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Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 12.12.2012, 18:57
von tea stick
Hawk hat geschrieben:
Hier wird dagegen von einer kleinen Minderheit versucht eine weitere Einschränkung fürs Angeln durchzuprügeln obwohl die absolute Mehrheit der Angler wohl strikt dagegen ist.
Ich habe lange Franks Bemühungen verfolgt und bin auch von den Gegenäußerungen "der anderen Fraktion" durchaus nicht überrascht, habe ich doch sogar hier im Forum Stellungnahmen lesen müssen, die weit an der Sache vorbeigehen.
Es geht doch nicht darum, "eine weitere Einschränkung durchzuprügeln", sondern darum, dass gesetzliche Regelungen endlich mal von Sachverstand getragen werden. Ich habe noch die Rabenvogelschutzverordnung im Hinterkopf, die von "umweltaktiver" Seite in Brüssel durchgeknüppelt wurde mit der offiziellen(!) Begründung, "alleine die jagdliche Beutekonkurrenz"... rechtfertige... "nicht ihren Abschuß." Nicht wenige der damaligen "Aktivisten" wollen das heute nicht mehr wahrhaben. Auch unser Komoranproblem ist ein hausgemachtes infolge des gesetzlichen Schutzes dieser Vögel, der - wie wir heute sehen - längst nicht mehr vonnöten ist. Da haben andere "durchgeprügelt" und wir Naturnutzer haben ungäubig zugeschaut.
Ich lebe nicht nach der Maxime: "nur ja keinen Streit vermeiden"; bin aber strikt gegen duckmäuserisches Stillhalten, bis wir erneut Einschränkungen der genannten Art über uns ergehen lassen müssen. Wir halten mit unserem Sachverstand dagegen; das ist etwas anderes als eine Vermenschlichung des Wildtieres, das ist in der Praxis erworbener Sachverstand. Ich denke, auch ein überzogenes Tierschutzgesetz hat da seine Grenzen, wo es um Hege und Arterhaltung (von Aufartung will ich gerade nicht reden, OMG!) geht. Und dieser Gedanke müßte doch auch von Spinn- und anderen Anglern geteilt werden. Wie es aber damit bestellt ist, zeigen einige der ersten Zuschriften in einem Anglerforum, deren Niveau sogar vom Administrator bereits gerügt worden ist. Und was kümmert's eine alte Eiche,....
Ich habe petiert!
LG
Freimut, der sich hier noch sehr zurückgehalten hat.
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 12.12.2012, 19:15
von henkiboy
Hallo Jungs,
ich bin dabei! Und beim nächsten Update meiner Homepage, meiner Facebook-Seite und meines Blogs wird selbstverständlich ebenfalls eindringlich darauf hingewiesen - ist Ehrensache!!!
Gruss
Detlef
P.S.: Toi, toi, toi Frank!!!!!! Die Daumen sind gedrückt!
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 12.12.2012, 21:20
von Fliegenbinder
Was wäre der Deutsche nur ohne seine Vorschriften, Regeln und Gesetze..........

Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 12.12.2012, 23:12
von Neubrandenburger
Das ganze hier ist beinahe schon traurig!
Bis jetzt erst knapp über 90 die zustimmen!
Man merkt eins deutlich, einig ist sich keiner!!! Das kann doch nicht sein das selbst in den eigenen Reihen alle anders denken?
Was ich bis jetzt schon an anderen Stellen zu dem Thema gelesen habe, lässt nicht hoffen ...
Angler sind peinlich, die wollen unbedingt Widerhaken .... zum Glück bin Ich Fliegenfischer.
Tschüss.
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 12.12.2012, 23:21
von Frank.
Neubrandenburger hat geschrieben:Bis jetzt erst knapp über 90 die zustimmen!
Lieber Ben,
derzeit 96 Unterschriften in weniger als zwölf Stunden - ehrlich gesagt: Das sind deutlich mehr, als ich erwartet hatte. Meine optimistischste Prognose lag bei 50.
Dein Frank
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 00:03
von Olaf Kurth
Lieber Ben,
ich habe Franks Initiative zugestimmt, konnte aber erst heute abend unterschreiben. Gestern wollte ich noch eine Veränderung am Text anregen (vorwiegend an Fließgewässern!), aber ich hatte keine Zeit, meinen Vorschlag zu veröffentlichen.
Wolfgang hat wichtige Einwände geschildert, mit denen sich die Freunde anderer Angelmethoden eingeschränkt fühlen können:
dreampike hat geschrieben:
Ich bin allerdings nicht dabei, wenn die Verwendung von Widerhaken allgemein und unabhängig von Gewässer und Angelmethode verboten werden soll. Das geht mir zu weit!
Zum einen gibt es gerade hier in Deutschland nicht nur das Fliegenfischen, sondern etliche andere legale und waidgerechte Methoden, die ohne Widerhaken nicht funktionieren würden, z.B. das Angeln mit Naturködern auf Nichtsalmoniden (oder wie lange bleibt ein Wurm oder eine Made auf dem Haken, wenn die "Wegkriechsperre" fehlen würde?). Diese Angelart wird aber von der Mehrheit der Angler in D praktiziert und viele von uns Fliegenfischern haben wohl mit der "Garden Fly" das Fischen begonnen.
Widerhakenlos an allen Fließgewässern in unserer Region, da bin ich dabei, doch ich muss auch Kollegen verstehen, die älter oder teilweise behindert sind. Die wollen sich mit ihren Ruten an ein stehendes Gewässer setzen, die wollen die oben beschriebenen Nichtsalmoniden fangen und da fällt es mir schwer, ihnen den Widerhaken zu verbieten.
Dennoch unterstütze ich die Initiative getreu dem bereits erwähnten Grundsatz: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."
Liebe Grüße,
Olaf
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 09:11
von Neubrandenburger
dreampike hat geschrieben: das Angeln mit Naturködern auf Nichtsalmoniden (oder wie lange bleibt ein Wurm oder eine Made auf dem Haken, wenn die "Wegkriechsperre" fehlen würde?).
Ein Tauwurm zum Beispiel hat genug Kraft sich über den Widerhaken zu drücken, hab das in der Vergangenheit ja selbst erlebt. Ich habe dann kleine Pailletten auf den Haken geschoben die das verhindern.
Man könnte also nach Alternativen suchen Angeln erneuert sich ja ständig ... also halte ich den Widerhaken als "Wegkriechsperre" für kein Argument für den Widerhaken.
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 10:44
von FlySlave
Hallo,
Naturköder machen ein gezieltes Zurücksetzen auch geschonter oder untermaßiger Fische
unabhängig von Widerhaken oder nicht, meist sehr schwierig. Der Köder ist sehr häufig
tief geschluckt, ein Lösen im Wasser fast unmöglich, die Prozedur dauert in jedem
Fall sehr lange ... da bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit.
Eine Initiative gegen die Verwendung von Naturködern.
TL, Carsten
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 11:23
von Heinz
Hallo,
beim Fliegenfischen verwende ich grundsätzlich keine Widerhaken oder eben Fliegen mit angedrücktem Widerhaken (und übrigens auch nicht alles, was so unter "Fliege" läuft). Beim Angeln mit Naturködern auf gewisse Fischarten gibt es aber durchaus auch Argumente dafür. Ausserdem kann der Inhaber des Fischereirechtes ja jederzeit ein Widerhakenverbot in seinen Bestimmungen festlegen. Es kommt bei mir der Eindruck auf, als ob gerade in Deutschland die Tendenz besteht, alles fein säuberlich gesetzlich geregelt haben zu wollen und zwar für alle und alles bindend, ohne jegliche Flexibilität. Mag sein, dass da auch der vielleicht gar nicht bewusste Wunsch mitspielt, eigene Auffassungen für alle durchzudrücken. Und dann muss offensichtlich alles Schwarz/Weiss sein und sonst nichts. In diesem Zusammenhang fällt mir auch die schon lange bestehende Diskussion einerseits absolutes Entnahmegebot andereseits absolutes c&r ein. Als ob es keinen Mittelweg gäbe - selective harvest. In Österreich herrscht da mehr Flexibilität, bzw. liegt vieles beim Fischereirechtinhaber, der ja seine Gewässer am besten kennt.
Grüsse
Heinz
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 11:57
von Siegfried.
Hallo,
Fettich und verbreitet.
Gruß
S.
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 12:59
von Martin 1960
Hallo
signed and delivered, schaun' mer mol ... .
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 13:13
von Bernd Ziesche
.
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 14:58
von momo
Hier wird dagegen von einer kleinen Minderheit versucht eine weitere Einschränkung fürs Angeln durchzuprügeln obwohl die absolute Mehrheit der Angler wohl strikt dagegen ist.
Vor einigen Jahrhunderten war auch die Mehrheit der Menschen überzeugt, die Erde sei eine Scheibe und bewege sich nicht.
Die ersten Angler betrieben die Angelei noch um Nahrung zu beschaffen. Widerhaken halfen ihnen dabei die wertvolle Beute nicht oder viel weniger zu verlieren. In unserer Zeit geht es nicht mehr um Nahrungsbeschaffung. Wir betreiben die (Fliegen)fischerei aus anderen Gründen. Muss, soll oder will der Angler jetzt seine Beute wieder freilassen, ist es unbestritten, dass ein Haken ohne Widerhaken beim Fisch weniger Schaden anrichtet. Und das wollen wir doch alle, oder?
Liebi Grüess us de Schwiiz
Moreno
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 16:55
von webwood
Ich für meinen Teil, kann beim besten Willen keinen vernünftigen Grund darin erkennen, eine 44cm lange Meerforelle (Schonmaß Meck-Pom 45cm) ohne einer von mir zu erkennenden Überlebenschance ggf. tot zurückzusetzen.
Lieber Bernd,
du hast kein Aneignungsrecht an einem untermaßigen Fisch. Je nach Bestimmung muss der Fisch zurückgesetzt, vergraben oder abggegeben werden. Diese Bestimmung wurde sicherlich nicht wegen Dir erlassen, doch sei versichert, es gibt nun mal Angler die weniger das Gesamterlebnis suchen, sondern einen vollen Kochtopf wünschen und dabei nicht zurückschrecken einen untermaßigen Fisch abzuschlagen. Diesem Treiben einen Riegel vorzuschieben, das ist der vernünftige Grund der Bestimmung.
TL
Thomas
Re: Initiative gegen die Verwendung von Widerhaken
Verfasst: 13.12.2012, 16:56
von Chartist
Hallo,
ich habe heute unterschrieben.
Schon vor 60 Jahren hat unser Fliegenfischer-Lehrer (ich habe mal ausführlich hier über ihn berichtet) uns bei gebracht ohne Widerhaken zu fischen. Seine Aussage werde ich nie vergessen: "Ihr wollt Fliegenfischer werden und keine Tierquäler. Also macht die verdammten Widerhaken weg". Auch beim Spinnfischen auf Hecht und Zander gibt es bei mir keine Widerhaken und keine Drillinge bzw. Zwillinge. Wenn ich bei YouTube sehe, wie die Fische, auch bei Fliegenfischern, beim abhaken mit trockenen Händen angfasst und gedergelt werden, wird mir schlecht. Dazu noch minutenlang in die Kamera gehalten, einfach widerlich. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Etwa 95 % aller Fische, die ich zurück setzen will, muß ich beim abhacken nicht anfassen. Sehr selten, wenn sie den Köder tief geschluck haben fass ich den Fisch überhaupt an, aber dann mit nassen Händen um die Schleimschicht zu schonen. Auch ein Prinzip unseres alten Fliegenfischer-Lehrers.
Ich wünsche Frank viel Erfolg. Wenigstens wird das Thema mal unter den Anglern diskutiert.
Petri Heil
Werner