Moin,
kann ich Fjorden nur zustimmen.
ich wuerde zwar nicht von der Regel-Nullnummer reden aber mit Kenntnis der Struktur, der jahreszeitlichen Wanderung der Mefo haben Locals natuerlich Vorteile.
Auch was das Waten betrifft. Die meisten Fischer machen solche Fehler und waten bis ueber den Bauchnabel und werfen zum Horizont.
Das kann gut sein, zb wenn die Mefos (jahreszeitlich bedingt) nach Jungfischen aus sind. So wie es auch Dorsche, Seelachse, Pollacks zu dieser Zeit bis in 1m tiefes Wasser lockt, also teilweise bis vor die Fuesse. Natuerlich nicht bei Sonnenschein, gedeckte Tage mit Welle oder halt nachts.
Fischbrut, Jungfisch ist nicht immer vorhanden, darum ja auch die Wanderung oder sagen wir besser die Verfolgungsjagd.
Wenn du weit ab Schwærme von Hering hast, dann sind die auch dort Mefo und Dorsch und du fængst zu 90% im Wurfbereich die Nachwuchsforellen die als Hauptnahrung Strandgarnelen, Watwuermer, Tanflæufer usw. fressen.
Das heisst aber nicht das du zB im Fruehjahr keine grosse Forelle fængst, die dann næmlich auch das Kleinzeug fressen muss, da gibts ja noch kein Brutfisch.
Das ist auch die Zeit wo die Dorsche Krabben/Taschenkrebse sammeln, da fuer sie weder Hering noch Brisling, noch Sandaal zur Verfuegung steht,
Ich sags mal so, der Løwe verfogt die Wanderung der Gnu`s oder der Orca weiss wann es wo Makrele oder Robben gibt.
Jahreszeitliches regionales Angebot. Man kann immer mit irgendeiner Fliege Glueck haben, die Quote erhøht sich aber wenn man das dran hængt was eben vorkommt.
Neben der Wanderung aus Gruenden der Futterbeschaffung kommt natuerlich noch dazu das sie sich dem Salz und Sauerstoffgehalt sowie der Temperatur anpassen muessen.
Oder wieder Beispiel Løwe, liegt in der Mittagssonne faul unterm Baum und jagt nachts. Orcas haben wir zur Makrelenzeit im Hafenbecken.
Nun hast du diese Jæger nicht auf Fehmarn, die Forellen und Dorsche machen es aber nicht anders, besser gesagt die Futter und Lebensbedingungenzwingen sie dazu.
Ein weiterer Aspekt ist die bevorstehende Laichwanderung, genau darum hast du zb auf Bornholm (neben einigen ganzjæhrigen Schutzzonen, 6) vor den Bachmuendungen eine 500m breite Zone wo das Fischen von Mitte Sept. bis Ende Febr. verboten ist.
Kommt noch dazu, dort drehen die Fische ihre Runden und warten auf Regen damit sie aufsteigen kønnen. (uebrigens auch beim Lachs so)
Auch das Wetter spielt besonders auf einer Insel eine grosse Rolle. Tagelanger ablandiger Wind senkt nicht nur den Wasserstand, nee drueckt auch das Futter von Strandnæhe weg. Auflandiger Wind bringt dagegen Futter, leicht aufgewuehlten Boden, somit kannst du Forellen/Dorsch vor den Fuessen finden.
Wenn es zu sehr blæst, lang anhælt , ørtlich sehr verschieden , kann auch Seegras zu Plage werden.
Auf und ablandiger Wind sorgen aber immer fuer Stromkanten, die erkennt man deutlich wo sich das Wasser bricht, neben welligen auch scheinbar ruhige glatte Bereiche zu sehen sind - da treibt das Futter entlang.
Zur Tiefe vielleicht noch und das siehts du eben bei der Diskussion um die Kuestenschnur.
Wenn ich in der Dæmmerung oberflæchennah fische, wenn Brut da ist, logisch einen Floater Richtung Horizont.
Anders bei kabbliger See, wenn es truebe wird im Wasser, wenn die Fische Wuermer und Strandgarnelen fressen .Da solltest du unter die Welle, manchmal auch richtig runter kommen. I.d.R. reicht eine Leine mit Inter. Spitze also F/I die es ja auch noch in slow interm. von 0,5 bis 1,5 Ips oder fast interm 3,8 Ips gibt.
Wo welche zum Einsatz kommt solltes du den ørtlichen Hændler fragen, schein ja einige zu geben.
Ich vergleiche mal wieder mit Bornholm weil ich das kenne wie die Westentasche.
Eine Seite hast du vorwiegend flachen Sandstrand wie gewøhnlich an der westl. Ostsee. Floater meist angesagt.
Dann wieder Bereiche mit Findlingen , Tang und Muscheln dazwischen - Gammarus, Kobberbassenrevier. F/I angesagt.
Auf der nørdlichen und østlichen Seite dagegen felsig, teils sehr steile Wænde und da ist eine Schnur ratsam die schell runter kommt und auch da bleibt - fast Inter. und auf jedem Fall keine Schnur mit einer lang auslaufenden Spitze/Front Taper die du zum Ablegen kleiner Fliegen verwendest.
Das ist eine der Hauptnahrungen - Gammarus/Tangloppe/Scud
https://youtu.be/KSQ6_8828QU
und diese hier, Strandgarnele, gehørt auch dazu und ist rund Fehmarn genau so verbreitet
http://www.fluefiskern.no/byttedyrene/strandreke.html
Auszug: Im April/Mai wandern beständig alte Garnelen aus der Tiefe, aber sie steigen tendenziell aus der Tiefe auf, sobald die Wassertemperatur ansteigt. Habe schon Mitte März Garnelen entdeckt.
Sie wandern in seichtes Wasser, um sich zu paaren. Im Juli, wenn das Wasser am wärmsten ist, unternehmen sie einen Ausflug ins kühlere Wasser. Dort brüten sie ihre Eier aus. Sie wandern gegen Ende des Sommers August / September, wenn das Wasser etwas kühler geworden ist, wieder aus der Tiefe auf, um Wurf Nr. 2 zu schlüpfen.
Erklært vielleicht meine Vorliebe fuer Kleinzeug, ufernah angeboten. Bisher hat es auf Bornholm , Suedschweden um Ystad oder hier am Fjord damit geklappt.
Mageninhalt einer Mefo

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So, fangen musst du nun aber alleine, hahaha.
Gruss Hendrik