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Verfasst: 20.12.2010, 06:20
von Mario Mende / Sachsen
Svartdyrk hat geschrieben:Hallo zusammen,
die "Freie Presse" schreibt:
nach den letzten Erkenntnissen ist das Schwarzwasser/Mulde einer Schwermetallvergiftung zum Opfer gefallen.
Der gesammte Bestand an Lebewesen ist von Eintrittsstelle in Lauter bis kurz vor Zwickau nahezu ausgelöscht.
Der Verursacher hat sich aber bereit erklärt den Anglern die erheblichen Kosten zu ersetzen! (bin ich mal gespannt)
Zitat: " Das gebaren der Behörden erinnert fatal an die Informationspolitik, die vor über zwanzig Jahren in der damaligen DDR praktiziert wurde" Zitat Ende. :roll:
Da denken doch ernsthaft manche, da hätte sich was geändert? [-X
Fakt ist, dass in den betroffenen Abschnitten die nächsten Jahre keiner mehr zum fischen gegen brauch!
Bin gespannt was da noch passiert....
Es sind viele Fließgewässer in Deutschland von Industrie und Handwerk umgeben, da passieren solche Sachen komischerweise nicht regelmäßig.
Na ja was soll's....traurig das Ganze!
Warten wir was noch passiert bei dieser Angelegenheit.
Da wird der Kormoran ganz schön sauer sein wenn nix mehr da is... :smt040

In Diesem Sinne
Grüßle Svartdyrk :smt111
Tja und wie sieht es im Sedimet aus? Reicht ein kräftiges Hochwasser,um das zu spülen? Tja, der Stoff ist ja auch nicht für ein Fließgewässer bestimmt gewesen.
Da ist nix, mit paar Satzfische rein und wieder gut.....
Naja, wer Leute beschäftigt für weit unter 5 Euronen die Stunde, der ist zu allem fähig!
Hoffentlich schlägt hier mal die Staatsanwaltschaft/Richter ordentlich zu und nimmt die große Kelle. Grün wählen und denken ist ja momentan "in".

Aber da glaube ich nicht dran!
Ist ja unter der Wasseroberfläche, die toten Fische sind weg und damit sieht man nichts mehr. Jeses Gutachten, jede Untersuchung kostet richtig Geld.

Hinzu kommt die Schuldanerkennung!
Na Fröhliche Weihnachten.........................

Verfasst: 20.12.2010, 13:13
von Svartdyrk
Hallo,
@Mario: genau so schaut das aus!!
Das wird sich über viele Jahre ziehen bis sich die Situation wieder normalisiert hat, wenn es denn überhaupt soweit kommt. Wenn man die noch folgenden Verunreinigungen mal außer Betracht lässt :wink:
In Zeiten der damaligen DDR war das ja nix außergewöhnliches und es hat auch keinen großartig gekümmert, welcher der gewässernahen VEB's da grade seinen Giftmüll entsorgt.
Schade ist nur, dass nach dem mühevollen Aufbau, der geleisteten Arbeit, ganz abgesehen von den immensen Kosten, solche Vorgänge wieder und wieder stattfinden!
Ist ja nicht das erste mal...und sicher auch nicht das letzte.
Die Situation ist alles Andere als entspannt, über Angelmöglichkeiten brauch sich an diese Strecke die nächsten Jahre keiner Gedanken machen!!

In diesem Sinne

Petri Heil! (oder eher Game Over)?

Grüßle Svartdyrk :smt111

Verfasst: 20.12.2010, 18:04
von Mario Mende / Sachsen
Naja, ich hoffe, die Nährtiere werden schnell wieder nachrücken. Damit würde zumindest wieder eine Grundlage für eine Neuansiedlung einiger Fischarten bestehen.
Schade um die Äschen,Forellen mag man ja (er)setzen können, aber die Äschen! :( :(
Das Problem wird wieder sein, der Verursacher lacht sich kaputt. Hat schön sein "Giftzeugs" entsorgt und vielleicht greift da sogar seine Versicherung!
Ärgerlich, Ärgerlich, Ärgerlich!

Mit nem Gefahrgut-Lkw darf man nicht dort langfahren, aber die gefährlichsten Chemiebuden stehen 10 m neben dem Wasser!

Verfasst: 24.12.2010, 18:23
von vogtländer
Mario Mende / Sachsen"]Naja, ich hoffe, die Nährtiere werden schnell wieder nachrücken. Damit würde zumindest wieder eine Grundlage für eine Neuansiedlung einiger Fischarten bestehen.
Schade um die Äschen,Forellen mag man ja (er)setzen können, aber die Äschen!


Genau das ist das ganz tragische an der Sache, das Schwarzwasser und Teile der Mulde waren im westsächsischem Raum die letzten Gewässer mit nennenswerten Äschenbeständen. So geht wieder eine Population " den Bach runter" und kann nicht ersetzt werden.
Die Kormorane werden, wie Pike treffend festgestellt hat sehr schnell auf andere Fließgewässer ausweichen ( dem Winter sei Dank ). Die ersten Späher sind schon wieder im oberen Vogtland.


Trotzdem wünsche ich allen Schöne Weihnachten , Ralf ! :roll:

Verfasst: 24.12.2010, 23:44
von Kanne
"Schneeflocken wirbeln im Kegel der Straßenlaterne auf der Brücke über das Schwarzwasser am Bahnhof Lauter, welch eine Weihnachtsstimmung...

"Sie erschrecken die Fische!" ruft der kleine Junge dem Mann im dunklen Mantel auf der Brücke zu als der einen Schneeball ins Wasser wirft.
"Es gibt hier keine Fische, Junge".

"Woher wollen Sie das wissen, sind sie etwa der Weihnachtsmann?"... Nein, der Graubmann....

Frohes Fest, Gruß Lutz "

Ach so, @ Ralf,

der bisherige Bestand an Äschen im Schwarzwasser war eigentlich für die weiße Elster als Besatz bestimmt, einzig fehlte das Transportmittel.
Das führte dann zum Verklappen der Satzfische welche sich prächtig entwickelten. Findige Hydrobiologen arbeiten bereits an Plänen für Initialbesatz in Schwarzenberg. In den Mägen von Bert und Emma, den letzten beiden Äschen im Mündungsgebiet der Großen Mittweida will man Knochenreste von verhungerten Kormoranen gefunden haben. Das gibt ein wenig Hoffnung,

Gruß, Lutz

Verfasst: 25.12.2010, 01:36
von Mario Mende / Sachsen
Kanne hat geschrieben:"Schneeflocken wirbeln im Kegel der Straßenlaterne auf der Brücke über das Schwarzwasser am Bahnhof Lauter, welch eine Weihnachtsstimmung...

"Sie erschrecken die Fische!" ruft der kleine Junge dem Mann im dunklen Mantel auf der Brücke zu als der einen Schneeball ins Wasser wirft.
"Es gibt hier keine Fische, Junge".

"Woher wollen Sie das wissen, sind sie etwa der Weihnachtsmann?"... Nein, der Graubmann....

Frohes Fest, Gruß Lutz "

Ach so, @ Ralf,

der bisherige Bestand an Äschen im Schwarzwasser war eigentlich für die weiße Elster als Besatz bestimmt, einzig fehlte das Transportmittel.
Das führte dann zum Verklappen der Satzfische welche sich prächtig entwickelten. Findige Hydrobiologen arbeiten bereits an Plänen für Initialbesatz in Schwarzenberg. In den Mägen von Bert und Emma, den letzten beiden Äschen im Mündungsgebiet der Großen Mittweida will man Knochenreste von verhungerten Kormoranen gefunden haben. Das gibt ein wenig Hoffnung,

Gruß, Lutz
Mensch Lutz,
der zieht dich noch vors Gericht und macht dir eine "glatte Oberfläche"! :D :D

Frohe Feiertage!

Der Schnee wird langsam schon wieder zuviel!

Verfasst: 27.12.2010, 15:03
von stechapfel
Garantiert wird da die Gemeinde auch noch schützend die Hände drüber halten...60 Arbeitsplätze sind kein Pappenstiel, da nimmt man so ne Katastrophe ab und an in Kauf. :evil:

Verfasst: 13.01.2011, 20:36
von Svartdyrk
Hallo zusammen,
nachfolgende Auszüge waren diese Tage noch in der regionalen Presse zu finden.
Die Staatsanwaltschaft ist weiter am ermitteln und die Behörden halten sich bedeckt was Informationen über den "Giftunfall" betrifft.
Fakt ist, dass die Fische an einem Cocktail aus Aluminium, Eisen, Chrom, Nickel, und Zink verendet sind. Die Kripo wartet noch auf ein toxikologisches Gutachten. Das Gemisch soll schwallartig in das betroffene Gewässer geleitet worden sein. Menschen sollen von dem Giftgemisch nicht betroffen gewesen sein, es sei denn, der eine oder andere habe zu dem Zeitpunkt der Verunreinigung größere Mengen davon zu sich genommen! :smt048
Fakt ist: der Zeitpunk der Verunreinigung war der späte Nachmittag des 14/11/10 also ein Samstag. Festgestellt wurde es dann von Anglern am Tag darauf, die massenhaft tote Fische entdeckten und sofort Alarm schlugen. Der Firma Graubmann ist erst drei Tage später eingefallen, diese *Havarie* bei den Behörden zu melden und haben dann einen :!: Unfall :!: angezeigt!!! Da hat ihm wohl jemand dringend dazu geraten, dies schleunigst zu tun. :roll:
Wie das alles passiert ist, bleibt noch unklar, bzw. ist Teil der laufenden Ermittlungen.
Die Staatsanwaltschaft rechnet frühestens in vier bis sechs Wochen damit konkrete Angaben machen zu können.
Abschließend steht da noch...
Der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen unterliegt strengen Regeln und wird vom Landratsamt überwacht...

Cheers & Grüßle

Svartdyrk :smt111

Verfasst: 14.01.2011, 22:34
von Mario Mende / Sachsen
Svartdyrk hat geschrieben:Hallo zusammen,

Der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen unterliegt strengen Regeln und wird vom Landratsamt überwacht...

Cheers & Grüßle

Svartdyrk :smt111
Der ist echt gut, den sollten wir rahmen lassen! :D :D :D
Unfall! :D :D :D
Klingt immer wieder gut! Und das BESTE, keiner hat es gemerkt! :oops: :oops:

Verfasst: 19.01.2011, 22:48
von Kanne
Nee,

das war ein Druckfehler gewesen. "Wird vom Landratsamt überlacht" sollte das heißen, oder machen die jetzt "Rollende Woche?" Die WKA-Betreiber halten ihre Staumarken auch nur ein weil sie ständig vom LRA überlacht werden..

Gruß, Lutz

(Smilies ausverkauft)

Re: Fischsterben Schwarzwasser/ Zw. Mulde ???

Verfasst: 15.05.2012, 15:11
von Kanne
Hallo,

heute fand am Amtsgericht Aue der Strafprozess gegen den Verursacher des verheerenden Fischsterbens im Schwarzwasser statt. Uwe G war gegen den schriftlichen Strafbefehl über 12.000 € wegen vorsätzlicher Einleitung toxischer Substanzen in Widerspruch gegangen.
In der mündlichen Verhandlung konnte ihm der Richter "LEIDER keinen Vorsatz" nachweisen, es gab keine Zeugen. Er verurteilte Herrn G. zu 90 Tagessätzen a' 165,-- €,
macht € 14.850€ und gibt trotzdem nen Eintrag ins Zentralregister.
Nun will sich der Unternehmer zeitnah mit dem Anglerverband wegen des entstandenen wirtschaftlichen Schadens einigen. Welchen Schaden er der Natur im Schwarzwassertal angetan hat wird er wohl nicht begreifen. Es werden noch Jahre ins Land gehen bis wir wieder eine ausgewogene natürliche Fauna im und um das Gewässer vorfinden können. Satzfische sind nur Satzfische....
Die ordnungsgemäße Entsorgung der Brühe hätte den Industriemanager fünfhundert Euro gekostet...

Gruß, Lutz

Re: Fischsterben Schwarzwasser/ Zw. Mulde ???

Verfasst: 15.05.2012, 21:45
von Blauzahn
Servus Lutz,

danke für die Info.

Wenn auch der Schaden am Schwarzwasser nicht wieder gut zu machen ist,
so ist die Verurteilung doch eine kleine Genugtuung für das geschundene "Anglerherz"

Hoffen wir, dass die Zivilklage, welche nun die nächste Konsequenz wäre, noch mehr dazu beiträgt.
Leuterung und Freiwilligkeit, den entstandenen wirtschaftlichen Schaden zu ersetzen, gibt es bei solchen "Erfolgsmanagern" nicht.

Abendgruß
René

PS: Übrigens berichtete der MDR sogar mit Kamerateam über den Prozess -> http://www.mdr.de/dabei-ab-zwei/video55916.html