welche nicht im schönen Alpenvorland residieren und deshalb "Gastfischer" und auf Tageskarten angewiesen sind. Und - wie Du weist - gesellig, spendabel in Hinsicht auf Parachutes und froh um jede Ansprache sind. (Danke noch für den netten Nachmittag und die schöne Nymphe!)

Zu vorhergehenden Beiträgen:

Was mich hier auf die Palme bringt, ist die weiter oben stehende Bezeichnung "Tageskartennomaden". Ich hab nicht nachgesehen, wer den Begriff hier eingeführt hat, da ich mich nicht über jemand speziell ärgern will. Aber:

- Wiki sagt: Als Nomaden (altgr. νομάς nomás, „weidend“, „herumschweifend“) werden Menschen und Gesellschaften bezeichnet, die aus kulturellen, ökonomischen oder weltanschaulichen Gründen eine nicht sesshafte Lebensweise führen.

- Also erst mal eindeutig nicht negativ belegt.

- weiter mit Wiki: In übertragener Bedeutung, unter Abhebung auf das Umherziehen von Ort zu Ort, wird das Wort in jüngerer Zeit auch für sogenannte „Mietnomaden“ oder „Jobnomaden“ verwendet, letztere verstanden als Personen, die aus eigener Entscheidung keine dauerhafte berufliche Anstellung anstreben, sondern die Stellung und in Verbindung damit auch den Wohnort häufig wechseln.

- Durch Berichte in bildungsfernen Zeitungen mit 4 Buchstaben und Fernsehsendern mit 3 Buchstaben und einer Zahl wird das für sich allein stehende Wort Nomade durch den Zusatz Tageskarten- Miet- Job- negativ belegt.

Ich meine, dieser Thread ist dadurch vergiftet und der eigentlichen Fragestellung nicht mehr angemessen. Lasst uns dieses Wort im Forum nicht mehr benutzen. Gerade in einer Zeit, da wir an ein Ereignis zurückdenken, welches ohne Nomaden (Hirten) ganz anders verlaufen wäre.

Frohe Weihnacht, Alf
Don't mind your make-up, you'd better make your mind up --- Frank Zappa, Philosoph und Komponist

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henkiboy
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von henkiboy »

Hallo Jürgen,
Aber Du wirst mir doch zugestehen, dass ich nicht immer sofort in der Lage bin, bei einem Gast, der sich nach einer Tageskarte an unseren Gewässern erkundigt, einschätzen zu können, in welche Kategorie von Fischern er einzuordnen ist.
Natürlich räume ich dir das ein! Das betrifft aber eben auch Aspiranten für die Pachtgemeinschaft bzw. die Vereinsmitgliedschaft. Denen folgst Du aber auch nicht auf Schritt und Tritt - weißt also nicht wie sie sich benehmen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen / in Sicherheit wiegen.
Und wenn ich mir da z.B. bei Dir aufgrund meines ersten Eindrucks nicht sicher wäre, dann habe ich wohl das Recht, Dir mitteilen zu dürfen, dass wir leider keine Tageskarten an Gäste ausgeben.
Damit hätte ich ein Problem. Zumidest würde ich soviel Ehrlichkeit vorraussetzen das Du klipp und klar sagst: An dich geben wir keine Gastkarte aus. Das wäre ja dein gutes Recht und weitaus besser als hinterher zu erfahren das Du an andere doch Gastkarten ausgibst und mir gegenüber geäußert hast: "Wir geben generell keine Gastkarten aus."
Natürlich gibt es weitere sinnvolle Gründe Gastkarten auszustellen, außer dem rein wirtschaftlichen Aspekt:
1.) Mögliche Interessenten für die Pachtgemeinschaft / die Vereinsmitgliedschaft können ein Probefischen durchführen
2.) Jedem von uns wird die Möglichkeit eröffnet auch abseits der heimischen Gefilden der Passion nachzugehen
3.) Eine gewisse Abwechslung bezüglich der zu befischenden Gewässer bleibt gewahrt.
4.) Der Kreis der Leute (Gleichgesinnte), denen man am Wasser begegnet vergrößert sich überregional und manchmal entstehen dadurch auch dauerhafte Freundschaften oder Kumpaneien.

Ich stelle mir mal grad vor das ich beruflich für mehrer Wochen, meinetwegen aufgrund einer Montagetätigkeit, in den Schwarzwald müsste - lauter tolle Gewässer und .... no way für eine Gastkarte. Man reibt mir das edelste und leckerste Menü unter die Nase und bemerkt: "Das hättest Du haben können, aber Du bist ja leider nur ein ungern gesehener Gast."

Mein Gott....jeder Pächter soll das doch meinetwegen so halten wie er will! Eine vorurteilsbehaftete "Ausgrenzung" halte ich dennoch für sehr fragwürdig. In einem (nicht mehr existenten) Forum habe ich mal dem Betreiber mal aufgrund der K-Debatte vorgerechnet wieviel Fraßschaden der Kormoran dort verursacht und wieviel Entnahme durch Gastkartenfischer am selben Abschnitt realistisch vorgenommen werden kann / wird. Gottlob kannte / kenn ich die relativ genauen Zahlen. Die größere Gefahr für die Fischfauna ging jedenfalls deutlich vom Kormoran aus - und der entrichtet natürlich keine Gebühr.
Gehen wir doch mal von einem sehr günstigen Tageskartenpreis aus: 15 € und Entnahmelimit 3 Forellen (die Äschen sind ja bekanntlich schonungswürdig). Dann entnimmt man im Schnitt 1 kg Fisch. Der kostet....na sagen wir mal 7 €. Die Hälfte des Erlöses (abzüglich der Mehrwertssteuer für die ganz Genauen) steht also für Pacht, Hege und Pflege zur Verfügung - ist das denn wirklich solch eine schlechte Option?
Niemand verlangt eine "grenzenlose" Öffnung. Deckelungen etc. sind ja stets auch eine Option. Aber nicht nur der Pächter würde vom Gastfischer profitieren......auch Gastronomie und Hotelgewerbe, sowie der Getacklehändler generieren unter Umständen zusätzlichen Umsatz.
Also ich sehe nun wirklich keinen Grund dafür im angemessenen RahmenTageskartenangler bzw. Gastkartenangler nicht zu tollerieren.

@webwood:
Ich darf an meine Gewässer Gastfischer persönlich einladen, wenn ein Verstoß des Gastfischers geschen würde, fliege ich raus, zumindest habe ich gewaltigen Ärger und im günstigsten Falle für längere Zeit, keine Erlaubnis Gastfischer einzuladen.
Ich gehe aber doch davon aus das Du eine entsprechende "Vorauswahl" triffst und die Wahrscheinlichkeit eines Verstoßes, der für dich mit Folgen behaftet wäre, relativ gering ist.....oder?

Gruss
Detlef
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen !
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von henkiboy »

Hallo Gebhard,
Die Tageskarten sind viel zu teuer, besonders in Österreich!

Sollte ICH einmal ausnahmsweise wirklich nichts fangen:
so ist kein Fisch im Wasser,
der Bewirtschafter hat mich reingelegt,
so eine Gemeinheit,
das mache ich öffentlich!
Tja......ICH fahre gerne nach Österreich - aber warum? Weil ich dort ganz andere Gewässer vorfinde, wie ich es vom Niederrhein gewohnt bin. Weil ich dort ein absolut traumhaftes Ambiente vorfinde (Berge, klare Gebirgsflüsse), weil die Menschen dort nett und gastfreundlich sind etc., aber sicher nicht weil ich teils überzogene Kartenpreise bezahlen muss, um festzustellen, daß die (zweifellos vorhandenen) Fische dort genauso ticken wie hier!
Dennoch ich fühle mich dort wohl und wenn ich nichts (nennenswerte) fange, dann liegt es an meinem Unvermögen, den äußeren Umständen oder am persönlichen Pech - und das mache ich doch nicht wirklich öffentlich! :wink: :mrgreen:

Gruss
Detlef
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von Werbe »

Hallo Alf,
HansAnona hat geschrieben:
Was mich hier auf die Palme bringt, ist die weiter oben stehende Bezeichnung "Tageskartennomaden". Ich hab nicht nachgesehen, wer den Begriff hier eingeführt hat, da ich mich nicht über jemand speziell ärgern will. Aber:
ich war es (mea culpa) der den Begriff nicht eingeführt, sondern zitiert hat, weil er mir in einem anderen (geschlossenen Forum) genau so aufstieß, wie Dir hier.
Ich bin aber der Meinung, dass das Problem in der Sache hier von beiden Seiten zu einer Größe aufgeblasen wird, die es in der Realität nicht hat. Deshalb sollte man es herunterkochen.
Anmerkung: Ich habe vor einigen Jahren mit über 150 Gewässerpächtern/Streckeninhabern persönlich und telefonisch die Ausgabepraxis (und die Gründe dafür)
an ihren Gewässern erörtert.

Gruß
Werner
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

als langjähriger Fliegenfischer, Im Lauf der Zeit Mitglied in vielen Vereinen, sowohl in Norddeutschland als auch in Bayern und Gastfischer an ungezählten Gewässern, kann ich aus meinen vielen Beobachtungen nur folgendes Resumee ziehen:

Die schwärzesten Schafe waren fast immer Vereinsmitglieder und meistens getreu dem Sprichwort "je öller, je döller".

Der Jahresbeitrag muß wieder reinkommen, man kennt das Gewässer, man weiß, wann besetzt wird, und einem langjährigen Mitglied tut eh niemand was - so oder so ähnlich war meist die Denkweise.

Als Gastangler im Urlaub habe ich meistens ohnehin kaum die Möglichkeit, mal einen Fisch zuzubereiten, und die mangelnde Gewässerkenntnis macht es darüber hinaus noch schwer, wirklich viel zu fangen.

In den Vereinen selbst herrscht meistens ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl, man schei...t sich nicht gegenseitig an und drückt öfters ein Auge zu. Also sind die Gastangler die Buhmänner.

Unter den Fliegenfischern kenne ich nur sehr wenige Gastangler, die großen Wert auf eine üppige Entnahme legen. Oft sind es Urlauber, die die Fische gar nicht großartig verwerten können. Vereinsangler, die im großen Stil Forellen räuchern und verkaufen, kenne ich aber eine ganze Menge... :doubt:

Ich glaube, dass sich viele Vereine mit diesem Gastangler-Feindbild und dem Augenzudrücken vor den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen gar nichts Gutes tun. Die meisten Vereins-Salmonidenstrecken (so weit ich sie kenne, und ich kenne wirklich viele...) sind doch in Wahrheit auch nichts anderes als Gewässer mit fangreif besetzten Forellen aus der Zucht. Da ist doch die Herausgabe eines Erlaubnisscheins unter den entsprechenden Bedingungen immer gut für den Verein - Entnahme zwei Fische (zu 90% Besatzfische), Kosten für die Besatzfische maximal 8,- €, Tageskartenpreis 15,- €. Mit den Gewinnen könnte man dann in der Zukunft sogar mal über eine ökologischere Bewirtschaftung des Gewässers nachdenken... :wink:


Viele Grüße!


Achim
Früher war mehr Lametta!
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von henkiboy »

Hallo Achim,
You made my day!!!!!! Ich sehe es sehr ähnlich!!!!

frohes Fest und guten Rutsch
Detlef
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !

Der Beitrag war nicht unbedingt als Anklage oder Vorwurf gedacht, sondern einfach einmal wieder etwas Satirisches mit wahrem Hintergund.

Satirisches muß überzeichnet sein, sonst ist es nur langweilig und das wollen wir doch nicht, oder?

Nehmt den Beitrag nicht bierernst, sondern überlegt mal, ob Ihr nicht den ein oder anderen kennt, auf den zumindest teilweise dieser Beitrag passen könnte und lächelt dann darüber? (übrigens sehr gesund :mrgreen: )

fröhliche Weihnachten
Gebhard
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von posti »

Servus Gebhard,
danke für diesen erfrischenden Beitrag, mein Lächeln ist dir gewiss! :D
Mit herzlichem Gruß
tino

Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von tino »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin,

als langjähriger Fliegenfischer, Im Lauf der Zeit Mitglied in vielen Vereinen, sowohl in Norddeutschland als auch in Bayern und Gastfischer an ungezählten Gewässern, kann ich aus meinen vielen Beobachtungen nur folgendes Resumee ziehen:

Die schwärzesten Schafe waren fast immer Vereinsmitglieder und meistens getreu dem Sprichwort "je öller, je döller".

Der Jahresbeitrag muß wieder reinkommen, man kennt das Gewässer, man weiß, wann besetzt wird, und einem langjährigen Mitglied tut eh niemand was - so oder so ähnlich war meist die Denkweise.

Als Gastangler im Urlaub habe ich meistens ohnehin kaum die Möglichkeit, mal einen Fisch zuzubereiten, und die mangelnde Gewässerkenntnis macht es darüber hinaus noch schwer, wirklich viel zu fangen.

In den Vereinen selbst herrscht meistens ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl, man schei...t sich nicht gegenseitig an und drückt öfters ein Auge zu. Also sind die Gastangler die Buhmänner.

Unter den Fliegenfischern kenne ich nur sehr wenige Gastangler, die großen Wert auf eine üppige Entnahme legen. Oft sind es Urlauber, die die Fische gar nicht großartig verwerten können. Vereinsangler, die im großen Stil Forellen räuchern und verkaufen, kenne ich aber eine ganze Menge... :doubt:

Ich glaube, dass sich viele Vereine mit diesem Gastangler-Feindbild und dem Augenzudrücken vor den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen gar nichts Gutes tun. Die meisten Vereins-Salmonidenstrecken (so weit ich sie kenne, und ich kenne wirklich viele...) sind doch in Wahrheit auch nichts anderes als Gewässer mit fangreif besetzten Forellen aus der Zucht. Da ist doch die Herausgabe eines Erlaubnisscheins unter den entsprechenden Bedingungen immer gut für den Verein - Entnahme zwei Fische (zu 90% Besatzfische), Kosten für die Besatzfische maximal 8,- €, Tageskartenpreis 15,- €. Mit den Gewinnen könnte man dann in der Zukunft sogar mal über eine ökologischere Bewirtschaftung des Gewässers nachdenken... :wink:


Viele Grüße!


Achim
Hallo Achim,deinem Beitrag kann ich nur zustimmen.Ein schönes Weihnachtsfest für Alle .Gruss Tino
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von webwood »

Servus Achim,

was du über Vereinsmitglieder schreibst ist teilweise leider sehr wahr.
Was ich in deiner Argumentation nicht nachvollziehen kann oder falsch verstehe und daher höflich nachfrage ist:
Du schreibst:
Mit den Gewinnen könnte man dann in der Zukunft sogar mal über eine ökologischere Bewirtschaftung des Gewässers nachdenken..
Also kein Besatz und die Hege und Pflege eines autochtonen Bestandes. Wieviel Befischungsdruck verträgt wohl so ein Gewässer?
Im Grunde, so verstehe ich deinen Post zumindest, argumentierst du, Gastkarten auszugeben ist OK, bis man es sich leisten kann, keine Gastkarten mehr auszugeben.

TL

Thomas
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Re: Warum keine Gastfischer

Beitrag von henkiboy »

Hallo Thomas,
Also kein Besatz und die Hege und Pflege eines autochtonen Bestandes. Wieviel Befischungsdruck verträgt wohl so ein Gewässer?
Wir müssen da schon die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen. Natürlich gibt es auch Klein- oder Kleinstgewässer, die einfach absolut keinen Befischungsdruck durch Gastfischer vertragen. Dieser sollte natürlich nicht über den Ertrag des Gewässers hinausgehen.
Ich denke aber das Achim eher meint, das wirtschaftliche Einnahmen für eine Änderung hinsichtlich der Besatzpolitik hergenommen werden könnten - vom Attraktivitätsbesatz weg hin zu einem (invesstitions- und arbeitsintensiven) Besatz heimischer Stämme mittels Brutboxen etc. und für Hegemaßnahmen genutzt werden könnten (Verbesserung der Struktur durch Totholzeintrag, Anlegen von Laichbetten etc.).
@all: Ich stelle mir mal folgendes Modell vor: Ich pachte als Verein einen Mittelgebirgsfluss auf 6 Kilometer Länge und teile ihn in drei gleichlange Lose auf. Im ersten Jahr stelle ich für Los 1 keine Karten aus und es darf auch vom Verein keiner dran. Los 2 ist den Vereinsmitgliedern vorbehalten und für Los 3 stelle ich gedeckelt auch Gastkarten aus. Im nächsten Jahr rochiere ich: Los 1 gehört den Vereinsmitgliedern, Los 2 ist auch für Gastfischer (wiederum gedeckelt) zu erreichen und Los 3 ist Schutzzone. Im Folgejahr wird wieder weiter gewechselt. Los 1 darf auch von Gastanglern befischt werden, Los 2 ist Schutzzone und Los 3 gehört ausschließlich den Mitgliedern - wäre das nicht ein einfaches Beispiel für eine adäquate Lösung?
Ich kenne einen Fluss an dem oberhalb einer "öffentlichen" Strecke ein gutbetuchter Mensch die Pacht hat. Ich fahre nun schon dreißig Jahre regelmäßig runter, um am "öffentlichen" Stück meiner Passion nachzugehen. Am Privatstück habe ich aber in all den Jahren tatsächlich noch nie jemand fischen sehen. Ist es wirklich erstrebenswert, wenn sich an kurzen Abschnitten Hinz und Kunz die Klinke in die Hand geben (Befischungsdruck hoch) und an anderen der Befischungsdruck nahe null tendiert? Eine gleichmäßigere Verteilung wäre ja vielleicht gar nicht von Nachteil! Oder sind die Gewässer in den (nicht mehr ganz so) neuen Bundesländern kaputt gefischt? Dort sind, soweit ich weiß, die Verhältnisse anders (gewesen?) - der Großteil der Reviere für jedermann zugänglich.
Kurz und knapp gefragt - Ist es von Vor- oder von Nachteil, wenn an Flüssen von 80 oder 100 Kilometern Länge gerade mal 10% Strecke (oder sogar noch weniger) für den Gastangler zur Verfügung stehen?

Gruss
Detlef
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