huhu @ all
jetzt wird`s lustig.....
und ja Thomas, der Gebetsroither hätte etwas gesagt in der art von:
mussts hoalt nua im wuaf d`n zwoackerl in dea schu spüarn, don paasts scho, gell...
die leistung vom Hans Gebetsroither besteht im wesentlichen in zwei dingen...
indem er erstens ein größeres tempo in die leine bekam.
man muss dazu wissen, dass der gute Gebetsroither in jungen jahren tagsüber die englischen gentlemen
im fluss hin und hergerudert hat und abends ihre seidenschnüre trockenwarf, damit die gentleman in ruhe
ihren absacker nehmen konnten.
und je schneller der gebetsroither mit dem erwähnten trockenwerfen der seidenschnüre fertig war,
desto früher hatte er feierabend. sein ziel war also, möglichst viel leine in der luft zu halten.
er verwendete dafür gerne (gebrochene)geschenkte ruten der gentleman, die er oben dann einkürzte.
und wer die jahrzenhnte später von Brunner für Gebetsroither gefertigten "Gebetsroither super" oder
Gebetsroither Tornado" mal in den fingern gehalten hat, weiss wovon ich rede: 2m lang, "sehr very fast"
und fast so steif wie ein besenstil..
er hatte also eine ganz andere physische konstitution, als die englischen herren mit ihrer vollwertigen
ernährung aus tee, tabak, sandwiches und wiskey, die so schwach waren, dass sie sogar einen ghillie wie z.b.
den Gebetsroither brauchten um sich ihre ruten zurücktragen zu lassen...
diese temposteigerung machte er durch zwei veränderungen im damals vorherrschenden engl. wurfstil:
zum einen durch die verwendung anderer muskelgruppen im wurf: der hinzunahme des schultergelenks
(es ist in der kraftentfaltung genau wie im bewegungsablauf etwa der vergleich zwischen dartspieler und
boxer, um es mal so zu formulieren...)
und zum anderen durch ein entkoppeln der wurfebenen von vor- und rückschwung.
(unten durch und oben drüber..)
um es mal so zusammenzufassen:
Gebetsroither war ein hervorragender fischer seiner zeit, er war ein autodidakt und er hat in der
ersten hälfte des 20.jahrhunderts die fischerei entscheident mitgeprägt.
kommen wir zu zweiten hälfte des 20 jahrhunderts und zwar zu Göran Andersson:
Göran Andersson war der sohn einen schwedischen rutenbauers und gewann im alter von nur 16 jahren
die schwedischen casting meisterschaften. er war chef rutendesigner von Sage (wenn ich mich recht erinnere)
in den 80`ern und von Loop in den 90`ern..
und Goran Andersson hat nämlich das Rad neu erfunden..
Andersson hat als erster erkannt, dass es bei allen würfen, die wir fliegenfischer so machen
immer um das verhältnis von oberer und unterer leine geht.
und Thomas E. hat da recht: das video "Bättre flugfiske" ist hier für diese idee eine echte offenbarung
ich hab das video auch...
@ alle anderen: willkommen bei der fliegenfischerei im 21. jahrhundert
man kann sich, so sagt er,
in den würfen ein rad vorstellen, dass sich in der schlaufe der leine dreht.
und es dreht sich entweder vorwärts herum, rückwärts herum oder garnicht.
ein beliebter anfängerfehler, sich mit großem getöse im vorschwung die gesamte leine vor die füsse zu peitschen..
man hat vergessen in der unteren leine noch einfach schnur einschießen zu lassen und oben rum mit zuviel kraft gearbeitet
hatte man als anfänger ja sowieso...
und man kann sich dieses rad prinzip eben auch zunutze machen, wenn man merkt dass sich im wurf die schlaufe
in der oberen leine dann wohl doch nicht mehr ganz entrollen wird indem man in der unteren leine nochmal ein wenig zurück zieht.
eine beliebte frage hier im forum:
"ich werfe mit schußkopf zwar mittlerweile 35m was echt toll ist, aber mein vorfach rollt nicht mehr ab und landet samt fliege auf einem haufen.."
und hier ist natürlich die sauberkeit des wurfs ein entscheidender faktor:
wer das prinzip des rades verstanden hat kann absolut horizontal im bogenwurf ne menge reissen oder in senkrechter
ebene die nymphe in die tiefgarage befördern...
und noch einen persönliche bemerkung von mir zum ende:
ich finde das fischereilich- literarische niveau dass sich an so manche pampigen zweisatz- postings hier anschließt eher lahm...
ich mein, göran andersson ist so mehr oder weniger die flyfi casting speerspitz weltweit, nicht in der weite, sondern in der
theoretischen (physikalischen) durchdringung von dem was man dort macht
es ist einerseits immer wieder schön mit Thomas E. kundige mitfischer zu lesen aber genauso erheiternd mit RC
mitschreiber hier im forum zu erkennen, die sich als "name dropper" in falsch gesetzten stichworten so ziemlich selbst entblöden...
à la:
ich hab mir da ne bait casting multi rolle gekauft. auch wenn sie läuft wie ein schweizer uhrwerk...
da ist `n cormoran logo drauf, ich glaub also die ist made in schweden: von
NABU...
ich hab mir mit dieser "casting rolle" ne perücke geworfen und nehm also zur sicherheit jetzt mal
"casting unterricht" bei
Roland Moser, Michael
Maori oder
Fred Feuerstein...
ich wusste in deinem post sofort, dass aus Andersen dann irgendwann Andersson wird, ... du plumpsangler...
Grüße aus Gießen
Thorsten