Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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Martin 1960
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo und guten Tag wünsche ich Euch.
Frank hat geschrieben: zuvorderst sollte, denke ich, erst einmal die Einsicht in das "wie nicht" stehen.
Detlef hat geschrieben:Mal ehrlich.......glaubst Du insgeheim dass jedes, aber auch jedes Mitglied von NABU und Co. ein reiner Veganer ist? Was dort betrieben wird, ist doch nicht wirklich (zwingend) Artenschutz. Das grenzt bisweilen schon an Individuenschutz.
Wenn dann das Steak oder das Schnitzel, das Frühstücksei oder die Milch auf den Tisch kommt, wird sich wohl in den seltensten Fällen ein schlechtes Gewissen melden.
Das schliesst natürlich nicht aus, dass es dort Hardliner gibt, die auch das verpönen, Veganer sind oder nur Biolebensmittel einkaufen.
Ein "Gegen" den NABU macht keinen Sinn,
und die Funtionäre und Mitglieder des NABU sind sicherlich nicht alle nur verträumte Weltverbesserer.

Leider können wir den NABU auch nicht mit vor unseren Wagen spannen,
wenn es denn um den Schutz von Fischpopulationen geht.

Dann steht auch schnell ein dreieckiges Schild mit grüner Umrandung am Wasser,
was uns auch nicht wirklich hilft.

Die Frage ist doch die, Warum trifft die Widerkehr des Kormorans die Fischbestände so hart?

ich möchte Fjorden beipflichten
Fjorden hat geschrieben:bei allen Polarisierungen...Fakt ist, dass das "Komeranproblem" ein Mensch gemachtes ist und die Ursache in der "Ausbeutung von Ressourcen" liegt. Überfischung der Meere, Fischzuchtanlagen, Begradigung der Gewässer, etc., da können die Kormorane ebenso wenig dazu wie die Bachforellen und Äschen. Ganzheitlich denken und ein wenig mehr Selbstkritik.
Ich denke auch das einer der Hauptgründe unsere derzeitige Kulturlandschaft ist,
Ufer werden bis zur Abbruchkante "bewirtschaftet", Uferbäume gerodet.

Damit verbunden, die fehlenden Unter-, bzw. Einstände für die Fische.
Freundlicher Gruss, Martin

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
Royal Coachman
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !

Genau durch solche Debatten teilweise mit Ansichten, die einem Kabarettisten zur Ehre gereichen würden, haben wir uns in eine Ecke manöviert, aus die wir nur schwer wieder herauskommen werden.

Ein Ansatz dazu wäre, die großteils haarsträubenden Darstellungen des Landesbundes für Vogelschutz, der nicht im Stande ist, Zustände außerhalb des Wasser richtig ein zu schätzen.


Der Vogelschutzbund setzt Aktionen, die rein darauf abzielen leichtgläubigen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Beispiel hiezu:
Aktion Bauern lassen an den Feldrändern Teile brach liegen um den Bodenbrütern Möglichkeiten zur Brut zu eröffnen.

Einer der größten von vielen Flopps des Vogelschutzes, Fakt ist, daß zuerst die Rabenkrähe eingedämmt werden muß, bevor Bodenbrüter wieder Chancen auf Bruterfolg haben werden. Raben und auch Saatkrähen gehen "in Linie" über die Felder, man kann sich ausmalen, was da ncoh übrig bleibt, nämlich nichts! Genau in diesem Falle weht der Wind dem Vogelschutz schon ganz kräftig ins Gesicht, denn die Rabenkrähen vernichten ebenfalls die Singvögelbrut im Frühjahr ganz gewaltig. Ein Rückgang der Amselpopulation in Oberbayern um 40 % sowie fast in der gleichen Höhe bei den Schwalben, da die Rabenkrähen aus den offenen Schwalbennestern die Jungen einfach herausholen!! (es sind nämlich nicht die bösen, bösen Italiener!!)
An meinem Haus brüten Spatzen und ziehen bis zu 5 (!) Bruten hoch, wir müßten uns vor Spatzen nicht mehr erwehren können? Irrtum die Populationszahlen sinken seit Jahren aus demselben Grund!
Es ist einfach an der Zeit den Vogelschützern zu zeigen, daß wir, indem wir versuchen, die vom Kormoran vernichteten Barben-, Nasen und Aitel(Hasel)populationen (Kleinfischschwärme!) wieder im Ansatz herzustellen, den um 70% geschrumpften Eisvogelpopulationen ein neue Chance geben, denn die lächerliche Inseratenkampagne "werden Sie Eisvogelpate" war ebenfalls einer der großen Flops von vielen.

Es geht nicht nur darum Äschen und Bachforellen zu schützen, wir brauchen auch die Barben, Nasen und Aitel (beliebig fortsetzbare Liste) wieder, damit die Sache funktioniert.

Wir müssen darstellen, daß unsere Arbeit der Natur hilft, und daß wir eine Prüfung darüber abgelegt haben, wie die Lebenszyklen unter Wasser ablaufen und welche Verbindungen es zur Überwasserwelt gibt, von den rechtlichen Vorschriften einmal ganz abgesehen.

Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen nicht weiter sondern Flagge zeigen und unsere Projekte ins rechte Licht rücken, nämlich als wichtig für den gesamten Naturschutz. So wie die Naturschützer mit ihren Aktionen an der Wasseroberfläche aufhören, dürfen wir nicht handeln, unser Naturschutz muß weitergehen und auch den Lebensraum außerhalb des Wassers positiv beeinflusssen.

RC
Zuletzt geändert von Royal Coachman am 12.08.2012, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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henkiboy
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von henkiboy »

Hallo Christian,
Wir sagen ja nichts falsches wenn wir sagen, durch Maßnahmen bzw. Veränderungen an den Gewässern zu Stauhaltungen, Stauseen usw. hat der Bestand an K. Vorteile erlangt und ist nun unnatürlich hoch in Deutschland und die Folgen sehen wir am deutlichsten bei der Äsche.
Und genau das nimmt man uns in der öffentlichen Warnehmung wohl nicht ab, den Leuten von NABU das Gegenteil aber leider schon!
Ach übrigens.....die von dir kritisierte Passage hätte ich freilich besser formulieren, bzw. durch Ergänzungen relativieren können. Ich denke Du weißt aber dennoch wie sie gemeint war, bzw. was ich damit ausdrücken wollte.

Gruss
Detlef
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen !
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Gammarus roeseli »

henkiboy hat geschrieben: Und genau das nimmt man uns in der öffentlichen Warnehmung wohl nicht ab, den Leuten von NABU das Gegenteil aber leider schon!
Woher willst Du das denn jetzt schon wissen?
henkiboy hat geschrieben: Ach übrigens.....die von dir kritisierte Passage hätte ich freilich besser formulieren, bzw. durch Ergänzungen relativieren können. Ich denke Du weißt aber dennoch wie sie gemeint war, bzw. was ich damit ausdrücken wollte.
Nein, weiß ich nicht!

LG
Christian
Bernd Ziesche

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank.
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Frank. »

Danke herzlich, lieber Bernd: kräftiges Nicken von meiner Seite!

Wenn wir so etwas erreichen wollen (und darin sehe ich zumindest mittelfristig eine reelle Chance zur Lösung einiger Probleme), dann wäre ein "Geheimstammtisch" geradezu dramatisch kontraproduktiv. Was wir brauchen, ist eine auf Kooperation abzielende Mentalität.

Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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sedge111
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von sedge111 »

henkiboy hat geschrieben:Hallo Frank,
das was Du anführst ist natürlich der Problematik eines "offenen" Forums geschuldet. Klar......da kann und sollte man nicht alles schreiben. Oftmals reagieren wir aber nur zu emotional und schon ist der Fauxpas passiert.
Andererseits........wie belustigend muss das für die Gegnerschaft der Angelfischerei sein, wenn wir aus Rücksicht auf unser eigenes Erscheinungsbild uns immer wieder selbst zerfleischen bzw. unser eigenes Handeln in Frage stellen?
Wie gesagt........während bestimmte Organisationen an einem Strang ziehen, feinden wir uns teilweise selber an bzw. stellen unser Handeln immer wieder selbstkritisch in Frage. Am Ende knebeln wir uns, damit auch ja nichts missverstanden werden kann.
Lange Rede kurzer Sinn: Habt ihr denn schon einmal über einen virtuellen Stammtisch nachgedacht? Ist es vielleicht möglich einen Bereich aufzumachen, der nicht öffentlich ist? Wo man halt nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, aus Angst es könnte der Falsche mitlesen?
Oder ist es technisch nicht möglich bzw. scheitert an der Unkontrollierbarkeit der Mitglieder? Ist nur mal so 'ne Frage!!!

Gruss
Detlef
Erstaunlich! Da versucht Frank ein sinnvollen Lösungsansatz zu finden, um die Anglerschaft aus der desaströsen medialen Darstellung herauszubewegen. Und als erster Lösungsansatz wird ein geschlossener Forumsbereich gefordert, in welchem man dann weiterhin auf Stammtischniveau über die "schwarze Pest" herziehen kann................... ](*,)
Catch & Realize!
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Frank.
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Frank. »

Liebe Freunde,

kleiner Nachtrag zum Kormoran-Nachnamen sinensis: Hier wird die Benennungsgeschichte kurz, knapp und verständlich geschildert. - Das ist übrigens überhaupt eine sehr informative Seite.

By the way: Danke, lieber Tom!

Euer Frank
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Bernd Ziesche

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank.
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Frank. »

Erneut: Danke, lieber Bernd! Sehr konstruktiv.

Dann versuche ich es mal mit einer ersten Idee: Was wir zum Beispiel sehr gut brauchen könnten, wäre eine bundesweite (möglicherweise auch auf die angrenzenden Länder ausgedehnte) Datenbank bzw. ein Meldeformular, wie es das zum Beispiel hier bereits für Baden-Württemberg gibt. Oder gibt es so etwas vielleicht bereits?

Euer Frank
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mihe
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von mihe »

Hallo Christoph,

ich will`s jetzt wirklich nicht zur Gewohnheit werden lassen ... aber =D> =D> =D>

Hallo Martin, Bernd und Tom,

von mir dafür auch ein dreifaches =D> =D> =D>

... ich glaube, ich steck gerade mitten in einer "geistigen Metamorphose" (war vielleicht auch mal wieder dringend nötig)! :oops:
Ab und zu braucht`s halt mal einen Wachrüttler!
Das mit dem "versteckten Stammtisch" wäre wohl doch eher das (Eigen)Tor des Jahres geworden. Seh`ich jetzt genauso!

und Frank,

vielen Dank für den Link, der sollte erstmal zur Pflichtlektüre Aller hier agierenden werden! - übersichtlich und schön verständlich!

Ganz besonders gefällt mir:

Was sage ich, wenn mir ein Tierschützer vorwirft, die Fischer möchten die Kormorane ausrotten?

Streiten Sie nicht. Fragen Sie ihn, woher er das weiß. Geben Sie ruhig zu, daß es einzelne Fischer gibt, die am Stammtisch sagen, "die schwarzen Gfraster gehören weg" oder "nur ein toter Kormoran ist ein guter Kormoran". Fundamentalistische Emotionen und schrille Worte gibt's überall – auch bei den Naturschützern.

Fragen Sie anschließend, ob er auch die Meinungen und Aussagen maßgeblicher Organisationen und der führenden Fischereivertreter kennt – also etwa die Position der Landesfischereiverbände, der großen Vereine oder des ÖKF.

Die maßgeblichen Vertreter der österreichischen Fischerei haben oft genug gesagt und schriftlich dokumentiert:

Kormorane sind ein regulärer Bestandteil der österreichischen Natur. Sie haben früher an der Donau gebrütet. Die Wiederansiedlung einer Brutkolonie an geeigneten Lebensräumen (z. B. Nationalpark Donau-Auen) ist wünschenswert und würde unterstützt. Das Problem ist nicht "Der Kormoran", sondern ihre zu große Zahl.

Es wäre daher hoch an der Zeit, mit solchen polemischen Vorwürfen aufzuhören.


Damit kann nun für`s Erste schon mal wirklich jeder was anfangen (umgemünzt auf "deutsche Land" natürlich)!!!

Da sind sie doch, die ersten Steps, traurig nur, dass wir solch Banalitäten von den Ösis stibitzen müssen, das wäre doch z. B. Verbands- Vereins- oder sonstwas -Aufgabe. Aber lassen wir`s!

... ach, und Detlef - ist doch inzwischen völlig egal ob der Vogel nun heimisch oder nicht heimisch ist, ... denk einfach an den gemeinsamen Strang! :wink:

Grüße

Mihe
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webwood
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von webwood »

Lieber Frank,

an Zahlenmaterial sollt es wohl nicht mangeln.

http://www.fischereiverband-schwaben.de ... ng-2010-11

siehe Seite 5: http://www.lfvbayern.de/media/files/Kle ... imiert.pdf

Viele Grüße

Thomas
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von mihe »

Hoho, ...ein Fünkchen Hoffnung,

http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standard ... ?nn=448386

... oder hat sich da schon wieder etwas neues ergeben?
Johann Lafer: ...ich sag nur einen Satz: "wüüürzen"!
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von webwood »

und noch ein sehr interessanter Link vom Bay Landesamt für Umwelt
http://www.lfu.bayern.de/natur/vogelmon ... /index.htm

Viele Grüße

Thomas
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Frank.
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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Beitrag von Frank. »

Lieber Thomas,

ja, solche "Insellösungen" gibt es eine ganze Reihe, aber sie sind nicht wirklich hilfreich, da dadurch zum Beispiel die Wanderbewegungen der Vögel nicht nachvollziehbar sind. Bei uns in der Gegend haben die Bestände - nach meiner subjektiven Wahrnehmung - deutlich abgenommen. Aber wo sind die Vögel hin?
Auch deutschlandweite Erfassungen gibt es natürlich.
Aber für uns wäre es aus mehreren Gründen sinnvoll, ebenfalls Daten zusammenzutragen. Zum einen sind wir in der Lage, die Daten beispielsweise dadurch zu konkretisieren, dass wir die dominanten Fischgattungen an den betreffenden Gewässern kennen - dass das sehr wichtig ist, beweist ja auch die österreichische Seite, auf die ich oben verlinkt habe.
Zum anderen gibt es aber kaum eine andere Community, die sich ganzjährig und deutschlandweit an so vielen Gewässern herumtreibt, wie wir das tun. Allein schon deshalb wäre es sinnvoll, wenn unsere Verbände sich entschließen würden, ein kooperatives, seriöses Webportal zu entwickeln bzw. zu pflegen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass hier - wenn auch eher heimlich - genügend Funktionsträger mitlesen, bei denen wir vielleicht fruchtbaren Boden finden.

Jedenfalls muss der bodenlose Unfug, dass sich Interessenverbände nachgerade kriegerisch beharken, endlich beendet werden.
Denn NABU, BUND und wir ziehen doch letztlich an einem Strang! Fast alle Ziele solcher Organisationen decken sich doch mit unseren Zielen! Sehr vieles, was man dort fordert, würden wir doch ebenfalls unterschreiben! Dass in Sachen Kormoran so unversöhnliche Fronten aufgemacht worden sind, darf doch nicht darüber hinweg täuschen, wie viele Anliegen wir gemeinsam haben.
Schaut euch bitte beispielsweise mal das Positionspapier des BUND zu Wasserkraftwerken an - fabelhaft. Da klatscht doch unsere gesamte Gemeinschaft laut Beifall!

Zu einer gemeinschaftlichen Position gelangen wir ausschließlich dann, wenn wir eben zunächst unsere GEMEINSAMKEITEN anerkennen, um dann die DIFFERENZEN zu besprechen.

So und nicht anders kommt man zu Koalitionen, zu Kompromissen, mit denen alle leben können. Maximalforderungen nutzen niemand. Sie führen nämlich dazu, dass Koalitionen gar nicht erst zustande kommen.

Eine realpolitische Lösung kann - ob das einzelnen bei uns passt oder nicht - doch nur so aussehen, dass sie sowohl den Äschen als auch den Kormoranen nützt.

Jetzt mag "Ketzerei!" oder von mir aus "Jehova!" schreien, wer immer das möchte. Nur so wird es, vielleicht, funktionieren.

Euer Frank
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