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Re: Echt übel

Verfasst: 03.04.2013, 23:53
von webwood
wenn der europäische Karpfen stört und nicht schmackhaft ist
wie wäre denn dann Euer Vorschlag der schmerzfreien Dezimierung?
In wie weit der Karpfen dort "stört" (biologisch) vermag ich nicht zu beurteilen.
Doch nachdem auch Amerika elektrifizert worden ist, wäre vieleicht das E-fischen zur Bestandsregulierung
evtl. ein weniger barbarischer Weg. Das wäre dann aber Arbeit und kein Freizeitvergnügen.

TL

Thomas

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 11:38
von Da Beppe
Frank. hat geschrieben:
Da Beppe hat geschrieben:wie wäre denn dann Euer Vorschlag der schmerzfreien Dezimierung
In jedem Fall: einer ohne derartige Videos.

Frank
Freilich Frank,

weggucken kann man machen.

@ Thomas,

ich habe leider keinerlei Erfahrung mit dem elektrischen Abfischen, glaube aber, das es an diesem Gewässer nicht möglich ist. Falls es doch möglich ist, wäre es sicher die bessere Methode.

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 11:52
von Frank.
Da Beppe hat geschrieben:weggucken kann man machen.
Darum geht es doch nun wirklich nicht. Eine vernünftige Bestandsregulierung ist doch etwas grundsätzlich anderes als das vor Freude johlende Abschießen mit anschließendem Abschütteln der Fische, die dann halbtot in den See geschmissen werden.

Frank

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 16:42
von Da Beppe
hmhm Frank,

ich weiss nicht worum es geht. Vielleicht um das höherstellen der eigenen Moral?

ich habe - ohne da jemanden verteidigen zu wollen und zu müssen - nur an einer Stelle gesehen, das ein Fisch ins Wasser fiel, wie mir schien unbeabsichtigt. Werde mir aber heute Abend das Video zum dritten Mal angucken und nochmals überprüfen ob ich auch den Eindruck gewinnen kann, das da C+R betrieben wird. Was natürlich in dem Zusammenhang der Bestandsdezimierung keinen Sinn machen würde und als Sport auf lebende Zielscheiben natürlich verächtlich und abzulehnen ist

Zur Klarstellung - ich würde mich nicht so verhalten wie die Darsteller in dem Video, wäre auch zu bezweifeln, das ich einen Fisch treffen würde :wink: Ich hab mir das Video angeguckt und gedacht, Resekt, der is ja treffsicher. Da ich zunächst nicht gesehen habe, das die Fische nicht verwertet werden (wohl weil sie gar nicht schmecken, allerdings was schmeckt schon "dem Nordamerikaner" :mrgreen: ) Für mich war das eine andre Art des Fischens, das Jagen mit Pfeil und Bogen wie es wohl unsere Urahnen mit einfacheren Mitteln auch ausgeübt haben.

Grundsätzlich sehe ich keine sehr großen Unterschiede zwischen Fischen und Jagen und ich lehne die Jagd auch nicht ab. Obwohl ich weiss, das nicht jeder Schuss sitzt und manches Reh leiden muss, weil es nicht sofort tot ist.

Beste Grüsse
Sepp

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 17:25
von webwood
ich weiss nicht worum es geht. Vielleicht um das höherstellen der eigenen Moral?
Servus Sepp,

es macht wohl, zumindest für mich einen erheblichen moralischen Unterschied, ob ich einen Fisch, oder andere Tiere töte, weil ich sie essen will, oder ob ich mich am Töten an sich aufgeile. Ob ich, um einen Fisch zu erlegen nun Bogen oder Angel benutze ist zweitrangig, wenn ich das Tier wirklich essen möchte.
Schau dir das Video ab 4 Minuten bitte noch mal an.

TL

Thomas

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 17:53
von Frank.
Ja, der Schluss des Videos ist der Punkt, welcher …
Auch ich bin der Ansicht, dass gegen Bowfishing grundsätzlich nichts einzuwenden ist (ebenso wenig wie gegen das Angeln, das Jagen …) - wenn es waidgerecht praktiziert wird. Das ist hier aber ganz offenkundig nicht der Fall; die Einstellungen um Zeitindex 4:10 beweisen das.
Und natürlich handelt es sich hier nicht um C&R in dem Sinne, dass der Fisch die Chance zum Weiterleben hat bzw. im Wortsinne "freigelassen" wird, sondern er wird im Wasser entsorgt. Wie du ganz richtig geschrieben hast, lieber Sepp: Das ist nichts anderes als der "Sport", auf lebende Zielscheiben zu schießen, und zwar mit - wie es juristisch so schön heißt - "billigender Inkaufnahme der Todesfolge".

Dein Frank

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 23:02
von Da Beppe
mea culpa,

ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Hatte den Film vorher nicht ganz bis zum bitteren Ende geschaut, dachte da kommt nix andres mehr.
Aber dem ist nicht so. Die Vermutung liegt also doch nahe, das auch der Typ die Karpfen.

Das ist dann doch Mist. Nix für Ungut, ich habe geirrt

Beste Grüsse
Sepp

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 23:05
von CPE
Da Beppe hat geschrieben:Nix für Ungut, ich habe geirrt
Hallo Sepp,

Dein Verhalten finde ich beachtlich.

Beste Grüße, Norbert

Re: Echt übel

Verfasst: 04.04.2013, 23:30
von Frank.
Da Beppe hat geschrieben:Nix für Ungut, ich habe geirrt
Okay! Kann passieren - wir sind, denke ich, in einem Boot.

Dein Frank

Re: Echt übel

Verfasst: 05.04.2013, 12:37
von Bernd Ziesche
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Re: Echt übel

Verfasst: 05.04.2013, 13:05
von Werbe
Hallo Bernd,
Bernd Ziesche hat geschrieben:
Küfo hat geschrieben: (3) Werden Fische gefangen, die einem Verbot nach Absatz 2 unterliegen, sind diese nach guter fischereilicher Praxis vom Fanggerät zu befreien und unverzüglich frei in das Fanggewässer zurückzusetzen, ohne Rücksicht darauf, ob sie unverletzt, verletzt oder tot sind.
Dies macht nun die in jenem Video gezeigten Szenen nicht annehmlicher für mich. Zumindest aber, stören mich unter dem Aspekt "Andere Länder, andere Sitten" (und einer gewissen Toleranz) entsprechende Verhaltensweisen bei uns noch immer erheblich stärker - besonders, wenn sie getzlich bedingt gefördert/gefordert werden.
Lieben Gruß
Bernd
Die von Dir monierte "gesetzliche" Bestimmung hat einen ganz pragmatischen Hintergrund. Wäre sie nicht so und müsste man verbotene Fische nicht zurücksetzen (oder abschlagen und vergraben), dürfte sie statt dessen mitnehmen, gäbe es jede Menge aus "Versehen" gefangene verbotene Fische, die in die Kühltruhen wandern.
Hautnah durfte ich das mit belgischen Fliegenfischern erleben, die immer wieder vom Fischereiaufseher mit 15cm -Forellchen erwischt wurden, die "tief geschluckt" hatten, weshalb man die Fische abschlagen und in die Tasche stecken musste.

PS: Bevor jetzt mich jemand darauf aufmerksam macht, dass meine Darstellung fremdenfeindlich und politisch unkorrekt ist, erwähne ich, dass die belgischen Kollegen in ihrem Land zu der Zeit weder Mindestmaß noch Mindestfangmenge kannten und ihre Gewohnheiten mit über die nahe liegende Grenze brachten.

Gruß
Werner

Re: Echt übel

Verfasst: 05.04.2013, 13:11
von Philzlaus
Seht auch mal das an.. Die habens ich auch was anderes vorgestellt unter gemütlichem Bowfishing :)

Ab 1 Minute wirds lustig.

https://www.youtube.com/watch?v=nc-e8EGkLMo

Re: Echt übel

Verfasst: 05.04.2013, 15:02
von Bernd Ziesche
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Re: Echt übel

Verfasst: 05.04.2013, 21:24
von Da Beppe
der große Vorteil der Fliegenfischerei ist ja, das man mit relativ kleinen Haken, meist sogar als Schonhaken die Fische fängt. Dadurch entstehen wohl weitaus weniger Verletzungen als beispielsweise mit mehrfach bestückten Wobblern oder Jigs mit Stingerdrillingen.

Bei den Schonhaken reicht ja oft schon die Schnur durchhängen zu lassen und der Fisch kann sich wieder vom Haken lösen ohne das man ihn berühren und abhaken muss. Grad beim Fliegenfischen hatte ich noch keinen Fisch den ich verangelt hätte, weil der Haken zu tief geschluckt wurde. Allerdings fisch ich auch erst seit 4 Jahren mit der Flugschnur.

Beim Wobblerfischen komm ich viel häufiger in die Bredoulie, das sich ein halbstarker Hecht (sind wohl oftmals ausgehungerte Besatzhechte) einen Wobbler unrettbar in den Schlund jagt. Das ärgert mich, weil der unweigerliche Tod sinnlos ist und nicht mal die Pfanne gut gefüllt wird.

Logische Konsequenz, weniger Wobblerfischen, Bissstellen am Wobbler möglichst verringern und/oder Einfachhaken montieren.

@ Philzlaus,

die machen aber eindeutig was falsch, denn so wie es ausschaut werden die eher abgeschossen als dass sie die Fische abschiessen. Wundert mich sowieso, dass die sich mit den Pfeilen nicht gegenseitig abgeschossen haben.
:lol:

Re: Echt übel

Verfasst: 06.04.2013, 08:46
von MEFO45
Da Beppe hat geschrieben:der große Vorteil der Fliegenfischerei ist ja, das man mit relativ kleinen Haken, meist sogar als Schonhaken die Fische fängt. Dadurch entstehen wohl weitaus weniger Verletzungen als beispielsweise mit mehrfach bestückten Wobblern oder Jigs mit Stingerdrillingen.

Bei den Schonhaken reicht ja oft schon die Schnur durchhängen zu lassen und der Fisch kann sich wieder vom Haken lösen ohne das man ihn berühren und abhaken muss. Grad beim Fliegenfischen hatte ich noch keinen Fisch den ich verangelt hätte, weil der Haken zu tief geschluckt wurde. Allerdings fisch ich auch erst seit 4 Jahren mit der Flugschnur.

Beim Wobblerfischen komm ich viel häufiger in die Bredoulie, das sich ein halbstarker Hecht (sind wohl oftmals ausgehungerte Besatzhechte) einen Wobbler unrettbar in den Schlund jagt. Das ärgert mich, weil der unweigerliche Tod sinnlos ist und nicht mal die Pfanne gut gefüllt wird.

Logische Konsequenz, weniger Wobblerfischen, Bissstellen am Wobbler möglichst verringern und/oder Einfachhaken montieren.
Ich fische nicht mit Wobbler, aber meine Einstellung zur Verhinderung des sinnlosen Verangelns von untermassigen Fischen durch Schonhaken und andere Massnahmen sind exakt dieselben. Meine größte Freude ist, dass beim Fliegenfischen keine Würmer verschluckt werden, die man dann sinnloserweise einhergehend mit unnötigen Schmerzen, Blut und Tod mittels Hakenlöser wieder herausoperiert. In meinen nunmehr sechs Jahren als Fliegenfischer habe ich vielleicht ein bis zwei Fälle gehabt, in denen der Haken etwas tiefer - aber noch im Maul - saß. Mit der obligatorischen Arterienklemme kein Problem, kein Blut, gute Überlebenschance für das Tier. Mit Wurm wären das hunderte von Operationen gewesen. Einer der Gründe, warum ich Würmer zum Angeln im Leben nicht mehr anfassen werde. Für das in den Videos gezeigte Verhalten habe ich erst recht kein Verständnis.