Hallo Jürgen,
Aber Du wirst mir doch zugestehen, dass ich nicht immer sofort in der Lage bin, bei einem Gast, der sich nach einer Tageskarte an unseren Gewässern erkundigt, einschätzen zu können, in welche Kategorie von Fischern er einzuordnen ist.
Natürlich räume ich dir das ein! Das betrifft aber eben auch Aspiranten für die Pachtgemeinschaft bzw. die Vereinsmitgliedschaft. Denen folgst Du aber auch nicht auf Schritt und Tritt - weißt also nicht wie sie sich benehmen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen / in Sicherheit wiegen.
Und wenn ich mir da z.B. bei Dir aufgrund meines ersten Eindrucks nicht sicher wäre, dann habe ich wohl das Recht, Dir mitteilen zu dürfen, dass wir leider keine Tageskarten an Gäste ausgeben.
Damit hätte ich ein Problem. Zumidest würde ich soviel Ehrlichkeit vorraussetzen das Du klipp und klar sagst: An
dich geben wir keine Gastkarte aus. Das wäre ja dein gutes Recht und weitaus besser als hinterher zu erfahren das Du an andere doch Gastkarten ausgibst und mir gegenüber geäußert hast: "Wir geben generell keine Gastkarten aus."
Natürlich gibt es weitere sinnvolle Gründe Gastkarten auszustellen, außer dem rein wirtschaftlichen Aspekt:
1.) Mögliche Interessenten für die Pachtgemeinschaft / die Vereinsmitgliedschaft können ein Probefischen durchführen
2.) Jedem von uns wird die Möglichkeit eröffnet auch abseits der heimischen Gefilden der Passion nachzugehen
3.) Eine gewisse Abwechslung bezüglich der zu befischenden Gewässer bleibt gewahrt.
4.) Der Kreis der Leute (Gleichgesinnte), denen man am Wasser begegnet vergrößert sich überregional und manchmal entstehen dadurch auch dauerhafte Freundschaften oder Kumpaneien.
Ich stelle mir mal grad vor das ich beruflich für mehrer Wochen, meinetwegen aufgrund einer Montagetätigkeit, in den Schwarzwald müsste - lauter tolle Gewässer und .... no way für eine Gastkarte. Man reibt mir das edelste und leckerste Menü unter die Nase und bemerkt: "Das hättest Du haben können, aber Du bist ja leider nur ein ungern gesehener Gast."
Mein Gott....jeder Pächter soll das doch meinetwegen so halten wie er will! Eine vorurteilsbehaftete "Ausgrenzung" halte ich dennoch für sehr fragwürdig. In einem (nicht mehr existenten) Forum habe ich mal dem Betreiber mal aufgrund der K-Debatte vorgerechnet wieviel Fraßschaden der Kormoran dort verursacht und wieviel Entnahme durch Gastkartenfischer am selben Abschnitt realistisch vorgenommen werden kann / wird. Gottlob kannte / kenn ich die relativ genauen Zahlen. Die größere Gefahr für die Fischfauna ging jedenfalls deutlich vom Kormoran aus - und der entrichtet natürlich keine Gebühr.
Gehen wir doch mal von einem sehr günstigen Tageskartenpreis aus: 15 € und Entnahmelimit 3 Forellen (die Äschen sind ja bekanntlich schonungswürdig). Dann entnimmt man im Schnitt 1 kg Fisch. Der kostet....na sagen wir mal 7 €. Die Hälfte des Erlöses (abzüglich der Mehrwertssteuer für die ganz Genauen) steht also für Pacht, Hege und Pflege zur Verfügung - ist das denn wirklich solch eine schlechte Option?
Niemand verlangt eine "grenzenlose" Öffnung. Deckelungen etc. sind ja stets auch eine Option. Aber nicht nur der Pächter würde vom Gastfischer profitieren......auch Gastronomie und Hotelgewerbe, sowie der Getacklehändler generieren unter Umständen zusätzlichen Umsatz.
Also ich sehe nun wirklich keinen Grund dafür im
angemessenen RahmenTageskartenangler bzw. Gastkartenangler
nicht zu tollerieren.
@webwood:
Ich darf an meine Gewässer Gastfischer persönlich einladen, wenn ein Verstoß des Gastfischers geschen würde, fliege ich raus, zumindest habe ich gewaltigen Ärger und im günstigsten Falle für längere Zeit, keine Erlaubnis Gastfischer einzuladen.
Ich gehe aber doch davon aus das Du eine entsprechende "Vorauswahl" triffst und die Wahrscheinlichkeit eines Verstoßes, der für dich mit Folgen behaftet wäre, relativ gering ist.....oder?
Gruss
Detlef