Fliegenfischer - Forum

Hallo miteinander,

ganz alte Gespließte Fliegenruten haben neben den Leitring oft auch im Endring bzw. Spitzenring eine Achat- Einlage.





Eine gefettete Seidenschnur nimmt doch sicherlich etwas mehr scheuernde Schmutzpartikel aus dem Wasser auf, die dann in den Ringen für Abrieb sorgen können, als die heutigen modernen Schnüre. Richtig?
Hat man damals neben den Leitring auch Achat- Einlagen im Spitzenring verwendet wegen der Seidenschnur??

LG
Christian

Hallo!

Auf den Guten steht "Brunner Austria"


Gruß
Florian

Hallo!

Die gesamten Ringe hatten damals einen sehr kleinen Durchmesser, sodaß heutzutage die modernen Schnüre einfach zu dick sind. Man versuchte damals die Schnurbewegungen geradlinig zu halten.
Deswegen muß man auf verschiedenen alten Gespließten Seidenschnüre fischen, da es sonst im Spitzenring klemmt.

Damals war das einfach ein Qualitätsmerkmal, genau wie die Achateinlagen in den Führungsringen der Perfects.

mfg
RC

S: es gibt heute noch Ruten mit Keramikringen ebenfalls ein Qualitätsmerkmal.

Hallo RC,

danach habe ich bisher vergeblich im Internet gesucht …..
Habe aber eine alte Gespließte die im Leitring so eine Einlage aus Porzellan besitzt, daher weiß ich das es solche Einlagen gegeben hat oder gibt.



LG
Christian

Hallo !

Du kannnst auch heute noch bei Hardy eine Palakona mit Keramik-Leit- ud Spitzenring bestellen.





tight lines
RC

Hallo RC

Danke, finde ich sehr interessant! Ist es möglich, dass erste Bild mit den Spitzenringen etwas schärfer ein bzw. reinzustellen?

LG Christian

Mich interessieren momentan sehr die Schwachstellen bei den alten Gespließten, um herauszufinden was eine wirklich gute Gespließte ausmacht.
Sichtbare Schwachstellen in die Feuchtigkeit eindringen kann, habe ich bei einigen alten Gespließten leider gefunden ….

Es gibt Gespließte die haben einen Erdspieß.



Wenn man den Erdspieß entfernt und durch die Gewindebohrung auf unlackiertes Holz im Griffstück schauen kann, habe ich bedenken.

Ich habe auch Bedenken, wenn man in die Hülse schaut und auf den unlackierten gespließten Baumbus schauen kann.





An den Ringfüßen treten beim Fischen und durch das Fischen immer Bewegungskräfte und Spannungen auf. Ich war bei einigen alten Gespließten nicht wirklich begeistert, wenn ich gesehen habe das unter den Zwischenwicklungen, den Ringwicklungen und unter den Ringfüßen kein Lack zu finden ist, dass sind für mich alles Schwachstellen.
Die alten Murkser habe ich mir nur gedacht!

Wie wird denn das Innere der Hohlgespließten gegen Feuchtigkeit geschützt, wird da imprägniert? (Es gibt ja auch Hersteller von gespließten Ruten die nicht lackieren sondern die Ruten imprägnieren.)

LG Christian

Gammarus roeseli hat geschrieben:Wie wird denn das Innere der Hohlgespließten gegen Feuchtigkeit geschützt, wird da imprägniert? (Es gibt ja auch Hersteller von gespließten Ruten die nicht lackieren sondern die Ruten imprägnieren.)

LG Christian

Servus Christian,

gut verarbeitet sollte in das Innere sowieso keine Feuchtigkeit eindringen.
Sobald Feuchtigkeit in den Hohlraum eingedrungen ist, wird wohl an der undichten Stelle der Bambus auf Dauer zerstört.
Die Innenwände der Hohlgespließten sind mit Kleber bestrichen, das wäre Schutz genug um kein Wasser mehr raus zu lassen

Grüße, Michael

Servus Michael,

stimmt auch wieder, wenn mach für das Verkleben oder Tauchen zum verkleben der Spleiße einen Wasserabweisenden Kleber verwendet hat, sollte ja eigentlich alles passen. Oder?

Was hat man den früher bei den Ruten (mit den vielen Zwischenwicklungen) zum verleimen der Spleiße genutzt?

LG Christian

Servus Christian,

ich glaube irgendwo vernommen zu haben, dass sie früher Knochen(?)-Leim verwendet haben, sowie Holzleime.
Hab mich da aber noch nicht so schlau gemacht.
Würde mich auch interessieren.

Grüße, Michael

MichaelN hat geschrieben:dass sie früher Knochen(?)-Leim verwendet habenl

Das stimmt, lieber Michael - Knochenleim ("bone glue", "animal glue") war ein Klassiker, der allerdings auch heute noch Verwendung findet und lieferbar ist, manchmal unter dem Namen "Hasenleim". Er wird aus Abdeckerei-Produkten - Fellen, Häuten, Knochen usw. – hergestellt und ist entsprechend vom Aroma her ein wenig gewöhnungsbedürftig … Ein wenig sehr sogar. Ich habe das Zeug mal bei der Restauration eines alten Möbelstücks verwendet und mit dem Erwärmen des alten Leimplatten, die ich von einem Schuster bekommen hatte, beinahe eine familiäre Krise ausgelöst.

Dein Frank

Gluteinleime wurden bevor die modernen Leime aufkamen allgemein verwendet und sind auch heute noch sehr wichtig (und teuer seufz). Dabei gibt es sehr unterschiedliche Leime.
a) Knochenleime: sie werden sehr fest und hart – die Bindung läßt sich aber wieder lösen. Verwendet hauptsächlich immer noch im Musikinstrumentenbau
b) Hautleime (Hasenleim): sie bleiben lange Zeit relativ elastisch. Verwendet werden sie vorallem in der Buchbinderei und Buchrestauration, für Vergoldungen und die Vorbereitung von Malgründen.
c) Fischleime: sie sind die hochwertigsten Gluteinleime, mit einer unglaublichen Klebekraft (weitaus höher als herkömmliche Weißleime) mit leicht elastischer Bindung – den könnte ich mir durchaus auch für den Rutenbau vorstellen.
Allerdings sind diese Leime nur sehr bedingt wasser- und wärmefest und können von Insekten gefresssen werden.


Euer schon wiedermal abschweifendes
Elchvieh

Guten Abend
Auch wenn ich hier nichts fachliches beizutragen habe , möchte ich doch gerne die Bilder einer alten Rute reinstellen.
Es handelt sich dabei um eine Hardy Featherweiht,8 ft, Baujahr 1903, mit anderen Worten die Rute wird bald 110 Jahre alt!!!!!!
Bild 1 zeigt den Spitzenring mit Achateinlage.Ich weiß natürlich nicht ob der orginal ist, einer der Vorbesitzer
hat die Rute mal neu lackiert und mit modernen Schlangenringen versehen,also etwas verrestauriert
Daüber hinaus ist die Rute absolut gerade,"flüstert" nicht und wurde von mir auf der Wiese mit einer sanften,modernen,
3er WF vergnüglich geschwungen. Trotz der Verbastelung würde ich die Rute als absolut fischbar bezeichnen
Gruß Lutz

KLASSE! Danke für die Bilder!

Dein Frank

Hallo Lutz!
Hoch interessant, ist die Länge auf der Rute angegeben?

Woher hast Du das genaue Datum?

Wenn ja, handelt es sich um eine der seltenen Sonderanfertigungen.
Die "Gem Featherweight" wurde bis 1902/03 gebaut und zwar erst ab 8 1/2 Fuß.
Der Rollenhalter stimmt soweit ich das beurteilen kann und der Spitzenring ist original.

Die Rute müßte eine enorme Power haben, ähnlich wie meine Freddy Shaw von 1910.

mfg
Gebhard