Fliegenfischer - Forum

Hallo zusammen,

ja, auch ich muss oder darf Olaf hier Recht geben

gespliesste hat geschrieben:Ich hatte noch nie ein handelsübliche Fliegenrute in der Hand, die ich als Schrott bezeichnet hätte.

Die meisten handelsüblichen Carbonruten sind doch von ganz brauchbarer Qualität. Natürlich entwickelt jeder mit der Zeit gewisse Vorlieben für Rutenaktion und Länge, und vielleicht sogar für den ein oder anderen Produzenten, dessen Werbebotschaft genau ihn ködert . Doch letztendlich ist es doch die Kunst des Werfers, auf die es ankommt. Ein Händler hat mir einmal gesagt, dass es weltweit nur recht wenige Blankhersteller gibt, und sich die Qualität der einzelnen Ruten deshalb nicht um Welten unterscheidet. Ich persönlich denke, dass eine preislich angemessene Rute (z.B. eine Greys) nicht meilenweit hinter einer Sage oder Hardy oder GLoomis ... zurückliegt. Aberich bin KEIN Fachmann, also belehrt mich eines Besseren, wenn ich mich irre! (Ich besitze kein Modell der von mirgenannten Marken, hatte aber alle schon mal in Händen!) Natürlich wollen alle Käuferschichten umworben und bedient werden, das ist schon in Ordnung. Ich mach bei dem Spiel ja auch mit !

Also, ich denke, einem Anfänger ist sehr damit geholfen, wenn man ihm zu einer zu seinen Zielfischen und Zielgewässern passenden Rute rät. Im hier beschriebenen Fall würde ich auch eher zu einer 4/5er raten (Marke/Preis egal!!!!). Die Chance an Schrott zu geraten, ist glaube ich auch relativ gering, vor allem, wenn man sich schon etwas mit der Materie Fliegenfischen beschäftigt hat.

P.S.: Olaf, der Sexyloops-Artikel ist hochinteressant und trifft den Nagel auf den Kopf. Danke dafür!!!!

Hallo

Ich verstehe ja mittlerweile, dass ich mit meinen vorhandenen Mitteln - also einer 35€ Rute - üben soll, weil ich danach immer noch auf teurere Ruten (und #4-4/5) umsteigen kann.
Aber ich frage euch: Warum angelt ihr dann nicht beispielsweise mit der Solar Fly von B. Richi, wenn der Unterschied der Ruten nur bei Ringen, Korggriff und Spulenhalter liegt?
Spielt ihr einfach nur Seneca oder gibt es eben doch signifikante Unterschiede?

LG Tobi

Lieber Tobi,

ja, es gibt schon Unterschiede zwischen den jeweiligen Ruten.
Zwischen einem Yamaha und eine Steinway-Flügel ist auch ein Unterscheid,
doch wenn du den Flohwalzer übst, lernst du in auf eine Steinway Flügel auch nicht schneller.
Der Vergleich hinkt, ich weiß, doch werfen kann man wirklich mit jeder Rute.
Meiner Meinung nach ist eine langsame Rute zum Lernen besser geeignet,
gerade weil Anfänger chronisch meist viel zu schnell wedeln. Eine langsame Rute sagt dir dann schon eher, das da was nicht klappt.
Auserdem spielt bei der Rutenwahl einfach eine gute Portion "subjektives" Gefühl mit. Wenn du einige Jahre mit der selben Rute geworfen hast, ist dir das Teil einfach vertraut und du findest deine Rute die beste der Welt. Mit steigender Übung kannst dich andererseits schneller auf die Charkteristik einer anderen Rute einstellen und kommst auch damit klar.
Meine Allerwelts-Gerte ist ein Carbon-Stecken doch ab und an muss meine Gespliesste gefischt werden. Mehr fangen, mit dem Grasstecken, tue ich gewiss nicht, das Feeling ist indess anders. Ist nur ein "Bauch" Gefühl.
Langer Rede, kurzer Sinn, besorg dir das Buch von Mel Krieger, "Die Quintessenz des Fliegenwerfens" . Ich kenne kein anderes Buch, das dir so das "Feeling" des Fliegenwerfens vermitteln kann, wie dieses.

Fliegenwerfen erlent man durch üben und nicht durch die Gerätewahl und autodiktaisch zu lernen geht zwar, ist aber der steinigste Weg den man gehen kann, so zumindest meine Meinung.

Tight Lines

Thomas

Flymaniac hat geschrieben:Hallo zusammen,

ja, auch ich muss oder darf Olaf hier Recht geben

gespliesste hat geschrieben:Ich hatte noch nie ein handelsübliche Fliegenrute in der Hand, die ich als Schrott bezeichnet hätte.

Die meisten handelsüblichen Carbonruten sind doch von ganz brauchbarer Qualität. .........

Ein Händler hat mir einmal gesagt, dass es weltweit nur recht wenige Blankhersteller gibt, und sich die Qualität der einzelnen Ruten deshalb nicht um Welten unterscheidet. ..........

Die Chance an Schrott zu geraten, ist glaube ich auch relativ gering, vor allem, wenn man sich schon etwas mit der Materie Fliegenfischen beschäftigt hat.

Nun ja, unwerfbar, unfischbar oder völliger Schrott ist wohl kaum eine Rute aber dass aufgrund der Herkunft auch vom angeblich gleichen Mattenwickler und -Bäcker die Blanks verschiedener "In Umlauf-Bringer" sich kaum voneinander unterscheiden sollen, wage ich mal ernsthaft anzuzweifeln. Die Blanks, die ich bis jetzt aufgebaut habe, unterscheiden sich sehr wohl in Sachen Qualität und Aktion. Ein und dieselbe Produktionsstätte beinhaltet noch lange nicht gleiche Qualität und Eigenschaften bei allen Produkten. Insbesondere nicht bei Auftragsmassenfertigung in Fernost.

Und was da bei Stangenruten so alles zusammengepfuscht wird, ist teilweise schon haarsträubend und zwar völlig unabhängig vom Preis. Es ist nicht der (Auftrags-) Mattenwickler und -Bäcker, der 2. Wahl-Ruten zum Listenpreis in die Regale stellt sondern derjenige, der das unter seinem Label verhökert. Bei Auftragsproduktion en gros sollte eine ordentliche Qualitätskontrolle/Produktabnahme bei den paar Euronen Materialkosten zumindest im höherpreisigen Segment eigentlich selbstverständlich sein.

Gruß vom platten Niederrhein

Igl96 hat geschrieben:Ich verstehe ja mittlerweile, dass ich mit meinen vorhandenen Mitteln - also einer 35€ Rute - üben soll, weil ich danach immer noch auf teurere Ruten (und #4-4/5) umsteigen kann.

hi Tobi
so wie ich das verstanden habe rät man dir deine jetzige rute quasi als masstab herzunehmen.
wenn du damit im praktischen einsatz erfahrungen sammelst - das kann unbezahlbar aufschlussreich sein - dann wirst du dir bewusst wie "deine nächste" denn eigentlich etwa werden soll ... dann "lohnt" es sich erst, dich nach etwas dann konkret so und so geartet "besserem" umzusehen.


gruess
cedi

Hallo Tobi,

ein Routinier kann praktisch mit allem werfen, ein Beginner merkt den Unterschied (und eine leichtere Umsetzung) in der Aktion und Abstimmung überraschend schnell.
Richtig langsame durchgehende Aktionen sind zum Anfang schlecht.

Ich stelle dem Lernenden immer mehrere Aktionstypen zur Verfügung, die mittlere Aktion wird fast immer gewählt.

Sehr wichtig, ist die richtige Schnur zur Rute.

Ein FF- Trainer/Lehrer sollte einem ehemaligen Schüler auch weiterhin für die richtige Wahl des Gerätes beratend stets zur Verfügung stehen !

Guten Abend!

Danke für den Flügel-Vergleich, Thomas.
Das macht es echt verständlich. (Spiele seit 10 Jahren Klavier )

Nach all euren netten Vorschlägen und Anmerkungen, werde ich mir eine neue Schnur und ein Vorfach holen und wieder mit meiner alten Rute loslegen.
Vielleicht ist einfach nur die Schnur unpassend gewesen. Danke Thomas (E.) für diesen Hinweis.

Wenn ich dann in paar Jahren sicherer im Umgang bin, kann ich mir ja eine teurere kaufen

LG Tobi

Hallo Tobi,

nur mal kurz hier als Späteinsteiger in Deinem Beitrag! Also, es muss eh nichts exklusves/teures sein. Ich habe wirklich einige hochpreisige Gerten, aber was z.b. Klasse 6 angeht, fisch ich mitlerweilen am liebsten mit einer 75,00 Euro Shimano BioCraft in 9´6 Ft. .

Oftmals, so glaube ich, schliesslich erwische ich mich dabei ab und an selbst, ist der Gerätekauf nur Ersatzbefriedigung für fehlende Zeit am Wasser!

Auf jeden Fall für die Zukunft schöne, erholsame Stunden am Fischwasser!

Alex