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Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 11:45
von mihe
Hallo Frank,

Danke für Deine augenöffnenden Worte wie z.B.: "zuvorderst sollte, denke ich, erst einmal die Einsicht in das "wie nicht" stehen."
Das dürfte nun wirklich für jedermann verständlich und somit einfach umzusetzen sein.

Auch in Deinem nächsten Satz gibt es nichts was man nicht verstehen könnte: "- Wir - und damit meine ich wirklich jeden einzelnen von uns müssen realisieren, dass wir in Sachen Umweltdebatten (nicht nur bezogen auf den Kormoran) zu Sympathieträgern werden.
Da kann nun wirklich "Jeder" an sich arbeiten!

Deinen folgenden Satz sollte man sich so oft durchlesen, bis man sich der Auswirkungen seines eigenen Verhaltens hundertprozentig bewusst wird! Denn man fühlt sich hier im Forum unter seinesgleichen doch irgendwie abgeschottet und unbeobachtet. Hab mir gerade an die eigene Nase gefasst!
Dieses unser Forum wird täglich von Hunderten Gästen besucht. Wie nehmen die unsere Diskussionen wahr? Wie reagieren die auf Maximalforderungen und wüste Beschimpfungen von Entscheidungsträgern?
Somit wäre der erste Grundstein gelegt ...usw.

Frank, Du hast vollkommen Recht, das dürfte mühselig werden aber wie gesagt, Step by Step. Für jedermann verständlich!

Den Vorschlag von Detlef , HALLO DETLEF :smt006 , (virtueller Stammtisch) fände ich übrigens genial (wenigstens bis der erste Schritt in Fleisch und Blut übergegangen ist).

Dein abschließend aufgeführtes Zitat von Claudio Aquaviva: "Hart in der Sache, freundlich in der Gesinnung" ist genial, so kann ein großer Zusammenhalt entstehen. Da hat doch nun schon jeder eine erste kleine Aufgabe.

Bin gespannt, wie`s weiter geht.

Grüße an Alle

Mihe

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 11:57
von Martin 1960
Hallo Detlef,

zuviel Öffentlichkeit,
genau aus diesem Grund habe ich mich immer aus den Kormoran-Diskussionen heraus gehalten.

Kormorane wird es nun wieder in Deutschland geben, kein zurück mehr.

Sportangler, ( und das sind auch die naturliebenden Fliegenfischer),
gegen den NABU macht keinen Sinn.

Von daher habe es unsere Funtionäre richtig gemacht, "Mund halten".

Das paradoxe ist doch, die realste Chance, die Äschen und Forellenbestände haben,
ist das Wohlwollen der Angler.
Angler sind es die Gewässer pflegen und versuchen gefährdete Bestände wieder aufzupäppeln,
mit Zeit und Geld.

Der NABU hält natürlich dagegen, dass wir es nicht uneigennützig machen,
Angler halten dagegen, dass es trotz der "Uneigennützigkeit" zu Verbesserungen kommt.

Viele Renaturierungsprojekte sind doch auf drängen, und durch die Leistung, von Sportfischern realisiert worden.

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 12:07
von henkiboy
Hallo Mihe,
Den Vorschlag von Detlef , HALLO DETLEF , (virtueller Stammtisch) fände ich übrigens genial (wenigstens bis der erste Schritt in Fleisch und Blut übergegangen ist).
Danke für die Blumen.......genial wäre er aber nur, wenn das tatsächlich technisch und (für den Betreiber und sein Team) auch praktisch, sowie ohne viel Aufwand umsetzbar wäre. Ich fürchte aber dass dieser Vorschlag aber auch nicht ganz neu ist und irgendwo / irgendwann schon einmal unter die Lupe genommen wurde - alles andere würde mich nun doch überraschen.
Aber vielleicht konnte ich mit meiner Anregung für diese Option ja noch einmal sensibilisieren - wäre immerhin auch schon was wert.
Ein realer Stammtisch in einem Lokal dürfte da aufgrund des "mörderischen Einzugsgebietes" jedenfalls kaum möglich sein.

Gruss
Detlef

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 12:31
von mihe
Hallo Martin,
Martin Huzek hat geschrieben:Hallo Detlef,

Sportangler, ( und das sind auch die naturliebenden Fliegenfischer),
gegen den NABU macht keinen Sinn.

Das paradoxe ist doch, die realste Chance, die Äschen und Forellenbestände haben,
ist das Wohlwollen der Angler.
Angler sind es die Gewässer pflegen und versuchen gefährdete Bestände wieder aufzupäppeln,
mit Zeit und Geld.

Der NABU hält natürlich dagegen, dass wir es nicht uneigennützig machen,
Angler halten dagegen, dass es trotz der "Uneigennützigkeit" zu Verbesserungen kommt.
Da ist was dran =D> ... aber das heißt doch nicht, dass man sich nun mit dem Stillstand zufrieden geben muß!
...und wenn`s nur kleine Schritte in die richtige Richtung sind, seh`ich doch bei mir, und da gibt`s sicher noch den ein oder anderen, dem`s ähnlich geht (hoffe ich).

Hallo Detlef,
henkiboy hat geschrieben:genial wäre er aber nur, wenn das tatsächlich technisch und (für den Betreiber und sein Team) auch praktisch, sowie ohne viel Aufwand umsetzbar wäre. Ich fürchte aber dass dieser Vorschlag aber auch nicht ganz neu ist und irgendwo / irgendwann schon einmal unter die Lupe genommen wurde - alles andere würde mich nun doch überraschen.
... ja, das befürchte ich auch, aber abwarten, wer weiß?

Grüße an Alle

Mihe

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 12:33
von henkiboy
Hallo Martin,
genau bei dem was Du schreibst liegt ja das große Manko!
Mal ehrlich.......glaubst Du insgeheim dass jedes, aber auch jedes Mitglied von NABU und Co. ein reiner Veganer ist? Was dort betrieben wird, ist doch nicht wirklich (zwingend) Artenschutz. Das grenzt bisweilen schon an Individuenschutz.
Wenn dann das Steak oder das Schnitzel, das Frühstücksei oder die Milch auf den Tisch kommt, wird sich wohl in den seltensten Fällen ein schlechtes Gewissen melden.
Das schliesst natürlich nicht aus, dass es dort Hardliner gibt, die auch das verpönen, Veganer sind oder nur Biolebensmittel einkaufen.
Natürlich machen die Angler nichts "uneigennützig". Aber mal ehrlich gefragt: Wieviele von den Fischen, die wir besetzen, hegen und pflegen, werden denn dann im Verlauf ihres Daseins auch tatsächlich gefangen? Wieviele beenden ihr Dasein im großen Pool der Biomasse (egal, ob sie nun als Jungfisch im Bauch eines Räubers enden oder an Senilität sterben), ohne jemals an den Haken eines Anglers gegangen zu sein?
Ich kenne an meinem "Heimatfluss" Streckenabschnitte, die privat verpachtet sind. Dort habe ich in 30!!! Jahren noch nie eine Menschenseele fischen sehen, was natürlich absolut nicht heißen soll, dass da ab und an jedemand fischt. Aber viele Angler können die Fische da nicht gesehen haben, denn auf hundert(en) Touren, war bei der Vorbeifahrt nie jemand zu sehen. Trotzdem wird auch da gewiss durch die bestehenden Verträge ein gewisser Besatz (egal welcher Art und Weise) und eine gewisse Hege des Fischwassers (z.B. Uferbereinigung) vorgeschrieben sein. Kann mich da sogar gerne mal konkret und dezidiert erkundigen!!!
Hilft alles nix........wir sind in der Öffentlichkeit (vielleicht auch aufgrund weniger Negativbeispiele) die kritisierte Gruppe von rücksichtslosen Individualisten!

Gruss
Detlef

P.S.: Man mag der Anglerschaft und insbesondere der Gemeinschaft der Fliegenfischer alles mögliche aberkennen bzw. drandichten wollen......aber - eines lasse ich uns bestimmt nicht absprechen: Das ist das (meist) ganzheitliche Wissen was den Fisch, die Natur und die Umwelt anbetrifft. Da kommen vielleicht Jäger und Förster dran......, aber sicher nicht jeder John Do von nebenan, der am Sonntag mal am Wasser spazieren geht! Immerhin sind wir (zumindest bis auf einige Ausnahmen) in gewissen Bereichen ausgebildet worden und unser Interesse am Hobby lässt uns da nie auslernen. Und sei es nur aus Selbstzweck!

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 13:06
von Butze79
Hallo,

hier hat 3Sat versucht, ein bisschen neutraler zu berichten. Zumindest stehen hier die Angler nicht als Volldeppen da.

http://www.youtube.com/watch?v=GHweN1LsP7s


Wir müssen unseren Ton und auch unser Verhalten in der Öffentlichkeit ändern.

Entweder so:
"Exkrement Kormoran! Der frisst alle Gewässer lehr! Der muss dringend abgeschossen werden! Was unter Wasser passiert interessiert euch Vogelfritzen ja eh nicht!"... usw usw


Oder:
"Hallo, liebe Vogelschützer! Wir Angler freuen uns sehr, dass der Kormoran wieder heimisch wird. Dennoch müssen wir uns dringend zusammen setzten, weil es deutliche Hinweise von Überpopulationen gibt, welche andere Lebensräume im Wasser negativ beeinflussen. Wir, die Fischer und Angler, bieten gerne unsere Fachkompetenz, um im gemeinsamen Konsens eine Lösung für ein nachhaltiges Umweltmanagement an unseren Gewässern zu finden, um auch in Zukunft eine reiche Artenvielfalt zu erhalten"

... oder so ähnlich...


Was glaubt ihr, auf welchen Satz ein Umweltschutzverband eher reagieren würde???

Wenn wir Angler (geschlossen) auf die Umweltschützer (obwohl ich mich auch als einen sehe, aber egal) zugehen und ihnen konstruktiv, klug und kompromissbereit die Hände reichen, können wir viel mehr erreichen. Außerdem kann man den "Gegner" auf diese weise entwaffnen. Wenn die dann nämlich sagen: "Nein ihr stinkenden Angler seid doof, wir wollen nicht mit euch reden!"... tja, wer steht dann als betonköpfig und konsensunfähig da?


Naja und das wir uns lieber damit beschäftigen uns gegenseitig fertig zu machen, anstatt uns vernünftig zu einen, spielt auch eine Rolle.




Gruß
Christian

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 13:56
von Gammarus roeseli
Hallo,

wenn wir bei den Fakten bleiben, könnten wir sehr viel erreichen und wir müssen uns auch nicht hinter einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen virtuellen Stammtisch verstecken ….

LG
Christian

@ henkiboy
Frank. hat geschrieben: Aber das ändert nichts daran, dass wir uns (endlich) einigen realpolitischen Fakten stellen müssen: Ob uns das nun passt oder nicht - nach allen umweltpolitisch gültigen Definitionen ist der Kormoran eine einheimische Art, und der Nachname "sinensis" spielt dabei eine vollkommen untergeordnete Rolle.
Hallo Detlef,
ich habe hier im Forum schon oft gelesen, dass Du versuchst zu verbreiten, dass der Kormoran nicht heimisch ist. Kannst Du das uns auch beweisen?? Versteh mich nicht falsch, aber wann der Vogel heimisch ist und fleißig nachgeplappert wird, das der Vogel nicht heimisch ist, machen wir uns in der Öffentlichkeit lächerlich …..

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 14:21
von fjorden
Hallo,
bei allen Polarisierungen...Fakt ist, dass das "Komeranproblem" ein Mensch gemachtes ist und die Ursache in der "Ausbeutung von Ressourcen" liegt. Überfischung der Meere, Fischzuchtanlagen, Begradigung der Gewässer, etc., da können die Kormorane ebenso wenig dazu wie die Bachforellen und Äschen. Ganzheitlich denken und ein wenig mehr Selbstkritik.
Gruß
Fjorden

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 14:45
von Zweihandwedler
Gammarus roeseli hat geschrieben: Hallo Detlef,
ich habe hier im Forum schon oft gelesen, dass Du versuchst zu verbreiten, dass der Kormoran nicht heimisch ist. Kannst Du das uns auch beweisen?? Versteh mich nicht falsch, aber wann der Vogel heimisch ist und fleißig nachgeplappert wird, das der Vogel nicht heimisch ist, machen wir uns in der Öffentlichkeit lächerlich …..
Genau das besagt die Endung Sinensis =damit hat Herr Linee alles aus Asien/China tituliert. Es gibt auch eine Heimische Art im früheren Sprachgebrauch gab es deshalb den Küstenkormoran (Heimisch) und den Binnenkormoran (Asien) der zweite ist eingeschleppt worden.
Auf diese Argumentation hatte mal ein NABU-Freund in einen anderen Forum geschrieben: Herr Linee hätte alles was er nicht mochte mit Sinensis tituliert,falsch was er nicht mochte hat die Endung Germanicus wie Z.B. die Wespe.

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 14:58
von henkiboy
Hallo Jürgen,
kannst Du das belegen? Vielleicht hat aber unser Freund ja auch nur sein Verhalten im Verlauf der Evolution (Stichwort - Winterflucht) geändert und wird dadurch für uns und unsere Fischbestände zum Problem? - nichts ist es nicht wert, nicht auch mal betrachtet zu werden!!!!

Gruss
Detlef

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 15:27
von Gammarus roeseli
Hallo Jürgen,

ich habe Detlef eine Frage gestellt und nicht Dir!

Was Du sagst ist völlig Falsch, es gibt bei uns keine Kormorane aus China!! Wir haben eine Europäische sinensis Population. Der Ursprung also die Vorfahren des eingewanderten Vogels sind aus Asien, möglicherweise aus China.
http://www.oekf.at/typo3temp/pics/39509b0dcb.jpg

LG
Christian

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 17:14
von henkiboy
Hallo Christian,
Gemach....Gemach.....wann ist eine Tierart heimisch? Wann gilt sie als eingebürgert? Wann sind Bestände authochton?
Für mich gilt (subjektiv): Eine Tierart gilt als heimisch, wenn sie sich auch in dem hiesigen Ökosystem entwickelt hat!
Wurde sie eingebürgert oder eingeschleppt, so kann sie lediglich als eingebürgert bezeichnet werden. Das beantworetet nicht wirklich die Frage zum sinensis, aber es liegt zumindest irgendwo eine Schlussfolgerung nahe. Nicht mehr und nicht weniger!
Ich mach es mir jetzt mal einfach - Hypothetisch: Bedenkt man dass es mal einen Urkontinent namens "Pangäa" gab, dürften wohl alle Arten dieser Welt als heimisch betrachtet werden. Denn das ist ein banales und unumstrittenes Faktotum! Ist aber ebenso sicher auch ein gravierender Trugschluss!!!!! Im Prinzip kann man also jede Abstammungserklärung ad absurdum führen......weil,.....es gab ja da mal den Urkontinent Pangäa!
Das ist jetzt aber bewußt überzeichnet, soll aber unsere eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten bezüglich der Debatte hinsichtlich heimisch oder nicht heimisch ganz banal aufzeigen!

Gruss
Detlef

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 18:55
von CPE
@Detlef: So wie ich die Anglerschaft bis jetzt kennengelernt habe, ist das Konzept "Stammtisch" Teil des Problems, nicht der Lösung.

Außerdem: "unumstrittenes Faktotum" hin oder her - wir sehen jetzt ja bereits nach wenigen Beiträgen, daß es auf Krieg untereinander hinausläuft, eben weil sich die Volksfront von Judäa und die Judäische Volksfront (siehe: Leben des Brian) nicht grün, gelb oder schwarz sind.

Wie sehr das Außenbild sich unterscheidet, sieht man auf oberster Ebene z.B. wenn man Jahresbericht/Geschäftsbericht oder dergleich einmal mit NABU und ein anderes Mal mit VDSF anklickt:

http://imperia.verbandsnetz.nabu.de/imp ... u_jb11.pdf

Dieser Jahresbericht ist total vogellastig, was nicht anders zu erwarten war, aber extrem professionell und vollumfänglich kommunikativ. Nebenbei: 27 Mio. Budget bei 3,4% Verwaltungskosten ist schon recht angenehm.

Bei VDSF ist erstmal Hängen im Schacht. Zahlenwerk nein Danke. Allerdings geht es in Windeseile um die gescheiterte Vereinigung, und daß der Vorstandsvorsitzende des VDSF gegen Anglerboard wegen Verleumdung vorzugehen versuchte (und bei der Staatsanwaltschaft scheiterte...):

http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=227800

Das ist ein Bild des kalten Grauens. Das ist weitgehend Schrebergarten-Niveau.

Der DAV ist da übrigens kein Jota besser.

Auf der obersten Eben haben wir also ein Problem: daß sich Bundestagsabgeordnete, EU-Abgeordnete, Umweltministerien, auch NABU-Vorsitzende nur mit bestens vernetzten, munitionierten und positionierten Spitzenverbänden unterhalten.

Auf den mittleren Etagen kann man die Geschäftsstelle des LAV Brandenburg süß/provinziell finden. In Wahrheit leben sie aber hinter dem Mond (z.B. Beantragung einer Salmonidenberechtigung oder bei ihrem Gewässerverzeichnis, was irgendwie auf Originalmaterial des Dritten Reiches und des Nachfolgegebildes zu bestehen scheint) und wollen das evtl. auch bleiben.

Auf den unteren Etagen geht es nicht anders zu. Handgeklöppelte Angelbestimmungen bis in die letzte Köttelbecke. Ich hatte mal versucht, mich über Tenkara zu informieren. Man gerät recht schnell in eine knallharte Verbots-/Katechismus-Diskussion ("TENKARA IST KEINE FLUGANGEL") eines Wuppertaler Angelvereins. Bumms. Tür zu.

Allerdings: Dieses Forum zeigt dank doch einiger Leute, daß es auch anders geht. Danke erstmal dafür.

Gruß, Norbert

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 19:22
von Stansburry Pikefly
Der Kormoran...
Ich glaube, dass einer der Gründe für die einseitige mediale Darstellung der Problematik folgender ist.
Der unwissende Bürger hat überhaupt keinen blassen Schimmer von der Arbeit naturbewusster Fischer.
In den Augen der nicht angelnden Bevölkerung sind wir die wortkargen Stisel die mit der Flasche am See sitzen und Würmer baden.
Uns geht es in erster Linie darum das wir Fische fangen...
Damit spricht man uns indirekt die Motivation ab für einen wahren Kompromiss zu sorgen. In den Augen der Nichtangler sehen wir den Kormoran nur als Konkurenz.
Da kommt schnell der Gedanke auf: "Der arme Vogel. Der kann doch nichts dafür.."
Niemand würde sagen... "Die arme Äsche..."
Ich glaube das 90% der nicht angelnden Menschen überhaupt keine Ahnung haben was eine Äsche überhaupt ist.
Wie ich immer gerne sage: "Fische haben keine Lobby, und wenn, dann liegt sie so tief das keiner was hört." Alle heulen wenn irgendwo eine Möwe im Ölschlick verendet, aber wer verschwendet auch nur einen Gedanken an die tausenden Fische die dadurch verenden..
Es wird ja auch meistens nur vom Schaden der Fischer oder Fischwirte gesprochen. Vom Schaden an den Fischarten reden wenige.
Außer vieleicht die Artikel in den Angelmagazinen, aber die werden selten von Nichtanglern gelesen.
Wir sind an dieser Situation aber auch selber schuld. Da gebe ich Frank völlig recht. Da wird nicht mehr debatiert, sondern nur noch gestritten. In Stammtischdiskussionen wird der Ruf nach Abschuss immer lauter. Und leider ist es dieser Ruf der bei den Leuten hängen bleibt.
Und unsere Verbände ergießen sich in Belanglosigkeit.
Informationsaustausch wäre schön. Warum nicht mal mit einem vom Nabu einen Tag am Wasser verbringen, und versuchen gemeinsam in die Materie vorzudringen. Ich glaube das Information auch zu umdenken führen kann.
Wenn ein Angelverein den Leuten der Region in der beheimatet ist, mal einen Tag zur Information über Flora und Fauna seiner Gewässer anbieten würde.Und den Leuten mal zeigen würde, was der Überbestand an Kormoranen so anrichtet, wächst vieleicht auch das Verständniss. Vieleicht beginnt man dabei mal mit dem Lachs... Den kennt nämlich auch jeder.

LG Christoph :)

Re: Die Kormoran-Debatte und die mediale Wahrnehmung

Verfasst: 12.08.2012, 19:30
von Gammarus roeseli
henkiboy hat geschrieben: Für mich gilt (subjektiv): Eine Tierart gilt als heimisch, wenn sie sich auch in dem hiesigen Ökosystem entwickelt hat!
Dann sind Deiner Meinung nach also sämtliche Zugvögel nicht heimisch? Sind Kulturfolger wie Feldhamster, Feldhase usw. nicht heimisch?
Sind wir Menschen in Europa, Asien usw. nicht heimisch weil unsere Wurzeln der Ursprung der Menschheit in Afrika zu finden ist? =D>
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0609233710
Ich kann mir beim besten Willen nicht wirklich vorstellen, dass Dich irgendjemand mit Deiner Weltanschauung wirklich ernst nimmt! Sorry, dass ich so ehrlich und direkt zu Dir bin.

Mach Dir mal Gedanken über natürliche und unnatürlich in die Höhe getriebene Bestände einer Art und deren Folgen. Stichwort "Kulturlandschaft" und als Beispiel nehmen wir mal den Feldhamster. Der Bestand an Feldhamstern war mal unnatürlich hoch. Ursache, landschaftsverändernde Maßnahmen wodurch der Hamster Vorteile erlangte, sich prächtig vermehrte und ausbreitete. Ist beim Kormoran auch nichts anderes und nur an dieser Stelle können wir anfangen den Hebel anzusetzen und eine notwendige Bestandsregulierung in sensiblen Bereichen z.B. Äschenregion erklärbar und auch nachvollziehbar machen!!!

Wir sagen ja nichts falsches wenn wir sagen, durch Maßnahmen bzw. Veränderungen an den Gewässern zu Stauhaltungen, Stauseen usw. hat der Bestand an K. Vorteile erlangt und ist nun unnatürlich hoch in Deutschland und die Folgen sehen wir am deutlichsten bei der Äsche.


LG
Christian