Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

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webwood
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von webwood »

Hardy!
Werde mich heute Abend mit kaltem, schottischen Heilwasser kasteien, ein oder zwei Kerzchen anzünden
Überleg dir das nochmal!
Bei deinen Heilwässerchen ist der gleichzeitige Umgang mit offener Flamme unklug!

Besorgte Grüße

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
Hardy

Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Hardy »

webwood hat geschrieben:Hardy!
Werde mich heute Abend mit kaltem, schottischen Heilwasser kasteien, ein oder zwei Kerzchen anzünden
Überleg dir das nochmal!
Bei deinen Heilwässerchen ist der gleichzeitige Umgang mit offener Flamme unklug!

Besorgte Grüße

Thomas

Lieber Thomas,

ein berechtigter Einwand!
Ich werde äußerste Vorsicht walten lassen. Oder LED-Kerzen verwenden.

Wir können das aber noch genauer in der Männerselbsthilfegruppe heute Abend thematisieren.
Falls deine Liebe dich ziehen läßt.

Aber jetzt geschwind wieder zurück zum [LoddarMatthäusModus] eischendlischen Dhema[/LoddarMatthäusModus], wir wollen doch diesen wichtigen Fred nicht zuspamen! :wink:

Groetjes nach Bajuwarien
Hardy
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März Braune
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von März Braune »

Mion,

ich habe als 17. die Petition unterzeichnet. War für mich selbstverständlich, aber wenn es Gute gibt, sind die Anderen die Schl.....? War nicht bös gemeit, kam mir ganz spontan so in den Sinn. Bis denne und schönen Abend noch.
Gruß Klaus

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henkiboy
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von henkiboy »

Hallo,
was bitte haben denn nun die Fischereiverbände damit zu tun? Soll ich den zuständigen Verband um Erlaubnis bitten, wenn ich gegen Widerhaken bin, dieses auch propagieren zu dürfen bzw. Argumente dagegen aufführen zu dürfen?
Blödsinn.....die Unterschrift gehört hin und der Widerhaken weg. Wir brauchen dafür keine Funktionäre, sondern müssen nur ein Umdenken bei den Herstellern der Haken erwirken. Da braucht man letztendlich dann auch kein Bußgeld bei einer "frevelhaften" Benutzung selbiger - das ginge mir auch zu weit.
Oder ist irgend jemand der Meinung das es Autos nur noch mit Sicherheitsgurten gibt, weil den Fahrern ansonsten ein Bußgeld droht? Nööööö.......Autos ohne Sicherheitsgurte werden einfach nicht mehr verkauft, weil die Hesteller letztendlich der Masse nachgeben. Es wird das hergestellt was vom Kunden erwartet wird!!!!

auf eine lange Schonhakenzukunft
Detlef

P.S.: Schade das die FSK bezüglich einer erzwungenen Entnahme verwertbarer Fische offensichtlich "gekippt" wurde!?
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen !
Albert Schweitzer
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webwood
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von webwood »

Oder ist irgend jemand der Meinung das es Autos nur noch mit Sicherheitsgurten gibt, weil den Fahrern ansonsten ein Bußgeld droht? Nööööö.......Autos ohne Sicherheitsgurte werden einfach nicht mehr verkauft, weil die Hesteller letztendlich der Masse nachgeben. Es wird das hergestellt was vom Kunden erwartet wird!!!!
Servus Henkiboy.

doch ja, ich bin der Meinung.
Ab 1974 musste in neuen PKW Gurte installiert werden, 1976 kam dam die Anschnallpflicht. Die Autoindustrie hat nicht auf den Kundenwunsch reagiert, sondern die Neuwagen hätten ansonsten eben keine Zulassung bekommen. Der Gurt wurde per Gesetz eingeführt. Verstehst du, das ist der Trick bei unserer Petition, so sie durchkommt.
was bitte haben denn nun die Fischereiverbände damit zu tun? Soll ich den zuständigen Verband um Erlaubnis bitten, wenn ich gegen Widerhaken bin, dieses auch propagieren zu dürfen bzw. Argumente dagegen aufführen zu dürfen?
Nein, du darfst deinen Widerhaken auch so andrücken. Trick Nummer Zwei wäre die Fischereiverbände mit in unser Boot zu ziehen.
sondern müssen nur ein Umdenken bei den Herstellern der Haken erwirken.
Wohin sollen die denn Umdenken? Produziert wird das, was nachgefragt wird und seien es lilablasblaue Haken aus Weichgummi, oder denkst Du, Hersteller produzieren das, was sie vieleicht ethisch für hübscher fänden? Sollte die Nachfrage nach Widerhaken bewehrten Angelhaken nachlassen, und verstärt "Barbles" nachgefragt werden, so sei versichert, wird die Industrie sehr rasch reagiern.

TL

Thomas
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henkiboy
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von henkiboy »

Hallo Webwood,
Nein, du darfst deinen Widerhaken auch so andrücken. Trick Nummer Zwei wäre die Fischereiverbände mit in unser Boot zu ziehen.

sondern müssen nur ein Umdenken bei den Herstellern der Haken erwirken.

Wohin sollen die denn Umdenken? Produziert wird das, was nachgefragt wird und seien es lilablasblaue Haken aus Weichgummi, oder denkst Du, Hersteller produzieren das, was sie vieleicht ethisch für hübscher fänden? Sollte die Nachfrage nach Widerhaken bewehrten Angelhaken nachlassen, und verstärt "Barbles" nachgefragt werden, so sei versichert, wird die Industrie sehr rasch reagiern.
Ebent!!!!!!!! Hab ich ja auch so darstellen wollen!!!!!!!!!

Jruss
Detlef

P.S.: Auto war vielleicht nicht das eleganteste Beispiel - darf ich das "Raucherpaket" nachlegen?
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sindbad75
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von sindbad75 »

Guten Tag,

ich bin der Meinung das Catch und Release ganz klar Tierquälerei ist.

Habe lange darüber nachgedacht und bleibe letztendlich für mich bei dem Schluss weil:
1. ich persönlich glaube nicht das Fische keine Schmerzen haben wenn Ihnen ein Hacken im Maul steckt, auch wenn dies Angeblich verschiedene Untersuchungen ergäben haben. Die Feinfühligkeit um blitzschnell Nahrung zu bewerten wäre sonst nicht möglich. Daher gibt es auch nicht umsonst ein Tierschutzgesetz für Wirbeltiere, das unnötige Angelaktivitäten wie Wettkampfangeln verbietet.
2. Der Fischereinvorgang vermittelt dem Fisch Unlustgefühle, die er entspr. seiner Wesensart als zuwiderlaufende, instinktwidrige und gegenüber seinem Selbsterhaltungstrieb lebensfeindliche Einwirkung und Beschränkung seines Wohlbefindens, insgesamt als Leiden im Sinne des Gesetzes, empfindet.


In der Folge:
3. Einem Lebewesen bewusst Schmerzen und ein bewusstes Unwohlsein zu zufügen, nur weil es mein Hobby ist und mir Spaß macht, geht gar nicht!!!


Warum muss ich denn Angeln gehen, wenn ich den Fisch nicht auch Verwerte. Wenn ich mir Sorgen um die Fischbestände mache, kann ich mich ja auch aufs Rennrad setzten.

Sorry, geht gar nicht - meine Meinung.
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Frank.
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Frank. »

sindbad75 hat geschrieben:Habe lange darüber nachgedacht … Sorry, geht gar nicht - meine Meinung.
Vielleicht wäre es ganz hilfreich gewesen, vorher ein bisschen Zeit auf die Lektüre dieser Diskussion zu verwenden? Dann hättest du vielleicht gemerkt, worum es geht: Klicken und noch einmal nachdenken.

Frank
Bernd Ziesche

Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Bernd Ziesche »

Aus sehr gutem Grund basieren unsere Gesetze NICHT darauf, was Sindbad "PERSÖNLICH GLAUBT". 8)
sindbad75
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von sindbad75 »

Ich dachte schon dass dies keine Diskussion im Sinne ist. Schade spricht für sich.
Sein eigenes handeln zu reflektieren, bedarf einen gesunden Geist.
Die armen Fische……………………
Bernd Ziesche

Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Bernd Ziesche »

sindbad75 hat geschrieben: Sein eigenes handeln zu reflektieren, bedarf einen gesunden Geist.
Lieber Sindbad,
ich nehme an, dies schließt die Reflektion Deines Eingangspostings unter Deiner (von Dir) erwähnten negativ voreingenommenen Haltung:
sindbad75 hat geschrieben:Ich dachte schon dass dies keine Diskussion im Sinne ist.
mit ein. :wink:
Gruß
Bernd
Olaf Kurth
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Olaf Kurth »

Lieber Sindbad75,

Du bekommst als Neuling im Forum jetzt viel zu hören, weil Du Dich mit Deiner Einstellung zwischen die Fronten stellst. Nein, nicht wirklich dazwischen, Du sprichst Dich klar und verständlich gegen die offensichtlichen Missstände des „C&R-Verhaltens“ aus. Diese Diskussion wird schon in drei Threads geführt und es sind offenkundig zwei Lager, die sich nicht wirklich einigen können.

Ich möchte Dich kurz informieren:

Bernd Ziesche argumentiert als professioneller Fliegenfischer tendentiell „Pro C&R“ und hat seine Sicht klar dargelegt. Er ist der Meinung, dass er der Kreatur Fisch was Gutes tut, wenn er ihn nach einem wie auch immer gearteten Drill zurücksetzt:

Bernd Ziesche hat geschrieben: Aber manchmal freue ich mich so über den Fang eines tollen Fisches, dass ich ihn dadurch aufwerten mag, ihn in seine Freiheit zurückzusetzen. Ich glaube, für den Fisch ist dies die beste Aufwertung, die er von uns erfahren kann.

Lieben Gruß
Bernd

Darüber hinaus, spricht er sich gegen den gesetzlich legitimierten Grund der „sinnvollen Verwertung“ aus und verurteilt jeden, der ans Wasser geht mit dem Ziel einen Fisch zu fangen, um ihn zu essen. Bernd macht einen anderen Vorschlag:

Bernd Ziesche hat geschrieben: da frage ich mich, warum wir die Fische nicht besser direkt aus dem Container heraus an die Vereinsmitglieder gerecht und gezielt aufteilen?
Das spart Geld, Aufwand und unterstützt den Gedanken der puren Nahrungsbeschaffung viel besser.

Wenn Du jetzt fragst, warum Bernd ans Wasser geht, dann favorisiert er ein „Gesamterlebnis“, das ihn ans Wasser treibt. Bernd sagt, das müsse bei uns allen so sein, denn:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Ich denke, wir wissen doch alle, dass es nicht der Fisch ist, den wir suchen, sondern das Erlebnis.
Lieben Gruß
Bernd


Das ist die eine Position unserer Debatte, die ich als "Pro C&R" bezeichnet habe.




Andere (mich eingeschlossen) sehen es deutlich anders, das ist die "Anti C&R" Position:

Olaf Kurth hat geschrieben: Der zweite Angler darf angeln, weil er einen frischen Fisch fangen und ihn ggf. verwerten möchte (sinnvoll!!!!!). Dafür hat er eine staatl. Prüfung abgelegt und dafür - zum 8267. Mal - darf er ein freilebendes Wirbeltier fangen, töten und sich aneignen.

Aus keinem anderen Grund darf er in Deutschland angeln gehen, darf einem freilebenden Wirbeltier Leiden zufügen, es vielleicht quälen........................ nein, er darf es nicht!

Liebe Grüße,

Olaf

Ich habe in der Diskussion öfter darauf verwiesen, dass die Maxime meiner Handlung eine mögliche Entnahme der Kreatur sein muss. Anders kann ich gegenüber Außenstehenden mein Verhalten nicht begründen. Käme ich mit „Naturerlebnis“, etc., würden z.B. Tierschützer zu Recht sagen: „Dann geh doch Wasserwandern oder mach Kneipkuren in der Natur“.

Das will ich aber nicht. Ich will einen Fisch fangen, den ich essen kann. Das darf ich, das ist gesetzlich erlaubt. Gerne fische ich mit traditionellem Gerät (mit widerhakenlosen Fliegen) und mit Freunden, die das ähnlich sehen.

Andere teilen meine Einstellung und sehen das ähnlich, so wie z.B. Max:

MaxS hat geschrieben:
Worauf ich nun endlich hinaus will: Die Angelfischerei über das Zurücksetzen des Fisches zu legitimieren ist paradox, wie völlig zu Recht angemerkt wurde - der Fisch "will" schon nicht gehakt werden. Die einzig konsequente Conclusio wäre der Verzicht zu fischen. Nur die Entnahme ist hinreichende Begründung zu fischen. C & r kann situativ angebracht sein, kann aber weder vor der Kreatur, noch vor dem Gesetz eine Legitimation zur Fischereiausübung sein. "Ganzheitliche Naturerlebnisse" sind erfreulich, mehr nicht.

Tight lines!

Max


Oder die Sicht von Tom, der die Probleme der „C&R-Diskussion“ ebenfalls mit einprägsamen Worten schildert:
sedge111 hat geschrieben: Im Laufe des threads wurde des Öfteren das Argument ins Feld geführt, man betreibe C&R aus hegerischen Überlegungen. Was für ein hanebüchener Widerspruch!!! Wenn ich hegerisch tätig sein will, dann unterlasse ich gefälligst die Befischung. Einen Fisch zuerst zu fangen und ihn dann aus hegerischen Gedanken zurückzusetzen........??? Bitte versucht nie dieses Argument einen halbwegs eloquenten Gegner der Fischerei zu präsentieren!
..............................
................................

Unabhängig von der juristischen Beurteilung können wir uns noch ewig derartigen Scheindiskussionen hingeben, C&R wird uns Fischer immer(!) angreifbar machen. Da können wir uns noch soviele Argumente, wie angepasstes Gerät, widerhakenlos, Schonkescher usw. ausdenken.

Ich hoffe, Du bekommst jetzt einen kleinen Überblick zu verschiedenen Positionen über relevante Themen unserer Diskussion. Nimm Dir Zeit, lies hier und da mal quer, dann kannst Du manche Beweggründe besser verstehen.

Bei Fragen helfen wir Dir selbstverständlich weiter.

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
flo staeuble
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Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von flo staeuble »

hi olaf,

überzeugender als in deinem obigen posting kann man nicht MODERIEREN.
chapeau!
flo

irre, das reimt sich:-)
FlySlave

Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von FlySlave »

Hi,

jetzt muss man nur noch hinzufügen, dass hier jeder seine eigene Definition von Catch & Release hat
und daher die Diskussion ständig aneinander vorbei geführt wird.

C&R ist: Wenn ich einen Fisch fange und ihn zurücksetze
C&R ist: Wenn ich nicht jeden Fisch mitnehme
C&R ist: Wenn ich fische und sicher keinen Fisch entnehme
C&R ist: Wenn ich fische und vorher weiss, dass ich nie einen Fisch entnehme
C&R ist: Wenn ich nur bestimmte Fische entnehme
C&R ist: Wenn ich an einem Gewässer angel, an dem ich zurücksetzen muss
C&R ist: Wenn ich fische und die ersten Fische zurücksetze, weil ich weiter angeln will
C&R ist: Wenn ich geschonte und untermaßige Fiusche zurücksetzte
C&R ist: Wenn ich ohne Widerhaken angel
usw.

Was ist eigentlich, wenn ich an einer Salmonidenstrecke einen Hecht fange und ihn in den
Karpfenteich umsetze?

TL, Carsten
Bernd Ziesche

Re: Catch & Release: Lasst uns etwas ändern!

Beitrag von Bernd Ziesche »

Olaf Kurth hat geschrieben:Diese Diskussion wird schon in drei Threads geführt und es sind offenkundig zwei Lager, die sich nicht wirklich einigen können.
Lieber Olaf,
es wundert mich, dass Du all die Postings von so vielen unterschiedlichen Usern in nur zwei Schubladen: Schwarz und Weiß - nämlich Pro oder Contra Catch und Release steckst. Ich empfinde die Diskussion(en) als wesentlich vielfältger (farbenfroher) und finde viele gute Argumente, die ich gar nicht in eine bestimmte Schubladen stecken möchte.
Es wäre sehr fair, wenn Du Deine Catch und Release Schublade zuerst definieren würdest, bevor Du jemanden in diese Schublade steckst. :wink:
Olaf Kurth hat geschrieben: Bernd Ziesche argumentiert tendentiell „Pro C&R“.
Das ist richtig. Und Catch & Release bedeutet für mich (wie Du sehr oft in meinen Postings lesen konntest) keineswegs das Angeln, "mit dem Vorsatz JEDEN Fisch zurückzusetzen." Hiervon halte ich denn überhaupt nichts, wie Du an diesem sehr regelmäßigen Teil meiner Passion:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Bild
Ich bevorzuge die unmittelbare Variante ganz ohne Gewürze direkt am Wasser :mrgreen: .
erkennen konntest?
Nochmal: Catch und Release bedeutet für mich, nicht mit dem Vorsatz Angeln zu gehen, alle Fische, die das Mindestmaß überschritten haben und nicht einer Schonzeit unterliegen, auch zu entnehmen. Ich verstehe diesen Begriff also NICHT schwarz oder weiß im Hinblick auf die mögliche Entnahme, sondern empfinde das Fangen und Freilassen (Catch und Release) ebenso gut (und oft notwendig) wie die sinnvolle Entnahme eines Fisches zum Verzehr.
Ebenfalls möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich keinen Fliegenfischer kenne, der grundsätzlich alle Fische zurücksetzen möchte (für mich: Catch TO Release). Aus diesem Grund erscheint mir eine entsprechende Definition von Catch und Release als dem vorsätzlichen Zurücksetzen aller Fische a) nahezu komplett an der Praxis vorbei und b) als unnötig polarisierend.
Bernd Ziesche hat geschrieben: Aber manchmal freue ich mich so über den Fang eines tollen Fisches, dass ich ihn dadurch aufwerten mag, ihn in seine Freiheit zurückzusetzen. Ich glaube, für den Fisch ist dies die beste Aufwertung, die er von uns erfahren kann.
Das Wort "Aufwerten" war hier unpassend gewählt. Zu leicht könnte man ein "Abwerten" in die ggf. Entnahme eines Fisches interpretieren, was überhaupt nicht meiner Empfindung zur sinnvollen Entnahme entsprechen würde.
Das Gefühl, wenn ein Fisch aus meiner Hand zurück in seine Heimat schwimmt, ist grundsätzlich ein sehr positives für mich. Das beinhaltet nicht, dass ich ein schlechtes Gefühl dabei habe, einen Fisch zur sinnvollen Verwertung zu entnehmen.
Olaf Kurth hat geschrieben: Darüber hinaus, spricht er sich gegen den gesetzlich legitimierten Grund der „sinnvollen Verwertung“ aus und verurteilt jeden, der ans Wasser geht mit dem Ziel einen Fisch zu fangen, um ihn zu essen.
Wie Du oft von mir lesen konntest, verurteile ich keinen Angler für seine Entscheidung pro oder contra Entnahme in der jeweiligen Situation, sondern möchte die Entscheidung bei genau diesem jeweiligen Angler selbst wissen.
Ich habe mich nicht gegen den vernünftigen Grund einer sinnvollen Verwertung ausgesprochen, sondern mich dafür ausgesprochen, dass dies nach meinem Empfinden nicht der einzige Grund und nicht der Hauptgrund ist, aus welchen die meisten Angler angeln gehen.
Olaf Kurth hat geschrieben: Wenn Du jetzt fragst, warum Bernd ans Wasser geht, dann favorisiert er ein „Gesamterlebnis“, das ihn ans Wasser treibt.
Das ist richtig:
Ich probiere mein Equipment aus, bastel daran herum, erfreue mich am Fliegenwerfen oder an einer neu designten Fliege und deren Spiel, genieße die freie Natur in der Geselligkeit mit Gleichgesinnten, manchmal einen regelrechten Kampf mit den Naturelementen und natürlich die frische Luft.
Der tatsächliche Fang eines Fisches dürfte erheblich weniger als 5% meiner Zeit im und am Wasser ausmachen. An nicht wenigen Tagen macht es sogar NULL Prozent aus. Dennoch sind dies ebenfalls tolle Tage am und im Wasser, an denen ich mich fliegenfischereilich betätigt habe. Auch die Zeiten auf der Wiese oder am Bindetisch gehören für mich zum Gesamterlebnis des Fliegenfischens dazu. Der Fang eines Fisches stellt häufig einen besonders schönen Moment dar, man könnte sagen das kleine I-Tüpfelchen eines ohnehin schon schönen Angeltages.
Dass ich diesen Fisch ggf. gerne für eine sinnvolle Verwertung entnehme, bedeutet nicht, dass der anschließende Verzehr des Fisches der Hauptgrund war, weshalb ich das Fliegenfischen so schätze.
"Fliegenfischen - eine Lebenseinstellung" wurde (ich denke) aus genau jenen Gründen so benannt. Abgesehen von dem Bereich der "Forumsregeln" finden sich in dem einzigen Bereich zum Thema "Fisch auf den Tisch" die mit Abstand wenigsten Postings aus allen Bereichen. Auch dieses hat sicherlich seine Gründe in den vielen (anderen) tollen Facetten unserer aller Leidenschaft, die den meisten von uns alle wichtig sind.
Bernd Ziesche hat geschrieben:Ich denke, wir wissen doch alle, dass es nicht der Fisch ist, den wir suchen, sondern das Erlebnis.
"Alle" war hier zu anmaßend gewählt. Vielmehr denke ich, dass viele von uns nicht hauptsächlich den Verzehr des Fisches suchen, sondern das oben beschriebene Gesamterlebnis mit all seinen Facetten, bei dem der Verzehr des Fisches ggf. einen wichtigen von vielen schönen (und allen ebenfalls wichtigen) Aspekten unseren Hobbys darstellt.
Olaf Kurth hat geschrieben: Das ist die eine Position unserer Debatte, die ich als "Pro C&R" bezeichnet habe.
Andere (mich eingeschlossen) sehen es deutlich anders, das ist die "Anti C&R" Position:
Ich meine bei einer entsprechenden Einteilung in zwei Gruppen wäre es zumindest sehr hilfreich und (ich finde) angebracht, Catch und Release zunächst zu definieren. Den Grund hierfür hat Carsten im Anschluß an Dein Posting sehr gut aufgezeigt.
Was mich selbst betrifft, halte ich eine Einteilung in zwei Lager für unnötig polarisierend, zumal ich in der Praxis am Fischwasser noch nie das Gefühl hatte, dass solche zwei Lager tatsächlich existent sind. Im Gegenteil: Am Fischwasser empfinde ich uns fast immer sehr schnell auf dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Nenner.
Lieben Gruß
Bernd

p.s.: Die geschriebenen Worte "verurteilt jeden" empfinde ich als eine - in solch einer allzu leicht unnötig polarisierenden Diskussion - sehr scharfe Klinge. :roll: :wink:
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 13.12.2012, 18:08, insgesamt 2-mal geändert.
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