Gute Gespliesste als Einstieg!

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Royal Coachman
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Schwierig

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Markus !

Im Bereich Goldkopfnymphen mit 8-14 ist es etwas schwierig.

Beim modernen Werfen mit diesen Geschossen ist die Kohlefaser sicher im Vorteil.

Ich würde Dir folgendes raten:

eine Schnurklasse 4 (Du kannst ja weiterhin auch Deine Kohlefaser in 5# fischen) in der Länge 6''8 höchstens 7'' (ca 2m12). Die Gespließten in Schnurklasse 5 sind schon fast zu schwer um mit Genuß einen ganzen Tag werfen zu können.
Mit der 4er kannst Du leichte Goldköpfe in 16-18 noch ohne größere Probleme bewegen, hast aber gleichzeitig eine sehr feine Präsentation mit Trocken- und Naßfliegen.

Allerdings wäre es von Vorteil, sich von einem erfahrenen Gespließtenwerfer die Sache vor dem Kauf erklären zu lassen, denn Gespließte reagieren einfach anders als Kohlefaserruten, deswegen hinken Vergleiche stark.

freundlichst
Royal Coachman
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maggus
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Beitrag von maggus »

Hi Royal Coachmen,

oh das wusste ich nicht dass ein Gespliesste der Klasse #5 schon a bisserl schwer werden könnte und ich dachte auch dass Goldköpfe der Grösse 10-12 als Beispiel eher zu den mittleren Grössen zählen.... Aber ich bin dankbar für jeden Tip und ich denke eine 4er Gespliesste in der Länge 7 ist ne prima Sache.... Ich kann mir gut vorstellen, daß der Haupteinsatzbereich einer Gespliessten doch die Trockenfliegenfischerei oder die mit leichteren Nymphen ist....

Aber als noch nicht Vollprofi freue mich mich über jeden "goldgenymphten" Fisch wie ein Schnitzel..... und das Trockenfliegenfischen klappt leider noch nicht so gut...

Vielleicht sollte ich mich der "trockenen" Fischerei mal mit leichteren Nymphen oder Nassfliegen kleineren Formats nähern... dann klappts bestimmt auch mit den Äschen besser als eine schöne pro Jahr! :-)

Gruss Markus
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BLU
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Beitrag von BLU »

Hallo Markus,
Die folgende Ansicht kann ich nicht teilen:
Die Gespließten in Schnurklasse 5 sind schon fast zu schwer um mit Genuß einen ganzen Tag werfen zu können.
Die Gespliessten werden mit steigender Laenge (>8ft) schwerer, aber
das ist unabhaengig von der Leinenklasse (wobei ich persoenlich auch eine
8,5' Gespliesste mit Genuss werfen kann).

Die klassische "Allround-Gespliesste" ist eine 7'6" Klasse #5, welche auch ein guter Startpunkt fuer jede Sammlung sein sollte.

Gruss,
Bernhard
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Moin Markus,

gerade mal nachgemessen: Meine 5er ist exakt 2,05m lang (Ende Griffstück - Spitzenring) und macht über den Tag keine Schwierigkeiten (sind das jetzt 6,2 oder 6,3 ???). Trockene, Nymphen, Streamerchen - damit kannst du dich ausgiebig beschäftigen und hast Spasssss (wird beim Fliegenfischen grundsätzlich mit fünf "s" geschrieben)!!!!!! 8) :lol:

Ein Kollege hat sich sogar für unsere Fischerei eine 6er Gespließte gebaut, die 1,80m lang ist. Wir fangen jedes Jahr Bf. zwischen 4 und 6 Pfund und da will ich mit passendem Gerät reagieren können. Ich bin kein Freund der Ultra-Light-Fischerei, denn ich will den Fisch fangen und essen*; ich will nicht mit ihm spielen (und genau das mache ich, wenn ich unsere starken Fische mit 00 oder 01er Gerten befischen würde)!!!!!

Gruß, Olaf

PS: *..... und nur deswegen darf ich mir als Angler in Deutschland freilebende Tiere aneignen (nach dem Gesetz).........
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Olaf,

deine Rute müsste 6,7ft haben, wenn mich nicht alles täuscht.
Dennoch schließe ich mich der Meinung an,
dass der "Haupteinsatzbereich" bei einer Gespließten, je nach Länge auch in meinen Augen so bis einschließlich Klasse 4 liegt.

Gruß Matthias
Royal Coachman
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Schnurklasse 5

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde !

Ich wollte keine großen Abhanldungen schrieben, selbstverständlich habt ihr Recht. Das Problem liegt hier meiner Meinung nach in der Länge,
kurze und schnelle Ruten (Gebetsroither !) in Schnurklasse 5 sind natürlich ok und auch problemlos über den Tag fischbar, dann sollten sie aber zwischen 1,80 und wie schon Olaf erwähnt hat 2,05 m liegen.

Auch ich habe mit einer 7"6 er in Schnurklasse 5 angefangen, bevorzuge aber mittlerweile von Schnurklasse 4 abwärts, allerdings hat sich mein Wurfstil im Laufe der Jahre auch geändert, ob verbessert ist noch nicht ganz raus :D .

freundlichst
Gebhard
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Markus H.

Beitrag von Markus H. »

Servus Gebhard,

so wie ich Dich kenne bestimmt verbessert ! :smt038
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Servus Gebhard,

denke auch, dass sich dein Wurfstil im Laufe der Zeit einfach nur verbessert haben kann!!!!!! 8)
(Du befischst ja die absoluten Sahnestücke der bekannten Fliegenreviere)
Auf dem letzten Treffen in Bad Berka hatteübrigens Axel Janousch eine 5er Bruner-Rute namens "Hans privat" in 1,80m dabei. Mit Seidenschnur geworfen war das für mich ein "Perfect 10 Model" unter den Gespließten!!!

Um nochmal kurz auf die leichten, hochwertigen Gespließten zurückzukommen: Heute auf der Jagd & Hund in Dortmund habe ich mir ausdrücklich eine 3er Bambusgerte von Robert Stroh geben lassen und mir so meine Gedanken gemacht. Fürs Trocken- bzw. Nassfischen ein wahres Schmuckstück, das edler nicht sein kann. Wenn ich allerdings daran denke, was unsere starken Forellen mit dem Rütchen machen würden, wird mir bange. Ich möchte da keine 50er Forelle dran haben, denn ich könnte damit den Fluchten kaum Paroli bieten, d.h. der Fisch macht, was er will und es würde Ewigkeiten dauern bis ich ihn nach 15 Min. einigermaßen ermüdet landen könnte. Das ist nicht meine Fischerei, denn der Schaden (Übersäuerung) für den Fisch wäre zu groß! :(

@Matthias: Da, wo der Bestand es zulässt (z.B. hochalpines Fischen) und keine dicken Trutten natürlicherweise vorkommen, da haben die leichten Stecken selbstverständlich ihre volle Berechtigung. Das ist Genussfischen vom allerfeinsten!!! :daumen

Gruß, Olaf

PS: Vielleicht schreibt mein Vereinskollege (der mit der kurzen 6er Gespließten) noch was dazu...........
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Hallo Olaf !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Olaf !

Daß stärkere Fische mit einem leichten Rütchen machen was sie wollen, stimmt so nicht ganz. Du kannst ja immer nur den Druck ausüben, den Dein Vorfach zuläßt und leichtere Ruten puffern Schläge ungemein besser ab als schwere steife.

Letztes Jahr an der Iller konnte ich wieder einmal diese Erfahrung machen, ich hatte mit einer extrem kampfstarken 2,5 kg Forelle kein Problem an meiner Gespließten Vorfachstärke 16! Die Forelle hatte 4 Koppen und eine kleine Bachforelle im Magen, war also kein eingesetztes Zuchtmonster. Auch eine Äsche mit über 50 cm konnte ich mit meiner 2er binnen weniger Minuten zur Aufgabe zwingen, dazu braucht es natürlich schon etwas Drilltechnik, wie das "Umwerfen" z.B.
Bei beiden Erlebnissen, den soche waren es, fischte ich gemeinsam mit Forumsmitgliedern, welche dies bestätigen können.

Deswegen: keine Angst vor leichten Ruten, sie brechen nicht :D

freundlichst
Gebhard
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Beitrag von el-forello »

Hallo Gebhard,
gerne bestätige ich dir diesen tollen Fang aus der Iller, den Heidi und auch ich erleben durften !
Gefangen mit einer sehr feinen Brunner und in bemerkenswerter Weise wurde der Fisch " umgedreht" !
Ich hätte es mich so derb nicht getraut, aber der Erfolg gibt dir Recht.

Wobei es eben doch bei deiner Ausführung endet - das Vorfach gibt vor wie weit es geht und wo es endet !

Gruß
Peter
... der mit dem Weib fischt !
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Matthias M.
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Beitrag von Matthias M. »

Hallo Olaf, Hallo Gebhard,

ich wollte mich eigentlich diesbezüglich zurückhalten, aber nun melde ich mich doch zu Wort.
Ich bin auch davon überzeugt, dass man mit der richtigen Drilltechnik, wie z.B. „down and dirty“ und einer guten Portion Vertrauen in seine Rute, die Drilldauer mit einer 2er oder 3er genauso kurz halten kann, wie mit einer entsprechenden 5er, bei Verwendung des gleichen Vorfachmaterials.
Natürlich sollte man, wenn man mit einer Rute der leichteren Schnurklassen zum Fischen geht, nicht im Voraus beabsichtigen, es in erster Linie auf Großforellen abgesehen zu haben.
Bei der Mittelgebirgsfischerei wie ich sie kenne bzw. wie ich sie erleben darf (Taunus), sind Großforellen eher die Ausnahme, aber dennoch kommt es ein bis zweimal im Jahr vor, dass auch ein 50+ Fisch die Trockenfliege nimmt.
In der Regel sieht es so aus, dass die Bachforelle keine großen Fluchten macht, sondern bestrebt ist, schnellstmöglichst ihren Unterstand zu erreichen.
Das heißt ich muss versuchen, bevor der Fisch seinen Unterstand erreicht, ihn zu halten oder umzulenken.
Ob ich nun im Gumpen eines Mittelgebirgsbachs den Fisch mit einer 5er oder 2/3er keinen Schnurabzug ermögliche, kommt es auf das gleiche raus, mit dem einzigsten Unterschied, dass die Biegekurve des 2/3er Rütchens bei den meisten Fischern Unbehagen hervorruft und sie es sich aus Gründen, dass die Rute brechen könnte, einfach nicht trauen bzw. es der Rute nicht zumuten.

Im Herbst ist mir auf meine 2er eine 55er Bachforelle eingestiegen, diesen Fisch konnte ich in unter einer Minute per Hand sicher landen.
Vielen hätte die Biegekurve der Rute während des Drills Kopfschmerzen bereitet. Selber konnte ich auch schon beobachten, dass Fischer den Drill unnötig herausgezögert haben aus Angst um die Rute. Hier verstehe ich dann natürlich das Unverständnis.

Im großen Strom haben Gespließte der unteren Schnurklassen sicher nichts zu suchen, aber am kleineren Mittelgebirgsbach oder in alpinen Gefilden sind sie für mich absolute Werkzeuge für die Trockenfischerei auf kleine bis mittlere Forellen, wobei man keine Angst haben sollte, wenn der Fisch einsteigt...

Gruß Matthias
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Beitrag von stalling-frank »

Hallo Markus,

Deine Frage zielte in Richtung einer bezahlbaren "Einsteigergespliessten". Diese wirst Du jedoch auf den einschlägigen Messen nur schwer finden. Die dort ausgestellten Modelle der bekannten deutschen Top-Gespliesstenbauer, von denen wir zum Glück viele haben, haben auch Ihren Preis. Aber vielleicht bezahlt man auch schon ein wenig den Namen...
Mein Vorschlag: Wende Dich doch einmal an Michael Hülsenbeck. Dieser bietet eine sehr große Palette an Gespliessten an. Du kannst ihn ruhig direkt anrufen. Dort erfährt man eine super Beratung, die ich selbst schon geniessen konnte. Wenn es noch günstiger sein soll, bekommt man auch die Ruten als Blank zum Selbstaufbau.
Unter Geräte findest Du mehrere Tests seiner Ruten.
Vielleicht sind diese nicht so handgefertigt, wie bei den anderen Herstellern, aber sie sind sehr gut fischbar und das zählt.
Bei der Rutenauswahl würde ich nur eine zweiteilige und keine dreiteilige wählen. Klasse 5 ist o.k., wenn Du nicht über 2 m Länge hinausgehst.

Jetzt wünsche ich Dir noch viel Spaß bei der Suche.

TL

Frank

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Beitrag von olli »

Hallo Markus,

ich gebe Frank voll recht - auch ich habe mir gerade eine "Einsteigergespliesste" zugelegt... Vom gerade genannten Ruten-Bauer. Modell "Quellbach" in 1,80m (#3/4). Finde sie fantastisch (Probewerfen im engen Garten...) und frage mich, wie man für das Geld sowas verkaufen kann!?

Check it out!!!!!!!!


Grüße, Olli
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Michael Winterberg
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Beitrag von Michael Winterberg »

olli hat geschrieben:und frage mich, wie man für das Geld sowas verkaufen kann!?
China vielleicht?

Gruß,
Michael
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Beitrag von olli »

Nö, glaube nicht - steht "made in germany" drauf!

Und die Tests hier im Forum sprechen für sich...


Grüße, Olli
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