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Verfasst: 04.07.2011, 23:27
von Marcus Sies
@laverda:
Das ist eine sehr interessante Frage, die ich mir auch schon öfters gestellt habe. Zunächst einmal ist das ganze sehr Material- und Personenabhängig. Das heißt, vor allem das Schnurtaper und die Wurftechnik (Linespeed, Schnellkraft) spielen hier eine wichtige Rolle. Ich habe diesbezüglich mal ein Diagramm erstellt, um das Verhältnis zwischen gehaltener Schnurlänge und effektiver Schusslänge darzustellen. Auffallend dabei war der exponentielle Anstieg bei Erreichen der Keulenlänge. Sobald sich die Keule außerhalb des Spitzenringes befindet steigt logischerweise die Schusslänge. Das geht solange weiter bis der Werfer nicht mehr im Stande ist einen sauberen Rückwurf auszuführen, danach sinkt die Schusslänge deutlich. Anhand eines solchen Diagramms lässt sich die optimale Schnurlänge ermitteln, die für den Werfer zur größten Weite führt. Ziel eines jeden Distanzwerfers ist es demnach, möglichst viel Schnur in der Luft führen zu können, und dabei einen sauberen und gestreckten Rückwurf auszuführen. Je länger eine Schlaufe ausrollt, desto mehr Schnur kann sie nachziehen.
Ich denke das die maximale Schusslänge einer handelsüblichen WF-Schnur bei etwa 9-11m liegt.
Gruß
Marcus
Verfasst: 04.07.2011, 23:38
von Bernd Ziesche
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Verfasst: 04.07.2011, 23:38
von Ulf
Bernd Ziesche hat geschrieben:http://www.youtube.com/watch?v=4Tf7px_BbDY
Minute 1:15-1:20 ist interessant zu beobachten. Noch interessanter wird's ab Minute 3:20. Extrem wird's ab Minute 5:15.
Gruß
Bernd
p.s. Und Carl ist zweifelsohne ein sehr guter Werfer! Die Kamera ist einfach nur "the machine of truth"!
Hallo Bernd,
danke für dieses Video.
Wenn ich mir das so angucke, und Carl wirklich professional ist, weiß ich dass ich den Kurs, über den ich nachgedacht habe um den "kleinen" Fehler im Rückschwung rauszubekommen doch nicht brauche. Da wirft ja der Sibirier sauberer als Carl. Es kann doch nicht angehen dass er bei sagen wir mal 15 Meter ständig das Wasser berührt. Das schaffe ja selbst ich ohne.
Ich will und kann mich mit ihm sicherlich nicht messen, aber wenn ich das so sehe ist es dann doch mehr schein als sein, und ich kann mit meinen 18 Jahren Fliegenfischen und -werfen ne menge (an)fangen.
Nochmals danke.
Verfasst: 04.07.2011, 23:53
von Bernd Ziesche
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Verfasst: 04.07.2011, 23:59
von Marcus Sies
Hi Bernd,
Nein ich werfe auch mit dem linken Fuß vorne. Ich suche mal nach ein paar Bildern...
Mit dem Wind muss ich dir natürlich Recht geben, ich bin von windstillen Bedingungen ausgegangen. Wind ist ein Faktor, der nur schwer in Diagramme eingerechnet werden kann... außerdem kommt auch jeder Werfer unterschiedlich gut/schlecht mit Wind zurecht.
Und ja ich glaube dir das man mehr als 10m schießen lassen kann, allerdings bezweifle ich die Effektivität bei solchen Schusslängen. Ist die geschossene Schnurlänge länger als die gehaltene sind gestreckte Vorfächer selten... z.b. mit einer Opti Stream oder ähnlichen Kurzkeulen lassen sich deutlich mehr als die gehaltene Schnurlänge schießen (z.B. ca.11m halten und ca. 16m schießen) allerdings erreicht man mit 15-16m gehaltener Schnurlänge eine deutlich höhere Durchschnittsweite.
Gruß
Marcus
Verfasst: 05.07.2011, 00:00
von laverda
Marcus Sies hat geschrieben:@laverda:
........
Ich denke das die maximale Schusslänge einer handelsüblichen WF-Schnur bei etwa 9-11m liegt.
Gruß
Marcus
Hi Marcus
Besten Dank, dann liege ich zumindest mit meinen "Schüssen" schon mal gar nicht schlecht.
Ich hätte vermutet, dass die Schusslänge proportional zur Keulenlänge steigt und im Bereich 1:1 liegt. Gemessen habe ich dies aber bis dato noch nicht. Bei meinen Wurfkünsten wäre das auch nicht sooooooo aussagekräftig.
Gruß vom platten Niederrhein
Verfasst: 05.07.2011, 00:06
von Ulf
Bernd Ziesche hat geschrieben:Hallo Ulf,
meiner Erfahrung nach war es nie wichtig, wie weit einer meiner Wurflehrer werfen konnte oder wie sauber. Wichtig war, wie effektiv er mich selbst weiter bringen konnte. Genau DAS macht einen erfolgreichen Wurflehrer für mich aus.

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Eines habe ich aus zahlreichen Videoanalysen mit Schülern, Wurffans und anderen Wurflehrern gelernt: 99% der Betrachter korrigierten die Einschätzung ihres werferischen Niveaus anschließend nach unten. So auch ich selbst

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Klar, ich auch. Ich selber filme meinen Wurf auf der Wiese ab und an und schau mir das dann an. Ich hab da auch spass dran, und deswegen erlaube ich mir einfach mal zu sagen, das dieser Werfer, in DEM Video nicht gut wirft.
Verfasst: 05.07.2011, 00:08
von Marcus Sies
Hi Laverda,
Du hast schon recht, die Schusslänge steigt (fast) proportional zur Keulenlänge, ich bin allerdings nicht von unterschiedlichen Schnüren ausgegangen, sondern von unterschiedlichen Schnurlängen mit der gleichen Schnur. Das ist ein Unterschied...
Gruß
Marcus
Verfasst: 05.07.2011, 00:08
von Bernd Ziesche
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Verfasst: 05.07.2011, 00:17
von Marcus Sies
Habe mal kurz eine kleine Zusammenstellung erstellt, ich hoffe das hilft.
Gruß
Marcus
Verfasst: 05.07.2011, 00:23
von Marcus Sies
Je stärker der Wind, desto deutlicher wird die kurze Keule schießen - zumindest bei den allermeisten Werfern
Gruß
Bernd
Kommt drauf an von wo der Wind kommt

Ich persönlich versuche bei Gegenwind möglichst viel Schnur bei hohem Linespeed zu halten und dann kaum Schnur nachzuschießen, da eine geschossene Schlaufe leichter wieder zurück geblasen wird. Bei Rückenwind reicht es weniger Schnur abzufeuern, da der Wind die Schnur streckt.
Gruß
Marcus
Verfasst: 05.07.2011, 00:24
von Bernd Ziesche
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Verfasst: 05.07.2011, 00:26
von Marcus Sies
ist es nicht die 10m Keule die 15m schiesst, um einen ca. 30m Wurf hinzulegen, während hingegen die 20m Keule keine 10m mehr schiesst, um die gleiche Distanz zu werfen?
Da muss ich dir wiedersprechen, eine lange Schlaufe wird immer mehr Schnur nachziehen als eine kurze, solange sie über genügend Energie verfügt...
Verfasst: 05.07.2011, 00:29
von Marcus Sies
Das Problem liegt für viele darin, dass Wind die Kontrolle über eine längere Schnur in der Luft nimmt... Bei Wurffanatikern ist das etwas anders, klar .
Ja stimmt, ungeübte Werfer sollten es vermeiden bei Gegenwind zu viel Schnur in der Luft zu halten, dann lieber etwas weniger Wurfweite dafür keine Haken im Hals
Paul Arden hat übrigens auch eine Rolle in der Entwicklung meines Wurfstils gespielt (speziell beim Vorschwung)

Verfasst: 05.07.2011, 00:35
von Marcus Sies
p.s. Dass Du die Rolle zur Seite drehst, DAS geht aber wirklich nicht.

Ich muss zugeben das ich meine Technik diesbezüglich in den vergangenen Wochen etwas geändert/überarbeitet habe, ich versuche mittlerweile die Rolle weiter nach innen zu drehen, um die Reibung bei der Zugunterstützung beim Vorschwung zu minimieren...
Gruß
Marcus