Hallo aus Karlsruhe,
vorne weg eine Petri Heil zu den wunderschönen Fischen die Ihr gefangen habt. Gratulation.
Ich habe mich entschieden meine zwei Angeltage chronologisch darzustellen.
Leider habe ich mangels einer Kamera keine Fotos machen können, ich hoffe der Bericht kommt trotzdem an.
Ein kurzer Abriss meiner ersten zwei Angeltage der Saison:
Freitag 1. März
07:10 Uhr: Die 5# er Rute ist fertig montiert und ich stehe mit einem schwarzen Woolly Bugger bereit für die ersten Würfe der Saison. Der Fluss ( obere Alb in Karlsruhe, AVK Gewässer) ist auf normalen Pegel und sehr klar. Die Außentemperatur liegt noch bei -2°. Von Insekten oder Fischen ist nichts zu sehen.
10:30 Uhr: Eine erste Ernüchterung macht sich breit. Durchgefroren trotz Thermounterwäsche versuche ich mich mit Handschuhen und Schal etwas aufzuwärmen. Bisher ohne jeglichen Fischkontakt oder Sichtung und die ersten 3 Streamer und eine Nymphe hängen in verschiedenen Bäumen.
11:00 Uhr: Der dritte Hot Spot, der die letzten Jahre häufig meinen Tag gekrönt hat sieht vielversprechend aus. Ich sichte die erste Bachforelle des Tages. Leider ist sie zu nahe an einer Fischtreppe um sie beangeln zu dürfen, aber immerhin gibt ein erstes Zeichen von Leben.
Die ersten Würfen etwa 50 Meter weiter provozieren eine Attacke einer wirklich großen, aber leider sind die Reaktionen etwas eingerostet und eingefroren und sie schüttelt den haken wieder ab.Ein weiterer Wurf an die selbe Stelle bringt eine neue Attacke und der Hacken sitzt. Die Freude ist rießig. Doch diesmal hat die kleine Schwester zugeschlagen und entpuppt sich als knapp 30cm lange Schönheit. Die Freude ist trotzdem rießig und ich bin glücklich über den ersten Fisch der Saison.
11:20 Uhr: Wenige Meter weiter sehe ich wieder eine Flanke aufblitzen und der Haken sitzt erneut. Wieder hat sich eine gepunktete Schönheit der grünen Woolly Bugger geschnappt.
12:00 Uhr Nach den motivierenden Fängen wechsle ich für eine Stunde auf Trockene, diese Stunde vergeht jedoch ohne das geringste Anzeichen für Fische.
14:00 Uhr: Ich treffe den ersten und einzigen Anglerkollegen an diesem Wochenende der mit einem Stimulator fischt. Erfolg hatte sich jedoch noch nicht eingestellt. Dies festigt mein Entschluss weiter mit dem Streamer zu fischen.
14:50 Uhr: Inzwischen ist es etwas wärmer geworden und die Temperatur liegt bei ca. +3°. Nach zwei Bafos im Bereich der unteren 20er auf grünen Woolly Bugger gesellt sich noch einmal eine maßige mit ca. 30 cm hinzu.
17:20 Uhr: Nach weiteren zwei Bafos aus den 20ern und einem wunderbaren Gefühl der Zufriedenheit nach einigen Stunden am Wasser gehe ich glücklich Heim. Auf dem Heimweg sehe ich noch 2 Eichhörnchen die munter herumtollen und mich an die schönen letzten Herbsttage erinnern.
Sonntag 3. März
10:45 Uhr: Nachdem es heute schon wesentlich wärmer ist und sich die sehr kalten Morgenstunden nicht mit Erfolg bewährt hatten nun ein späterer Start. Erneut zeigt sich auch bei +3° noch keine Aktivität auf oder im Wasser. Dies führt zur Wahl eines weißen Woolly Buggers mit Goldkopf gebunden auf Hakengröße 8.
12:30 Uhr: Die ersten 600 Meter bringen keinerlei Biss oder sonstige Reaktion. Die steigende Temperatur und die vielen Familien mit glückliche Kindern auf Ausflug um mich herum sorgen trotzdem für gute Stimmung. (Dieser Teil wird von einem Radweg gesäumt, der bei diesem schönen Wetter Sonntags viel befahren/laufen ist.)
13:00 Uhr: Ganz unerwartet zieht es nach einem kurzen Stop beim Einstrippen Schnur aus meiner Hand. Nach kurzer Zeit findet eine wunderschön gezeichnete und wohlgenährte Bafo, mit ca. 35 cm, den Weg in meinen Kescher.
13:15 Uhr: Nur wenige Meter unterhalb sehe ich erneut wie mein Streamer attackiert wird und es ruckelt erneut in der Rute. Eine zweite Bachforelle, nur etwas größer als die erste, findet den Weg in meinen Kescher und sorgt für weitere Glücksgefühle. Weitere Würfe ein paar Meter unterhalb führen erneut zu drei Attacken, die ich jedoch alle nicht umgesetzt bekomme.
14:00 Uhr: Bei Sonnenschein und gefühlten +14° kommt es für mich gänzlich unerwartet zu einem Schlupf von dunkelgrauen Eintagsfliegen und ich entscheide mich sofort auf Trockenfliegen umzusteigen. Nach ca. 500 Metern finde ich tatsächlich eine Steigende Forelle die immer wieder Fliegen einschlürft. Doch alle Muster die ich anbiete werden alle ignoriert. Sie stellt das Fressen nicht ein, aber ich kann sie nicht überzeugen. Vielleicht lag es aber auch einfach an der mangelden Präsentationskunst, dies wird vorerst ungeklärt bleiben.
16:00 Uhr: Der Schlupf ist inzwischen vorbei und ich fange meine letzte Bafo für dieses Wocheende wiederum auf den weißen Wooly Bugger.
16:15 Uhr: Der Versuch eine schöne stehende Bachforelle mit meiner neu gekauften rießen Nymphe (3,5 cm+ Rubberlegs) auf Sicht anzufischen soll der letzte Versuch des Tages sein. Tatsächlich geht das Maul auf und Nymphe wird genommen. Ein unglaubliches Gefühl des Glücks durchströmt mich. Und ich quittiere dies mit einem sanften Anschlag, welcher wiederum mit heftigem Kopfschütteln beantwortet wird. Leider erweißt sich mein 14er Vorfach dieser Aufgabe als nicht gewachsen und die Forelle verabschiedet sich mit meiner Nymphe. Somit geht der letzte Punkte an die Bachforelle und ich freue mich sie später in diesem Jahr nochmals herausfordern zu dürfen.
Alles in allem ein schöner und lange herbeigesehnter Saisonauftakt, der von einigen Bachforellen gekrönt wurde.
Alle Forellen wurden wieder schonend zurückgesetzt und wachsen hoffentlich noch lange weiter
Tight lines und Grüße aus Karlsruhe,
Steffen