Klasse Bericht!

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus!

Ich verstehe nicht, dass ein solcher Beitrag wieder in eine Trockenfliegendiskussion mündet. Das zentrale Problem, das ich sehe, ist, dass einfach Erwartungshaltungen an Gewässer und Fische bestehen, die in der Realität einfach nicht mehr aufrecht zu erhalten sind. Herr Reisenbichler hat völlig recht, wenn er schreibt:
Weniger positive Tendenzen sieht man leider bei den Fliegenfischern selbst. Immer mehr scheint das Wesentliche in den Hintergrund gedrängt zu werden und der puren Trophäenfischerei Platz zu machen. Auch in Gesprächen hört man immer wieder nur von großen Exemplaren, ganze Gewässer werden danach beurteilt, ob sich wirklich große Fische darin befinden und zu überlisten sind.
Es ist einfach nicht so, dass in jedem 3m breiten Gebirgsbach Forellen jenseits der Kilo Marke täglich gefangen werden und unsere Fließgewässer heute noch die gleiche Prosduktivität aufweisen wie vor 30 Jahren oder mehr, aber die Geräteindustrie, Bewirtschafter und am allermeisten wir Fliegenfischer halten diesen Druck aufrecht, weil wir uns eben nicht eingestehen können, dass die großen Zeiten vieler Flüsse vorbei sind. Am Rande klang das ja in einigen Posts an, aber das ist das zentrale Problem! Wir müssten bescheidener werden. Stattdessen wird in vielen Bereichen - vor allem in Österreich - mit Attraktivitätsbesatz eben jener unnatürliche Zustand weiter aufrecht erhalten! Mit hohem finanziellen Einsatz wird weiter gewurschtelt, zum Schaden der Fische (kein standortgerechtes Besatzmaterial,...), der Fischer (ihrer Geldbörse), der Bewirtschafter (Pacht- und Besatzkosten steigen oder bleiben zumindest hoch, obwohl es das Gewässer nicht mehr "wert" ist). Die einzigen, die das freut sind Verpächter, denn die haben kein Risiko und hohe Einnahmen, weil Ihnen wir (depperten) Fischer diese ganze Lüge letztlich finanzieren!

Trocken hin oder her - die Methode ist maximal ein Aspekt der Gier der neuen High-Tech-Trend-Fliegenfischer Generation - wir müssen bescheidener werden!

L.G.
Hans
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Peter Pan
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Beitrag von Peter Pan »

Hallo Hans,

da muss ich Dir beipflichten!
Ich war letztes Wochenende an der Ybbs und war auch etwas enttäuscht, keinen Fisch über 30 cm gefangen zu haben. Man darf die kosten für eine Tageskarte nicht in zu erwartende Fischgrößen und -mengen umrechnen. So gesehen war es ein schönes Wochenende an einem tollen Fluss, der uns gegenüber etwas zurückhaltend war.

Petri und tight lines

Peter
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Beitrag von Maggov »

Hallo Hans,

ich sehe die Diskussion hier nicht als Trocken vs. Nymphenthread - man geht auf das Geschrieben ein und da kam ein Argument das aufgegriffen wurde genauso wie andere.

Während Du auf die Bewirtschaftungsproblematik eingehst und mein Fokus auf dem Prämissen beim Erleben am Wasser lag sieht der nächste es bei dem Nebensatz dass es um das Fischen auf Sicht (oder Trocken) geht.

Worum es mir im Ausgangsposting geht bestätigt sich in der Diskussion:
Es macht Sinn darüber nachzudenken wohin ich gehe und warum ich an das Wasser gehe, wie ich mich am Wasser verhalte und was ich vom Tag wieder mit nach Hause nehme. Der Konsens über so gut wie alle Aussagen ist, dass der grösste Fisch wohl nicht das non-plus-ultra ist. Dies schreibt Herr Reisenbichler und dies bewegte mich mich dafür zu bedanken.

LG

Markus
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus Markus!

Es ist auch gegen die anderen Aspekte der Diskussion im Grunde nichts einzuwenden (ich wollte niemanden runter machen), sie sind aber für mich weitgehend Symptome des von mir beschriebenen Grundproblems, das nicht die Bewirtschaftungsproblematik betrifft, sondern diese bedingt:

Wenn ich von Gewässern wie Ager, Traun, Steyr, Enns und vergleichbaren Flüssen spreche, dann zerreisst es mich vor hilfloser Wut - ohne Besatz würde man sich Fische wirklich hart erarbeiten müssen, aber das will ja niemand wirklich - jeder will schnell á la Neuseeland oder Patagonien eine 60er Forelle in die Kamera halten, egal ob er die auch aus dem nächsten Zuchtteich holen hätte können...

Dass man sich an Gewässerabschnitten, die nicht so bewirtschaftet werden wie beschrieben, einen Fisch hart erarbeiten muss und sehr oft als Schneider heimgeht, zeigt doch schon, dass da was falsch läuft. Nichtsdestoweniger habe ich nach langer, intensiver Kennenlernphase unter guten Bedingungen noch fast überall eine spannende Fischerei erlebt. Dass aber jeder erstmalige Tageskartennehmer von Forellen 50+ berichtet, ist eigentlich ein schlechter Witz.

Wenn wir ehrlich wären, - was ich zugegebenermaßen auch nicht ganz schaffe - dürften wir die meisten Gewässer durch unseren Besuch bzw. Lizenzpreis gar nicht mehr unterstützen, sondern sollten an Gewässer gehen, an denen man eben dann oft nichts fängt (ob nun trocken oder nass).

L.G.
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Wenn wir ehrlich wären, -....

Beitrag von sonouno »

:lol: :lol: ja, wenn wir wirklich ehrlich wären, -
müssten wir zugeben das wir eigentlich nur auf der Flucht sind... :roll:
vor dem Altagstrott, vor unseren Frauen, vor dem Stress der 90 % unseres Lebens füllt. Da "Flucht" aber keinerlei gesellschaftlicher Akzeptanz unterliegt sind wir gezwungen es unter dem Deckmäntelchen einer heroischen Tat zu verstecken :lol: also der Jagd die immer schon dem Mann vorbehalten war !!
Kleines Beispiel: ich gehe jedes Jahr ne Woche zum Segeln (Flucht !!) und hab früher auch ab und an meine Frau mitgenommen. Typisch war dabei dann immer die Situation das Sie immer irgendwo hin wollte (Hafen, was ansehn, Caffe´, etc.) und ich eigentlich nur weg wollte (segeln,segeln,segeln...)

ergo werden wir weiter nach der 60 er BaFo streben ( 60er muss schon sein um die horrenten Kosten zu rechtfertigen!!) die uns eigentlich nur als Beweis dient ( C&R mit Foto ! ) um weiterhin in Ruhe (allein) mal beim Fischen abschalten zu können :wink:
Grüssle, Christof

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Der Horizont von Vielen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen Sie dann ihren Standpunkt.
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus!

Wichtiger Beitrag zu einem ernsten Thema! Sagt leider alles, wie ich finde!

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Beitrag von sonouno »

sorry @Hans, ich will aber nicht an deiner Selbstzerfleischung mitwirken !
du hast sicher recht das es toll wäre an unberührten kleinen Wildwassern natürlich aufgewachsene Fische zu fangen. Aber schon das Wort "Bewirtschaftung" führt das Ziel doch ad absurdum... (klingt nach unserem Isar-Indianer Willy Michl)

Ich wollte mit meinem sicherlich ironischen Beitrag nur auf deinen letzen Absatz eingehn:
--------
Wenn wir ehrlich wären, - was ich zugegebenermaßen auch nicht ganz schaffe - dürften wir die meisten Gewässer durch unseren Besuch bzw. Lizenzpreis gar nicht mehr unterstützen, sondern sollten an Gewässer gehen, an denen man eben dann oft nichts fängt (ob nun trocken oder nass).
--------
und dir zustimmen (nur fehlt uns halt dann die Rechtfertigung unseres Hobbys gegenüber unserem Umfeld)
T L
Grüssle, Christof

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Beitrag von pehers »

Servus!

Es geht hier nicht um Selbstzerfleischung, sondern um die Erkenntnis, dass wir unsere Leidenschaft nicht dadurch ad absurdum führen, wenn wir aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nichts fangen, sondern dadurch, dass wir trotz der natürlichen Gegebenheiten viel zu viele und zu große Fische fangen können, wollen oder müssen.

Bewirtschaftung ist ganz einfach zu verstehen und hat nicht notwendigerweise etwas mit Besatz zu tun. Bewirtschaftung kann heissen, einfach nichts zu tun und nur regulierend einzugreifen, das heisst die Nutzung der Ressourcen zu reglementieren. Wirtschaftlichkeit ist dann gegeben, wenn ich nachhaltig die natürlichen Ressourcen nutze. Ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Besatz kann eine Komponente sein. Ganz generell soll aber so behutsam wie möglich vorgegangen werden (Besatz, wenn notwendig, nur so klein wie möglich - immer angepasst an das zur Verfügung stehende Habitat).

Also noch mal: Wir führen unsere Leidenschaft dadurch für unsere Mitmenschen ins Groteske, dass wir Fische in Gewässer kippen, die in Art, Größe und Menge dort weder eine ausreichende Lebensgrundlage finden und schon gar nicht dem natürlichen Aufkommen oder der Produktivität des Wassers entsprechen. Und das machen aus einem einzigen Grund: Weil wir viele, große Fische fangen wollen und nicht mehr daran interessiert einfach fischen zu gehen! Die meisten wollen "fangen" gehen!

Ich spreche nicht davon, dass man nicht auf große Fische aus sein sollte - wer ist das nicht. Aber man sollte die Fische von alleine groß werden lassen und sich von der Vorstellung trennen, dass man als Gastfischer überall Forellen 50+ fangen kann, das Anrecht darauf hat oder gar die Garantie mit der Lizenez dafür erworben hat.

L.G.
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Beitrag von Maggov »

Servus Hans,

die Motive zum Fischen gehen liefern wir uns selbst. Sind es viele grosse Fische gehen wir an diese Gewässer - ist es eine gute Zeit draussen, evtl. mit Freunden, die innere Ruhe finden, dann geht man dahin wo man das findet.

Findet man dies bereits am Weiher nebenan um so schöner.

Die Wirtschaft bedient eine Nachfrage, sie schafft auch Nachfrage, aber prinzipiell hängt die Entscheidung immer beim Verbraucher.

Offensichtlich scheint die Aussenwirkung von dicken Fangfotos ganz gut zu sein und die Aussenwirkung momentan stärker nachgefragt als zu anderen Zeiten.

Ich will diese Entwicklung nicht verteufeln - aber ein Bericht wie dieser kann alle auf andere Gedanken bringen und ich denke es schadet nicht das was man macht auch mal kritisch zu hinterfragen.

LG

Markus
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Beitrag von pehers »

Servus Markus!

Noch mal - jeder soll nach seiner Facón glücklich werden, aber dort, wo dies auch den natürlichen Gegebenheiten entspricht!

Wenn jemand Trophy Fische fangen will, dann soll er das tun, aber nicht dort, wo es diese nur deswegen gibt, weil man sie vorher aus dem LKW hineinkippt! Wenn jemand riesen Regenbogen fangen will, dann soll er ans Ostvoornse Meer fahren, denn dort wachsen sie meines Wissens natürlich zu solchen Riesen heran, weil das Nahrungsangebot passt! Es gibt aber speziell in meiner nähreren Heimat Gewässer, bei denen das früher einmal so war, aber aus vielen Gründen nicht mehr funktioniert und alle an der Fischerei Beteiligten erhalten diese Lüge aufrecht! Es werden Gewässer mit Salmoniden bewirtschaftet, die einfach nicht (mehr) dafür geeignet sind...

Das ist ein Problem, bei dem sich meines Erachtens der Spaß aufhört und wo man nicht immer irgendwie Larifari, jeder soll machen, was er will Positionen einnehmen sollte. Ich weiß ja, dass Du da genauso denkst wie ich, aber ich verstehe Deine vermittelnde Haltung nicht immer bis zur letzten Konsequenz.

L.G.
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Beitrag von Maggov »

Servus Hans,

hier hast Du mich falsch verstanden. Ich will nicht vermitteln mit diesem Argument sondern nur eines ganz klar zum Ausdruck bringen:

Dem Bewirtschafter ist es herzlich wurscht was Du und ich von der Transformation eines Gewässers in ein Trophy-Put-and-Release-Puff halten - so lange Leute ihm Geld dafür zahlen und er widerum die Pacht davon bezahlen kann. Das nennt sich Angebot und Nachfrage.

Es gibt zig Beispiele wo ein Markt für Dinge existiert die blödsinnig oder sogar kontraproduktiv sind aber dieser Markt wächst weil es genug Konsumenten gibt. Wie willst Du nun demjenigen der davon lebt und sich eine Gewinnmaximierung nach diesem Konzept erwartet erklären, dass das was er macht für das Gewässer komplett falsch ist wenn dieser überhaupt kein Anliegen hat das Gewässer zu hegen sondern eben zu bewirtschaften (im ökonomischen Sinne).

Ich persönlich finde den Ansatz der "classic-fly" Strecken in Österreich sehr spannend und hoffe, dass man dort erste positive Gegenbeispiele erreicht. Es gibt auch andere Projekte in diesem Sektor. Was diesen jedoch i.d.R. immer gemeinsam ist, dass die "Bewirtschafter" dieser Strecken kein rein kommerzielles Interesse verfolgen oder aber auf die Erträge aus dem Lizenzverkauf nicht existenziell angewiesen sind.

Du hast ja geschrieben, dass wir im Denken konform sind - ich verwehre mich gegen das mit dem Finger auf andere zeigen ohne eine Lösung parat zu haben. In diesem Fall habe ich keine Lösung gegen einen ganzen Marktmechanismus parat und muss mich deshalb darauf beschränken darauf hinzuweisen, dass es hier wohl mehr Nachfrage gibt als man wünscht. Ich halte es für extrem wichtig und konstruktiv mit derartigen Berichten auf die Misstände hinzuweisen, Verständnis für das "warum" zu schaffen und zu hoffen, dass die Einsicht irgendwann siegt. Nur fürchte ich wird diese Meinung immer die einer Minderheit bleiben... sei es weil man aus einem anderen Motiv ans Wasser geht (z.B. viele Dicke Fische) oder weil man keine Lust hat sich bei seinem Hobby auch über die Verantwortung Gedanken zu machen die mit dem Hobby einhergeht...

Das ganze wird gefördert durch eine industrielle Bewegung die verstanden hat, dass ich durch die Positionierung des Fliegenfischens als fun sport junge Leute wesentlich effizienter ansprechen und auf meine Marke binden kann. So werden die Kunden dieser Produkte zu den Fliegenfischern von morgen und das Motiv dieser Leute wird das Handeln am Wasser und dessen Bewirtschaftung mit bestimmen. Das hat nichts von einem VErmittlungsversuch sondern ist für mich die IST-Analyse der heutigen Situation.

LG

Markus
mölltaler
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Beitrag von mölltaler »

liebe leute!

ich bin ja neu hier und habe mich soeben angemeldet, damit ich genau zu diesem thema was posten kann!

die lösung, lieber @maggov ist im grunde ganz einfach - der gesetzgeber ist gefordert einen entsprechenden rahmen dafür zu schaffen, der niemanden berechtigt, auf kosten des gewässers profit zu schöpfen. die gewässer, so sie bundesgewässer sind gehören nämlich jedem bürger zu gleichen teilen und es kann wohl nicht sein, dass jemand sich bereichert indem er unser aller gut vergewaltigt (z.b. mit kapitalen besatzfischen).
aus meiner sicht ist der ständig wachsenden kommerzialisierung der fischerei, ohne den gebührenden umgang mit der natur ein gesetzlicher riegel vorzuschieben!!!
die wasserrahmenrichtlinie befasst sich mit hydromorphologischen und chemisch-/physikalischen belastungen unserer gewässer und fordert rückbau, verschlechterungsverbot etc. ein. ein "ordentliches" fischereigesetz sollte verhindern, dass auf kosten des natürlichen fischbestandes "bewirtschaftet" wird!!!!

l.g.,
der mölltaler
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pehers
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Beitrag von pehers »

@Markus:
Ja, das stimmt - was anderes hab ich auch nicht gemeint! Wir sollten diese Nachfrage einfach nicht unterstützen und nicht müde werden, dazu aufzurufen!

@mölltaler:
Bist Du aus dem Kärtner Mölltal? In diesem Fall würde ich einiges zu Deinem Posting schreiben wollen. Ganz kurz: Das meiste, das ich in diesem Thread und das der Bericht von Herrn Reisenbichler kritisiert, ist eigentlich laut der Fischereigesetze in Österreichs Bundesländern bereits verboten! (Wahrscheinlich auch in den meisten Bundesländern Dtl.'s)

L.G.
Hans
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mölltaler
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Beitrag von mölltaler »

@ hans - ja, ja, das kärntner mölltal, aber warum würdest du dann gerne mehr schreiben wollen?!?!
mcfly66
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Beitrag von mcfly66 »

Hallo liebe Fliegenfischerfreunde,
ich gebe auch mal meinen Senf dazu!
Punkt 1:
Ich komme aus dem Schwabenland und in unserer Gegend gibt es einige herrliche Gewässer,die aber außerhalb der Ortschaften nahezu leer sind.Ich sage nur Kormoran!
Entweder man resigniert oder besetzt jedes Frühjahr neu,also macht einen natürlichen Puff daraus!Von einem natürlichen aufkommen kann da keine Rede sein.

Punkt 2
In unserem Vereinsgewässer ging das Nahrungsangebot durch die Verbesserung der Kläranlagen stark zurück,erfreulicherweise zeigt sich in diesem Frühjahr ein starkes Insektenaufkommen wie in all den letzten Jahren nicht mehr.Auch an Mai und Steinfliegen.Manchmal wird auch was besser!
Punkt 3
Seit diesem Jahr geben wir auch Tageskarten aus,durch den starken Befischungsdruck ging nach kurzer Zeit fast nichts mehr.Es wurde mit allen erdenklichen Methoden gefischt(Schrotblei,Jig,Streamer),die Fische wurden also ständig und überall beharkt.Der erste Ansturm ist vorbei und alles hat sich wieder normalisiert.Die Fische steigen sehr fleißig!
Punkt4
Ich habe das Glück,ein paar Privatgewässer zu befischen,durch den sehr geringen Befischungsdruck ist es in der Regel so,das auch sehr große Fische steigen.Hat also schon etwas mit der Befischungsart und Häufigkeit zu tun!?
Punkt 5
Ich war mehrere Jahre an einem Fligenfischerstammtisch,wenn es darum ging,einen Ausflug zu machen,stand an erster Linie,möglichst viele und große Fische zu fangen.Also ab ein bekanntes Gewässer,horrende Preise bezahlt und doch nicht den gewünschten Erfolg(zum Glück!)gehabt.

Aber,jeder von uns will halt fangen,viele einen möglichst Kapitalen und am besten 20 Stück am Tag.
Dann kommt noch hinzu,daß wir einfach nicht über eine Unmenge an Gewässern verfügen.Sprich,die wenigen Gewässer werden stark befischt,mit allen erlaubten Methoden und jede Stelle wird am Tag mehrhfach befischt und durchgewatet.Da wär es mir als Fisch auch irgendwann zu blöd!!!Stichwort limitierte Kartenausgabe,wenn da nicht der Kommerz wäre!!!!!!!
Gerade deshalb sollten wir uns etwas in Toleranz aber auch Selbstkritik üben.

Aber genug geunkt und gemault!

Weiterhin allen viel Freude an unserem Hobby,
Herbert
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