Moin ,
mal wieder zu was praktischem, technischem, was ja offensichtlich nebenan Wirbel aufwirft.
Das heisst es Rutenbiegung und Schnurgewichte.
Damit die dort noch was zu diskutieren haben (ueber Rutenbiegung wurde ja schon oft in beiden Foren diskutiert) nur soviel, auch eine unbiegsame Rute kann eine Schnur beførdern. Man kønnte damit schiessen oder ausrollen.
Nun kønnen die Physiker unter den Lachsfischern mal eine lange duenne Schnur oder aber eine dicke schwere leine - mit gleichem Gesamtgewicht - damit werfen, dann haben sie noch mehr Diskussionsstoff.
Oder man kønnte eine konisch aufgebaute Leine mal mit dem Gewicht nach vorn oder hinten verlagert damit werfen - und man wird Unterschiede fest stellen. Es gibt Triangeltaper, wir haben heute Speyleinen mit langen Front Tapern und Streamer/Kuestenschnuere mit umgekehrter Keule, die ab er je nach Wurfstil , besondes Ueberkopf/Unterhand, die Ruten unterschiedlich belasten.
Zurueck zu unseren biegsamen Ruten , die nicht nur ein unterschiedliches Wurfgewicht haben sondern auch eine andere Aktion - selbst bei gleichem WG !
Jeder erfahrene FF weiss das diese Aktion erheblichen Einfluss darauf hat was man damit anstellen kann, das sich die eine besser zum Schiessen, die andere besser zum Ausrollen, Ueberkopf oder Unterhand eignet.
Nicht aus langer Weile werden deswegen Ruten stændig weiterentwickelt, auch damit man die richtigen Eigenschaften fuer den richtigen Wurfstil zur Verfuegung hat. Sonst bræuchten wir nur eine Allroundrute !
Es gibt Rutendesigner, besser Entwickler, weltweit - alle machen sich einen Kopf darueber! Ueber H.Mortensen und G.Andersson wurde ja schon viel in den Foren geschrieben, ein anderer in dieser Gilde ist "Leif Stävmo". Der Schwede wohnt in Åre, also kurz hinter der Grenze und ist daher oft am Stjørdal zu finden (E14 Trøndelag - Jæmtland)
Nachdem er 10 Jahre fuer Loop tætig war ging er dann zu Guideline und begleitet nun den Posten eines Chefentwicklers - seit nun 20 Jahren!
Eben ist was dazu verøffentlicht wurden, leider nur in S/N darum mal ein Ausgug (O- Ton was er dazu sagt)
"mein grøsstes Glueck war es das ich in all den 30 Jahren immer mit den gleichen Entwicklern unserer koreanischen Partnern arbeiten konnte"
"wir haben stændig neue Materialien getestet ,stændig Ruten und Eigenschaften verbessert"
"schon wenige Gramm Materialverlagerung in den Sektionen machen daraus ein anderes einzigartiges Produkt"
(meine Bemerkung - nur mal so als Gedanke an die Rutenbauer die sich teure Blanks kaufen und dann beringen und lackieren wie sie wollen, da zieh ich doch eine durchdachte fuer den Einsatzzweck konstruierte Rute vor. (uebrigens auch bei angeblich klumpigen Bootsruten so !)
Was mich aber am meisten erstaunt ist diese Annahme - Kopie aus LMF
"Mich stört schon der Gedanke, auch wenn die Intention richtig wird, dass "unser D" immer in 2 Teile zerlegt wird. Es ist sowohl vom anzutrebenden Auslenkungsgewicht in Gänze wichtig und auch von den Rolleigenschaften. Und wenn man es mal schafft seine Leinen zu beobachten, sieht man auch das Alles und Immer in Bewegung ist."
Nun hat man ja die Spey Leinen und besonders die Long Belly immer weiter entwickelt. Nicht nur DH, auch fuer EH und SW.
Ich will hier mal gar nicht auf Modern Spey oder Skagit eingehen sondern auf das was in einen D-Loop bzw mit unseren Leinen geschieht.
Die Aussage, das alle modernen Spey Leinen fuer wasserankernde Wuerfe das Gewicht nach hinten verlagert haben, kann man inzwischen bei vielen Herstellern lesen. Egal ob Mackenzie oder Cortland oder in Abhandlungen die ich schon mal verlinkt hatte (Fachzeitschriften)
https://up.picr.de/43572554po.jpg
https://up.picr.de/43572609ar.jpg
Im oberen Bild steht dazu -" das primære Wurfgewicht" was man zwischen den Strichellinien markiert hat - sagen die Schweden
Darunter was aus USA, die haben das farbig und mir Buchstaben markiert, nennen es aber aktives und negatives Wurfgewicht.
Ich wuerde das D also nicht nur in 2 sondern sogar in 3 Teile zerlegen. Warum?
Wenn ich eine Rute habe auf der #10 steht , die ich sicher auch vermessen kann (nach was, welcher Methode?) bekomme ich sicher einen Wert aufs Gramm genau.
Nun hænge ich an diese Rute vielleich einen Leine mit 42g /12m und werfe damit im Scandi, dann aber mit 16m und 48g oder aber 18m und 52g.
Somit hab ich bei gleichem Messwert aber immer andere (Gesamt-leinengewichte).
Das Gesamtgewicht hab ich aber auch bei einer level/DT wie bei frueheren Speyleinen .
Nun kommt der Unterschied - wæhrend ich frueher 18-22ft Ruten brauchte um das nøtige Wurfgewicht in einen grossem D-Loop unter zu bringen, so hab ich heute das (Haupt/Primær/Positiv-) Wurfgewicht nach hinten in die verschieden langen Bellys verteilt.
Das beschleunige ich im wesentlichen, das befindet sich im oberen Teil der D-Loops !
Wenn zwei Leinen gleich lang sind, gleiches Gewicht haben aber die Hauptbellys unterschiedlich gross/gewichtigt muss das D-loop halt grøsser oder kleiner ausfallen. Ebenso abhængig ob sich ein Teil der Leine (Front Taper+Vorlach oder gar Poly) vor dem Werfer und/oder auf dem Wasser bzw in der Luft befindet. (Switch cast)
Natuerlich ist die Annahme richtig das sich das negativ aus den Wurf auswirken kann, Anker bzw Adhæsion stellen ja eine Gegenkraft dar.
Das ist aber auch zu allgemein betrachtet denn manchmal braucht man diesen Anker um die Rute zusætzlich zu laden bzw im Gewicht der D-Loops ist soviel Masse das diese vor dem Fischer befindliche leine total vernachlæssigt werden kann.
Teilweise befindet sich sogar soviel Leine und natuerlich darin enthaltene Massse vor dem Fischer, die aber nicht im Vorschwung zureuck gezogen wird und damit kein Gegengewicht darstellt, sie bleibt liegen und wird nur ausgerollt. Das ist dann kein Wurffehler !
https://youtu.be/4aC31EHeV40
Wir werfen keine 18-22m DT oder Seidenschnur Bellys mit 18-22ft Ruten und riesengrossen D-loops wie frueher.
Nee wir werfen ebensolch lange Bellys mit Ruten von 13 -15ft, nur durch die gewichtsverlagerung/Konzentration sind kuerzere Ruten/kleinere D-loops møglich. Da ist natuerlich auch so bei einer EH oder Switch, darum auch quatsch wenn von "nicht AFFTA-konform" gesprochen wird.
Nun kann am sich ueber sowas natuerlich bei AFFTA schlau machen, aber eben auch bei RIO oder Nextcast oder ... alle haben Tabellen die sich geringfuegig unterscheiden, weil auf ihre Produkte angepasst.
Die Annahme, das die Rute mit dem vollem Leinengewicht belastet wird ( also im Gegenteil zur gestreckten Leine die mit 100% bei Ueberkopf an der Rutenspitze wirkt) ist also falsch! - solange wir von Unterhand und D-Loop reden !
Auch ist es falsch den Anker einfach nur als Gegengewicht zu betrachten das mir Wurfweite klaut.
Und es ist , wenn man den Rutenentwicklern glaubt, von Bedeutung welche Aktion meine Rute hat.
Einfach gesagt bringt eine schnelle steife Spitze rein gar nichts , bei diesen Wuerfen muss die Rute durchgehend arbeiten.
Oder wie sagte T.Syrstad von LTS als die Across zur Across II ueberarbeitet wurde - (O-Ton) wir haben die Spitze verstærkt aber auch das Unterteil ueberarbeitet damit es nicht mehr an die Steifheit eines Zaumpfahls* erinnert, die Rute wurde insgesamt geglættet.
(* sagte er mehrfach wørtlich)
Ach ja, einer geht noch- " Scott Mackenzie" auch mal einer dieser Weltmeisterwerfer schreibt:
55ft-10/11 Spey - Diese Linie passt zu allen 10, 11 und 10/11 Gewichtsruten und bei der 65ft-10/11 Spey steht ..dreimal duerft ihr raten- This line suits all 10, 11 and 10/11 rated rods !
Und was schreibt Cortland - Our Long Belly Spey line is sized for the longest (13 to 15ft) Spey rods.
Und was mache ich Depp, hænge verschieden lange und verschieden schwere Leinen an eine GL 16ft #10/11 obwohl die das Teil mit 42-45g angeben aber meine Vollschnuere mit 42, 48, 52, 56 g angegeben sind.
Ich fische auch zwei DH #7 mit 13 bzw 13,6ft und kann ja schlecht 1g mitten aus der Vollschnur schneiden nur weil die bei einer Vermessung etwas andere Werte haben.
Auch mach ich mir keinen Kopf darueber das ich RIO Køpfe mit 7m 23g und auch 9,5m 23g habe und bei beiden Switchleinen hat RIO #7 drauf gedruckt.
Ich gehe mal davon aus das die nicht nur fuer meine billigen GL entwickelt wurden denn zu Far Bank gehøren ja RIO und Sage.
Gruss Hendrik
Nachtrag:
Unterschieden wird bei der Messung in zwei Belastungen bzw. Auslenkungen.
Die Belastung auf 3,75° und der Auslenkung auf 15°.
Hierbei beschreibt die 15° Auslenkung die gesamte Messstrecke und gibt Aufschluss über die Aktion der Rute, die 3,75° Belastung - ein Viertel der Messstrecke - definiert die Schnurklasse der Rute.
Die in der Tabelle festgelegten Gewichte (Mittelwerte) für die Einteilung der Schnurklasse basieren auf den von der AFTMA/AFFTA festgelegten/klassifizierten Keulengewichten der ersten 9,14 m (30 ft) einer Fliegenschnur und der praxisorientierten Annahme, dass bei einem mittleren Wurf die Rute mit rund 15 m Leine belastet wird (Schussgewicht).
Quelle:
https://www.netzwerk-angeln.de/angeln/a ... essen.html
Wie lang ist ein Skagit? 6-8m
Wie lang ein Scandi? 10-12m
Wie lang die Spey Long Belly? 16-22m
und das alles mit nur einer Rute møglich , die keinen verænderlichen Messwert hat !