Hege und Gewässerbewirtschaftung

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Jürgen Gaul

Beitrag von Jürgen Gaul »

Niederbayer hat geschrieben: - Ein gemeinnütziger Verein darf keine Gewinne erwirtschaften ==> wie Du schon sagst per Definition! Und jetzt erzähl mir bitte, dass hier nichts "gemauschelt" werden kann! Da gibt es zig Möglichkeiten die Gesetzeslücken zu nutzen ... ==> jetzt wird mir wahrscheinlich Betrug unterstellt
Lieber Thomas "Niederbayer",

Deine Aussage zeugt leider von totaler Unkenntnis in Bezug auf die Regelungen zur Gemeinnützigkeit und Freistellung von Vereinen von der Körperschaftssteuer. Das Finanzamt schaut sehr genau auf die Vermögensverhältnisse eines Vereins und mit "Mauscheln" oder Ausnutzung von Gesetzeslücken ist da absolut nichts drin, es sei denn, einige Vereine bewahren ihre Rücklagen im Sparstrumpf auf.

Schau Dir doch mal bitte die von unserem Finanzamt geforderten Unterlagen (wohlgemerkt für immer jeweils drei zurückliegende Jahre) an:

Bild

Aus Deinem zitierten Satz kann ich nur schließen, dass Du entweder keinem Verein angehörst (dann muss ich fragen: weshalb schreibst Du so einen Stuss zusammen?) oder Du bist organisiert, dann lass Dich bitte von Deinem Vorsitzenden oder Kassier über die tatsächlichen Gegebenheiten aufklären.

Zu Deinen anderen Aussagen und denen Deines nass-/trockenfliegenden Vornamensvetters ist von Gebhard, Markus und dem dritten Thomas schon genug gesagt worden.

Jürgen
flo staeuble
Beiträge: 535
Registriert: 18.02.2009, 11:58
Hat sich bedankt: 64 Mal
Danksagung erhalten: 145 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von flo staeuble »

Verehrte Menschen, in diesem thread (und im vorausgehenden Nassfliegenthread) bleiben für mich einige fragen offen.

Gebhard, du weist zurecht auf einen teufelskreis hin, der laut dir mit hohen pachtkosten beginnt. ich darf dich kurz zitieren:

„Damit wird aber ein Teufelskreis in Gang gesetzt, hohe Jahreslizenzen, zusätzlich vermehrt Tageslizenzen, dadurch Fangdruck und hohe Entnahmezahlen bedingen vermehrt Besatz.“

In anderen worten: Pacht sauteuer, wir brauchen viele fischer mit viel geld, und denen müssen wir was bieten. Daraus folgt das ende jeder nachhaltigen bewirtschaftung.

Was wäre denn nun (an alle) ein weg aus diesem teufelskreis?
Den Anbieter (Verpächter) dazu zu bringen, weniger geld zu nehmen, ist ein ebenso schöner wie unrealistischer wunsch.
Das würde nur funktionieren, wenn dauerhaft die nachfrage nach solchen gewässern sänke. Die wachstumszahlen der branche weisen auch das als unwahrscheinlich aus.

Daher kann man doch jedem neuling (bin selber erst seit 2 jahren dabei) nur folgendes raten:
Sei geduldig. Sei freundlich. Hör dich um. Knüpf bescheiden kontakte. Benimm dich. Und du wirst schneller am gewässer deiner träume stehen, als du dir hast vorstellen können. Im internet wirst du sie nicht finden. Weder mit der googlesuche „exklusives fliegenfischen für wenig geld mit naturgewachsenen monsterforellen“ noch mit der forumsfrage „wer hat einen geheimtip?“

Als tageskartennehmer enttäuschungen zu erleben, ist, denke ich, normal. Das liegt aber zu einem überwiegenden prozentsatz an mangelnder gewässerkenntnis und NICHT am deppert bewirtschafteten gewässer. An meinem hausgewässer werde ich (nach vielen besuchen) meistens besser fangen als am 100-euro-fluss in der steiermark. Ist ja nicht schlimm. Hab trotzdem einen geilen tag und sehe und erlebe neues.

Im gegensatz zu thomas bin ich allerdings der meinung, dass sich aus misserfolgen an der tageskartenstrecke keine ansprüche des tageskartennehmers ableiten.
Vereinfacht wirtschaftlich: jemand bietet mir ein produkt an. Ich habe alle möglichkeiten, mich vorab über alle mit dem produkt verknüpften parameter zu informieren. Dann kaufe ich das produkt. Mich danach über vorher klar feststehende eigenschaften des produkts zu beschweren, ist schlechterdings bizarr (nach eingehemden studium der speisekarte gehe ich in ein vietnamesisches restaurant und beschwere mich lauthals über das fehlen von pizza).

Zum schluss trotzdem noch ein freundlicher grinser an die edeln unter uns:
Wieso muss denn immer kritik dafür geübt werden, dass jemand fische fangen will?
Jemanden für die suche nach effizienz zu kritisieren, finde ich befremdlich (und ich rede hier nicht von der suche nach einer eleganten umgehung von regeln).
„ich will beim fischen in erster linie fische fangen!“ „Waaas??? Damit ist die sache für mich erledigt!!!“ – ts ts ts, jungs jungs jungs.
ALLE wollen wir fische fangen. Der eine hat sich im laufe der jahre dazu einen gewaltigen theoretischen überbau zugelegt (naturerlebnis, einklang, meditativ, wahrhaftig, beim einen ists purer zen-buddhismus, der andere hat marienerscheinungen.....nicht falsch verstehen, ich finde all diese ansätze grundsymphatisch und bin wohl unbewusst schon selber dabei, mir meinen schnöden angelwunsch mit derartigen savoir-vivre-schmankerln zu würzen).
Aber: wir wollen schon fische fangen oder? (auch wenn wir immer auf ihrer seite stehen).
Und ist nicht auch der über eine distanz von 21 metern reichende hakenbogenschlangentuckswitchparachuteservice der trockenfliege ins zentrum einer hinter einer steinmauer liegenden strömungstasche genau das? Ein versuch der optimierung der effizienz der eigenen fischerei? Wenn auch sportlicher, edler und nachahmenswerter (achtung, ironiefrei!) als das madenbündel?

Jeder von uns steht doch beim fliegenfischen in einer entwicklung. Der eine am anfang derselben, der andere vielleicht schon kurz vorm nirvana.
Vor 2 jahren kam ich nach dem fischen heim und sagte zu meiner frau „wow war das geil, 14 fische, voila, hier sind die zwei, die ich wenigstens mitnehmen durfte.“
Heute: „hey, hast was gefangen?“ – „ja“ – „wie viel?“ – „keine ahnung, war schön“ – „wo sind die fische?“ – „im wasser“.

Also, buben: wenn mal wieder einer verschämt zugibt, dass er fische fangen will, dann sehts ihm nach. Und reagiert vielleicht sogar mit einem freundlichen „ging mir anfangs auch so“.

Grüße vom flo
Niederbayer
Beiträge: 61
Registriert: 06.09.2010, 23:10
Wohnort: bei Passau

Beitrag von Niederbayer »

Ich bin jetzt seit sehr sehr langer Zeit in Internetforen unterwegs!
Bisher hab ich genau 1 mal angeeckt und das ist bei einer gewissen Beitragszahl durchaus mal möglich hätte ich gesagt.
Genau aus dieser Forenerfahrung stellen sich mir momentan mehrere Fragen:

- Warum darf man in einem Fischer-Forum nicht sagen, dass man vordergründig mal Fische fangen will? Es ist zwar ein weit bekanntes Diskussionsthema "Warum gehen wir angeln?" - aber der Grundgedanke ist und bleibt das Fische fangen! Ansonsten würde ich wandern gehen, um die Natur anzuschauen! An den FliFi-Gewässern gibt es immer geile Wanderstrecken!
Also wieso wird das kritisiert?

- Warum darf man keine Gesetze und Regelungen hinterfragen?
Ich behaupte es ist scheinheilig, dass man sagt es gehört sich nicht, als Gast eine Regelung des "Hausherren" anzuzweifeln.... Jeder von uns war schon irgendwo und hat festgestellt, dass was falsch läuft... man hat sich dann mit dem Umfeld angefreundet und in ruhigem Ton das Thema besprochen! Konnte man was erreichen (vorausgesetzt es gab tatsächlich Verbesserungsbedarf), ist es für beide Seiten schön. Ist man auf Unverständnis gestoßen hat man sich zurückgezogen (und damit meine ich nicht, dass man gleich den Kontakt abbricht)

Also warum darf man nicht hinterfragen ohne gleich in eine Schublade gesteckt oder heftigst kritisiert zu werden?

- Warum fühlen sich bei jedem Posting einige direkt angesprochen und beleidigt obwohl man nur allgemeine Aussagen tätigt und dadurch eine Diskussion und einen Meinungsaustausch anstoßen will?
Vielleicht liegt man sogar mal falsch - OK. Aber es wird nicht sachlich diskutiert - es wird einem durch die Blume gesagt wie frech und dämlich man doch ist!

Warum werden also interessierte Angler kritisiert?


Bis zum Thema Nassfliegen, fand ich Euer Forum eines der ruhigsten und angenehmsten Foren im Internet! Durch die ruhig Art von Frank z.B. oder die Forenregeln mit Begrüßung und Verabschiedung - mit Vorname und nicht mit Nickname.... all diese Dinge haben mich begeistert.

Aber kaum zweifelt man allgemein und hinterfragt Gegebenheiten, zeigt sich, dass leider doch nicht ruhig und sachlich gegenargumentiert wird. Man wird nicht belehrt - sondern verurteilt :cry:
Wurde schon mal drüber nachgedacht, dass so mancher wie z.B. ich durch solche Fragen und Aussagen dazu lernen will? (Das ist eigentlich einer der Hauptgründe, warum es Foren gibt - soweit ich das nicht auch falsch verstanden habe!)

Noch einmal:
Es wird keiner persönlich angesprochen - es soll ein Denkanstoß sein. Leider wird dieser nicht ausdikutiert, sondern nur Unverständnis gezeigt!


P.S.: Wegen der Vereinsthematik (ja - ich bin in einigen Vereinen - warum also wieder die Unterstellungen?) und dass kein Gewinn gemacht werden darf, können wir uns gerne per PN weiter unterhalten! Das ist ein Thema das durchaus nicht ungefährlich ist!!!
MfG und Petri Heil
Thomas
Benutzeravatar
Kurzer
Beiträge: 111
Registriert: 05.10.2006, 17:11
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Kurzer »

Hey Thomas,

es ist auch ein ruhiges und sehr schönes Forum und ich bin mir sicher, dass es das auch bleiben wird :wink:

Einige Themen sind jedoch sehr brisant und werden meist hitzig debattiert. Das ist in anderen Foren genauso, wenn nicht schlimmer ... viel schlimmer :roll:

Ich finde es klasse, dass sich so viel User an diesem Thema beteiligen und ihre Meinungen dazu schreiben. Wenn mann diese mal genauer betrachtet, ähneln sich fast alle inhaltlich. Von Grundgedanke liegen wir also alle auf einer Ebene nur weiß der eine mehr, oder glaubt mehr zu wissen, und verleiht diesem hier mehr oder weniger Ausdruck.

Etwas anstrengend finde ich nur, dass berühmte "letzte Wort" was nie aufhört :wink:
Tight lines!

Daniel
Benutzeravatar
Jondalar
Beiträge: 112
Registriert: 03.09.2010, 22:06

Beitrag von Jondalar »

Morgen!

@ Webwood und hdidi

Wenn Ihr nicht mit den großen Jungs spielen wollt dann lasst es eben. Ich finds nur schade weil sich der Heiko hier die Arbeit gemacht hat und Ihr jetzt schmollt.

Ich frag mich nur warum Ihr dann zum angeln geht wenn Ihr keine Fische fangen wollt?

und Dieter

Warum fischst Du dann in der Strecke für Gastangler wenn Du als Vereinsmitgliede doch auch an der Vereinsstrecke angeln könntest. Gibts da vielleicht keine Fische mehr?

So und jetzt zum Markus

Island ist halt zu weit weg als das ich da jeden Tag hinfliegen könnte. Du hast es ja angesprochen und es war nicht meine Absicht einen Verein offentlich zu kompromittieren. Doch ich denke das ich trotzdem jederzeit eine Tageskarte bekomme.
Schön dass Du hier einräumst dass Du einen Vetragspartner beim Lizenzerwerb hast der ähnliche Ansprüche auf die Einhaltung der Vertagsbedingungen hat wie Du an ihn.
Na sicher doch! Ich geh ja nicht schwarzfischen. Wenn alles geregelt ist und konstistent ist hab ich ja auch kein Problem damit. Seht euch mal die Bestimmungen vom Rudi Heger an. Da gibts nix zu rütteln und wenn da jemand übers Ziel hinaussschießt ist es ja auch gut, angemessen zu reagieren. Nur unsinnige Regelungen sollten einfach auch mal in Frage gestellt werden. Auf die Eine oder Andere weise. Sonst ändert sich nix.
Gewässerwarte, Vereinsvorstände sowie anderweitige Bewirtschafter sind auch nur Menschen. Die würden auch gerne mal nach Schweden oder Island fahren - nur widmen sie ihre Freizeit lieber dem Wasser und Menschen vor Ort
Sicher aber diese Entscheidung treffen doch die Leute selber. Wenn Sie es nicht aus Überzeugung tun dan weis ich nicht warum sonst.

Ich angle ja auch auf andere Fischarten und bin Mitglied in einem Angelverein und werde da oft angemacht weil ich mehr Fischen fange als andere. Mittlerweile dürfen die Mitglieder nicht mehr mit Kunstködern in den Vereinseen angeln weil sich einige aufgeregt haben, dass die Kunstköderangler ihnen die Fische vor der Nase wegfangen. Trotzdem bin ich immer noch Mitglied dort weil ich eben die Gewässer die wir sonst noch haben super nutzten kann. Ich hab meine Konsequenzen daraus gezogen und hab die Karte für den Vereinssee abgelehnt. Diskutieren wollten die Vorstände das Thema nicht und deswegen musste ein anderes Kommunikationsmittel her. Man kann auf Misstände j auch anders aufmerksam machen. Mittlerweile wird am Kunstköderverbot heftig gerüttelt weil es eben große Kreise gemacht hat. Nur wenn man alles hinnimmt passiert einfach nix.
Wenn jemand mit der Einstellung "Zahlen und Spaß" haben ans Wasser kommt und dann von Hege und Bestandsschutz redet dann ist das für mich (als virtuellen Bewirtschafter) scheinheilig denn woher will er denn wissen was ich will. Wenn es nach mir ginge soll er sich seine zwei Fische rausklopfen und gehen - das wäre der maximale Gewinn aus der Tageskarte.
Als Gastangler kommt man eben mit dieser Einstellung ans Wasser. Zahlen und keinen Spaß haben ist ja auch nicht das optimale. Mich würde brennend interessieren wozu diese Gelder dann verwendet werden wenn nicht für die Vereinsarbeit und den von Dir angesprochenen Schutzzielen.
Ich kann jetzt nur von mir sprechen aber wenn ich an einem Fremden Gewässer bin und unrat im oder am Wasser sehe nehm ich das Zeug mit auch wenns nicht von mir war. Und falls ich Missstände bemerke wie letztens als ich in einem ausgewiesenen Salmonidengewässer ganz in meiner Nähe eine Forelle gefangen hatte der ein 30 er Monovorfach mit Driling aus dem Rachen hing mach ich darauf auch aufmerksam. So einfach wie Du es darstellts ist es nicht denn es gibt unter den Gastanglern viel mehr vernünftige Leute als man denkt. Die wenigsten davon sind Kochtopfangler und viele verhalten sich vorbildlich.
Was jedoch als Argument nach wie vor im Raum stehen bleibt ist warum Du mit der Einstellung "Fangen UND Natur" geniessen so viel Wert auf die Effizienz Deiner Methode legst.
Sowas nennt man offenheit dem Fortschritt gegenüber! Warum angeln viele Fliegenfischer mit Ruten aus Kohlefaser oder warum werden immer neue noch bessere Fliegenmuster entwickelt. Ich kann ja auch die Natur genießen und sich daran erfreuen mit einer effizienten Methode erfolgreich zu sein. Da steckt ja auch ein Lernprozess dahinter. Ich bin sicher nicht der beste Trockenfliegenfischer aber mich interessieren eben auch neue oder alte Methoden Hauptsache man ist gefordert. Werfen alleine ist ja schön aber zum Angeln gehört eben auch das man Fische fängt.
Viele Grüße, Thomas.
Benutzeravatar
hdidi
Beiträge: 214
Registriert: 16.02.2007, 10:49
Wohnort: Roding i.d. Oberpfalz
Hat sich bedankt: 2 Mal

Beitrag von hdidi »

Jondalar hat geschrieben: und Dieter

Warum fischst Du dann in der Strecke für Gastangler wenn Du als Vereinsmitgliede doch auch an der Vereinsstrecke angeln könntest. Gibts da vielleicht keine Fische mehr?

.
Versteh nicht, warum es jetzt wieder persönlich werden muß?

Aber die Lösung ist ganz einfach und gerade Du müsstest es am besten wissen:
Wenn ich zwei Freunde dabei habe, die sogar eine Tageskarte gelöst haben, dann werde ich wohl mit Ihnen in diesem Abschnitt zum Fischen gehen.
So einfach ist das!

Was noch einfacher ist:
Ich hatte die beiden Gewässerabschnitte vom Zustand her verglichen.
Im Bezug auf das eigentliche Thema dieses Threads.
Und sonst nichts :wink:

Ich glaube auch, das es ganz alleine meiner Entscheidung obliegt, wohin ich zum Fischen gehe, ganz besonders ohne mich vor Dir rechtfertigen zu müssen.

Ein kleiner Tip von mir:
Wenn Du mal begriffen hast, das nicht die Priorität beim Fangen von Fischen liegt, dies ein nur ein Teil vom Gesamten ist, dann wirst Du einen Ausflug ans Wasser auch mal streßfrei geniessen können.

Mittlerweile frage ich mich sowieso, was das ganze noch mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat :roll:
Zuletzt geändert von hdidi am 15.10.2010, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse aus Roding
Dieter
Benutzeravatar
webwood
Moderator
Beiträge: 3210
Registriert: 04.10.2006, 17:53
Wohnort: Pfaffenwinkel
Hat sich bedankt: 207 Mal
Danksagung erhalten: 557 Mal

Beitrag von webwood »

Edit: Anrede vergessen,sorry" Edit

Hallo Thomas,

OK,
ich sagte, ich bin weg, aber gut.
Du postst hier viele "Warum".
Es ist ein Gebot der Hoflichkeit Dir darauf zu antworten.
- Warum darf man in einem Fischer-Forum nicht sagen, dass man vordergründig mal Fische fangen will?
weil und das hast jetzt nicht nicht Du geschrieben:
:
Hey wenn Ihr keine Fische fangen wollt dann nehmt Euch eine Decke und vergesst die Sonnencreme nicht!
Mir gefällt dieser Ton nicht. Entweder mein Ziel muss es sein, Fische zu fangen oder ich soll es bleiben lassen. Ich habe nun seit rund zwei Monaten keine Fische mehr gefangen, weil ich nicht irgend Fische fangen will, sondern meinen Fisch. Sie hat ca 50 cm, ist standortreu und bis heute schlauer als ich. Bin ich deshalb kein richtiger Angler? Mel Krieger schrieb mal "Ich wollte nicht durch einen Fisch in meiner Angelei gestört werden" Mel wäre dann ja wohl auch kein richtiger Angler.

[/quote]Warum darf man keine Gesetze und Regelungen hinterfragen?
In Sachen Gesetzen ist hier wohl der falsch Platz. Da ist die Regierung zuständig.
Zu den Regeln:
Jeder von uns war schon irgendwo und hat festgestellt, dass was falsch läuft...

Da bewirtschaftet z.B ein Verein seit vielen Jahren mit Herzblut und Schweiss sein Gewässer, legt sich dafür meist auch finanziell krumm und hat auch aus dieser jahrelangen Erfahrung heraus gewisse Regeln erlassen Dann kommt jemand von irgendwo und stellt fest....?
P.S.: Wegen der Vereinsthematik
Solltest Du einen Verein kennen der Betrügt, so mach das doch bitte mit diesem Verein aus (Strafanzeige oder was immer) aber mit pauschalen Behauptungen über Vereine trittst du nicht nur mir gewaltig auf die Füsse.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
Benutzeravatar
Kurzer
Beiträge: 111
Registriert: 05.10.2006, 17:11
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Kurzer »

Ich noch mal :D

"Unsere Benutzer haben insgesamt 130003 Beiträge geschrieben."

Glückwunsch dazu an alle Beteiligten! :wink:

Warum schreibe ich das?
Um zum einen etwas "Luft" in diesen Thread zu lassen bevor hier die Emotionen überkochen und zum anderen würde ich mich freuen, wenn der gute Ton dieser 129992 Postings widerkehren würde :wink:

Schöne Grüße aus Leipzig!
Tight lines!

Daniel
Hardy

Beitrag von Hardy »

moin moin
Niederbayer hat geschrieben:Ich bin jetzt seit sehr sehr langer Zeit in Internetforen unterwegs!
Ich auch.
Niederbayer hat geschrieben:- Warum darf man in einem Fischer-Forum nicht sagen, dass man vordergründig mal Fische fangen will?
Das darf man. Denn ohne diesen Antrieb wäre keiner hier Mitglied im Forum. (Die drei PETA-Spione lasse ich mal außen vor)
Kritisiert wird evtl. dann die Art und Weise der Fischerei oder auch die (subjektive) Wahrnehmung der Intention, welche aus dem hier Geschriebenen herauszulesen ist.
Ob die Kommentare immer dem entsprechen, was vom Verfasser erwartet wird, wage ich zu bezweifeln. Etwas Gegenwind sollte man schon aushalten können.
Niederbayer hat geschrieben:- Warum darf man keine Gesetze und Regelungen hinterfragen?
Auch das darf man sicherlich. Allerdings sollte man sich VORHER über Restriktionen und Auflagen schlau machen, anstatt sich die Regelungen je nach Gusto zurechtzubiegen und weitestgehend im eigenen Sinne auszulegen.
Tut man das aber und sagt das auch noch laut, darf man sich nicht wundern, wenn dieses Verhalten gerüffelt wird.

Ich möchte aber auch noch etwas zum eigentlichen Thema dieses Freds hier senfen:
Es macht für mich einen großen Unterschied, ob ich ein bestimmtes Gesetz hinterfrage oder die Regeln, die ein Fischereirechtsinhaber aufgestellt hat. Zunächst muss ich es mal als gegeben hinnehmen. Gesetzesänderungen kann ich nun im Rahmen der mir durch unser demokratisches Gemeinwesen gegebenen Möglichkeiten anstossen. Sicherlich ein langwieriger, aber möglicher Prozess.

Das Fischereirecht in D ist an den Besitz von Grund und Boden gebunden.
Und das Eigentumsrecht ist in unserer Staatsform ein hohes Gut, das es m.E. nach zu verteidigen gilt.
Ergo kann ein jeder im Rahmen der demokratisch entwickelten Rechtsnormen frei über sein Eigentum verfügen. Lange Rede, kein Sinn: Jeder kann an seinem Bach die Regeln aufstellen, die er für richtig hält.
Will ich nun am Eigentum eines anderen partizipieren, muß ich dessen Regeln akzeptieren.
Sollten diese Regeln für mich nicht akzeptabel sein, heißt das in letzter Konsequenz dort nicht zu fischen.
Ich kann sicherlich mit dem Eigentümer seine Regeln diskutieren, aber einen Anspruch auf Änderung leitet sich daraus nicht ab.

Eigentlich doch ganz einfach, oder?

Groetjes
Hardy
Benutzeravatar
Frank.
Ehren-Moderator
Beiträge: 5843
Registriert: 28.09.2006, 11:35
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 353 Mal
Danksagung erhalten: 573 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank. »

Hab herzlichen Dank, lieber Hardy! Vielleicht führt dein Beitrag dazu, dass der Ball jetzt im allgemeinen etwas flacher gehalten wird, bevor das Schonzeit-Wochenende (auch noch mit Schlechtwetterprognose) hereinbricht.

Ich hoffe, hier finden wir einen kleinsten gemeinsamen Nenner, auf den sich alle einigen können. Ansonsten scheint dieser Thread sich ja doch ein wenig zu einer sich in vielen Details wiederholenden Auseinandersetzung zu entwickeln, in dem (fürchte ich) nur noch wenig wirklich neue Impulse zu erwarten sind.

Wahrscheinlich haben viele hier keine Lust, derzeit eine Friedenspfeife anzuzünden. Aber möglicherweise würde eine kleine, freiwillige Diskussions- und Denkpause dem Ganzen gut tun?

Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Benutzeravatar
Jondalar
Beiträge: 112
Registriert: 03.09.2010, 22:06

Beitrag von Jondalar »

Hallo Frank

Warum wilst Du die Diskussion jetzt gerade unterbrechen. Schau dir mal die Zugriffszahlen an die dieser Thread hat. Das Thema interessiert anscheinend viel mehr Leute als man auf den ersten Blick erkennen kann.

Die Emotionen kommen einfach mal hoch bei einem so emotionalen Thema. Hier gehts ja auch um elementare Dinge die unser Hobby betreffen. Wenn man sich den Thread mal durchliest gehts sehr gesittet zu. Und das sich einige persönlich angesprochen fühlen ist doch normal.
Viele Grüße, Thomas.
Benutzeravatar
Frank.
Ehren-Moderator
Beiträge: 5843
Registriert: 28.09.2006, 11:35
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 353 Mal
Danksagung erhalten: 573 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank. »

Jondalar hat geschrieben:Das Thema interessiert anscheinend viel mehr Leute als man auf den ersten Blick erkennen kann.
Lieber Thomas,

ich fürchte, das wäre momentan vergleichbar mit dem Argument, dass viele Leute zum Stierkampf gehen, weil sie sich für Rinder interessieren ...

Und ich will hier gar nichts "unterbrechen" (wenn ich das wollte, würde ich das nämlich tun): Ich habe nur eine Anregung gegeben.

Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

Servus liebe Leute!

Ich darf mal hier - unter altbewährter Mitarbeit meines sachverständigen Freundes Leo - eine Rechnung präsentieren, die ich/wir so oder in ähnlicher Form bereits mehrfach gepostet haben:

Für staatliche/öffentliche Gewässer bekommen die Vereine "schöngerechnete, niedrige Pachtpreise", sie werden nicht öffentlich für private Bewerber ausgeschrieben, hier überbieten sich die allein pachtberechtigten Vereine gegenseitig! Bei Privatgewässern bestimmt eben die Nachfrage den Preis.

Aber es geht auch einfacher:
Ein Muster Forellen-/Äschengewässer 10 m breit, 100 kg/ha nachhaltiger Jahreszuwachs = 300 maßige Fische, hat also auf 1 km Länge (= 1 ha Pachtfläche) einen Ertragswert von 100 x € 15,00 = € 1500,00 bei einem Kilopreis von € 15,00.

Das wäre ein angemessener, noch vertretbarer Pachtpreis. Ist er höher, bezahlt man den Freizeitwert/Liebhaberei mit!

Für dieses Gewässer dürfte man bei einem Baglimit von 3 Salmoniden (~ ca. 1 kg) 100 Tageskarten aussgeben, die bei einem Preis von eben € 15,00 kostendeckend wären. Mit diesem Preis wären die Fische angemessen bezahlt, wäre in diesem Fall die Tageskarte teurer (weil der Pachtpreis höher ist), kosten die Fische einen Freizeitwert-/Liebhabereiaufschlag!

Will man dort 300 Leute über Tageskarten ans Gewässer lassen, müsste man das Baglimit auf einen Fisch reduzieren; den Preis aber auch dritteln.

Bleibt die Frage, ob das auf 30 Wochenendtage komprimiert (~ 10 Angler/Tag und Flußkilometer) noch ein attraktives Naturerlebnis ist?

Jetzt kommen dann die ganz Schlauen die das über Besatz mit fangreifen Fischen regeln wollen: 100 kg Besatz = 300 Fangfähige mehr ~ bei Baglimit 3 Stk 100 Tagesscheine mehr - Kosten: € 1500,00?

Das ist ein Trugschluss:
Wenn in einem Wildgewässer die Wiederfangquote 30 % betrüge (das ist viel zu optimistisch - liegt eher bei 10%!), müsste man für jeden als Wiederfang ausgewiesenen Fisch 3 Stk ~ 1 kg besetzen, was dann Kosten von € 15,00 für einen gefangenen Gegenwert von € 5,00 ausmachen würde. Wirtschaftlich unvernünftiger als über Besatz mit Fangfähigen kann man ein Gewässer nicht "bewirtschaften!"

Sieht man dann irgenwann auch noch ein, dass durch intensivierten Besatz (wegen des erhöhten Fraßdrucks zu vieler adulter Fische) die Eigenvermehrung und damit der Naturalertrag stark gemindert wird, kann man nicht länger bestreiten: Effektiver, aber biologisch/ökologisch und auch ökonomisch unnötiger, als über Besatz, kann man ein Gewässer nicht schädigen (...außer durch Umweltvergiftung oder Denaturierung/Degradierung)!!!

Das führt meiner Meinung nach zu obejektivierbaren und zwingenden Kriterien, nach denen ich die wichtigsten Eckpunkte des Regelwerks für die Befischung eines Reviers zu determinieren habe. Alles andere ist Humbug!

Wenn ich mich aber in diesen Bereichen bewege, wird es jedem klar sein, dass ich mich bescheiden werden muss. Ich muss meine Forderungen an den Erlebniswert der Fischerei wieder an die natürlichen Gegebenheiten des Gewässers heranführen und mich von den Bildern der Werbung der Geräteindustrie verabschieden! Wir sind nicht in Chile, nicht in Patagonien oder Grönland! Wobei auch der Ruhm dieser Reviere davon lebt, dass wenige Menschen hinkommen!

Es ist somit völlig schwachsinnig einerseits davon zu schwadronieren, keinen Fisch mehr zu entnehmen, weil dies schlichtweg rechtswidrig ist und genauso zu sinnlosen Ausfällen führt! Andererseits ist es völlig schwachsinnig, auf dem Altar des Fortschrittsglaubens, Regeln zu hinterfragen, die unbestrittenermaßen nur eine Einschränkung der Effektivität des Fischens zum Ziel haben.

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Dry Fly Only oder ein Verbot von Nymphe, Bleischrot, Beschwerungen, Streamer, Jig, Sinkleinen, Bissanzeigern Fliegen über Gr. 10 und unter Gr. 16 haben ein einziges Ziel: Verminderung der Effektivität des Fischens! Was sollte Hege auch sonst sein, als die Schaffung von natürlichen Retentionsräumen für unsere Beute? Worin soll denn Hege sonst bestehen, als in der Verkleinerung des Fangerfolgs? Will ich mehr Fischen in meinem Wasser das Überleben sichern, dann muss ich dem Fisch mehr Chancen einräumen! Wie oben dargelegt, ist Besatz keine Alternative!

Wenn ich mich - wie hier - dann dem Problem gegenüberstehen sehe, dass nach Möglichkeiten gesucht wird, derartige Regeln zu umgehen und dass dies auch noch verteidigt wird, dann gebe ich keine Karten mehr aus! Wem kann ich als Verein Karten verwehren? Den Tageskartlern! Sicher nicht meinen Mitgliedern! Wem gegenüber kann ich Bestimmungen effektiv durchsetzen? Dem Vereinsmitglied gegenüber, das ich kenne, das ich öfter treffe und dem ich den Ausschluss androhen kann! Im Optimalfall ist ein Vereinsmitglied auch eher bereit im Sinne "seines" Wassers und "seiner" Fische Einschrämkungen hinzunehmen (ich weiß, das ist oft nicht der Fall)! Der Tageskartler, kommt halt im Zweifel nicht wieder und wenn er Glück hat, bekommt er schon am nächsten Tag bei einer anderen Lizenzausgabestelle wieder problemlos eine Lizenz!

Es wird - aufgrund der Einstellungen des einen oder anderen Posters hier - dazu kommen bzw. ist es schon so, dass in unseren Breiten (v.a. Österreich), der Zugang zu den wirklich guten Revieren schwierig und erstklassigen Revieren nicht mehr möglich sein wird.

Wäre ich selbst Pächter eines Gewässers, ich würde jedenfalls aus Selbstschutz keine Karten ausgeben!

Für die natürlichen unbewirtschafteten Gewässer sehe ich nur eine zukunftsfähige Perspektive: Weniger Angler, die nicht so häufig fischen gehen und bei der Entnahme und Wahl der Mittel Selbstbeschränkung üben. C&R ist keine ethisch und rechtlich vertretbare Alternative!

Zur Kompensation: Intelligent gemanagte - naturnahe - geschlossene Gewässer für eine kultivierte Fischereiausübung - die man dann aber nicht mehr als Forellenpuffangelei verunglimpfen darf. In GB ist man uns da schon um viele Jahre voraus - die unterscheiden längst in "natural" or "managed waters".

Kern meiner Aussage:

Eine ökologisch und ökonomisch vertretbare Bewirtschaftung/Nutzung von einem Naturgewässer, muss sich an dessen natürlicher Ertragsfähigkeit orientieren!

Da braucht es niemanden, der sich dann anmaßt, eine erlassene Regelung zu "hinterfragen" im Sinne von dehnen und ausloten, was geht! Die Motivation ist mir dann egal, warum er das tut (C&R oder Pfanne)!

Im Übrigen erlaube ich mir noch anzumerken, dass eine Lizenz, als privatrechtliche Vereinbarung zwischen Fischereiberechtigten bzw. Fischereiausübungsberechtigtem und dem Lizenznehmer, immer nur die Erlaubnis darstellt, einen Fisch zu fangen und nicht die Garantie (es sei denn diese würde ausdrücklich zugesichert)! Bag Limits sind keine Mindest-, sondern Maximalentnahmemengen!

Beste Grüße,
Hans
Zuletzt geändert von pehers am 15.10.2010, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

@Jondolar

Eins muss ich noch los werden: Was Du von Dir gibst, sind mE nur Allgemeinplätze oder subjektive Eindrücke, aber in keiner Weise objektivierbare und generalisierbare Tatsachen oder Modelle!

Du verallgemeinerst einerseits und kaprizierst Dich andererseits auf singuläre Beispiele! So kann man einen generellen Diskurs nicht führen(, da wir ja nicht über einzelne Fälle diskutieren wollen)!

Entweder ich diskutiere ein konkretes Beispiel oder ich versuche allgemein gültige Thesen aufzustellen oder zu widerlegen!

L.G.
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Benutzeravatar
henkiboy
Beiträge: 836
Registriert: 09.04.2007, 22:41
Wohnort: Viersen
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 74 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von henkiboy »

Hallo Leuts,
da hat Heiko ja eine Lawine in Gang gesetzt!
Mal ehrlich……..einen Trööt mit einer solch weit reichenden Thematik zu eröffnen wird kaum Erkenntnisse oder brauchbare Ergebnisse bringen. Im Gegenteil! So wird nur Stoff für Hau und Schnau, bzw. Zwietracht und Streit geschaffen. Für mich ist da eine weitere Differenzierung zwingend nötig!
Wir Fliegenfischer sind schon ein seltsames Volk. Jeder Verhaltensforscher erfreut sich wohl über unser Gebaren bzw. über die Form wie wir uns selbst darstellen. Was mir da ad hoc einfällt, bei dem was so mancher Selbstdarsteller hier äußert, ist ein Satz, der laut Lutherevangelium von Jesus geäußert worden sein soll: “Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“
Ich lese hier wieder von Gutmenschen, bzw. von solchen, die es sein wollen. Diese betreiben die Angelfischerei mit der künstlichen Fliege natürlich nicht aus dem Grund einen Fisch zu fangen. Nein…….sie wollen die Natur beobachten, sie schützen und lediglich ihre “Technik“ bei der Fliegenfischerei verbessern. Was für ein Humbug und Selbstbetrug – zum einen bleibt ihnen dann sinnvollerweise der Castingsport und die Überreichung großzügige Spenden an entsprechende Naturschutzorgansisationen und zum anderen sind es oftmals gerade solche Personen, die sich bei einer Angeltour den Korb vollmachen. Sie selbst stellen sich aber gerne als untadelige Apostel dar. Und das Schlimme daran ist…….sie glauben auch noch an das was sie selber schreiben, weil sich nicht erkennen wollen das sie sich selber betrügen bzw. nur eines im Sinn haben: Sich selbst in der Öffentlichkeit gut darzustellen.
Weiter gibt es für mich nichts Unsinnigeres wie über einen Besatz und dessen Nachhaltigkeit zu diskutieren. Im Zuge solch einer Meinungskonfrontation stehen sich zwangsweise immer zwei Lager gegenüber.
Da gibt es denjenigen, der selber im Alpenraum ein kleines Gewässerjuwel gepachtet hat, für den der Kormoran ein Fremdwort ist, und der aufgrund der Gegebenheiten (Kormoranfraß, Befischungsdruck usw.) durchaus mit Eiern oder Brut besetzen kann.
Andererseits gibt es Gewässer in deutschen Mittelgebirgen, die in öffentlicher Hand sind und für die dortige Region als Wirtschaftsfaktor anzusehen sind (Tourismus) und zudem noch unter dem Kormoran und dem Befischungsdruck leiden. Solchen Gewässern ist bei einem Besatz mit Eiern und Brut sicher nicht gedient. In dieser Fragestellung gibt es weder “Ja“ oder “Nein“, noch “Schwarz“ oder “Weiß“!
Nein…….hier muss das Optimum für ein jeweiliges Gewässer an entsprechende Kriterien festgemacht werden……..also an die eigens gegebene Situation vor Ort.
Im Laufe der Diskussion melden sich dann auch noch Stimmen zu Wort, die eine Kosten- / Nutzenrechnung bezüglich eines Besatzes aufstellen wollen. Sorry,….aber schlimmer geht’s nimmer und das diesbezügliche Aussagen noch auf Expertisen eines Leopold M. aufbauen macht die Geschichte nicht besser. Seine Beweggründe und Argumentationen in aller Ehren……aber sie sind heutzutage weder wirtschaftlich noch umsetzbar.
Edel, wenn jemand konstatiert: “Ich weiß da eine Forelle, die hat sicher ein Maß von fünfzig, die versuche ich zu bekommen!“ Was macht dieser Petrijünger aber mit all den kleineren Truttas, die (zweifellos) schneller sind wie “seine“ Große? Schlägt er sie nach dem Fang ab? Opfert dieser Mensch das leben zahlloser Forellen im “gerade maßig Stadium“, um letztendlich doch noch ein Bild von seiner Kapitalen zu bekommen, die er dann vor lauter Erfurcht wieder in die Freiheit (trotz Verbot von C&R) entlässt?
Apropos C&R………einem Magister sei an dieser Stelle einmal gesagt, das ich kein Land kenne wo Catch and Release exzessiver betrieben wird wie in Österreich bzw. seinen Nachbarstaaten.
Traurig stimmt mich an dieser Stelle der Umstand, dass diejenigen die sich als Angelfischer mit der Fliege zwecks Fischfang outen dermaßen respektlos behandelt werden.
Diese Leute sind letztendlich ehrlich zu sich selbst und zu anderen. Hut ab!
Weit weniger Verständnis habe ich für die unantastbaren Moralaposteln innerhalb unserer Zunft, die andere und sich selbst betrügen.
Klar…….nun werde ich Prügel ohne Ende beziehen, vor allem von den Leuten, denen ich den Spiegel gar zu sehr vor die Nase gehalten habe! Aber damit muss und kann ich leben!
Um Missverständnissen von vorn herein vorzubeugen:
.) Ich gehe zum Fischen um Fische zu fangen
.) Für mich gibt es keine einheitliche (verallgemeinerbare) Form des idealen Besatzes
.) Tageskartenangler sind nicht “schlechter“ oder “verantwortungsloser“ wie Jahreskarteninhaber

Mit nachdenklichen Grüßen
Detlef

PS.: Apropos Spiegel vorhalten……..es gibt nicht wenige unter uns, die über den Kormoran fluchen und zetern. Oooh weeh……die Äsche ist ja aufgrund der geflügelten Pest so bedroht! Und was machen die gleichen Menschen nach Beginn der Forellenschonzeit? Sie befischen gezielt gerade diese gebeutelte Spezies. Für mich ebenso kaum nachvollziehbar!
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen !
Albert Schweitzer
Antworten