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Re: Frust abbauen...
Verfasst: 09.12.2013, 21:39
von AlexWo
Frank. hat geschrieben:AlexWo hat geschrieben:Ja, schön, heut wird mit Brutboxen gearbeitet, nächstes Jahr wird dann ein anderer Vorstand gewählt, der knallt dann wieder Möpse rein!
Lieber Alex,
ein personeller Wechsel in den Vorständen von Angelvereinen kommt - soweit ich das beurteilen kann - tatsächlich oft nur alle paar Jahrzehnte zustande. Und der Grund ist sehr einfach: Das ehrenamtliche Engagement kostet immens viel Zeit, und es gibt nun einmal zu wenige Menschen, die bereit sind, diese Zeit herzuschenken. Das ist einerseits sehr schade, andererseits bedauerlicherweise auch verständlich – zumal in Angelvereinen, in denen es man in der Regel niemandem wirklich Recht machen kann und in Abstimmungen bei den absurdesten Gelegenheiten Niederlagen erleidet. Das ist ein ganz, ganz schwieriges Thema mit komplexen soziologischen Hintergründen; gerade in Angelvereinen scheinen mir die "Wutbürger" immer wieder über die "Mutbürger" zu triumphieren.
"Wut" ist auch leichter durchsetzbar als "Mut". Und die "Möpse" liegen all zu vielen Kochtopffischern schlicht näher als die "Brutboxen". Insofern kann ein Vorstand, der in einem Jahr bei der Jahreshauptversammlung erfolgreich ein Aufzuchtkonzept durchsetzt, im nächsten Jahr grauenhaft abgestraft - "Keine Fische drin!" – und zum Mopsbesatz
überredet werden.
Bei uns haben wir einen Mittelweg gefunden: Wir haben ein sehr leicht zugängliches Gewässer, in das die "Möpse" geknallt werden, aber auch einen abgelegenen, schwierig zu erreichenden Fluss, in dem es keinerlei Besatz gibt. Kompromisslösung.
Zum Eingangsbeitrag muss ich sagen, dass ich mich auch oft wirklich rabenschwarz darüber ärgern kann, was mancherorts passiert. Aber das ist auf gar keinen Fall ein Problem, das spezifisch für bestimmte Bundesländer ist.
Mal ein wirkliches Knallerbeispiel: In einem unserer absolut naturbelassenen, sagenhaft schönen Gewässer, in dem es seit Jahrzehnten keinen Besatz gibt, ist unlängst per Beschluss der Jahreshauptversammlung das Angeln mit Naturködern wieder zugelassen worden, nachdem es zuvor zehn Jahre lang verboten war.
JHV: "Da fängt man nix!"
Kannst du dir einen beliebigen Baum vorstellen, auf den ich nicht vor Wut geklettert wäre? - Nein. Kannst du nicht.
Aber was soll der Vorstand tun? Ein solcher Antrag wird satzungsgemäß eingereicht und demokratisch verabschiedet.
Hat der Vorstand daran die Schuld?
Nö.
Es liegt an uns allen, das Bewusstsein ein wenig zu schärfen. Und ich finde, dass unser Forum da eine sehr ordentliche Performance abliefert.
Dein Frank
Hallo Frank,
dann wäre mein Vorschlag ja eine riesen Entlastung für die Vorstände, sie könnten dann immer sagen: "Tut uns leid, die Fischereibehörde legt das so fest!"

Zum gesetzlichem Hegeauftrag gibt es keine Alternative, was Ihr an dem leichter zugänglichem Gewässer treibt, dient nur der Unterhaltung und hat mit ernsthafter Gewässerpflege nichts zu tun. Jedenfalls hört es sich in Deinem Beitrag für mich so an.
@Thomas: ich habe sehr gute Kontakte in Bayern und habe dort schon viele private Gewässer befischt, teils sehr gepflegte.... Ich befische selbst eine Vereinsstrecke in Oberbayern, die nichtmal in Begleitung eines Mitgliedes für Gäste zugänglich ist. Dieses für oberbayerische Verhältnisse recht intakte Wasser wird durch völlig überzogenen "Haustierbachforellenbesatz" völlig ruiniert und dass obwohl sich Bach- und Regenbogenforellen, im unteren Teil erfreulicherweise auch Äschen, sehr gut fortpflanzen. Es ist halt genau das was in vielen Vereinen passiert, des Gejammere über ausbleibende Fänge in Kombination mit der Angst abgewählt zu werden. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Vereinswelt.... Ein anderes Beispiel kann ich ebenfalls noch kurz erwähnen: Gewässer der unteren Äschen- /Barbenregion, guter Bestand an Barben, Nasen Aitel, Kleinfischen, einigen Äschen, recht gutem Huchenbestand. Mit grossem finanziellem Aufwand wurde dieses Wasser gekauft, sog. Salmonidenwasser.... , durch den hohen Kapitaleinsatz für ein Gewässer das für Forellen eigentlich kaum geeignet ist, mussten die Jahreskartenpreise so hochgeschraubt werden, dass man sie nur mit entsprechendem Forellenbesatz losbringen konnte. Nun sind wieder alle glücklich und im August, wenn die verbliebenen Forellen dann alle schwarz werden und verrecken, haben die meisten ihr Limit eh schon voll. Was solls!?
@muddler: so kleine Wildfische müssen erstmal überlistet werden! Ich glaube, dass sich Fischer, die es gewohnt sind Besatzfische zu befischen daran die Zähne ausbeissen würden.
Abschliessend muss ich natürlich sagen, dass es in D auch sehr sehr positive Beispiele, so die Arbeit in MV durch Vereine und Verbände.
Viele Grüsse
Alex
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 09.12.2013, 22:44
von Da Beppe
drollige Vorstellung, dass unsere Behörden jetzt die Gewässer herrichten sollten

Re: Frust abbauen...
Verfasst: 09.12.2013, 23:06
von Frank.
AlexWo hat geschrieben:hat mit ernsthafter Gewässerpflege nichts zu tun
… was ich auch keineswegs behauptet habe.
Dein Frank
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 09.12.2013, 23:26
von AlexWo
Hallo Frank,
noch kurz in diesem Thread, ursprünglich wollte ich auch nur deutlich machen, dass ich den Threadsteller verstehe und es mir auch so ginge!
Liebe Grüss
Alex
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 09.12.2013, 23:51
von Werbe
Hallo,
AlexWo hat geschrieben:
dann wäre mein Vorschlag ja eine riesen Entlastung für die Vorstände, sie könnten dann immer sagen: "Tut uns leid, die Fischereibehörde legt das so fest!"
ich "exzerziere" mal durch, was in diesem Fall in einem mir gut bekannten Verein geschehen würde:
1. Die Fischereibehörde legt fest: nur noch kleine Forellen des xy-Stammes dürfen im Gewässer in begrenzter Zahl besetzt werden.
2. Die Mitglieder beschweren sich, dass sie nichts "Gescheites" mehr fangen und die Austrittsquote steigt erheblich an.
3. Der Verein kann aufgrund zweitens die horrende Pachtgebühr nicht mehr bezahlen.
4. Für die verbliebenen Mitglieder steigt der Beitrag erheblich, was dann wieder zweitens befördert.
5. An einem Gewässer, welches auf seiner Flussstrecke von über 15km fast 200 Fliegenfischern die Möglichkeit zu fischen bot, sind jetzt noch 50 Fischer, die es sich leisten können, die andern gehen, weil in der Gegend ohnehin fast alles in Privathand ist, jetzt in den Forellenpuff. Die Privatgewässer sind für Otto-Normalverdiener zu teuer.
6. Die Fischereigenossenschaft schneidet die 15km-Strecke in drei 5km-Strecken und verpachtet sie jeweils- daran kann man mehr verdienen- an zahlungskräftige Privatleute.
Glücklicherweise ist es so, dass der Vorstand dieses Vereins es in einem unglaublichen "Eiertanz" schafft, sowohl den stattlichen Vorgaben einigermaßen

gerecht zu werden, als auch den Mitgliedern.
Kriegt das eine staatliche Verwaltung auch hin? Oder dürfen nur die dann noch Fliegenfischen, die ein Mindestmonatseinkommen von 5000 Euro haben?
Gruß
Werner
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 00:03
von AlexWo
Hi!
Ich bestreite nicht, dass das eine Zwickmühle ist... Aber sollte man deshalb, nur weil die Mehrheit Ihre Jahreskarte in gefangene Fische umrechnet, sich dem Druck beugen und unsere Gewässer mit Speisefischen vollknallen?
VG
Alex
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 00:18
von Werbe
Hallo,
AlexWo hat geschrieben:Hi!
........Aber sollte man deshalb, nur weil die Mehrheit Ihre Jahreskarte in gefangene Fische umrechnet, sich dem Druck beugen und unsere Gewässer mit Speisefischen vollknallen?
VG
Alex
das habe ich nirgendwo geschrieben, sondern an einem Beispiel- wie ich meine verständlich- klar gemacht, dass es des ausgefuchsten Kompromisses bedarf, der aber m.E. von staatlichen Bewirtschaftern nicht gemacht werden kann.
Gruß
Werner
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 01:57
von MuddlerMinow
@muddler: so kleine Wildfische müssen erstmal überlistet werden! Ich glaube, dass sich Fischer, die es gewohnt sind Besatzfische zu befischen daran die Zähne ausbeissen würden.
Und ich bin nun der dritte, der sich darüber bei Dir beschwert Alex: das habe ich nie behauptet.
Also nicht einfach irgendwas schreiben und unterstellen bitte.
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 02:50
von gespliesste
Hallo,
erst mal will ich sagen, dass ich den Unmut von Eric sehr gut verstehen kann und die Darstellung der Verhältnisse (wenn sie so zutreffen) als GAU für jedes Fischwasser einstufen würde. Ich würde da auch versuchen die Verhältnisse zu verändern.
MuddlerMinow hat geschrieben:
Aber zurück zum Thema: Was in Deinem kleinen Flüßchen im Wallis klappt, ist deshalb nicht gleich für die ganze Welt das richtige. Put and Take ist, zumal auf die Art wie im von Dir geschmähten Bayern betrieben, kein Verbrechen. Es ist mancherorts Notwendigkeit und Realität.
Put & Take halte ich in Deutschland weder für notwendig noch für legal und steht im krassen Wiederspruch zur "guten fachlichen Praxis". Dazu gibt es auch eine klare Rechtssprechung, die diese Praxis verbietet (Bundesverwaltungsgericht, Urteil 3 C 12.99 vom 18.01.2000). Wenn überhaupt fangfähige Fische im Gewässer besetzt werden, dann ist eine Schonzeit von 2 Monaten seit dem Einsetzen der Fische einzuhalten. Der so genannte "Attraktionsbesatz" ist in Deutschland vom Gesetzgeber weder gewollt noch zulässig. Wären die beschriebenen Zustände so zu beweisen, würde eine Strafanzeige dem wohl ein Ende bereiten. So deute ich aus dem was ich weiss, die aktuelle Rechtslage in Deutschland.
Aber auch aus meiner tiefsten Überzeugung als Angler könnte ich kotzen, wenn ich so was lese. Das hat mit Anglen nichts zu tun und wird nach meinem Empfinden auch von Nichtanglern zu recht kritisiert. Wenn wir das mal zuende denken, wo soll das hinführen?
AlexWo hat geschrieben:Ich denke, würde in Bayern der Bachforellenbesatz ausbleiben, gebe es in vielen Gewässern garkeine Bachforellen..... Laut des Fischkatasters der Landesfischereiverbandes ist die Bachforelle die weitverbreiteste Fischart Bayerns, glaubst Du das wirklich?
Stand heute ist das wohl so, da alle Elektrobefischungen ausnahmslos angemeldet, protokolliert und zentral gemeldet werden müssen. Aus den gesammelten Ergebnissen wird fortlaufend das landesweite Fischkatatster erstellt. Also das spiegelt aktuell schon wieder was in den Gewässer so rumschwimmt, woher die Fische im Einzelfall kommen ist natürlich eine ganz andere Frage.
Trotz der beständigen Klage von Anglern sind Bachfolrellen recht erfolgreich in der natürlichen Reproduktion und der Besiedlung neuer Lebensräume. Wie die meisten wissen, kämpfen die Slowenen im Zusammenhang mit der Arterhaltung der Marmorata-Forelle seit vielen Jahren darum, Bachforellen aus den Adriazuflüssen zu entfernen und das ist schwieriger als gedacht.
Will auch noch mal Anmerken, dass in Slowenien eine Mischung aus staatlicher und privater Bewirtschaftung praktiziert wird. Die national bedeutendsten Flüsse bzw. Flussabschnitte werden vom Staat bewirtschaftet, der Rest von den ansässigen Vereinen. Die Vereinsstrecken unterliegen deutlich stärker dem put&take Charakter als die staatlichen, die eine nachhaltigere Strategie verfolgen.
LG,
Olaf
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 06:22
von AlexWo
Hallo Olaf,
ich habe mich da wohl etwas falsch ausgedrückt, sorry! Ich meinte es so: "Glaubt ihr ohne Besatz wäre die Bachforelle der am weit verbreitetste Fisch in Bayern?"
Vielerorts gibt es doch nur noch deshalb Bachforellen, weil die Vereinskameraden am 1.März ausrücken wollen!
Die schwimmen dann bis in den Spätsommer zw. Barben und Nasen umher, bis sie dann endgültig schwarz werden....
Auch glaube ich, dass es durchaus erstrebenswert ist, Bestände aus heimischen Wildbeständen zu stützen, als Zentnerweise bei einem Züchter, seit nunmehr ewigen Zeiten domestizierte Forellen zu bestellen, möglichst fangfähig bis kapital... Selbst wenn mit Brutboxen gearbeitet wird, werden die Eier oft beim Fischzüchter gekauft. Mit dem Ergebnis, dass halt wieder Haustiere besetzt werden!
Anstatt die Hege eines Gewässer aufs Fische besetzen zu reduzieren, sollte man sich eher über die Verbesserung der Lebensräume Gedanken machen....
VG
Alex
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 11:05
von Hardy
webwood hat geschrieben:...Es gibt nun mal mehr Fischer als Gewässer, selbst im gewässerreichen Bayern ist das so. Soll denn die Möglichkeit zu Fischen nur eine kleinen, finanzstarken Schicht zugänglich sein. Ich finde-Nein!
Tight Lines
Thomas
moin moin,
das ist doch die Quintessenz der ganzen Diskussion.
Solange sich hier nichts tut, sprich, der Befischungsdruck von den Gewässern genommen wird, ändert sich auch nichts an den Praktiken.
Ich habe leider auch keine Rezept, wie man das vernünftig regeln könnte.
Allerdings gehe ich schon mal mit gutem Beispiel voran und fische nur noch an 2-3 Tagen im Jahr...
Groetjes
Hardy
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 11:22
von MuddlerMinow
Hardy Du hast natürlich recht, was den Befischungsdruck angeht.
Eine Möglichkeit wäre, das ganze ehrlich zu finanzieren. Dann kostete eine Tageskarte wohl um die 150€ und das ganze bei reinem catch an Release.
Wer von euch hier ist bereit und in der Lage das zu bezahlen?
Es ist so wie mit vielem anderen in unserem Leben auch. Wer sich über Fleischskandale, Kinderarbeit oder Klimaveränderung beschwert, der kann nicht gleichzeitig zu Aldi oder Mcdo rennen, T-Shirts für 3,50 tragen und mit seinem Urlaubsflieger alles hinter sich lassen (incl. CO2 Ausstoß).
Und wenn ihr hier gleich mit dem Gesetz kommt, glaubt ihr wirklich das der Staat das dann besser macht?
Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen nicht endlich lernen, wofür der Staat gut (effektiv, notwendig) ist und wo nicht.
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 12:35
von flo staeuble
Hardy hat geschrieben:
das ist doch die Quintessenz der ganzen Diskussion.
Solange sich hier nichts tut, sprich, der Befischungsdruck von den Gewässern genommen wird, ändert sich auch nichts an den Praktiken.
dem ist einfach nichts hinzuzufügen. zu viele fischer für zu wenig wasser ergibt: wasser leidet unter fischern.
nun wollen aber halt mal mehr leute fliegenfischen, als gutes wasser zur verfügung steht.
also gibt es zwei arten der (notwendigen!) Selektion.
a) preis: 170.- TK in Österreich schrecken manchen ab. das kann zum wohle des wassers sein
b) Verschwiegenheit: natürlich gibt's nach wie vor jede menge geheimtips. dass die aber nicht im fff thematisiert werden, dürfte verständlicherweise in der Natur der Sache liegen.
Dialog:
- "in Bayern gibt's nach wie vor wunderbare salmonidenbäche und -flüsse"
- "echt? wo denn? ich find im Forum nix drüber"
- "merkst was?"

grüße vom flo
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 12:52
von Werbe
Hallo,
MuddlerMinow hat geschrieben:
Es ist so wie mit vielem anderen in unserem Leben auch. Wer sich über Fleischskandale, Kinderarbeit oder Klimaveränderung beschwert, der kann nicht gleichzeitig zu Aldi oder Mcdo rennen, T-Shirts für 3,50 tragen und mit seinem Urlaubsflieger alles hinter sich lassen (incl. CO2 Ausstoß).
Stimmt und die Argumentation, man müsse Gewässer so bewirtschaften, dass sich ohne Rücksicht auf Bedürfnisse der Fischer der paradiesische Zustand eines Steinzeitgewässers in der Altsteinzeit einstellt, kommt leider allzu oft von Fliegenfischern, die aufgrund des geographisch günstigen Wohnortes in der Nähe zahlreicher "Fliegengewässer" Zugang sowohl zu "Put and Take" Strecken als auch zu naturnah bewirtschafteten Flüssen haben.
Da ich aber z.B. in einer Gegend lebe, in der fliegenfischereilich interessante und öffentlich zugängliche Gewässer so rar sind, dass sich alles, was eine Fliegenrute halten kann, zwangsläufig an den wenigen Gewässern "knubbelt", um dort Befischungsdruck auszuüben, verstehe ich durchaus die Zwangslage, in der sich die Bewirtschafter da befinden.
Umgeben von oberbayrischen oder österreichischen Fliegengewässern oder mit privatem Zugang zu Mittelgebirgsgewässern versehen, lässt sich leicht über die "reine Lehre" fischereilich absolut korrekter Gewässerbewirtschaftung, Zugangsbeschränkungen, Reduktion des Befischungsdrucks palavern.
Um den üblichen Missverständnissen vorzubeugen:
Ich habe Zugang, obwohl ich in der genannten Gegend lebe, aber zahlreiche Mitfliegenfischer eben nicht. Und ich rede
nicht dem phantasielosen Einsetzen von fangfähigen Fischen als einziger Maßnahme das Wort, sondern bevorzuge
Kompromisse, bei denen neben der "reinen Lehre" auch die Bedürfnisse der Fischer berücksichtigt werden.
Leider scheinen diese Kompromisse (in diesem Faden zumindest) nicht zu existieren, weil in der üblichen Schwarz-weiß-Manier entweder von zentnerweisem Besatz mit fangfähigen Fischen oder dem Herstellen des absolut natürlichen Gewässerzustandes die Rede ist.
Die Wirklichkeit im Lande sieht aber glücklicherweise anders aus: An den durchaus meisten Gewässern wird/wurde (laut meiner Recherche) der Weg des Kompromisses gegangen- selbst an den Gewässern von bekannten Getackleversendern.
Gruß
Werner
Re: Frust abbauen...
Verfasst: 10.12.2013, 13:19
von Frank.
Werbe hat geschrieben:Und ich rede nicht dem phantasielosen Einsetzen von fangfähigen Fischen als einziger Maßnahme das Wort, sondern bevorzuge Kompromisse, bei denen neben der "reinen Lehre" auch die Bedürfnisse der Fischer berücksichtigt werden.
Da stimme ich dir in vollem Umfang zu, lieber Werner. Um Kompromisslösungen kommen wir nicht herum; apodiktische Formulierungen von allein seligmachenden Lösungen sind nicht am Platze. Dickköpfigkeit und Rechthaberei schaden uns nur.
Dein Frank